Hallo, ich will in einen optischen Pfad ein Drehgelenk einbauen. Dabei ist es wichtig, dass durch das vorhandene Kugellager möglichst keine Verkantung und möglichst keine Bewegung in Achsenrichtung erlaubt wird. Was würdet Ihr da empfehlen? Durchmesser wäre ca. 1,5 cm innen. Keramiklager? Wälzlager? Bin für jeden Tip, auch allgemeine zu verschiedenen Lagertypen danbkbar!
Achja, die Drehzahlen sind ca. 1/min und die Kräfte in allen Richtungen kleiner als 200 g / 2N.
Lagi schrieb: > möglichst keine Verkantung > und möglichst keine Bewegung in Achsenrichtung erlaubt wird. Ein Kugellager kann kaum Kräfte in axialer Richtung aufnehmen, genausowenig wie einseitig auf die Welle auftretende Kräfte (Kippmoment = Verkanten) Was du willst wäre eher zwei schräg angestellte Kugel oder Nadellager in O Anordnung (Verkantung). Ähnlich wie ein Radlager in einem Auto. Gibt es auch komplett als Doppelkegelrollenlager. Ob es sowas auch als Nadel oder Kugellagervariante gibt weiss ich im Moment nicht. Siehe dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Lagerungskonzepte Unten
:
Bearbeitet durch User
Schwerkraft oder Federkraft ? Kegeliges Gleitlager aus Kunststoff. Hobby? Kopfträgerlager aus Festplatte.
Schwerkraft und nur sehr geringe Kräfte in allen Richtungen. Gleitlager wird eher nichts, da ich einen sehr geringen Drehwiderstand brauche.
Udo Schmitt schrieb: > Ein Kugellager kann kaum Kräfte in axialer Richtung aufnehmen, Diese pauschalisierte Aussage ist so nicht richtig, denn Axialkugellager existieren.
Lagi schrieb: > ich will in einen optischen Pfad ein Drehgelenk einbauen. Wenns um Präzision geht, nimmt man kein Kugel-, sondern ein Gleitlager. Gruss Harald
Aha, und wie stellt das eine Gegenkraft gegen Axialkräfte zur Verfügung?
tmomas schrieb: > Udo Schmitt schrieb: >> Ein Kugellager kann kaum Kräfte in axialer Richtung aufnehmen, > > Diese pauschalisierte Aussage ist so nicht richtig, denn Axialkugellager > existieren. Richtig du Erbsenzähler, ich habe das Wort "normales" vergessen, oder für dich ein "Rillenkugellager" das in 95% aller Fälle gemeint ist wenn jemand pauschal von einem Kugellager spricht. Lagi schrieb: > Aha, und wie stellt das eine Gegenkraft gegen Axialkräfte zur Verfügung? Es gibt auch axiale Gleitlager, es gibt sogar sphärische Axialgleitlager. Die Frage ist was willst und brauchst du, und das kann man so pauschal nicht beantworten. Was dem Elektroniker der Schaltplan ist dem Maschbauer die technische Zeichnung.
Udo Schmitt schrieb: > Was dem Elektroniker der Schaltplan ist dem Maschbauer die technische > Zeichnung. +1
Lagi schrieb: > Hallo, > > ich will in einen optischen Pfad ein Drehgelenk einbauen. Dabei ist es > wichtig, dass durch das vorhandene Kugellager möglichst keine Verkantung > und möglichst keine Bewegung in Achsenrichtung erlaubt wird. Was würdet > Ihr da empfehlen? Durchmesser wäre ca. 1,5 cm innen. Keramiklager? > Wälzlager? > > Bin für jeden Tip, auch allgemeine zu verschiedenen Lagertypen danbkbar! Hohe Präzision, geringer Drehwiderstand und Belastbarkeit / Steifigkeit in alle Richtungen sind kaum unter einen Hut zu bringen. Als Kompromiss kannst du dir die Vierpunktlager ansehen. Besondere Steifkeit gegen Kippmomente bei hoher Präzision erreichst du mit zwei Spindellagern in O-Anordnung. Präzision und Steifigkeit nehmen mit der Vorspannung zu, leider auch der Drehwiderstand. Wenn es um eine kommerzielle Anwendung geht, hilft dir der Anwendungstechniker deines Wälzlagerlieferanten, die richtige Lösung herauszusuchen.
ich trau mich wetten, daß hier ein stinknormales Rillenkugellager DIN 625 ausreicht. http://www.skf.com/de/products/bearings-units-housings/ball-bearings/deep-groove-ball-bearings/single-row/index.html?prodid=1050010002&imperial=false
Gerhard W. schrieb: > ich trau mich wetten, daß hier ein stinknormales Rillenkugellager DIN > 625 ausreicht. Hätte ich aus dem Bauch heraus auch gesagt. Vorspannung mittels Federscheibe o.ä. nicht vergessen! Wenn das nach einem Praxistest nicht taugt: Nochmal wiederkommen.
