Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Probleme beim Audioverstärker-IC LM4780


von M. G. (ixil96)


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Hallo,

ich habe mir für mein Handy einen Audioverstärker mit dem LM4780 
zusammengebastelt.
Das Ganze auf einer einseitig geätzten Platine und mit 2 60W 
Lautsprecher (6 Ohm).
Leider funzt das Teil nicht! Layout habe ich 100mal kontrolliert und ist 
OK!
Betrieben wird die Schaltung mit +24V und -24V. Die Stromaufnahme 
beträgt rund 10mA.
Ich habe das empfohlene Schaltungsdesign von Ti (Abbildung) verwendet. 
Für die beiden Rückkoppelwiderstände habe ich 33kOhm genommen.
Hat jemand eine Idee, was hier der Fehler sein kann?

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Was heißt denn konkret "funzt nicht"? Hast Du andere Quellen, ausser dem 
Handy, auch mal benutzt? Mute richtig genutzt?
Vielleicht solltest Du uns mit ein, zwei Fotos erhellen...

: Bearbeitet durch User
von M. G. (ixil96)


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Ingolf O. schrieb:
> Was heißt denn konkret "funzt nicht"? Hast Du andere Quellen, ausser dem
> Handy, auch mal benutzt? Mute richtig genutzt?
Habe ich noch nicht versucht!
Vom Handy bekomme ich eine Signalspannung von ca. 200mV. Mit einem 
NE5534 als Vorverstärker mit anschließender Gegentaktendstufe (das 
Projekt habe ich zuvor gebaut) funktioniert es sehr gut!

Mute habe ich so wie im Schaltplan angegeben beschaltet!

> Vielleicht solltest Du uns mit ein, zwei Fotos erhellen...
Kann ich nachreichen!

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Für die gen. Problemsituation wäre es nicht wichtig, dass Handy an einer 
weiteren Endstufe über zwischengeschaltenen VV zu betreiben, sondern die 
Fkt. der LM4780-Endstufe an anderen Quellen zu testen. U.U. hilft ja 
bereits der NE5534-VV, um dieser Endstufe Töne zu entlocken.

von Klaus R. (klara)


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m. g. schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe mir für mein Handy einen Audioverstärker mit dem LM4780
> zusammengebastelt.
> Das Ganze auf einer einseitig geätzten Platine und mit 2 60W
> Lautsprecher (6 Ohm).
> Leider funzt das Teil nicht! Layout habe ich 100mal kontrolliert und ist
> OK!
> Betrieben wird die Schaltung mit +24V und -24V. Die Stromaufnahme
> beträgt rund 10mA.

Im Datenblatt steht:

Total Quiescent Power
Supply Current
110 170 mA (max)

Also 10 mA sind zu wenig. Ist Mute wirklich über 10K gegen +UB?
Masse angeschlossen?

Mach mal ein Foto.
Gruss Klaus.

von M. G. (ixil96)


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Klaus Ra. schrieb:
> m. g. schrieb:
>> Hallo,

> Im Datenblatt steht:
>
> Total Quiescent Power
> Supply Current
> 110 170 mA (max)
>
> Also 10 mA sind zu wenig. Ist Mute wirklich über 10K gegen +UB?
> Masse angeschlossen?

Mute ist mit 10k kegen -UB (nicht +UB) angeschlossen bzw. direkt gegen 
Masse!

von Dave N. (Firma: Geknechteter Pennäler) (schueler-bubi)


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m. g. schrieb:
> Mute ist mit 10k kegen -UB (nicht +UB) angeschlossen bzw. direkt gegen
> Masse!

Oha...., kein Wunder dass das Teil nicht 'funzt'.

Im Mute-Modus macht der beste Verstärker so gut wie keinen Output.

von Ayk N. (ayk-ohm)


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Überprüf mal, ob du nicht zufällig einen 100k als Rm drin hast, denn 
Laut Datenblatt sollte der Kleiner als (|VEE|-2,6V)/0,5mA sein. Bei 24 V 
ergibt das 42,8 kOhm.

: Bearbeitet durch User
von M. G. (ixil96)


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Dave Trescher schrieb:
> m. g. schrieb:
>> Mute ist mit 10k kegen -UB (nicht +UB) angeschlossen bzw. direkt gegen
>> Masse!
>
> Oha...., kein Wunder dass das Teil nicht 'funzt'.
>
> Im Mute-Modus macht der beste Verstärker so gut wie keinen Output.


Mute gehört auch mit 10k kegen -UB angeschlossen! Siehe Datenblatt!

von M. G. (ixil96)


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Ayk N. schrieb:
> Überprüf mal, ob du nicht zufällig einen 100k als Rm drin hast, denn
> Laut Datenblatt sollte der Kleiner als (|VEE|-2,6V)/0,5mA sein. Bei 24 V
> ergibt das 42,8 kOhm.

Hab ich gemacht! Es ist ein 10k Widerstand!

von Klaus R. (klara)


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m. g. schrieb:

> Mute ist mit 10k kegen -UB (nicht +UB) angeschlossen bzw. direkt gegen
> Masse!
Entschuldigung, habe ich wohl nicht genau genug hingesehen.
Gruss Klaus.

von M. G. (ixil96)


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So, ich habe nun ein neues Layout gezeichnet und den Verstärker neu 
aufgebaut.

