Hallo! Ich möchte einen Kratztest an einer Möbeloberfläche (ähnlich zur Norm EN 438-2) durchführen. Die genormte Prüfspitze dafür ist Diamant und hat r=0,09 +- 0,003 mm. Ich suche nach einer Möglichkeit, das mit 'Hausmitteln' nachzustellen. Z.B. eine Kugel mit r=0,1 auf einen Stab kleben o.ä. Hat jmd. eine Idee wo ich eine solche Kugel finden könnte? Schon probiert: Kugelschreiber-Kugeln habe in der Regel D=1mm. Dzt. hab ich eine D=0,4mm Kugel. Danke fürs Mitgrübeln :-)
Vll eine Kugel aus sehr dünnen Tinten/Tuscherollern aus dem Zeichenfachgeschäft? Klaus.
Versuch mal so eine kleine Kugel festzukleben und einen Druck auszuüben. Probier mal einen Plattenspielerdiamanten. Der hat ca. 50 um Durchmesser.
Auf ebay gab's mal jemanden, der Stahlkugeln im Bereich 0,xxmm verkauft hat. Und BTW: Kugelschreiber haben durchaus kleinere Kugeln als 1mm, besonders im asiatischen Raum (filigrane Zeichen erfordern filigranes Schreibgerät).
Also das Festkleben der Kugel macht mir keine Sorgen, geeignetes Werkzeug und Mikroskope sind vorhanden. Alternativ muss ich mir eine Spitze schleifen. Das wollte ich der Einfachheit halber vermeiden, zumal die Kugel ja dann noch poliert werden muss (jede Riefe würde ja das Ergebnis verändern). Daher wär mir eine fertige Kugel am liebsten, aber unter 0,4 hab ich noch nichts gefunden.
Nimm eine gute Nadel (Stahl) und trenne sie an der Stelle ab, an der sie 0,2mm Durchmesser hat. Die Stelle schleifst du jetzt vorsichtig rund (Mikroskop). Näher wirst du mit Hausmitteln nicht rankommen. Dann polieren (polierpaste auf altes Leder, Nadel in Dremel) Kratztester schrieb: > Z.B. eine Kugel mit r=0,1 auf einen Stab kleben o.ä. hast du dir mal ausgerechnet welche Kräfte die Klebestelle abkönnen müsste, wenn du damit dann ritzt. Die Klebefläche wäre im Idealfall gerade mal 0,06mm² (Oberfläche einer Halbkugel) Uhu Endfest hat z.B. maximal 3000N/cm2 Klebekraft (idealisiert bei perfekter Zugbelastung) Das wären 30N mm² oder etwa 2N auf deine Fläche umgerechnet. Im Realen wird die Klebekraft wegen ungünstigerer Belastung und nichtidealem Kleben eher Faktor 4 bis Faktor 10 darunter liegen.
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@udo: naja, er will die Kugel ja nicht runterziehen. -> Scherbeanspruchung. Außerdem wird er die Kugel nicht auseinanderschneiden, bevor er sie klebt. -> die wirksame Fläche ist deutlich größer. Aber die zu erwartenden Kräfte würden mich aus interessieren.
Mike schrieb: > naja, er will die Kugel ja nicht runterziehen. > -> Scherbeanspruchung. Scherbeanspruchung einer Klebstelle dürfte nicht besser sein als eine Zugbeanspruchung. Mike schrieb: > Außerdem wird er die Kugel nicht auseinanderschneiden, bevor er sie > klebt. > -> die wirksame Fläche ist deutlich größer. Ich hatte mit der Fläche der Halbkugel gerechnet. Auf der Gegenseite wird aber keine passend große negative halbkugelförmige Aussparung sein sondern eher eine ebene Fläche. Also muss der Kleber auch noch stark unterschiedlich dick sein, was die max. Klebekraft nicht erhöhen wird.
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hi udo nein, ich hab keine Abschätzung der Kräfte gemacht. Da hätte ich draufkommen sollen :-) Das mit der Klebung ist wohl wirklich grenzwertig. Die Spitze wird in meinem Fall mit bis zu 1N gegen die Oberfläche gedrückt. Meinem Gefühl nach würd ich sagen, dass die Belastung geringer ist als bei einer reinen Scher/Zugbelastung. Eben wegen dem 1N Druckkraft. Die als Scherkraft wirkende Reibkraft sollte ja unter der Druckkraft liegen. Ist aber jedenfalls in einem Bereich, wo man den Kleber sorgfältig auswählen muss. Aber wies aussieht werde ich um das Schleifen einer HM-Nadel wohl nicht rumkommen. Danke trotzdem !!!
Kratztester schrieb: > Aber wies aussieht werde ich um das Schleifen einer HM-Nadel wohl nicht > rumkommen. Prüf doch mal Grammophonnadeln. Die gibts immer noch, sogar in Hunderter-Packungen. Gruss Reinhard
Hallo Kratztester, meld dich doch nochmal, wenn du entschieden hast was du machst und poste deine Erfahrungen/Ergebnisse. Viel Erfolg Udo
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Hallo @Reinhard: Grammophon Nadeln sind eine interessante Möglichkeit, da wär ich nicht drauf gekommen. Danke! Da ich aber nirgends Angaben zu der Spitzengeometrie gefunden habe, bin ich dennoch zum Selbestscheifer geworden. Das Schleifen/Polieren einer Hartmetall-Nadel hat sich als deutlich einfacher als gedacht erwiesen. Voraussetzung ist aber ein Mikroskop mit Mess-Skalierung. Auch erste Kratztests sind schon gemacht. Danke jedenfalls für eure Beiträge!
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