Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Optokoppler PC817 Datenblatt hilfe.


von Der Big F. (Gast)


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Hallo Leute,

ich würde gerne mit einem Optokoppler aus einem Raspberry PI eine 12V 
Spannung "schalten"

Der Raspberry kann 3V3 und soll max mit ca. 3mA belastet werden.
Das Datenblatt:
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/187038-da-01-en-PC817.pdf

Nun zu den Fragen im Datenblatt

Anode > an den Ausgang vom Raspberry
Cathode > GND

Collector > an den Ausgang des Verbrauchers
Emitter > GND

Input Forward Voltage (Vf) sagt das die led mit 1.2V und 20mA betrieben 
werden soll

Collector Emitter Voltage sagt aus wie hoch die Maximale Spannung sein 
darf die geschaltet wird (80V) und Collector Current den Strom (50mA) 
bei maximal 200mW

Ist das soweit korrekt?

Was sagt mir folgendes verhältnis
"Current Transfer Ratio vs. Forward Current",
"Collector-emitter Saturation Voltage vs. Forward Current" und
CTR?


Da ich nun gesagt habe das die LED 1.2V und 20 mA benötigt, würde ich 
mit ein Strom bei 3V3 von 68mW benötigen.

Zur Verfügung steht aber nur 3.3mW.
Jetzt habe ich zwar schon gelesen das es funktioniert indem man einen 
größeren vorwiderstand (680 Ohm)verwendet, aber ich würde gerne im 
Datenblatt erkenn können das der Optokoppler mit dem geringen Strom 
immer noch funktionert.

Danke schonmal

von Hubert G. (hubertg)


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Schau dir das Datenblatt genau an. Im Bild4 siehst du, das bei etwas 
mehr als 2mA forward current das transfer ratio etwa 100% ist.
Das heißt, 2mA forward current ergibt 2mA Kollektorstrom.

von Der Big F. (Gast)


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Hallo Hubert,

danke für deine schnelle Antwort.
Kann es sein,das du aber irgendwie vieles vermischt hast?

Ist das dann nicht Fig. 6 und bei 2mA stehen dann ~650%?

Vll. verstehe ich es auch nicht

von Hubert G. (hubertg)


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Ich nehme an das wir unterschiedliche Datenblätter haben. Meines ist von 
Sharp.
Das CTR im Bild 4 bei mit ist für den TypA. Beim Typ D ist das CTR bis 
600%.

von Der Big F. (Gast)


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Schau doch bitte einfach mal in das Datenblatt was ich oben verlinkt 
habe und schreib mir dazu die Antwort.

Ich würde es gerne verstehen und will es nicht nur einfach nachbauen.

In dem Datenblatt oben steht in Fig.6 das die
"Current Transfer Ratio vs. Forward Current"

Bei 2mA einen CTR von ~650% hat bei 5V Vce und 25Grad.

Würde ich jetzt 2mA auf die LED geben würde der Optokoppler rund 13mA 
bei 5V schalten können ?

Wie verhält es sich denn wenn ich Vce keine 5V verwende sondern z.B. 
12V?
Muss ich das dann über die Leistung auf 12V umrechnen oder wie 
funktioniert das?

von Hubert G. (hubertg)


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In dem Datenblatt ist das max. CTR angegeben. Ob du aber so einen 
bekommst ist nicht sichergestellt da sie nicht selektiert werden.
Bei der Verlustleistung musst du natürlich darauf achten das die max. 
Verlustleistung des Transistor von 150mW nicht überschritten wird.
13mA bei 12V sind dann schon etwas viel, wobei hier allerdings die 
Spannung CE zum tragen kommt, nicht die Betriebsspannung.
Also den Lastwiderstand entsprechend anpassen.

von Der Big F. (Gast)


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Woher weiss man das die Fig.6 die "besten" werte anzeigt.
Wo kann ich toleranzen erfahren?

Was sind denn bei dem oben genannten Werten 2mA CRT 650% realistische 
Werte?

Ich hätte jetzt gedacht, wenn im Datenblatt steht Fig.6 das bei 2mA ein 
CRT von 650% enthält ich 13mA schalten kann..

Deine Aussage interpretiere ich als wenn 650% komplett unrealistisch ist 
und diese Angabe als Spitzenwert zu verstehen ist?

von Hubert G. (hubertg)


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Der Big F. schrieb:
> Deine Aussage interpretiere ich als wenn 650% komplett unrealistisch ist
> und diese Angabe als Spitzenwert zu verstehen ist?

Die 650% sind sicher als Spitzenwert zu verstehen.
Ich habe bei meinen PCF817 nachgeschaut, da ist kein Selektionsbuchstabe 
drauf, das heißt nicht selektiert, kann also von 80% bis 650% alles 
sein.

Aber mit so einem OK schaltet man doch ohnehin nur Signale, oder 
brauchst du mehr Strom?

von Wilhelm F. (Gast)


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Einen Optokoppler muß man nicht immer mit Maximalpower betreiben. Ich 
testete es vor einer Weile mit dem schnöden CNY17-1. Viel anders als der 
PC817 ist der auch nicht. Bei geringem Eingangsstrom wird er 
schnarchlangsam, bis in den Bereich Millisekunde. Die Bausteine hätten 
gerne was mehr als 20mA primär, um maximal zu schalten, ich hatte aber 
nur 1,6mA. Wenn man nur was nicht so zeitkritisches schalten möchte, 
spielt das kaum eine Rolle. Man muß dann nur auf der Sekundärseite mehr 
verstärken. Bei mir reichte der Ausgang dann gerade so, noch einen 
ULN2003 Darlingtontreiber anzusteuern. Die Schaltflanke war schon so 
flach, daß man unter Umständen für ein Relais noch nicht mal eine 
Schutzdiode mehr brauchte.

Ich hatte einfach keine große Lust, an den Pin eines 80535 noch einen 
Treiber zu schalten. Der Pin kann laut Datenblatt nur ein TTL-Fanout 
Sinkstrom, in Wirklichkeit aber auch 100mA. Denn ich klemmte dort mal 
eine LED ohne Vorwiderstand an, im Glauben, der Pin könne sowieso nix 
treiben. Aber Pustekuchen, die gelbe LED blinkte dann eher orangefarben, 
und was das ist, wissen wir ja.

Am Ende reichten die CNY17-1 aber gut, um ein LED-Band mit PWM ein 
PWM-Kanal je LED anzusteuern, und etwas mit der Helligkeit zu spielen. 
Einfach so eine Spielerei bei mir, just for fun. Später sollen da mal 
Relais dran, und an Netzspannung, einfache Schaltung von Aktuatoren mit 
Netzspannung, z.B. der Waschmaschinenmotor und die Heizspirale.

von der Big F. (Gast)


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Danke für die Vielen Antworten.
Ich werde hinter den PC817 einen Mosfet schalten z.b. imlr 2502 um große 
lasten zu schalten.
Der Mosfet brauch ja nur ein paar mikroA um voll durchzuschalten..

Danke

von Mr. X (Gast)


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der Big F. schrieb:
> Der Mosfet brauch ja nur ein paar mikroA um voll durchzuschalten..

... zum Durchschalten braucht der nicht Strom, sondern Ladung, i.e. ein 
paar nC.

> imlr 2502

Der Typ soll ausgesprochen selten sein. Es gibt den IRLML2502 mit einer 
Gate-Ladung von um die 10nC.

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