es geht um einen Abdeckdeckel an einer 3Gang-Fahrradnabe. Der Nabenkörper selbst ist recht gut vor Korossion geschützt. Leider kann man das von dem Abdeckdeckel auf der Seite des Rücktritthebels nicht sagen. Innen ist Rost zu sehen und außen sieht es hässlich aus. Daher möchte ich den Deckel besser schützen. Die Idee ist zu galvanisieren. Ein einfaches Gerät dazu habe ich noch im Keller. Es stellt sich die Frage wie man am besten vorgeht. Mit Schmirgelpapier 240 habe ich die Oberfläche aufpoliert und innen den Rost entfernt soweit ich eben in die Ecken kam. Es stellt sich die Frage nach dem weiteren Vorgehen. Macht Rostumwandler Sinn? Soll ich einfach versuchen nun zu galvanisieren? Erst Kupfer, dann Silber? Ätzmittel für Kupfer habe ich noch. Damit konnte ich Kupferionen aus Platinenmaterial lösen oder aus einem Stück Kupferdachrinne. Wie wäre günstig vorzugehen um einen Korossionsschutz für diesen Deckel zu erreichen?
Matthias W. schrieb: > Es stellt sich die Frage nach dem weiteren Vorgehen. Macht Rostumwandler > Sinn? Ja. Wenn es ein gelartiger ist, sparst Du Dir auch das galvanisieren. :-)
Harald Wilhelms schrieb: > Ja. Wenn es ein gelartiger ist, sparst Du Dir auch das galvanisieren. > :-) Danke Harald. Du meinst er frisst das auf? Ich habe eine Flüssigkeit die vor Jahren verwendet worden ist um Rost auf Werkzeugmaschinen nach einem Brand zu beseitigen. Das Zeug war wirksam. Den Rost konnte man damit einfach abreiben. Die Maschinen wurden wieder nutzbar. Wenn zuviel Material dabei verlorengegangen wäre hätte man die Genauigkeit verloren. Diese Flüssigkeit könnte ich mit einem Wattestäbchen auftragen. Oder eben nicht. Je nachdem was sinnvoller erscheint.
Matthias W. schrieb: > Danke Harald. Du meinst er frisst das auf? Nein, bei Rostumwandlung entsteht eine glasartige Oberfläche. Die kann dann z.Bsp. lackiert werden.
Matthias W. schrieb: > Ich habe eine Flüssigkeit die vor Jahren verwendet worden ist um Rost > auf Werkzeugmaschinen nach einem Brand zu beseitigen. Für Verwendung an KFZs gab es mal ein solches Gel, was sich nach der Rostumwandlung verfestigte. Das konnte man sogar überlackieren, aber auch so verhinderte es das weiterrosten. Andere Entroster müssen aber manchmal nach Verwendung abgewaschen werden, da sie Säuren enthalten. Gruss Harald
hier sind ein paar Hinweise zum Galvanisieren: http://www3.westfalia.de/static/Galvanisieren.3639.0.html http://www3.westfalia.de/static/Galvanisieren1.3640.0.html Gibt es sonst wichtige Hinweise die in meinem Fall nützlich sein könnten?
Michael_ schrieb: > Nein, bei Rostumwandlung entsteht eine glasartige Oberfläche. > Die kann dann z.Bsp. lackiert werden. es ist die Frage ob Lackieren hier so günstig ist. Es ist ja eine Nabe die mit Öl in Berührung kommt und mit Putzlappen. Die Beschichtung sollte dann ggf. schon eine gewisse Dauerhaftigkeit aufweisen. Es bedeutet Aufwand das Teil wieder auszubauen für Nacharbeit.
Harald Wilhelms schrieb: > Für Verwendung an KFZs gab es mal ein solches Gel, was sich nach > der Rostumwandlung verfestigte. Das konnte man sogar überlackieren, > aber auch so verhinderte es das weiterrosten. Vielen Dank. > Andere Entroster müssen aber manchmal nach Verwendung abgewaschen werden, da sie Säuren enthalten. Das scheint bei dieser Flüssigkeit so zu sein. In Papier hat das Zeug Löcher geätzt. Damals hieß es - runterreiben und ölen.
Matthias W. schrieb: > stellt sich die Frage wie man am besten vorgeht. Ordentlich dick neu verchromen vermutlich, so wie es viele Oldtimerbesitzer machen (lassen). Das hält dann im Gegensatz zum hauchverchromen der Billigindustrie auch das Fahrradleben lang. Man kann das allerdings kaum selber machen, weil Chrombäder so giftig sind, daß deren Verkauf an Privatpersonen verboten ist. Die Oldtimerfreaks freuen sich also, wenn sie über eBay oder sonstwie noch an alte Chemikalienbäder kommen. Daher lässt man das meist machen, und die machen das dann auch richtig. Also RICHTIG sauber, zum Schluss auch das letzte Staubkorn abgeätzt. RICHTIG schützen, beispielsweise durch eine dicke Kupferschicht. Und dann RICHTIG hartverchromen. Ja, das ist teurer als eine neue Kappe, aber dafür meist auch besser. Ich kann Chrom auch nicht, aber ich habe viele alte verroste Sachen, wie Schlüssel, schon neu vernickelt, und das funktioniert sehr gut, ist aber etwas aufwändig mit den Reinigungs- und Galvanisierbädern.
