Forum: PC Hard- und Software Programm für Tonband-Digitalisierung


von Michael_ (Gast)


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Ich suche ein einfaches Programm, um Tonbandaufnahmen zu digitalisieren.
Audacity fällt aus, ist mir dafür zu umständlich.
Als brauchbar habe ich den Nero Wave Editor und Power-Lame gefunden.
Gibt es da noch andere Programme?

Ich möchte die Bänder in einem Rutsch digitalisieren.
Das sind > 540m Bänder, also 1 1/2 Std. pro Seite.
Sehr nachbearbeitet sollen sie nicht werden. Die Qualität ist mäßig.

Welche Qualität und Format stellt man ein?
Bei Power-Lame kann man eigentlich nur MP-3 speichern.
Bei Nero kann man wave, wma usw einstellen.
Braucht man wirklich 44,1KHz?

Mit wieviel Speicherplatz muß man bei 1 1/2 Std. rechnen?

Vielleicht gibt es jemanden, der sich mit solchen Audioaufnahmen 
auskennt.

von ./. (Gast)


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Hmm, also ein einstellbares Noise Gate und einen Equalizer
wuerde ich mir da schon wuenschen.

Und automatisch splitten waere sicher auch nicht zu verachten.

Ausgeschaltetes Joint Stereo und weniger als 192 kbps sollten es
bei MP3 auch nicht sein.

44,1 kHz SR sind dafuer schon O.K.

Ich wuerde den hier vorhandenen Total Recorder dafuer anwerfen.

von Oliver S. (phetty)


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Audacity ist umständlich?
Einfach 1,5h laufen lassen. Abspeichern, fertig.

Dann kann man immer noch den Rauschunterdrücker laufen lassen und 
nochmal abspeichern.

von Rolf Magnus (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Mit wieviel Speicherplatz muß man bei 1 1/2 Std. rechnen?

Unkomprimiertes WAV mit 44,1 kHz Stereo etwa 600 MB/Stunde.
mp3 mit 192 kBit ungefähr 85 MB/Stunde.

./. schrieb:
> Ausgeschaltetes Joint Stereo und weniger als 192 kbps sollten es
> bei MP3 auch nicht sein.

Für gute Qualität wären mir 192 kbit an sich zu schlecht, aber bei einem 
Tonband, dessen Qualität als "mäßg" bezeichnet wird, wird's vermutlich 
reichen. Ich würde aber variable Bitrate nehmen.
Prinzipiell ist mp3 von allen heute üblichen Codecs bei weitem der 
schlechteste, allerdings auch bei weitem der am besten unterstützte.

von oszi40 (Gast)


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Ob ein MP3 1h lang die ideale Variante zur Bearbeitung ist? Den 
unerwünschten Müll rausschneiden ist zwar mit Nero optisch schön möglich 
aber mühsam bei der Länge.

von ./. (Gast)


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> Für gute Qualität wären mir 192 kbit an sich zu schlecht,
Mir im allg auch.

Fuer kompandiertes Material das mit 19,05 aufgezeichnet wurde,
sollten aber 256 kbit dann wirklich reichen.

von Michael_ (Gast)


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./. schrieb:
> Ausgeschaltetes Joint Stereo und weniger als 192 kbps sollten es
> bei MP3 auch nicht sein.

Was ist Joint Stereo?

Gesplittet soll es eigentlich nicht werden. Eingestellt sind glaube ich 
20 msec.
Was versteht man unter DAT Long Play?

Es sind Bänder aus den 70'/80' zigern, welche zu Vereinsfesten gelaufen 
sind.
Mehr als Nostalgie. Aber es sind schöne, vor allen deutsche Titel drauf, 
welche man gar nicht mehr im Radio hört.
Bei dem Getöse war die Qualität sowieso nicht die Hauptsache.

Technisch geht alles. Mit einen Adapter DIN--->Cinch ging es auf Anhieb. 
Kein Brumm o.ä. Das Gerät B93 hatte 25 Jahre auf einem Dachboden 
gelegen.

Oliver Stellebaum schrieb:
> Audacity ist umständlich?

