Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Vorwiderstand 7 Segementanzeige gemeinsame Anode


von Stuttgarter (Gast)


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Hallo ich hab eine Frage zu diesem Bild

http://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:Tut_7_Seg_01.gif

Ist es richtig die Widestände nach den LEDs einzubauen?

Normalerweise baut man doch die Widerstände vor den Leds ein um diese zu 
schützen!

von Karl H. (kbuchegg)


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Stuttgarter schrieb:

> Normalerweise baut man doch die Widerstände vor den Leds ein um diese zu
> schützen!

Ob vor oder danach spielt ja keine Rolle. Der Strom muss durch beide 
Komponenten durch, egal ob zuerst durch den Widerstand und dann durch 
die LED oder anders rum.

Aber: Wenn du gemeinsame Anode hast, wie baust du denn da die 
Widerstände anodenseitig ein, so dass jede LED ihren eigenen Widerstand 
hat?

von Karl H. (kbuchegg)


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Karl Heinz schrieb:

> Ob vor oder danach spielt ja keine Rolle. Der Strom muss durch beide
> Komponenten durch, egal ob zuerst durch den Widerstand und dann durch
> die LED oder anders rum.

Stell dir die Einzelteile als Wasserrohre mit verschiedenen Durchmessern 
vor.
Ob du zuerst das Wasser durch ein großes Rohr und dann durch ein kleines 
schickst, oder zuerst durch das kleine und dann durch das große, spielt 
keine Rolle. Die gesammte Wassermenge, die du in 1 Sekunde durch die 
Hintereinanderschaltung der beiden Rohre bringst, ist in beiden Fällen 
die gleiche (und durch das Rohr mit dem kleineren Durchmesser 
limitiert). Und nur auf die kommt es an.
Wassermenge im Durchfluss <==> Strom.
Rohr mit kleinem Durchmesser <==> Widerstand
Roht mit großem Durchmesser <==> LED
Wasserdruck mit dem hineingepumpt wird <==> Spannung

: Bearbeitet durch User
von Stuttgarter (Gast)


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und noch ein Frage, die  7 Segement anzeige ist an 5 Volt angeschlossen.

PD0, PD1 usw sind als Ausgänge deklariert! Das heißt wenn ich ein 
Ausgang ansteuere liegt ja an diesem 5 V an! wie fließt dann der Strom?

von Wilhelm F. (Gast)


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Beim Siebensegment ist die Verbauung der Widerstände aber eindeutig fest 
gelegt.

Anders, wenn man einfach eine LED mit Vorwiderstand betreibt. Da kann 
man den Widerstand ja an der Anode oder Katode platzieren, was manchmal 
Sinn macht, z.B. wenn man mit dem Oszi daran messen will. Wenn die LED 
mit Vorwiderstand noch über einen Transistor betreibt, dann floatet 
ausgeschaltet die Leitung an einer Stelle, was fürs Oszi unangenehm ist.

von Karl H. (kbuchegg)


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Stuttgarter schrieb:
> und noch ein Frage, die  7 Segement anzeige ist an 5 Volt angeschlossen.
>
> PD0, PD1 usw sind als Ausgänge deklariert! Das heißt wenn ich ein
> Ausgang ansteuere liegt ja an diesem 5 V an!

Nicht unbedingt.

Stell dir einen Ausgang wie einen Schalter vor

Der Schalter verbindet den Pin entweder mit Vcc (also 5V) oder mit 0V 
(also GND). Mit deinem Programm beeinflusst du, wie der SChalter steht. 
Stellst du per Programm den Portpin auf 1, dann wird der Schalter nach 
Vcc geschlossen. Stellst du den Pin auf 0, dann wird der Schalter eben 
nach GND geschlossen.
1
       Vcc (+5V) o---------+
2
                           |
3
                           |
4
                            \
5
                             \-------------<  Portpin
6
                             ^
7
                           | |
8
                           | +--------- Schalterstellung durch
9
       GND (0V)  o---------+            Bit im PORTx Register

> wie fließt dann der Strom?

Ganz normal: von +5V nach 0V.

Hast du den Pin auf 1 stehen, dann ist der 'Pin-Schalter' in der 
Stellung: verbindung nach +5V. Aus Sicht der LED (und des Widerstands) 
liegen also dann am Anoden-Ende +5V an und am Kathoden-Ende ebenfalls 
+5V. Gleiches Potential ---> kein Strom fliesst, LED leuchtet nicht.

: Bearbeitet durch User
von Karl H. (kbuchegg)


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Karl Heinz schrieb:
> Stuttgarter schrieb:
>> und noch ein Frage, die  7 Segement anzeige ist an 5 Volt angeschlossen.
>>
>> PD0, PD1 usw sind als Ausgänge deklariert! Das heißt wenn ich ein
>> Ausgang ansteuere liegt ja an diesem 5 V an!
>
> Nicht unbedingt.
>
> Stell dir einen Ausgang wie einen Schalter vor

'Ausgang' bedeutet nicht, dass du nur 5V haben kannst!

'Ausgang' bedeutet, dass du per Programm das Potential vorgibst, den der 
Pin haben soll. Der Schalter wird an den Pin 'angeklemmt' und dein 
Programm beeinflusst den Schalter.

'Eingang' würde bedeuten, dass die Aussenbeschaltung das Potential des 
Pins bestimmt. In dem Fall gibt es den Schalter nicht mehr, statt dessen 
ist da ein 'Messgerät' intern an den Pin geklemmt.

'Ausgang' bzw. 'Eingang' hat so gesehen nichts damit zu tun, wie der 
Strom fliesst. Wenn es das war, was dich verwirrt hat. In einen auf 
'Ausgang' geschalteten Pin kann genausogut ein Strom hineinlaufen. Aus 
einem auf 'Eingang' geschaltetem Pin kann genausogut auch ein Strom 
herauskommen (wenn der Pullup eingeschaltet ist).

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (michaelx)


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Stuttgarter schrieb:
> Hallo ich hab eine Frage zu diesem Bild
>
> http://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:Tut_7_Seg_01.gif
>
> Ist es richtig die Widestände nach den LEDs einzubauen?
>
> Normalerweise baut man doch die Widerstände vor den Leds ein um diese zu
> schützen!

Karl Heinz hat ja schon viel erklärt. Allerdings befürchte ich, dass 
schon bald unnötigerweise viele neue Grundsatzfragen auftauchen.

Ich würde empfehlen, dass du dir erst mal Grundkenntnisse aneignest. 
Damit bist du auf Dauer nicht nur schneller und erfolgreicher, sondern 
kannst die Schaltungen auch verstehen und ggf. deinen Wünschen anpassen, 
statt nur blind und auf gut Glück nachzubasteln.

http://www.elektronik-kompendium.de/

Viel Erfolg.

von Stuttgarter (Gast)


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Danke Karl Heinz für die super Erklärung

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