Nachtrag: Du hast die Kappe schon mit 240er Papier ruiniert. Dann kannst du sie wohl wegschmeissen. Sie muss vor dem galvanisieren babypopoglatt poliert sein, und das ist von verkratzen 240er noch ein unendlich weiter Weg.
MaWin schrieb: > Ordentlich dick neu verchromen > Das hält dann im Gegensatz zum hauchverchromen der Billigindustrie auch > das Fahrradleben lang. schade daß die heutigen Teile so wenig dauerhaft sind. Dieses Blechteil ist auch als Ersatzteil offenbar nicht zu bekommen. > Die Oldtimerfreaks freuen sich also, wenn sie über eBay oder sonstwie > noch an alte Chemikalienbäder kommen. keine Ahnung wie realistisch es ist darauf zu hoffen. > Also RICHTIG sauber, zum Schluss auch das letzte Staubkorn abgeätzt. > RICHTIG schützen, beispielsweise durch eine dicke Kupferschicht. das sollte ich ja schaffen können. > habe viele alte verroste Sachen, wie > Schlüssel, schon neu vernickelt, und das funktioniert sehr gut, ist aber > etwas aufwändig mit den Reinigungs- und Galvanisierbädern. vernickeln wäre also auch denkbar. Dazu braucht man dann wohl ein Nickelbad.
MaWin schrieb: > Nachtrag: Du hast die Kappe schon mit 240er Papier ruiniert. immerhin sieht die Kappe nun viel glatter und sauberer aus als vorher mit all den Korossionsspuren und Kratzern vom Ausbau (es ist da der Metallarm drüber, der ging nur mit Gewalt runter).
Im Keller fand ich das 30 Jahre alte Galvanisierset "Plectro Hobby". Verkupfern, versilbern, vergolden steht auf der Packung. Das Silberputztuch fehlt, ist aber sicher sonstwo aufzutreiben. Eine kleine Flasche Wiener Kalk ist dabei - wohl zum Saubermachen. 3 Tamponbehälter sind da. Der Tampon scheint aus Filterpapier gewickelt zu sein. Vielleicht lässt sich ein Kaffeefilterpapier dazu missbrauchen. Das Gerät wurde damals mit 2 4.5V-Flachbatterien betrieben. Das wären also 9V. In der Anleitung im Netz las ich von 1-3V wenn man verkupfern oder versilbern will. Die Batterien wären also wohl nicht so günstig. Ich kann ja ein Netzgerät nehmen mit einstellbarer Strombegrenzung. Die Flasche mit dem Kupferelektrolyt ist leer. Da muss ich also was anderes nehmen. Ein Stück Kupferrohr ist noch da. Ätzmittel muss ich suchen. Die kleinen Flaschen für Silberelektrolyt und Goldelektrolyt sind leer. Für Gold ist jedoch eine neue Nachfüllflasche da.
macht es Sinn ein Elektrolysepulver zu kaufen? http://www.ebay.de/itm/1000-Gramm-Elektrolyse-Pulver-Entfettung-Metallen-beim-Galvanisieren-/111260350896 Hier gäbe es 30ml Silberelektrolyt: http://www.ebay.de/itm/Silberelektrolyt-30-ml-Galvanisieren-/261376891589 und hier 500ml Kupferelektrolyt: http://www.ebay.de/itm/Kupfer-Elektrolyt-500-ml-sauer-Galvanisieren-/261368134396 macht es Sinn Elektrolyt zu kaufen oder gibt es einen besseren Weg?
hier gibt es ein teureres Gerät: http://www.ebay.de/itm/Galvanisiergerat-galvanisieren-vergolden-verkupfern-/310842739379 oder noch teurer: http://www.ebay.de/itm/GALVANIK-ANLAGE-GALVANISIERGERAT-Kleingalvanik-Hause-galvanisieren-/350973613879 370.- sollten an Gerät doch ausreichen um so einen Deckel brauchbar zu galvanisieren? Dabei habe ich ja ein gutes Netzteil hier. Glasschalen hätte ich auch.
Michael_ schrieb: > Andere kaufen da ein neues Fahrrad für den Preis. eben. Daher denke ich - so viel an finanziellem Aufwand sollte doch wohl nicht nötig sein. Es ist ja nicht mein Ziel da beruflich einzusteigen. Daher ist sicher auch eine improvisierte Lösung denkbar. Es braucht halt eine passende Lösung, einen Behälter, ein Netzteil und etwas Geduld.
