Hallo, ich hab mich heute mal mit unserem Oszilloskop ein wenig auseinander gesetzt und da ist mir im FFT-Modus aufgefallen, dass er eine Menge Spektrallinien anzeigt, obwohl am Eingang nichts angeschlossen war. Hab zunächst vermutet, dass der Eingang als kleine Empfangsantenne wirkt, also hab ich den Kanal angepasst abgeschlossen. Dadurch sind ein paar Spektrallinien verschwunden, aber dennoch eine ganze Menge stehen geblieben. 2 oder 3 hatten sogar einen beachtlichen Pegel! Ich dachte mir das er vielleicht jetzt irgendwie die Eigenfrequenzen anzeigt. Also von irgendwelchen internen Oszillatoren und evtl. noch dessen Oberwellen bzw. Subharmonische. Aber ist das normal? Ich meine das kann ja doch sehr verwirrend wirken. Und war sicherlich kein billiges Oszilloskop! Hab die Spektrallinien jetzt wegbekommen, indem ich den angepasst, abgeschlossenen Kanal vom "Messkanal" subtrahiert und daraus die FFT gebildet habe. Aber hat da jemand ein paar Informationen zu dem Thema? Hab wirklich lange gesucht und nirgends eine Erklärung gefunden! Gruß
Auch Spektrumanalysatoren haben in gewissen Grenzen Eigenstörer. Ein Oszilloskop wird immer ein wenig Störsignale am Eingang haben, die tauchen manchmal auch bei A/B-Triggerung auf, wenn man das Signal in den Bereich der Triggerschwelle abschwächt. Daher ist auch in der log-Darstellung etwas davon zu sehen.
einfach "nichts" anzuschliessen, sprich, die Eingänge einfach offen zu lassen, ist nicht gut. Ohne ordentlichen Abschluss kannst Du keine Aussage darüber treffen, welche "Frewuenzen" dein Analyzer selbst produziert.
Vielen Dank Petra, werde ich mir morgen in Ruhe durchlesen. @ Klaus: Hab doch geschrieben, dass ich ein 50 Ohm Abschlusswiederstand auf den Kanal gesteckt habe. Oder wird das anders gemacht? Aber erstmal lese ich das von Petra bevor ich weiterfrage. Vielleicht finde ich ja dort eine Antwort. Gruß
Wenn ich es richtig verstehe, verwendest Du ein Oszilloskop. Da bei diesen meist mehrere ADCs zeitversetzt das Eingangssignal abtasten, entstehen durch die unterschiedlichen Offset- und Verstärkungsfehler der ADCs Spektrallinien nach der FFT. Beispiel: Am Eingang des Oszis wird eine konstante Spannung angelegt. Da jeder der ADCs die konstante Spannung leicht unterschiedlich in seinem Wert abtastet, entsteht eine periodische Störung, die im Spektrum als Spektrallinie gesehen wird. Anhand der Frequenzen dieser Spektrallinien kann abgeschätzt werden, wieviele ADCs verwendet werden. Weitere mögliche Fehlerquellen sind: + der Clock der ADCs ist nicht sauber genug. Dies bildet sich im Spektrum ab. + die Schirmung in Oszis sind bei weitem nicht so aufwendig, wie in Spektrumanalysatoren. Deshalb können interne Takte (z. B. Prozessor) in den Eingang übersprechen. + sind die Störungen im kHz-Bereich, können DC/DC-Wandler der Grund sein. Aufgrund der unterschiedlichen Konzepte (mehrstufige Mischkonzepte) können selbst günstige Spektrumamalysatoren genauer als teure Oszis sein. Dafür sind selbst billige Oszis breitbandiger als sehr teure Spektrumanalysatoren. Jedes Gerät galt eben seine Existenzberechtigung. Das durch Abziehen eines vorher aufgenommenen Signals die Spektrallinien verschwinden, überrascht mich ein wenig. Diese würden nur dann verschwinden, wenn die Phasenlage exakt richtig ist. Ich habe eine Idee, hängt aber stark von der Art und Weise ab, wie die Erfassung des Oszis arbeitet. Markus
