Forum: PC Hard- und Software Traum vom passiven Info-Display


von Frank (Gast)


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Seit Jahren "träume" ich von einem Infodisplay in der Küche, da wo 
derzeit der "Familienplaner" hängt, zu Anzeige von Terminen, Wetter, 
Newsticker, Mail-Betreffs, verpasste Anrufe usw. Diese Art, wichtige 
Inhalte zu zeigen ist ansich ein "alter Hut", das weiss ich - allein die 
technische Präsentation ohne "klassischen Bildschirm" ist immer noch 
unzureichend:

Nach meiner Ansicht wäre eigentlich nur ein E-Ink-Display von mindestens 
20 Zoll das Richtige für sowas und genau das ist das Problem. Ich 
verstehe nicht, wieso man sowas bis heute nicht kaufen kann - 
Ebook-Reader, wenngleich auch deutlich kleiner - gibts seit mind. 5 
Jahren. Aber einzelne Displays (nicht nur Ersatzteile mit unbeklannter 
Schnittstelle) quasi nicht vorhanden (abgesehen von "Mäusekinos" für 
Bastler, kenn ich). Wieso ist das so? Will da ein Kartell das unter 
allen Umständen verhindern?

Für elektronische Schilder mit quasi Null Stromverbrauch gibts nach 
meiner Ansicht einen riesen Bedarf ... ???

von Stefan N. (stefan_n)


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von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Frank schrieb:
> Anzeige von Terminen, Wetter, Newsticker, Mail-Betreffs, verpasste
> Anrufe usw. Diese Art, wichtige Inhalte

Meine Güte, kein wunder das Stress und Burnout die Probleme unserer Zeit 
sind wenn man solch "wichtige" Dinge ständig und überall haben muss...

Frank schrieb:
> Infodisplay in der Küche, da wo derzeit der "Familienplaner" hängt

Das ist kostengünstig, effizient und resorcensparend, außerdem nahezu 
unverwüstlich, was stört dich an der Lösung?

Frank schrieb:
> Nach meiner Ansicht wäre eigentlich nur ein E-Ink-Display von mindestens
> 20 Zoll das Richtige für sowas

Für die Mehrkosten gegenüber TFT kannst du dir vermutlich 100 Jahre lang 
die höheren Stromkosten leisten...

von Frank (Gast)


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Stefan Noack schrieb:
> Man muss nur richtig suchen:
>
> http://www.glynstore.com/pervasive-displays-7-4-e-...

Danke für den Hinweis, aber 16cm x 10cm - Wahnsinn, ob das nicht zu groß 
ist? ;-)

von Frank (Gast)


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> Meine Güte, kein wunder das Stress und Burnout die Probleme unserer Zeit
> sind wenn man solch "wichtige" Dinge ständig und überall haben muss...

Ich habe kein BurnOut und bin die Ruhe selbst. Aber ich liebe Technik 
und deine Einstellung ist da irgendwie "anti" ... Desweiteren wollte ich 
ja auch kein buntes zappelndes Infodisplay, sondern eher so eine Art 
sich selber aktualisierendes Plakat. MIR würden da Zyklen im 
15-Minuten-Bereich genügen.

> Für die Mehrkosten gegenüber TFT kannst du dir vermutlich 100 Jahre lang
> die höheren Stromkosten leisten...

Ja eben, aber wieso? Am Ende kann das doch kaum aufwändiger sein, als 
ein klassischer TFT? Ok, die Technik ist relativ neu, aber soo neu nun 
auch wieder nicht. Wird diese Technologie bewusst 
gebremst/zurückgehalten?

von bildchen (Gast)


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von Reinhard Kern (Gast)


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Frank schrieb:
> Wird diese Technologie bewusst
> gebremst/zurückgehalten?

Die bremst sich selbst aus - genauer, sie ist nur für begrenzte Zwecke 
geeignet, da schwarzweiss. Zum Lesen einwandfrei, aber für ein Tablett 
nicht akzeptiert. Jüngere Generationen weigern sich ja schon, alte 
SW-Filme zu gucken. Und selbst regionale Zeitungen müssen heute farbig 
sein.

Wie wärs denn mit einer Tafel und Kreide? Im Energieverbrauch 
unschlagbar.

Gruss Reinhard

von Frank (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Die bremst sich selbst aus - genauer, sie ist nur für begrenzte Zwecke
> geeignet, da schwarzweiss. Zum Lesen einwandfrei, aber für ein Tablett
> nicht akzeptiert. Jüngere Generationen weigern sich ja schon, alte
> SW-Filme zu gucken. Und selbst regionale Zeitungen müssen heute farbig
> sein.