Auf dem Gebiet bin ich Lehrling und möchte da auch kein Experte werden.
Bei den vielen Einstellmöglichkeiten hab ich aufgegeben.
Solche Sachen wie Album anlegen, Titel /Interpreten eintragen, Titel im 
Netz suchen, Equalizer, usw will ich nicht.
Es soll einfach von der Speicherkarte ähnlich klingen wie vom Tonband.
Wie bei den USB-Kassetenspielern. Kassette rein, Speicherkarte rein, 
Knopf drücken - fertig.
Beim genannten Vierspur-Band sind das allein 6h. Davon sind mehrere da.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael_ schrieb:
> Was versteht man unter DAT Long Play?

Das ist DAT mit 32 kHz Samplerate statt der üblichen 48 kHz Samplerate.

Das reduziert die obere Grenzfrequenz auf etwa 15 kHz - was im Vergleich 
zu einer üblichen Cassettenplärre auch völlig ausreicht.

Es gab mal DAT-Streamer, mit denen man auch Audio-Bänder lesen konnte, 
aber die sind sehr, sehr selten und nur noch antiquarisch erhältlich. 
Und die konnten AFAIK keine "long-play"-Bänder lesen.

Ich habe mit meinem DAT-Recorder "long play" anders umgesetzt - statt 
der überteuerten Audiobänder habe ich die günstigeren und qualitativ 
deutlich besseren Streamerbänder genommen - und ein 90m-Band (DDS-1) 
hatte 3 Stunden Spielzeit. 120m-Bänder (DDS-2) waren kritisch, da die 
simplere Mechanik von Audio-Recordern mit dem dünnen Band schlecht 
zurecht kam. Wenn es funktionierte, gab es vier Stunden Laufzeit.
Interessant war, was die Laufzeitanzeige der auf so etwas überhaupt 
nicht vorbereiteten DAT-Recorder daraus machte, die sprang irgendwann 
wieder auf 0 um ...

Mit vertretbarem Aufwand ist so etwas nur analog zu übertragen.

von Rolf Magnus (Gast)


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Haben denn die DAT-Player keinen SPDIF-Ausgang?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Warum "Michael_" nach "DAT Longplay" fragte, ist mir unklar -- die 
eingangs erwähnten Tonbänder aber sind aufgrund der Längenangabe (540m) 
eindeutig Ton- und keine DAT-bänder.

DAT-Recorder können S/PDIF-Anschlüsse haben, allerdings sind die 
üblicherweise mit einem SCMS genannten Verfahren verkrüppelt.

von Ingo W. (Gast)


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Zur ursprünglichen Fragestellung:
Habe es seinerzeit mit mp3directcut gemacht.
http://en.wikipedia.org/wiki/Mp3DirectCut
mit lame.dll kann er, on the fly, von der Soundkarte in mp3 aufzeichnen, 
und hinterher die Pausen suchen, in Teilstücke teilen und einzelne 
Dateien schreiben. Bei Bedarf, kann man damit auch im Nachhinein 
ein/ausblenden und Pegel normalisieren.

von mar IO (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Oliver Stellebaum schrieb:
>> Audacity ist umständlich?
>
> Auf dem Gebiet bin ich Lehrling und möchte da auch kein Experte werden.
> Bei den vielen Einstellmöglichkeiten hab ich aufgegeben.
> Solche Sachen wie Album anlegen, Titel /Interpreten eintragen, Titel im
> Netz suchen, Equalizer, usw will ich nicht.

Schon mal probiert?

1. Audacity-Programm starten
2. Record-Knopf drücken
3. Stop-Knopf drücken
4. Exporten als WAV oder mp3 oder ...

Das klingt doch gar ned so schwer! Wenn man die Effekte, 
Einstellmöglichkeiten usw. nicht braucht, dann nutzt man sie halt ned.

Michael_ schrieb:
> Audacity fällt aus, ist mir dafür zu umständlich.