Ich habe mal testweise ein paar normale Lager, ein Lager mit Keramikkugeln und doppelreihige Rillenlager bestellt. Insbesondere letztere könnten interessant sein. Dann teste ich mal. Anwendung ist im Forschungsbereich, Stückzahl unter 10. >Vorspannung mittels >Federscheibe o.ä. nicht vergessen! Wie spanne ich denn ein einzelnes Lager vor?
Die gibt es mit kegeliger Bohrung. Wenn auf einem konischen Lagersitz kannst Du die Lagerluft einstellen. Du kannst 2 Schrägkugellager in X oder O nehmen die gibt es gepaart == teuer. Keramikkugeln haben den Vorteil dass die Steifigkeit des Lagers erhöht wird (viele kleine Kugeln) und elektrisch isoliert Meiner Meinung nach reicht hier ein Rillenkugellager
Rillenkugellager können sehr wohl axiale Kräfte aufnehmen, sogar sehr ordentlich. Axialkugellager usw. kann man sich meistens sparen, bei hohen Drehzahlen sind Rillenkugellager afaik sogar besser geeignet als Axialkugellager. Für den beschriebenen Anwendungszweck würde ich aber auf Anhieb auch zu einem Gleitlager tendieren. Vermutlich reicht aber tatsächlich ein stinknormales 08/15 Rillenkugellager wie schon geschrieben.
Klaus P. schrieb: > Als Kompromiss kannst du dir die Vierpunktlager ansehen. Als optischen "Kipper" kenne ich eher Dreipunktlager mit Stellschrauben gegen Zugfedern. Sowas kann man dann mit etwas Übung nanometergenau einstellen. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > optischen "Kipper" Hallo Harald, was ist das? Anwendungen? Harald Wilhelms schrieb: > kenne ich eher Dreipunktlager > mit Stellschrauben gegen Zugfedern. Hast du da mal ein Link/Bild für mich? Danke Gruß, Udo
:
Bearbeitet durch User
Udo Schmitt schrieb: >> optischen "Kipper" > > Harald, was ist das? Das Wort wurde von mir erfunden. Gemeint ist eine Halterung für Spiegel oder Prismen, die man auf optische Tische setzt und die es erlauben, diese Bauelemente in zwei Achsen zu kippen. Man braucht das z.B. für den Bau von messenden Interferrometern. >> kenne ich eher Dreipunktlager >> mit Stellschrauben gegen Zugfedern. > > Hast du da mal ein Link/Bild für mich? Ich habe jetzt nur ein kleines Bild gefunden. Die Feder kann man jetzt nicht erkennen. Sie zieht den beweglichen Teil gegen den festen Teil der Halterung: http://www.edmundoptics.de/images/catalog/2855.jpg Gruss Harald
Lagi schrieb: > Wie spanne ich denn ein einzelnes Lager vor? Wie ich schon schrob: Mittels Federscheibe. Die ist zwischen Gehäuse und Lager montiert und sorgt dafür, daß das Lager eine geringe axiale Vorspannung hat -> nimmt das Spiel raus und sorgt für saubere, definierte Anlage der Kugeln an den Laufringen.
tmomas schrieb: > Die ist zwischen Gehäuse und Lager montiert und sorgt dafür, daß das > Lager eine geringe axiale Vorspannung hat -> nimmt das Spiel raus und > sorgt für saubere, definierte Anlage der Kugeln an den Laufringen. Ein Kugellager "humpelt" trotzdem von Kugel zu Kugel, weil die ja unterschiedliche Durchmesser haben. "Lagi" hat jetzt nicht geschrieben, wofür er das ganze braucht; ich habe aber in optischen Meßaufbauten noch nie Kugellager gesehen. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > "Lagi" hat jetzt nicht > geschrieben, wofür er das ganze braucht; ...und darum ist alles was hier vorgeschlagen wird auch nur rumgeraten. Eine Präzisierung der Anforderungen dürfte zu brauchbareren Vorschlägen führen.
Ich muss tmomas recht geben, ohne eine Abschätzung, in der man konkrete Toleranzmaße hat, bringt diese Diskussion erst einmal nicht viel. geht es im Experimentaufbau um Genauigkeiten von pm, nm, µm, mm, ...? Jedenfalls sollte man erst einmal rechnen, um zu wissen was man braucht ;) Interessant wäre es zu wissen, wie dein Aufbau ist. es gibt Lagerungen für 300.000 U/min und Lager für mehrere hundert Tonnen, und du suchst irgendwas Dazwischen ;)
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.