Hallo! Ich besuche zurzeit die Oberstufe eines Gymnasiums und bin mir nun am Überlegen, was ich denn nach der Schulzeit machen soll. Ich hatte ein Uni-Studium im Kopf und nach längerer Recherche sagten mir die Studiengänge Elektrotechnik und Technische Informatik sehr zu. Bei der Suche nach dem richtigen Studiengang habe ich mich allerdings in keinster Weise über die Berufschancen bzw. den Berufseinstieg nach dem Studium informiert. Ich habe allerdings öfter von hervorragenden Berufschancen gelesen und mir daher gedacht, dass das kein großes Problem darstellen wird. Nachdem ich also die Studiengänge, welche für mich infrage kämen, auf die beiden vorhin genannten eingegrenzt hatte, wollte ich mich dann allerdings doch noch ein wenig über den Beruf erkundigen (nicht unbedingt über die Berufschancen, sondern eher darüber, was ich dann im Beruf so macht). Dabei stieß ich dann auf viele Einträge, in welchen mal lesen konnte, dass diese immer genannten hervorragenden Berufschancen wohl maßlos übertrieben sind! Seitdem spiele ich mit dem Gedanken, ein duales Studium zu absolvieren, da mir ein sicherer Job sehr wichtig ist und man dort direkt in einer Firma arbeitet, wo man dann nach dem Abschluss des Studiums wahrscheinlich auch bleiben kann. Ich würde allerdings lieber ein normales Studium machen, aber wenn ich danach keinen Job finde, kann ich das auch bleiben lassen! Mich würde eure Meinung dazu sehr interessieren. MfG Anon
Hallo, ich würde an deiner Stelle ein Universitätsstudium mit Masterabschluss bevorzugen und mir die praktischen Kenntnisse parallel über Werkstudententätigkeiten und Praktikas aneignen.
Wenn man in einen Konzern möchte, ist das duale Studium der einfachste Weg. Die Stoffdichte im Studium ist enorm und man wird vor allem zu praktischen, ingenieursmäßigen Arbeiten ausgebildet. Die theoretische Tiefe ist nicht sehr ausgeprägt, aber das braucht man für den üblichen Ingenieursjob nicht. Böse Zungen nennen das "Gebrauchsingenieur", und ganz neutral betrachtet stimmt das auch. Ein Ingenieur, der für praxisnahe Jobs zu gebrauchen ist. Wer in die Forschung will, einen großen Wissensdrang hat oder keine Lust auf eine sehr hohe Stoffdichte und ein verschultes Studium hat, sollte die Finger davon lassen. Wer schnell lernen kann und möglichst direkt in die Industrie einsteigen will, wird mit einem dualen Studium gut klar kommen.
So ähnliche Gedanken hab ich mir auch gemacht. Bin dann aber doch zur Uni, wurde mir von mehreren Seiten nahegelegt, v.a. durch mein gutes Abi (1,1). Jetzt nach dem Studium hab ich noch eine Promotion rangehängt (geht mit Dualem Studium schwieriger) und mich schön theoretisch beschäftigen dürfen (hat mir Spaß gemacht). Jetzt Einstieg in Konzern zu gutem Gehalt und guten Entwicklungsmöglichkeiten und bin voll zufrieden. Mit dualem Studium hätte ich sicher mehr verdient bis jetzt, meine Entwicklungsmöglichkeiten sehe ich aber jetzt durchaus als besser an. Vielleicht nicht unbedingt in die typische Karriere/Führungsrichtungen, da haben DHler mit viel Konzernerfahrung vmtl. auch Chancen, eher von der Fachrichtung. Ich kann in die Forschung, Entwicklung, Führungslaufbahn etc und auch durchaus die Branche wechseln. DHler sind da meist festgelegter und kommen da schwieriger raus. Kenne aber promovierte Ings, die sich in der Klitsche mit 53k abspeisen lassen, das verdienen DHler nach dem Studium auch in manchen Firmen. Einen Wechsel stell ich mir schwieriger vor. Wenn du aber schon jetzt weißt, in welcher Stadt du leben willst und vielleicht bald Kinder + Haus willst, kannst du DH machen. Wenn du dich noch nicht festlegen willst, eine geistig größere Herausforderung suchst oder ggf. dir ein sehr sehr gutes Gehalt (im Vergleich zu gut bis sehr gut) versprichst, dann auf jeden Fall an die Uni. Viel Erfolg ;-)
Der Weg ist heutztuage aber nicht mehr so in Stein gemeiselt. Seit dem Bachelor kann man auch an die FH oder Uni um den Master zu machen und dann promovieren. Oder Master im Fernstudium und eine Industriepromotion durchziehen. Ein Firmenwechsel geht in der Regel auch recht problemlos. Man ist normalerweise ja noch relativ jung (Bachelor mit 21 ist heutzutage schon fast die Regel), da kann man im Zweifelsfall sogar noch ein Zweitstudium dranhängen, ohne hinterher zu alt zu sein.
