Hi, ich würde mir nun gerne einen Silent-Kompressor bauen und dabei einen Kühlschrankkompressor nutzen. Was ist denn beim Betrieb dieser Dinger zu beachten? Wie werden sie geschmiert? Ich hab mal gelesen die Dinger haben einerseits eine Ölfüllung in diesem hermetisch abgeschlossenen Kessel, andererseits würden sie durch das Kältemittel, welches mit entsprechendem Öl versetzt ist, geschmiert. Was passiert nun, wenn man damit Luft kompressiert anstelle von Kältemittel? Sind die Dinger dann überhaupt noch wartungsfrei? Müssen sie für den Dauerlauf zusätzlich noch irgendwie geschmiert werden? Verbraucht sich das Öl im Kessel mit der Zeit? Steht der Kessel irgendwie unter Druck? Kann der Kompressor anlaufen wenn der Gegendruck des Drucklufttanks auf ihm lastet bzw. dichtet er rückläufig ab? lg
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Mein Vater hat seinerzeit (d.h. vor >20a) einige als Druckluftkompressor umgebaut. Oben aufgeschnitten und mit 2K-Kleber den Deckelteil einer Farbdose drangeklebt. Im Kompressor steht ein gutes Glas voll Oel. Normalerweise zieht die Ansaugseite Gas aus dem Kompressorbehaelter. Die Luft die rauskommt ist nicht oelfrei. Bei Dauerbetrieb wird man wohl einen Oelabscheider brauchen und dessen Inhalt gelegentlich in den Kompressor zurueckschuetten muessen. Gegen Druck laufen die nicht an, wenn man damit einen Druckbehaelter nachfuellt braucht man ein zusaetzliches Entlastungsventil. Gruss
Paul Hamacher schrieb: > Verbraucht sich das Öl im Kessel mit der Zeit? Ja, das Öl wird als Ölnebel mit der komprimierten Luft nach draußen befördert. Im geschlossenen Kreislauf kein Problem, wohl aber im offenen. Kommerzielle Kompressoren dieser Art haben gerne mal ein Ölschauglas am Kompressorboden. Ein Ölabscheider ist zwingend erforderlich (sofern du keine Werkzeuge damit betreiben willst, die eh Ölnebelschmierung benötigen)! Wasserabscheider zwingend erforderlich! > Steht der Kessel irgendwie unter Druck? Nein, der Kessel ist zur Saugseite offen, d.h. alles was in den Einlaß geht wird durch den Kessel gesaugt -> Filterung der Ansaugluft erforderlich, sonst dreckst du dir das Öl zu und irgendwann klemmt dein Kompressor durch Staub/Fremdkörper/Schmodder. Die Druckseite wird im Kompressorgehäuse durch ein Rohr an den Auslass geführt. Was noch beachtet werden sollte: Alles was im Kessel ist, ist NICHT rostgeschützt (außer durch den Ölfilm)! Um die Technik besser zu verstehen, mach dir mal den Spaß und flex einen Kühlschrankkompressor auf. Ist lehrreicher als 1000 Seiten Geschreibsel hier :)
Klingt gut, d.h. - Regelmäßige Ölstandskontrolle - Wasser&Öl-Abscheider - Druckschalter mit Entlastungsventil - Ansaugluftfilter Noch was zu beachten?
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Die zurzeit am Markt üblichen Verdichter, welche das Kältemittel R600a verwenden, benutzen ein Öl welches leider in Verbindung mit Luft schwarz wird und keine ausreichende Schmierwirkung mehr erzielt. Der Verdichter wird ziemlich schnell den Geist aufgeben.
ohje.. danke für den Tipp. Steht auf dem Kühlschrank drauf, welches Kältemittel verwendet wird oder kann ich mich darauf verlassen, dass ein Kompressor aus einem bestimmten Baujahr geeignet sein wird? Ich würde eh ein Schauglas einbauen, da dürfte sich ja rausfinden lassen, ob das Öl schlecht wird. Das kann man ja dann gegen normales Kompressorenöl austauschen.
Paul Hamacher schrieb: > Steht auf dem Kühlschrank drauf, welches > Kältemittel verwendet wird Ja, entweder auf dem Typenschild des Kühlschranks (wird gerne innen im Kühlbereich angebracht) oder auf dem Kompressor selber.
Tassilo H. schrieb: > Mein Vater hat seinerzeit (d.h. vor >20a) einige als Druckluftkompressor > umgebaut. Oben aufgeschnitten und mit 2K-Kleber den Deckelteil einer > Farbdose drangeklebt. Was muss man denn beachten, wenn man ihn als Vaccuumpumpe nutzen will, z.B. zum Entlöten oder zum Entgasen von Epoxydharz (Vaccuum- Verguß)? Oder gibt es da besser geeignete, preisgünstige Pumpen? Die 2000 EUR, die die Drehschieberpumpe in unserem Labor gekostet hat, wäre mir doch etwas zu teuer. Gruss Harald
Einfache Membranpumpen sind beispielsweise in Folienschweißgeräten für Gefrierbeutel eingebaut. So etwas könnte für Experimente schon ausreichen. Bei einer alten Weller-Entlötstation wird auch eine Membranpumpe verwendet, die nur beim Betätigen des Tasters am Lötkolben anläuft; ein Dauerbetrieb ist also zum Entlöten nicht erforderlich. Damit entfällt auch der Bedarf für ein (Unter-)Druckgefäß etc.
Das ist lustig, einer der umgebauten Kompressoren wird fuer meinen Entloetkolben verwendet. Mit zwei leeren Spruehdosen als Unterdruckbehaelter (die sind auch schon was aelter und ziemlich dickwandig), da der Kompressor alleine nicht genug Volumen schafft. Ausserdem erinnere ich mich dunkel, dass der Kompressor es nicht mochte, gegen ein geschlossenes Ventil zu saugen (ich kann mich nicht mehr erinnern ob er nicht richtig lief oder einfach heiss geworden ist), daher ist da jetzt eine Art Unterdruckventil drauf, das bei einem bestimmten Unterdruck aufmacht (federbelastete Scheibe und O-Ring). Fuers Entloeten ists ja egal, ob da nun 1 oder 300 mbar an der Pumpe sind, Hauptsache es saugt kraeftig.
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