Matthias W. schrieb: > o viel an finanziellem Aufwand sollte doch wohl nicht nötig sein. Gib es also einfach jemandem, der es für Oldtimer sowieso macht, das kostet ein paar Euro und damit ist gut, suche in Oldtimerforen. Du hast ausreichend Arbeit, nun mit 1000er Papier und dem Wiener Kalk dein Blech wieder glatt zu bekommen, der Wiener Kalk ist auch zum Polieren nach dem Galvanisieren.
hier ist zu sehen wie man Silber aufbringt: http://www.youtube.com/watch?v=uNM7Co27tvg So schwer sieht das nicht aus.
vielen Dank MaWin für die Hinweise. Hier ist ein Dienstleister: http://www.history-cars-gmbh.de/leistungen/verchromen/ Das hört sich aufwendig und teuer an: Abbeizen von alten Lack und Korrosionsschichten Entchromen Schleifen Heiße Entfettung (Reinigung im Detergent) elektrolytische Entfettung (katodisch/anodisch) Cyanidkupferbad: hohe Haftfestigkeit, gleicht kleine Poren aus. Sauerkupferbad: dicke Kupferschicht. Anschließend geschliffen, poliert. Glanznickelbad -> Tiefenglanz, Korrosionsschicht Chrombad: dünne Chromschichten Endbearbeitung: Endwaschen, Polieren, Qualitätsprüfung
http://www.youtube.com/watch?v=gN0Zi_C591A Das ist ein Bad das nur heiß gemacht wird. Strom sei nicht nötig.
Matthias W. schrieb: > Das hört sich aufwendig und teuer an Deutlich weniger als deine 370 EUR die du bereit warst auszugeben. Ich sag mal 37 EUR so in den Raum. Gute Vorbehandlung deinerseits spart Geld, schlechte steigert es.
Matthias W. schrieb: > Das ist ein Bad das nur heiß gemacht wird. Strom sei nicht nötig. Es gibt immer etwas auf dieser Welt, das irgend jemand schlechter machen kann und es trotzdem teurer verkaufen tut.
MaWin schrieb: > Deutlich weniger als deine 370 EUR die du bereit warst auszugeben. ich war nie bereit so viel auszugeben. Ich wollte nur darauf hinweisen daß auch mit 370.- Gerätschaften nicht viel mehr zu erreichen ist als mit einem Primitivansatz. Letztlich kommt es auf die Chemie an, auf die Stromzufuhr und die Temperatur/Bewegung. Auch mit einem 1000.- Gerät kann man nicht zaubern. Wenn die Vorbehandlung nicht so gut ist so wird das Ergebnis auch nicht überzeugen. > Ich sag mal 37 EUR so in den Raum. > Gute Vorbehandlung deinerseits spart Geld, schlechte steigert es. Das ist eine Hausnummer - Danke !
ich habe das Teil nun vergoldet - einfach so ohne weitere Vorbehandlungen. Natürlich ist es nicht perfekt geworden. Insbesondere am Rand hätte ich mehr tun müssen. Die glatte größere Fläche jedoch sieht nach der Aktion mit dem Silberputztuch wirklich gut aus. Da will ich nicht meckern. Ich hoffe daß dies nun einen gewissen Rostschutz bietet. Ein wenig Öl dazu kann ja etwas helfen. Das Set stammt vom Mai 1977 und hat damals 140 DM gekostet. Für etwa 10 DM habe ich nun Goldelektrolyt verbraucht. Der tropft leider leicht aus dem Tampon. So perfekt ist das Ding nicht. Als Spannung habe ich 5V eingestellt und die Strombegrenzung auf 100mA. Das lief so gut.
Matthias W. schrieb: > ich habe das Teil nun vergoldet - einfach so ohne weitere > Vorbehandlungen. Tauch das Teil 20s in 50%ige Salpeters"aure und du weisst, wie's in 6 Monaten aussehen wird - lauter kleine L"ocher drin! Du hast 10000 Lokalelemente mit dem teuersten Beschichtungsmaterial erzeugt. Gold hebt gar nicht so schlecht auf Stahl, aber Korrosionsschutz ist was anderes... ;-) PS: keine Angst, Salpeters"aure l"ost Gold nicht auf.
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Bearbeitet durch User
Marc P. schrieb: > und du weisst, wie's in 6 > Monaten aussehen wird Natürlich hat er das Teilu ruiniert, auch ein Galvanikbetrieb kann es durch das Gold nun nicht mehr herrichten, er wird sich halt ein neues kaufen müssen.
Danke für die Hinweise. Das ist dann auch eine Lernerfahrung. Für 37.- bekomme ich eine halbe Nabe.
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