Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Galvanische Trennung und Erdung eines 3ph Wechselrichters


von Fräger (Gast)


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Hallo,

der Aufbau ist in etwa so: Die Eingangsspannung wird gleichgerichtet, 
zerhackt, über einen HF-Trafo transformiert, wieder gleichgerichtet und 
durch einen dreiphasigen, Drei-Level-Wechselrichter wieder zu Drehstrom 
geformt.

Der Trafo sorgt ja für eine galvanische Trennung. Wenn der Nulllevel des 
Wechselrichters nun mit dem N-Leiter der Eingangsspannung verbunden ist, 
kann man dann noch von einer galvanischen Trennung reden?

Danke im Voraus.

von Keine Ahnung (Gast)


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Ich weis zwar nicht was ein Drei-Level-Wechselrichter ist, aber wenn du 
den Ausgang auf N(=Erde?) beziehst, hat dieser Ausgang Potential gegen 
Erde, und somit ist die galvanische Trennung ohne Sinn.

von Michael K. (Gast)


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Wie viel einfacher wäre es wenn Du uns sagen würdest was Du mit dieser 
Konstruktion zu erreichen gedenkst ?

Ich musste mal einen 3ph Umrichter zu einem 3ph 115V / 400Hz Netz 
umbauen.
Grauenhaft, völlig falscher Ansatz, war aber schon alles 
zusammengestümpert und lief ohne Null was so wohl keiner bedacht hatte.

Habe das das gelöst indem ich 3 fette Block Steuertrafos mit den 230V 
Anschlüssen an den Umrichter und mit den 115V Ausgängen Sternförmig 
zusammengeschossen habe.
Am Sternpunkt habe ich dann wieder den Null angeschlossen.

So hatte ich wieder einen Null auf Erdpotential und der Umformer musste 
nicht auf 115V runter.
Der Aufbau + Filter, Filter und nochmal Filter hat locker 40% nur in 
Wärme umgesetzt und trotzdem war die Spannung nur im entferntesten 
Sinusähnlich.

Alleine für die Erdableitströme mussten wir eine 16mm² extra ziehen 
nachdem uns die Hälfte aller Leuchstofflampen-Vorschaltgeräte im Raum 
verreckt sind.
Interessanter Effekt wenn man das Teil anmacht und um Dich herum fallen 
immer schneller die Lampen aus. Da bekommt man einen echt komischen Ruf 
:)

von Gerhard W. (gerhard86)


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Fräger schrieb:
> (...)und
> durch einen dreiphasigen, Drei-Level-Wechselrichter wieder zu Drehstrom
> geformt.

Ist das ein Wechselrichter mit symmetrischen DC-Zwischenkreisspannungen?

Fräger schrieb:
> Wenn der Nulllevel des
> Wechselrichters nun mit dem N-Leiter der Eingangsspannung verbunden ist,
> kann man dann noch von einer galvanischen Trennung reden?

Nein, keinesfalls.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Keine Ahnung schrieb:
> Ich weis zwar nicht was ein Drei-Level-Wechselrichter ist

Ich denke, er meinst einen Wechselrichter mit Pseudo-Sinus (Trapez oder 
'modifizierter Sinus'), wo die Halbwellen wie zweistufige Pyramiden 
aussehen.

Fräger schrieb:
> Der Trafo sorgt ja für eine galvanische Trennung.

Der Trafo ja, aber es ist noch lange nicht raus, ob der Wechselrichter 
auch die interne Regelung galvanisch vom Eingang trennt. Da muss auf 
jeden Fall dann ein Optokoppler sein. Und natürlich heisst 'galvanische 
Trennung', das da keinerlei Leitungen der Primärseite auf die 
Sekundärseite geführt werden dürfen.

von Fräger (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ich denke, er meinst einen Wechselrichter mit Pseudo-Sinus (Trapez oder
> 'modifizierter Sinus'), wo die Halbwellen wie zweistufige Pyramiden
> aussehen.

Nein nicht ganz. Ich meinte so etwas hier: 
http://en.wikipedia.org/wiki/HVDC_converter#Three-level_converter

Wobei bei diesem Gerät die Halbwellen nicht blockartig geschaltet 
werden, sondern mit einer PWM.

Gerhard W. schrieb:
> Ist das ein Wechselrichter mit symmetrischen DC-Zwischenkreisspannungen?

Ja.

Matthias Sch. schrieb:
> Der Trafo ja, aber es ist noch lange nicht raus, ob der Wechselrichter
> auch die interne Regelung galvanisch vom Eingang trennt. Da muss auf
> jeden Fall dann ein Optokoppler sein.

Stimmt, daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Jedoch kann ich das 
nicht so einfach nachprüfen.

Matthias Sch. schrieb:
> Und natürlich heisst 'galvanische
> Trennung', das da keinerlei Leitungen der Primärseite auf die
> Sekundärseite geführt werden dürfen.

Danke. Das beantwortet meine Frage eigentlich.

Michael Knoelke schrieb:
> Wie viel einfacher wäre es wenn Du uns sagen würdest was Du mit dieser
> Konstruktion zu erreichen gedenkst ?

Das ist nicht meine Konstruktion. Ich habe nur ein fertiges Gerät 
hingestellt bekommen, inkl. Schaltplan für die Leistungselektronik. 
Dabei ist mir aufgefallen, dass sekundärseitig Erdungen eingezeichnet 
sind. Diese sind die gleichen wie die im Primärteil.

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