Erstens gibt es auch farbiges E-Ink, siehe hier z.B.:

http://files.lingvosoft.com/images/products/pics/slide-jetbook-color.jpg

Zweitens soll es gar keine Konkurrenz zu TFT-Displays sein, denn es hat 
ganz besondere Eigenschaften:

- unglaublich geringer Strombedarf
- Bild bleibt auch ganz ohne Strom erhalten
- je heller die Umgebung, desto besser lesbar
- im Gegensatz zu TFT bereits heute vollständig in Plastik, damit 
flexibel und unzerbrechlich

... und das reicht Alles nicht für ein eigenes Marktsegment?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Frank schrieb:
> ... und das reicht Alles nicht für ein eigenes Marktsegment?

Nun, wer braucht so etwas? Für Dein Küchendisplay mag es praktisch 
erscheinen, aber spätestens fünf Minuten später kommt jemand an und 
möchte das aktuelle Kochprogramm mit Tim Mälzer darauf ablaufen lassen - 
's ist schließlich 'ne Küche.

So schick eInk-Displays auch sein mögen, ihnen fehlt die 
Killerapplikation, die die Nachteile gegenüber anderen Displaytechniken 
ausgleicht.

Das Kücheninfodisplay ist schonmal nicht die Killerapplikation.

Bei eBook-Readern ist eInk verbreiter und akzeptierter Standard - aber 
da wird sich allein aus Handhabbarkeitsgründen wenig an der Größe tun. 
Das ganze soll halt nicht größer werden als ein Taschenbuch, damit ist 
die Displaygröße auf irgendwas um die 7" Diagonale eingeschränkt.

Größere Displays mögen zum Lesen von Zeitungen oder Zeitschriften 
interessant sein, oder vielleicht auch Datenblättern, aber das ist dann 
schon nichts mehr, was man mit sich herumträgt. Damit ist die Zielgruppe 
schon deutlich eingeschränkter.

Praktisch jede andere Anwendung von Displays aber ist auf 
Bewegtbildanzeige ausgelegt, und damit scheidet eInk aus.

Wäre es möglich, eInk mit Bildaktualisierungsraten von maximal 50 msec 
zu konstruieren, dann könnte man damit immerhin Displays für 
Textverarbeitungsanwendungen konstruieren. Das hätte was.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Frank schrieb:
> Ja eben, aber wieso? Am Ende kann das doch kaum aufwändiger sein, als
> ein klassischer TFT?

TFT sind Massenware, und technologisch viel einfacher handhabbar, das 
andere ist ein Nieschenmarkt.

WENN du also unbedingt meinst so was haben zu müssen und das nicht 
erst in 5 Jahren und jedesmal einen Herzinfarkt kriegen willst wenn ein 
Soßenspritzer in Richtung Küchendisplay spritzt, oder jemand außversehen 
mit Edding was draufschreibt, nimm was günstig und gut Verfügbar ist.

Frank schrieb:
> Aber ich liebe Technik und deine Einstellung ist da irgendwie "anti"

"Anti" ist bestimmt auch irgendwann mal wider in ;-)

Frank schrieb:
> sondern eher so eine Art sich selber aktualisierendes Plakat

Aber hat man all dies nicht schon sowieso im Smartphone/tablet?
Braucht es das wirklich noch in der Küche? (Ja ich weiß... Anti... :-) 
Wenn dann wie Rufus sagt dann richtig, dann ist man auch flexibel.

Frank schrieb:
> Danke für den Hinweis, aber 16cm x 10cm - Wahnsinn, ob das nicht zu groß
> ist? ;-)

Du mußt nur genügend viele "kacheln", passt doch gut in die Küche und du 
hast verschiedene dedizierte Anzeigen. DAS wiederum würde ich ganz 
lustig finden ("die Inforkachel") um wirklich kleine didizierte Infos 
dort anzuzeigen wo man sie braucht, anstelle immer zum "großen" Display 
laufen zu müssen.

von Björn G. (tueftler)


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Also ich finde die Idee mit einem Ink-Display echt nicht verkehrt.
Meine Frau schwört auf handbekritzelte Kalender womit sie dann wieder 
15% Termine vergisst ;)
Jedes Jahr sich hin setzen und etliche Geburtstage eintragen mache ich 
zumindest schon Jahre nicht mehr und bin voll zufrieden damit.

