Hallo, mich würde mal interessieren, was für eine Speichertechnik bei den alten Tunerbausteinen für die Stereoanlage zum Einsatz kam. EEPROM eher nicht und Flash gab es wohl noch nicht in den 70ern? Hintergrund: Einige ältere digitale Geräte benötigen zum Speicherhalten der Sender 4 Mignonzellen, welche ich regelmäßig austauschen muss. Die neueren Geräte benötigen das nicht und haben auch keinen Akku eingebaut. Weiss da wer was? Schönen Tag noch.
Wenn Batterien nötig sind, dann steckt wohl ein S-RAM dahinter. Wenn nicht, dann EEprom. Manche wenige Geräte kombinieren auch S-RAM mit einem Goldcap (statt Batterie). Meine Eltern hatten vor 35 Jahren einen Fernseher, wo die Sender durch Spindeltrimmer eingestellt wurden. Dieses gerät hatte gar keinen elektrischen Speicher.
High Fidelity schrieb: > EEPROM eher nicht Warum nicht? > Einige ältere digitale Geräte .... Die neueren Geräte Hast du da auch konkrete Beispiele? Ich kenne vorrangig die Lösung mit dem Akku, der dann regelmäßig nach 10 Jahren den Geist aufgibt und die Platine zerfrisst...
Na ja, wenns EEPROMs oder Flash wären würde es keine Batterien brauchen :-) Wohl ehr was in Richtung RAM-Speicher. Ist es überhaupt digital oder analog? Wenn noch analog könnten es einfach Kondensatoren sein (so wie sample & hold), müsste dann aber so was wie eine Selbst-Erhaltung haben.
Stefan us schrieb: > Manche wenige Geräte kombinieren auch S-RAM mit einem Goldcap (statt > Batterie). In den siebziger Jahren? Wohl eher nicht. Damals fand man aber schon Nickel-Cadmium-Akkus, die im Laufe der Zeit ordentlich ausliefen. > Meine Eltern hatten vor 35 Jahren einen Fernseher, wo die Sender durch > Spindeltrimmer eingestellt wurden. Dieses gerät hatte gar keinen > elektrischen Speicher. Das Stichwort hierzu lautet Preomat. Bei alten Radios (Auto und stationär) gab es teilweise sehr ausgeklügelte mechanische Senderspeicher.
Okay danke! Aber alles in allem keine klare Antwort. Könnte also sowas wie die heutigen Arbeitsspeicher sein (nur kleiner).
High Fidelity schrieb: > mich würde mal interessieren, was für eine Speichertechnik bei den alten > Tunerbausteinen für die Stereoanlage zum Einsatz kam. Beitrag "Re: Analoge Verzögerungsschaltung bis in den Stundenbereich hinein"
High Fidelity schrieb: > mich würde mal interessieren, was für eine Speichertechnik bei den alten > Tunerbausteinen für die Stereoanlage zum Einsatz kam. EEPROM eher nicht > und Flash gab es wohl noch nicht in den 70ern? Mein alter Quelle Universum Receiver Senator 100, den ich 1976 kaufte, ist eine Entwicklung von 1971, der wurde damals fast geschlagene 8 Jahre ohne Änderungen verkauft, sowas gibt es heute gar nicht mehr. Ich träumte als Schüler schon 1971 von dem tollen Gerät, aber da lief finanziell so gar nichts. Mußte warten bis 1976, mit den ersten Ausbildungsgehältern. Er hatte 8 Senderspeicherplätze, aber die mußte man mit einem Poti Mehrgangtrimmer hinter einer Klappe einstellen. Es kann sein, daß die Trimmer auch Spulen mit Schraubkern waren, das müßte ich nach schauen. Die Tasten waren damals so genannte Sensortasten, mit zwei Metallplättchen, die man mit dem Finger nur berührt. Also sehr modern für diese Zeit. Den Schaltplan habe ich noch, und da ist für die Umschaltung ein japanisches IC drin, vermutlich eine Logik mit Rücksetzung bei beliebigem Tastendruck gefolgt von RS-Flipflops zur Merkung des aktuellen Tastendrucks. Nach Abschaltung des Gerätes und Wiedereinschaltung stand die Kanalwahl immer wieder auf 1, da war kein Speicher mit Akku oder EEPROM drinne.
