Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rigol DP832 Labornetzgerät: Design-Schrott?


von Martoma (Gast)


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Hallo,

ich wollte eigentlich ein neues Netzgerät für mein Labor kaufen, und 
hatte das Rigo DP832 ins Auge gefasst. Jetzt schaut Euch mal das an:

www.youtube.com/watch?v=y-KkPLWZJko

Wie um alles in der Welt kann man sein einen Pfusch bauen? Irgendwie 
habe ich fast den Verdacht, dass das Absicht ist. Denn der heiße Regler 
direkt an zwei Kondensatoren, dürfte diese sehr schnell austrocknen 
lassen. Schnell genug, dass man in 3 Jahren wieder was verkaufen kann. 
Was meint ihr?

(Video in Kurzform: Dave vom EEV Blog will herausfinden, wieso aus dem 
Netzteil beim Einschalten ein dicker Power-Spike rauskommt. Beim 
Zerlegen fällt ihm dann auf, dass ein sich überhitzender Spannungsregler 
für die Logik zu periodischen Resets und vermutlich auch zu einem sehr 
schnellen Ableben der beteiligten Elektronik führt. Der Regler läuft bei 
ca. 120 Grad)

von Martoma (Gast)


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von René K. (cyprius)


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Wurde nicht aufgrund dieses Videos kurz danach von Rigol nachgebessert?

von Martoma (Gast)


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Angeblich nur marginal durch einen leicht größeren Kühlkörper. Das löst 
dann nicht das Thermostressproblem. Da muss ein Schaltregler statt einem 
Linearregler hin. Ist eh nur für den Digitalteil.

von M, nicht Q (Gast)


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René K. schrieb:
> Wurde nicht aufgrund dieses Videos kurz danach von Rigol
> nachgebessert?

Ja, aber nur indem Rigol den Regler etwas verschoben und mit einem 
dickeren Kühlblech versehen hat. Eine eher halbgare Lösung.

Dazu kommt, dass wohl noch viele auf einen Austausch/Nachbesserung 
bereits gekaufter Geräte warten. Käufer die in China gekauft haben 
dürften zusätzlich das Problem haben, dass Rigol nur Service für bei 
autorisierten Händler gekauften Geräten anbietet.

Zu dem Fehler mit dem Regler kamen noch ein paar andere hinzu. Den mit 
dem Querstrom über die Masse bei zwei Kanälen, der einen Anzeigefehler 
verursacht, will Rigol z.B. gar nicht beheben.

Insgesamt läuft es bei diesem "Präzision"-Netzteil mal wieder darauf 
hinaus:

Nicht präzise, aber billig.

von Bernd (Gast)


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Es gibt von Dave ein paar Nachfolgevideos zu diesem Thema.
Ob das Netzteil trotzden die Bedürfnisse erfüllt muss man selbst 
entscheiden.

Wenigstens war das Labornetzteil nicht rostig wie ein gewisses anderes 
das er gezeigt hat.

von Andrew T. (marsufant)


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M, nicht Q schrieb:
>
> Insgesamt läuft es bei diesem "Präzision"-Netzteil mal wieder darauf
> hinaus:
>
> Nicht präzise, aber billig.

Ich würde ca. 600 euro und mehr nicht gerade als "billig" für ein LNG 
bezeichnen .-))

Der Farbbildschirm ist ja nett am Gerät, aber überzeugt sowas wirklich?

von M, nicht Q (Gast)


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Bernd schrieb:
> Es gibt von Dave ein paar Nachfolgevideos zu diesem Thema.

Nur ist das mit seinen Videos immer ein bisschen komisch.

Da fliegt ihm ein Gerät um die Ohren. Er macht eine riesen Welle in 
einem Video, was für ein Scheiß das sei. Dann  kommt eine halbgare 
Nachbesserung, und schwupp, ab dem Zeitpunkt empfiehlt der das Gerät 
trotzdem.

Das war nicht nur beim DP832 der Fall, sondern z.B. zuvor bei diesem 
merkwürdigen Korad-Netzteil. Das segnete bei seinem "Test" nach ein paar 
Minuten das Zeitliche und war innen so konstruiert, dass man nur den 
Kopf schütteln konnte (unterdimensionierte Leistungstransistoren, noch 
dazu mit schlechter Kühlung, 14 und 13 Bit DACs aus diskreten 
Widerständen aufgebaut, usw.). Dazu die Frontplatte teilweise falsch 
beschriftet, merkwürdiges Bedienkonzept und die USB-Kommandosprache war 
eine sehr freie Interpretation von SCPI.

Nach ein bisschen Hin und Her bessert der Hersteller bei den 
Leistungstransistoren etwas nach. Schwuppdiwupp, plötzlich wird dieses 
Ding von ihm empfohlen. Weil, es ist billig. Plötzlich will er nichts 
davon wissen, dass das Ding rundum scheiße war und die eine 
Nachbesserung daran nichts ändert.

Reichelt hat das merkwürdige Ding mittlerweile im Angebot 
http://www.reichelt.de/Labornetzgeraete/KA3005P/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=135689&GROUPID=4952&artnr=KA3005P

Ja, ist billig.

> Wenigstens war das Labornetzteil nicht rostig wie ein gewisses anderes
> das er gezeigt hat.

Und beim nächsten Gerät mit rostigem Chassis fand er den Rost nicht so 
schlimm.

Bestenfalls sind seine "Tests" sehr von seiner Tagesform abhängig. Da er 
häufig auch nicht so genau weiß was er tut und sich trotzdem als der 
Testking aufführt nehme ich ihn und seien Videos nicht mehr ernst.

von Andrew T. (marsufant)


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M, nicht Q schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Es gibt von Dave ein paar Nachfolgevideos zu diesem Thema.
>
> Nur ist das mit seinen Videos immer ein bisschen komisch.
> ...
> Leistungstransistoren etwas nach. Schwuppdiwupp, plötzlich wird dieses
> Ding von ihm empfohlen. Weil, es ist billig. Plötzlich will er nichts
> davon wissen, dass das Ding rundum scheiße war und die eine
> Nachbesserung daran nichts ändert.
> ...
> Und beim nächsten Gerät mit rostigem Chassis fand er den Rost nicht so
> schlimm.
>
> Bestenfalls sind seine "Tests" sehr von seiner Tagesform abhängig.

Ist er nicht der einzige.
Schau mal die aktuellen Nachrichten über die ADAC 
Auto-Leser-etc-Umfragen.

Fällt dir was auf?

von Martoma (Gast)


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Hat er eigentlich die Ursache für den Spannungssprung gefunden? Oder 
machen die Dinger das immer noch? Das ist doch ein richtig massives 
Problem.

von phil (Gast)


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Hallo,

gibt es hierbei inzwischen etwas Neues? Und weiß jmd ob das DP832A 
wirklich komplett baugleich ist? Ich überlege nämlich auch eins der 
beiden anzuschaffen.

Viele Grüße
Philipp

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