So ein kleines Display für jeweils den halben Monat finde ich echt ne 
gute Idee.
Mal schauen wie es hier weiter geht ;)

Grüße, Björn

von Borislav B. (boris_b)


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Läubi .. schrieb:
> Aber hat man all dies nicht schon sowieso im Smartphone/tablet?
> Braucht es das wirklich noch in der Küche? (Ja ich weiß... Anti... :-)

Läubi .. schrieb:
> Meine Güte, kein wunder das Stress und Burnout die Probleme unserer Zeit
> sind wenn man solch "wichtige" Dinge ständig und überall haben muss...

Läubi .. schrieb:
> Das ist kostengünstig, effizient und resorcensparend, außerdem nahezu
> unverwüstlich, was stört dich an der Lösung?

Lieber Läubi, du weißt schon dass du hier auf Mikrocontroller.net bist, 
oder? ;-)
Hier soll es doch um elektronische Basteleien aller Art gehen. Um 
verrückte (mehr oder weniger nützliche) Machwerke, Spielkram, kleine 
Alltagshelfer oder professionelle Projekte.
Sowas im Keim zu ersticken ("du hast doch schon einen Papierkalender, 
also besser gar nicht erst irgendwas versuchen!") finde ich eher 
bedenklich.

Ich finde die Idee cool und fände es schön, wenn sich daraus etwas 
entwickelt.

PS: Wie wäre es mit 4 von denen?
http://www.glynstore.com/pervasive-displays-4-41-e-paper-display/
Kommt auf ca 120€

: Bearbeitet durch User
von Pawel a. (paulusplu)


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Frank schrieb:
> Stefan Noack schrieb:
>> Man muss nur richtig suchen:
>>
>> http://www.glynstore.com/pervasive-displays-7-4-e-...
>
> Danke für den Hinweis, aber 16cm x 10cm - Wahnsinn, ob das nicht zu groß
> ist? ;-)

http://www.eink.com/large_area_signage.html

von Frank (Gast)


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Pawel alias Paul schrieb:
> http://www.eink.com/large_area_signage.html

Ja, witzich, kenn ich schon. Scheint sich aber um Prototypen bzw 
Einzelstücke zu handeln, ich habe noch nirgendwo sowas "ganz normal" 
käuflich bzw. bestellbar gesehen. Die extrem großen Dinger haben sicher 
auch eine Pixelgöße, die man auf 50 cm nicht sehen will.

Die Idee mit dem "Küchendisplay" ist natürlich nur eine (mir persönlich 
naheliegende) Version.

Das Thema "Digitale Beschilderung" oder gar digtiale Gemälde (bei denen 
man einfach hin und wieder mal ein USB-Kabel ansteckt und ein anderes 
Werk einspielt) liegt einfach bisher brach und wird sicher noch eine 
große Zukunft haben ... Ich verweise nochmal auf die Besonderheit, den 
Bildinhalt ohne Stromzufuhr zu halten.

von CC (Gast)


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Frank schrieb:
> Ich verweise nochmal auf die Besonderheit, den
> Bildinhalt ohne Stromzufuhr zu halten.

Wir sind hier nicht blöd und keine BWLler denen alles vorgekaut werden 
muss. Wir wissen um diese Technologien - das ist ja nichts neues. Ich 
werde irgendwie das Gefühl nicht los, dass du hier in einem falschen 
Forum unterwegs bist ... viel Gequatsche - nichts Konkretes. Nichts für 
Ungut.

Ich will darauf auch mal ein bisschen eingehen.

Frank schrieb:
> Seit Jahren "träume" ich von einem Infodisplay in der Küche, da wo
> derzeit der "Familienplaner" hängt, zu Anzeige von Terminen, Wetter,
> Newsticker, Mail-Betreffs, verpasste Anrufe usw.

Da stimme ich dir zu - sowas SOLLTE eigentlich in jedem Haushalt 
vorhanden sein. Das Problem ist - wie so oft:

1. Die Praktikabilität: Das System muss einfach und intuitiv bedienbar 
sein. Das ist so dermaßen schwer, dass es kaum jemand hinbekommt. Kein 
Smartphone, kein Tablet nichts wird den guten Schreibblock & Stift / 
Assistentin in einer Besprechung ersetzen. Es ist einfach nicht 
praktikabel. Wenn ich heute in einer Besprechung sitze schreibe ich mir 
die Termine schnell auf einen Block und trage sie dann später auf 
icloud.com ein. Genauso wie nie jemand sein Handy wirklich als 
Diktirgerät einsetzt. 1x HomeButton, 4x Pin eingeben, 1x Wischen zum 
entsperren, 1x Wischen für die die App, 1x drücken für App öffnen, 1x 
drücken für Aufnahme. Das ist eine Katastrophe - beim Diktiergerät (ja 
ein richtiges) drückt man einen Knopf und los. Diese eigentliche 
Nichtigkeiten von 5 Klicks versauen alles.