Aha. Also der Tuner ist schon digital, es gibt auch keine Einstellschrauben mehr. Die kenne ich auch noch. Modell ist: Uher EG730 von 1979 Ich habe im Netz ein Schaltbild gefunden, das aber derart schlecht gescannt ist, dass man fast nichts lesen kann. Dort führen vom Netzteil +5V zu einem IC, dessen Bezeichnung nicht lesbar ist. Parallel zu dieser Leitung wird über eine Diode die 6V der Batterien eingespeist. Problem ist, dass diese Batterien kaum ein halbes Jahr halten. Laut BDA sollten die ein Jahr und länger halten und damals gab es doch noch keine Alkalizellen. Seltsam
Wilhelm F. schrieb: > Nach Abschaltung des Gerätes und Wiedereinschaltung stand die Kanalwahl > immer wieder auf 1, da war kein Speicher mit Akku oder EEPROM drinne. Das ist ja auch nur die Information, welcher "Programmspeicher" gewählt wird. Der eigentliche Programmspeicher sind Deine acht Spindeltrimmer/Spulen/whatever.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Wilhelm F. schrieb: >> Nach Abschaltung des Gerätes und Wiedereinschaltung stand die Kanalwahl >> immer wieder auf 1, da war kein Speicher mit Akku oder EEPROM drinne. > > Das ist ja auch nur die Information, welcher "Programmspeicher" > gewählt wird. Der eigentliche Programmspeicher sind Deine acht > Spindeltrimmer/Spulen/whatever. Es störte damals wirklich niemanden, wenn man 5 gedrückt hatte, und das am nächsten Tag wieder auf 1 war. Dann mußte man sich halt notfalls die 5 merken, damals gab es ja noch gar nicht so viel zu merken, wie z.B. Passwörter. Man schrieb sich die gespeicherten Sender auch noch auf ein Blatt Papier auf.
Wilhelm F. schrieb: > Man schrieb sich die gespeicherten Sender auch noch auf ein Blatt Papier Die 4 Sender, die da reinkamen konnte man sich auch merken... ;-) High Fidelity schrieb: > Ich habe im Netz ein Schaltbild gefunden Das ist aber geheim, oder?
Lothar Miller schrieb: > Die 4 Sender, die da reinkamen konnte man sich auch merken... ;-) Komischerweise bekomme ich auf dem Uralt-Ding noch vieles, auf neueren Billig-Quetschen nicht mehr. Der hängt auch an Koax-Kabel am Hausnetz, nicht über Dachantenne.
Lothar Miller schrieb: > Die 4 Sender, die da reinkamen konnte man sich auch merken... ;-) Genau, auf "4" kam der schwarze Kanal von Herrn von Schnitz.
Wilhelm F. schrieb: > Es störte damals wirklich niemanden, wenn man 5 gedrückt hatte, und das > am nächsten Tag wieder auf 1 war. Ja das hatten viele Fernseher auch damals. Bei meinem Tuner muss ich aber sämtliche Sender wieder neu suchen und speichern. Sind zwar nur 8 Stationen, aber trotzdem. Lothar Miller schrieb: > Das ist aber geheim, oder? Nein, ein PDF mit ein paar MB. Da das groß ist und man den Plan einfach googlen kann, hab ich freundlicherweise die Bezeichung des Gerätes oben angegeben ;)
High Fidelity schrieb: > Ich habe im Netz ein Schaltbild gefunden, das aber derart schlecht > gescannt ist, dass man fast nichts lesen kann. Dort führen vom Netzteil > +5V zu einem IC, dessen Bezeichnung nicht lesbar ist. Parallel zu dieser > Leitung wird über eine Diode die 6V der Batterien eingespeist. Eine oder zwei Dioden (D703 und D704)? Das schlecht lesbare IC könnte ein HD44752 sein (vgl. Abschnitt 3. Schaltung zur digitalen Abstimmung).