Ich kann mir echt ned vorstellen, dass das zu umständlich ist.

von Michael_ (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Warum "Michael_" nach "DAT Longplay" fragte, ist mir unklar -- die
> eingangs erwähnten Tonbänder aber sind aufgrund der Längenangabe (540m)
> eindeutig Ton- und keine DAT-bänder.

Weil ich das nicht weiß und weil dieses Format im Nero Wave Editor mit 
zur Auswahl steht.
Natürlich kenne ich DAT-Bänder, aber manchmal hat das in einen anderen 
Sachgebiet eine andere Bedeutung.
Gegenfrage. Was hat ein digitales Daten-Aufzeichnungsverfahren in einem 
Musikprogramm zu suchen?

mar IO schrieb:
> Das klingt doch gar ned so schwer! Wenn man die Effekte,
> Einstellmöglichkeiten usw. nicht braucht, dann nutzt man sie halt ned.

Woher soll ich wissen, das ich sie nicht brauche? Deshalb hab ich mir 
die Einstellungen angesehen.
Dann sag mir, was man unter AU [SUN NEXT-8bit u-law] versteht? Ist die 
Voreinstellung WAV (Microsoft 16bit PCM) brauchbar für meine 
Bedürfnisse?

Ingo Wendler schrieb:
> Habe es seinerzeit mit mp3directcut gemacht.

Versuch ich vielleicht mal, obwohl als erstes Format mir MP3 nicht so 
richtig zusagt.
Mein Favorit ist im Moment der Nero Wave Editor.

von mar IO (Gast)


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Michael_ schrieb:
> mar IO schrieb:
>> Das klingt doch gar ned so schwer! Wenn man die Effekte,
>> Einstellmöglichkeiten usw. nicht braucht, dann nutzt man sie halt ned.
>
> Woher soll ich wissen, das ich sie nicht brauche? Deshalb hab ich mir
> die Einstellungen angesehen.

Einfach die Standardeinstellungen lassen. Du willst doch nur Aufnehmen 
und die Datei nicht nachbearbeiten oder mit Effekten versehen oder...

> Dann sag mir, was man unter AU [SUN NEXT-8bit u-law] versteht? Ist die
> Voreinstellung WAV (Microsoft 16bit PCM) brauchbar für meine
> Bedürfnisse?

Neben AU, WAV, mp3 gibt es noch weitere Formate für Audio... Wenn Du 
genaueres Wissen möchtest, dann guckst Du Wiki...

>  Ist die
> Voreinstellung WAV (Microsoft 16bit PCM) brauchbar für meine
> Bedürfnisse?

Siehe

Rolf Magnus schrieb:
> Michael_ schrieb:
>> Mit wieviel Speicherplatz muß man bei 1 1/2 Std. rechnen?
>
> Unkomprimiertes WAV mit 44,1 kHz Stereo etwa 600 MB/Stunde.
> mp3 mit 192 kBit ungefähr 85 MB/Stunde.

Beides genügt deine Anforderungen, brauchen aber unterschiedlich Platz.

von kopfkratzer (Gast)


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kopfkratz
Dann nimm halt den Windows Audiorecorder, speichere mit der höchsten 
Samplerate ab die Deine Soundkarte kann und bearbeite das dann später 
mit einer Software nach die Du bedienen kannst.
IdR haben auch die Treiber der lokalen Soundkarte einen GAIN der 
automatisch das Signal "verbessert".
Kommt es Dir darauf an das Bandsignal zu verbessern oder willst Du 
einfach nur das "Feeling" von früher ?
Da dürfte dann MP3 mit 64bit Stereo ausreichen, da hört nur jemand der 
täglich damit zu tun hat einen Unterschied.
Gab da mal einen Vergleichstest, war heise glaube ich :-P

von herbert (Gast)


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Gibt auch den NO23 Recorder .Muß nicht installiert werden und hat alles 
was man braucht um jeden Ton auf dem Rechner aufzunehmen. Mp3 ist nicht 
mehr als ein Format für die Straße.Wenn man mit Hundefleisch aufwächst 
dann hat man keinen Ekel.;-)

von Old P. (Gast)


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Hmmm,
muss es "ein Programm" sein?
Ich mach sowas mit einem Hardwarerecorder und zwar einen Zoom H4N. Ich 
habe kein Problem mit irgendwelchen Computergeräuschen und lass das 
Dingens einfach kullern.
Ist im Übrigen auch ideal für nächtliche Rundfunkmitschnitte (wie früher 
das Tonband), die Titellisten gibts dann gratis im Netz.