Offene Klemmen? Lass mich raten, die Peaks liegen zwischen 90 und 105Mhz? Prima UKW-Radioantenne ;-)
Guten Morgen, also zunächst nochmal: wo steht denn das die Eingänge offen sind? In meinem ersten Beitrag hab ich doch eindeutig geschrieben: "Hab zunächst vermutet, dass der Eingang als kleine Empfangsantenne wirkt, also hab ich den Kanal angepasst abgeschlossen." Nachdem Klaus Kaiser ebenfalls einen offen gelassenen Eingang vermutet hat, habe ich diesbezüglich auch noch einmal drauf hingewiesen. @ Freidhof: Du hast absolut recht! Im unteren Frequenzbereich habe ich ein erhebliches Rauschen. Anhand der gemessenen Pegel (mit abgeschlossenen Kanal) kann ich sehen, dass sich 2 - 3 Frequenzen ganz besonders abheben. Davon lassen sich wiederrum die Oberwellen bzw. Subharmonischen erkennen. Der Versuch zwei Kanäle zu subtrahieren (also ein Kanal mit Empfangsantenne und ein Kanal mit abgeschlossenen Eingang) und daraus die FFT zu berechnen klappt tatsächlich nur bedingt. Zunächst dachte ich, dass die "stehen gebliebenen Spektrallinien" möglicherweise Signale sind, welche von der Antenne erfasst wurden und stärker sind als die Eigenfrequenzen des Oszilloskops. Aber da ist mir gestern auch aufgefallen, dass da was nicht stimmen kann. Welche Idee hättest du denn noch? Dann werde ich wohl für einfache Umfeldmessungen nicht um ein Spektrumanalysator drumherum kommen, falls ich nicht von den ganzen selbstgenerierten Frequenzen verwirrt werden möchte? Wobei ich bei einem damals verwendeten "Advantest.." das gleiche Phänomen feststellen konnte, allerdings mit nur 2 oder maximal 3 Frequenzen ohne Oberwellen oder sonstwas. War wesentlich angenehmer abzulesen! Gruß
Achso habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Es handelt sich um ein Lecroy Waverunner 64Xi-A. http://teledynelecroy.com/oscilloscope/oscilloscopemodel.aspx?modelid=1939 Dort steht zum Thema clock: Clock Accuracy ≤ 5 ppm @ 25°C (typical) (≤ 10 ppm @ 5-40°C ) Dazu fehlt mir jetzt allerdings jegliche Relation. Kann absolut nicht einschätzen ob das gut ist oder nicht. Viele Grüße!
5 ppm ist nicht ganz schlecht. Aber es geht natürlich auch besser.
Eine Genauigkeit der Zeitbasis von 5ppm ist OK. Dies erklärt nicht die Störungen. Ohne weitere genaue Analyse kann man wenig über die Ursache sagen. Mögliche Methoden: - Frequenzen bestimmen - Störungen abhängig von Vertikalablenkung? - Kalibrierung laufen lassen - ... Das wichtigste ist, dass sich nichts ändert lässt. Wenn's genau sein muss, ein Spektrumanalyser verwenden...
seackone schrieb: > 2 oder 3 hatten sogar einen beachtlichen Pegel! Wie viel 'beachtlich' auch immer ist. In dem Fall solltest Du aber auch im Zeitbereich schöne Schwingungen sehen. Tust Du das?
> Dann werde ich wohl für einfache Umfeldmessungen nicht um ein > Spektrumanalysator drumherum kommen, falls ich nicht von den ganzen > selbstgenerierten Frequenzen verwirrt werden möchte? Ein SA hat typischerweise einen deutlich höheren Dynamikbereich. Du wirst dann statt den 3 "künstlichen" Linien so 20-30 aus deiner Umgebung (SNTs, UKW, DAB/DVB-T, ...) sehen. Deswegen braucht man eigentlich die dichte EMV-Mess-Kabine, wenn man nicht den Umgebungsdreck sehen will. BTW: Auch SAs haben Eigenstörungen, die können die aber über Tricks teilweise wirklich rausrechnen, teilweise aber auch nur kaschieren.