Achim Hensel schrieb: > Eine oder zwei Dioden (D703 und D704)? Das schlecht lesbare IC könnte > ein HD44752 sein (vgl. Abschnitt 3. Schaltung zur digitalen Abstimmung). Jawohl, das isser ;) Steht auch in seinem Datenblatt, der braucht wirklich immer Spannung. Sinngemäß aus dem Englischen: "Wenn Spannung weg = Speicher verloren und er beginnt wieder bei minimum Frequency 87,50 MHz. Vielen Dank!!
...aber sein Standby-Strom liegt bei nur 1µA! Das Problem des Wegknickens der Batterien sollte also eigentlich nicht bestehen...
Wilhelm F. schrieb: > Komischerweise bekomme ich auf dem Uralt-Ding noch vieles, auf neueren > Billig-Quetschen nicht mehr. Normal, der Schrott heute. Mein Motorola Smartphone hat auch wesentlich schlechtere Empfangseigenschaften als mein altes Siemens, und Softwarebugs die mitten im Telefonat zum Absturz der Telefon-App führen. Unzumutbar, ich telefoniere mit dem S45.
High Fidelity schrieb: > Bei meinem Tuner muss ich > aber sämtliche Sender wieder neu suchen und speichern Das kann mein Panasonic Tuner auch: Zieht eingeschaltet 21W und ausgeschaltet 20W und wenn man den Stecker rauszieht sind alle Stationsprogrammierungen verloren. Bei vielen Produkten muss man sie die Verantwortlichen links und rechts über den Schädel ziehen. Unklar istbloss, ob Ingenieur oder BWL Fuzzi für den Murks verantwortlich ist.
Den findet man im Netz, ich finde aber schon das er gut lesbar ist.
Ingolf O. schrieb: > ...aber sein Standby-Strom liegt bei nur 1µA! Das Problem des > Wegknickens der Batterien sollte also eigentlich nicht bestehen... okay ich hab was von 0,4mA gelesen, aber es stimmt schon, irgendwas hat sich geändert, früher hielten die Batterien jahrelang. Vielleicht ist der Baustein kaputt und schaltet sich nichtmehr in Standby oder bekommt den Befehl nicht dazu. Keine Ahnung. Das Netzteil sieht ja toll aus... aus Sicht der Stromanbieter :(
Sieh selbst -> Könnte man nicht damit auch was anfangen? -> http://www.reichelt.de/Gold-Cap-Speicher-Elkos/SPK-1-0F/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=3148&ARTICLE=19387 @Stereo Na ja, die Stückelung der Scans ist doch recht verwirrend und sicher Anlaß zu obiger Aussage!
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Okay hast Recht Ingolf, da bin ich verrutscht beim Lesen. Mir kommt ja fast der Verdacht, dass evtl. das Netzteil die 5V nicht mehr liefert und sich alles, was 5V braucht, munter aus den Batterien bedient. Aber dafür halten sie fast zu lange. Goldcap hatte ich auch überlegt. Da würde es reichen, die beiden Dioden zu entfernen oder? Die sind doch da, damit die Batterien nicht geladen werden? Ladeelektronik braucht so ein Goldcap ja nicht?
High Fidelity schrieb: > Ingolf O. schrieb: > okay ich hab was von 0,4mA gelesen, aber es stimmt schon, irgendwas hat > sich geändert, früher hielten die Batterien jahrelang. Vielleicht zieht ein Elko oder eine Diode höheren Leckstrom?