Ok, kostet ein paar Euronen, hat aber Mehrwert.

Old-Papa

von dolf (Gast)


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herbert schrieb:
> Wenn man mit Hundefleisch aufwächst
> dann hat man keinen Ekel.;-)

kommt auf die kochkunst des diensthabenden chinesen kochs an.

von Michael_ (Gast)


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kopfkratzer schrieb:
> Dann nimm halt den Windows Audiorecorder, speichere mit der höchsten
> Samplerate ab die Deine Soundkarte kann und bearbeite das dann später
> mit einer Software nach die Du bedienen kannst.

Der WinXP Audio-recorder, könnte eigentlich auch passen.
Der erste Versuch jedoch negativ. Im Player abgesielt war es gut.
Nach dem Abspeichern mit 44KHz 16Bit Stereo war das dann ganz dumpf.
Probiere ich später nochmal.

von Reinhard Kern (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Audacity fällt aus, ist mir dafür zu umständlich.

Da gibt es nur eine vernünftige Antwort: lass das Ganze sein, du bist 
überfordert. Nicht nur mit diesem, sondern mit jedem Programm.

Gruss Reinhard

von Michael_ (Gast)


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Verstehe!
Ich bin nicht überfordert, sondern will mich nicht überfordern.
Die Aufgabe lösen und dann ist es gut.
Ich hab noch soviel interessantere Sachen, die ich in meinem restlichen 
Leben noch machen will. Ich schaff da sowieso nicht mehr alle.
Musik ist da sicher nicht dabei, eher ein notwendiges Übel.

von wendelsberg (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Musik ist da sicher nicht dabei, eher ein notwendiges Übel.

Dann nochmal:

Reinhard Kern schrieb:
> Da gibt es nur eine vernünftige Antwort: lass das Ganze sein,

wendelsberg

von ML (Gast)


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> Das Gerät B93 hatte 25 Jahre auf einem Dachboden gelegen

Die vollständige Typbezeichnung: TESLA B93 (Made in CSSR).

Erstaunlich, dass die Kiste nach 25 Jahren Lagerung auf dem Dachboden 
plus zusätzlicher Betriebszeit noch einwandfrei funktioniert! Viele 
vergleichbare Westprodukte waren nach so einer langen Zeit nicht mehr 
funktionsfähig. Meist waren Kunststoffteile der Antriebsmechanik 
zerbröselt durch ausgedünsteten Weichmacher oder Gummiteile 
(Bandandruckrolle, Antriebsriemen) hatten sich aufgelöst.

Unter Berücksichtigung aller vom TO vorgetragenen Umstände, halte ich 
MP3 bei 96kBit/s für ein geeignetes Speicherformat, das der Qualtität 
seiner Tonbandaufzeichnungen gerecht wird.


Interessante Website zur Digitalisierung alter Analog-Audios:

http://www.tonkopie.de/tonkopie_startseite.htm

von kopfkratzer (Gast)


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Michael_ schrieb:
> kopfkratzer schrieb:
>> Dann nimm halt den Windows Audiorecorder, speichere mit der höchsten
>> Samplerate ab die Deine Soundkarte kann und bearbeite das dann später
>> mit einer Software nach die Du bedienen kannst.
>
> Der WinXP Audio-recorder, könnte eigentlich auch passen.
> Der erste Versuch jedoch negativ. Im Player abgesielt war es gut.
> Nach dem Abspeichern mit 44KHz 16Bit Stereo war das dann ganz dumpf.
> Probiere ich später nochmal.

Daher mein Hinweis auf den GAIN in der Aufnahmeeinstellung !
Wenn es dumpf klingt macht das aber nichts, da man die Pegel beim 
späteren encodieren anpassen kann.

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