- Am Anfang, wenn der IC noch kalt ist, gibt das Teil einen schönen 
sauberen Klang wieder!
- Nach ca. 2-3 Minuten überlagert sich ein immer stärker werdendes 
Rauschen. Der IC hat hier eine Gehäusetemperatur von ca. 70°C.

Ich werde nun einen größeren Kühlkörper probieren.
Aber kann es sein, das der IC bereits bei 70°C am Gehäuse Probleme 
macht?

von PopCorn (Gast)


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Wo Wärme ist, da fließt auch Strom.
Den kann man messen.

Dann solltest Du Deine EAGLE Schaltung Posten. So wie Dein Layout.
Kein Bild aus dem Datenblatt.
Mit dem Layout ist es zu kompliziert es zu verstehen auf anhieb.

von Axel R. (Gast)


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Sieht doch ordentlich aus.
werden dein 2.7R "Zementwiderstände" warm?
Warum sind die so riesen groß?
Da schwingt bestimmt "was". Masseführung?

PS mach mal noch mal eins ohne Blitz in halber Auflösung, danke.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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3 Fragen:
- Wieso nimmt man nicht das Layout aus'm DB?
- Nur 820µF je Spannung - weshalb so wenig?
- Mal das "Rauschen" oszilloskopiert?
Hier ein sehr gutes Beispiel -> 
http://320volt.com/lm4780-hoparlor-korumali-gainclone-anfi-devresi/

: Bearbeitet durch User
von M. G. (ixil96)


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So, hier die neuen Bilder!

Ich habe nun den Kühlkörper mit einem Ventilator gekühlt --> kein 
Rauschen mehr!

Mal schauen, was das Oszi sagt, wenn ich 1kHz Sinus am Eingang 
einspeise.

Ach ja, die beiden "Zementwiderstände" haben 3,3 Ohm. Ich hatte nichts 
anderes griffbereit! Lt. Datenblatt sollten sie 3W vertragen können. Und 
sie werden nicht warm, zumindest nicht mehr als 25°C!

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von Klaus R. (klara)


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m. g. schrieb:
> Betrieben wird die Schaltung mit +24V und -24V. Die Stromaufnahme
> beträgt rund 10mA.

In Deinem Schaltplan habe ich etwas von +48V gelesen. Den negativen Wert 
kann man nicht genau erkennen. Also +/- 35V ist die max. zulässige 
Betriebsspannung!

Das Layout scheint OK zu sein. Die Leistungswiderstände sind total 
überdimensioniert und von der Bauart auch ungünstig.  Bei 20KHz hat der 
in Reihe geschaltete 100nF Kondensator ca. 80 Ohm. Ich würde sagen 1/4W 
genügt hier. Der  Leistungswiderstand hat zudem noch eine induktive 
Komponente.

Auf die Oszi-Bilder bin ich gespannt. Ich tippe auch auf 
HF-Schwingungen. Die Leistungswiderstände könnten daran beteiligt sein.

Welcher Ruhestrom fliesst jetzt?
Gruss KLaus.

von Axelr. (Gast)


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Mit der Masseführung komme ICH jedenfalls nicht klar. Von euch jemand?

Wenn die Lautsprecher sich hin und her bewegen, fliesst doch Strom. Der 
erzeugte Spannungsabfall auf dem Masseleiterzug "sieht" für den IC "so 
aus, als ob" das auch NF vom Eingang her sein könnte ( so in etwa ).
Dann gibt es ne Rückkopplung. Evtl ausserhalb des hörbaren Bereiches...

Kann ich nicht besser erklären

von Axelr. (Gast)


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Mit den Zementwiderständen dacht eich mir schon, das da gerade nichts 
anderes zur Hand war. Nimm 3 oder 4 kleine 1/8tel Watt 10 Ohm parallel.

von MaWin (Gast)


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m. g. schrieb:
> Lt. Datenblatt sollten sie 3W vertragen können.

Bist du sicher, daß deine Pfostenstecker der richtige Kontakt für 2 x 
35W (mehr kommen bei +/-24V an 6Ohm nicht raus und das ist auch gut so 
denn mehr verträgt das Gehäuse gar nicht, der Kühlkörper dürfte aber 8 
mal so gross sein) sind ?

von M. G. (ixil96)


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So, ich habe nun die Pfostenstecker rausgenommen und alles direkt 
angelötet!
Die beiden Zementwiderstände habe ich ersetzt mit je 2 Stk. 2,2 Ohm SMD 
Widerstände (1210 Gehäuse)in Serie. (Die werden kaum warm)

Die beiden Eingangskondensatoren habe ich auch raus genommen!

Die Spannungsversorgung wurde auf +-30V erhöht und ich habe dem IC einen 
schönen großen Kühlkörper spendiert.

Das Ergebnis kann sich nun sehen (besser hören) lassen! Das Teil macht 
richtig guten Sound!

Jetzt möchte ich aber noch den Bass und die Höhen regeln können. Hat 
jemand eine Empfehlung wie ich das am Besten lösen kann?

von MaWin (Gast)


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m. g. schrieb:
> Jetzt möchte ich aber noch den Bass und die Höhen regeln können. Hat
> jemand eine Empfehlung wie ich das am Besten lösen kann?

http://www.eleccircuit.com/three-circuits-of-preamp-tone-controls-by-ne5532/

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