High Fidelity schrieb: > Mir kommt ja fast der Verdacht, dass evtl. das Netzteil die 5V nicht > mehr liefert und sich alles, was 5V braucht, munter aus den Batterien > bedient. Aber dafür halten sie fast zu lange. Das kann man einfach nachmessen ... Halte ich aber für unwahrscheinlich. Eher ein halbtoter Elko mit zuviel Leckstrom. Z.B. wäre C736 ein möglicher Kandidat.
MaWin schrieb: > Softwarebugs die mitten im Telefonat zum Absturz der Telefon-App führen. Muß man inzwischen ein spezielles Programm (App) kaufen, um mit einem Telefon auch telefonieren zu können? Gruss Harald
Stereo schrieb: > Den findet man im Netz, ich finde aber schon das er gut lesbar ist. Kommt drauf an, ;) schau mal, wo der genannte Chip aufgeführt ist im Schaltplan! :)
> Muß man inzwischen ein spezielles Programm (App) kaufen, > um mit einem Telefon auch telefonieren zu können? Offensichtlich ja. Ich weiss schon, warum ich noch kein Smartphone habe.
Achim Hensel schrieb: > Kommt drauf an, ;) schau mal, wo der genannte Chip aufgeführt ist im > Schaltplan! :) Gut. Dachte schon, ich wäre aufmal zu blöde, ein Schaltbild zu lesen. Der Tuner speichert wieder wie er soll. Habe diesen Elko ausgetauscht, der parallel zu den Batterien liegt wie hier vorgeschlagen. Thosch schrieb: > Eher ein halbtoter Elko mit zuviel Leckstrom. > Z.B. wäre C736 ein möglicher Kandidat. Genau dieses! Vielen Dank euch! Nun kann ich mit dem betagten Gerät wieder mein Radioprogramm hören. Man kan Tuner zwar neu kaufen (wenn auch selten mittlerweile), aber wer die Empfangseigenschaften dieses Uher Gerätes kennen sollte, der gibt ihn nicht wieder her. Man bekommt fast den Eindruck, dass das "alte Zeug" mehr kann als neue Geräte. Soll ich mich da freuen oder eher traurig sein? Neue Komapktanlagen empfangen hier im abgelegenen Wohngebiet 5 starke Stationen. Der Uher hat einen Sendersuchlauf, findet aber alle paar kHz einen UKW Sender, und das rauschfrei (UKW Dachantenne). Seltsam... aber nochmals vielen Dank euch!!
High Fidelity schrieb: > Der Uher hat einen Sendersuchlauf, findet aber alle paar kHz > einen UKW Sender, und das rauschfrei (UKW Dachantenne). > > Seltsam... Eigentlich gar nicht seltsam. Man beachte die die aufwendige Vorstufe mit einem Dual-Gate Mosfet, das ist schon eine edle und heute nicht mehr angewandte Methode für die UKW Eingangs- und Mischstufe. Ähnliches kenne ich heute nur noch von guten Amateurfunk Geräten. Dann noch drei Keramikfilter, Donnerwetter. Solange die Vorselektion und der Oszillator da schön parallel laufen, ist das eine sehr brauchbare Vorstufe. Eine der exotischsten Möglichkeiten zur Programmspeicherung waren übrigens sogen. EAROMs, wie der ER1400 mit 100*14bit Speichertiefe. Die Dinger wurden m.W. aber nur in Fernsehern benutzt und waren recht kompliziert anzusteuern - brauchten m.W. nach auch drei Betriebsspannungen.
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High Fidelity schrieb: > Man kann Tuner zwar neu kaufen (wenn auch selten mittlerweile), aber > wer die Empfangseigenschaften dieses Uher Gerätes kennen sollte, der > gibt ihn nicht wieder her. Früher legte man Wert auf eine gute Empfindlichkeit. Heute ist eher die Grosssignalfestigkeit wichtig, weil die meisten wohl sowieso Radio über Kabel bekommen. Auch UKW-Antennen mit mehreren Elementen sieht man ja kaum noch. Gruss Harald
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