2. Robustheit - das Ding muss gut gemacht sein, widerstandsfähig und gut 
reinigbar. Es dauert lange bis sowas erprobt ist. Das alles kostet Geld 
- Geld das niemand ausgeben möchte.  Siehe Preis-Leistung.

3. Einfachheit - das ganze muss einfachs aufgebaut sein und von jedem 
Deppen bedienbar sein. Das schafft bis heute kein Hersteller der größten 
Märkte (Smartphone & PC). Die einzigen die halbwegs was bringen sind die 
von Apple - aber selbst das ist eine Beleidigung. Und die lassen sich 
dafür auch noch viel Geld bezahlen. Und jeder zahlt's. Schau dir diesen 
Android-Mist an. Jede Woche ein Update - nach 2 Jahren keines mehr. Mal 
geht es da - mal nicht. Nichts funktioniert gescheit. Viel zu viel 
Hardware - darum viel zu allgemein gehaltene Software. Das Grundproblem 
ist, dass Ingenieure sowas entwickeln. Klingt paradox aber Ingenieure 
sind viel zu Tief in der Materie drin. Dann kommen solche 
Bedienungskatastrophen raus. Trag einen Termin in dein iPhone / 
Android-Gerät ein ... auf dem Papier bist du schneller. Und so lange 
jeder beim Termin eintragen 1 Minute statt 5 Sekunden braucht wird jeder 
Papier verwenden und später in einer ruhigen Minute das Handy füttern. 
Keine Frage - die Darstellung auf dem Device ist tausend mal besser als 
auf dem Papier ...

4. Preis-Leistung: Jeder will eigentlich so ein Küchen-Device - keiner 
ist bereit zu zahlen. Das alles was genannt wurde braucht viele Jahre 
Entwicklung und Eprobung. Das kostet alles. Dazu noch die robuste 
Hardware, und und und. ABER: Wieviel bist du bereit zu zahlen? 500€ ? - 
da habe ich lieber den Familienplaner oder Block der dazu noch einfach 
ist. Da muss niemand ewig rummachen bis es funktioniert, der Block 
stürzt nicht ab und muss nicht repariert werden. Das ist tausendemale 
EINFACHER als so ein Device. Leider.

von Frank (Gast)


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Im Grundsatz gebe ich dir teilweise recht, aber auch nur das, denn so 
bringt man keine neuen Produkte an den Start. Ich habe gerade mal 
ausprobiert, wie lange es dauert, einen Termin ins iPhone (für den 
aktuellen Monat) einzutragen. Nach einmal Wischen und zweimal Tippen 
steht der Cursor bereits im Titel-Eingabefeld.

Ein papiernes Notizbuch muss auch an der richtigen Stelle aufgeschlagen 
werden, der Kuli herausgeholt und die Hülle entfernt oder die Mine 
herausgedrückt. Und wenn der Termin dann eingetragen ist, dann ist er 
noch lange nicht auf dem Kalender im Laptop synchronisiert oder in der 
Cloud gesichert, für den Fall, dass das Notizbuch verloren geht.

Desweiteren hast du dich m.E. zu sehr an meinem Beispiel mit dem 
Küchen-Termin-Display "abgearbeitet". Das war nur mein persönlicher 
Favorit, ganz prinzipell beklage ich, dass es keine universell 
verwendbaren E-Ink-Displays in nennenswerter Größe gibt ...

von B. S. (bestucki)


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Kenne mich mit Displays zwar nicht so aus, aber dein Vorhaben müsste mit 
jedem reflektiven oder transflektiven Display zu bewerkstelligen sein. 
Benötigt zwar Strom, aber beim Transflektiven kannst du wenigstens die 
Hintergrundbeleuchtung ausschalten.

Wenn Platz (und wahrscheinlich auch Geld) keine Rolle spielt, könntest 
du natürlich auch eine flip-dot Anzeige verwenden :)
http://www.flipdots.com/custom-made-flip-dot-wall.html
Auf Projects klicken, da gibt auch einige Videos.

: Bearbeitet durch User
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