Hallo Sackone Bin mir nicht sicher ob Dir meine Erfahrung nützen wird. Vor einiger Zeit, hatte ich u.A. ein ähnliches Problem mit einem "preiswerteren" Spektrumanalysator der Firma Hameg (Typ HM5006). Auch mit kurzgeschlossenem Eingag, waren etliche Spektrallinien vorhanden. Vorallem im unteren Frequenzbereich und teilweise sogar mit beachtlicher Amplitude. Ich nahm das Gerät auseinander und führte einige Messungen durch. Es entstand den Verdacht, dass der Eingangsringmischer (IC mit 4 Dioden) defekt war. Das war so. Zwei Dioden hatten einen Kurzschluss. Hatte wohl einmal ein zu starkes Eingangssignal angelegt. Die Ringmischer sind diesbezüglich sehr empfindlich. In der Tat nach dem Auswechseln des Dioden-ICs (SMD-Baustein) sah die Situation viel besser aus. Die starken Geister-Spektrallinien waren weg. Leider waren immer noch eine unzählige schwache Linien vorhanden. Die Amplitude und die Anzahl dieser Linien liess sich mit der Berührung des Blechgehäuses des Tuners oder des ZF-Filetrs stark beeinflussen! Ich konnte das Problem definitiv beseitigen, indem ich alle Massenverbindungen zu den Gehäuseeinheiten überprüfte und die Blech-Gehäsedeckel einiger Einheiten (Tuner + ZF-Filter)mit einem Lötkolben am jeweiliegn Blech-Gehäuse punktweise zugelötet habe. Nach dieser Intervention erhielt ich auf der Bildröhre eine saubere glatte Darstellung ohne ein einzige unerwünsche Spektrallinie. Nun zwei Fragen, die Du Dir vielleicht stellen kannst: (1) Könnte der Eingangsmischer defekte sein. Wenn es so wäre, dann reicht meistens die Spektrallinie bei 0Hz über den oberen Bildrand hinaus (2)Kann es sein, dass Dein Gerät einmal repariert und anschliessend nicht HF-Konform zusammengebaut (Abschirmungsprobleme) wurde? Wünsche Dir viel Glück...
Vielleicht sollte man grundsätzlich mal festhalten, das die in Oszillografen implementierte FFT Analyse grundsätzlich nicht den Dynamikbereich eines echten SAs haben. Das liegt einfach daran, das Scopes ( bis auf wenige Ausnahmen ) das Eingangssignal nur mit 8 Bit abtasten, und somit nur 48db Dynamik umfassen. Einige Scopes errechnen noch weitere 4 Bit, so das man bestenfalls auf ca. 70db Dynamik kommt. Das wird von fast jedem SA. bereits übertroffen. Hinzu kommt, das die FFT in den Oszillografen oft nur stiefmütterlich implementiert sind. Auch wenn man einen SA nicht in einer abgeschirmten Kabine betreibt, sollte ohne Signal am Eingang ( selbst bei offenen Eingang ohne Abschlusswiderstand ) auf dem Bildschirm nur das eigene Rauschen zu sehen sein. Sind trotzdem einzelnen Linien zu sehen, wäre zunächst mal zu prüfen, ob exakt diese Linien stärker werden, wenn man ein stück Draht in den Eingang steckt, bzw. ob es schwächer wird, wenn man den Eingangsabschwächer rein dreht. Bleiben die Linien unverändert, handelt es sich in der tat um Eigenpfeifstellen des SAs und sind auf schlchte Konstruktion des SAs zurückzuführen. Ralph
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