Ich kann dir das DH-Studium leider nicht uneingeschränkt empfehlen. Wenn deine Partnerfirma deine Wunschfirma ist, ganz klar ja! Stellst du aber während dem Studium fest du würdest als Beispiel lieber bei Porsche arbeiten, hast du keine Möglichkeit dort durch Praktika reinzuschnuppern. Das DH-Studium ist jedoch ganz klar eine Belastungsprobe - Dies wird aber meistens durch einen nahtlosen Berufseinstieg belohnt. Zusammenfassend: Top Partnerfirma -> Der bestmögliche Karriereeinstieg Mittelmäßige oder schlechte Partnefirma -> ggf. lieber Uni oder FH. Gruß
Wenn duales Studium, dann wirklich nur Konzern! Siemens, Telefonica, Bosch ect.
Viele Konzerne bieten in Bayern ein duales Studium in Kooperation mit Fachhochschulen an, hier arbeitet man in den Semesterferien im Konzern und ist sonst in der Regel "normaler" Student.
Lass es sein und werde Handwerker. Später Meisterbrief und Selbstständigkeit bringt mehr. http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/studienabbrecher-sollen-handwerker-werden-laut-bildungsministerin-wanka-a-945611.html
Erst mal vielen Dank für eure Antworten, ich habe allerdings noch einige Fragen an euch! Hansdampf schrieb: > Wenn duales Studium, dann wirklich nur Konzern! Siemens, Telefonica, > Bosch ect. Wieso? Hat man sonst später keine Chance auf einen Firmenwechsel? Thomas1 schrieb: > Lass es sein und werde Handwerker. Später Meisterbrief und > Selbstständigkeit bringt mehr. Das würde für mich eher nicht infrage kommen. Sollte ich mich für ein Studium entscheiden, was würdet ihr mir empfehlen zu studieren, um dann die besten Jobchancen zu haben? Elektrotechnik oder Technische Informatik? Ich kann mir vorstellen, dass viele Firmen eher E-Techniker einstellen, da man für die Softwareentwicklung ja auch einen Informatiker einstellen kann. Was sagt ihr dazu? MfG Anon
Anon schrieb: > Wieso? Hat man sonst später keine Chance auf einen Firmenwechsel? Doch, natürlich. In einem Konzern hat man nur mehr Auswahlmöglichkeiten im Studium und danach (inkl. Auslandsaufenthalt), ansonsten ist es ziemlich egal. Da kommt es eher darauf an, ob man sich mit der Konzernmentalität anfreunden kann. Anon schrieb: > Sollte ich mich für ein Studium entscheiden, was würdet ihr mir > empfehlen zu studieren, um dann die besten Jobchancen zu haben? > Elektrotechnik oder Technische Informatik? Ich würde eher zu Elektrotechnik tendieren, im Endeffekt ist es aber egal. Es kommt dann eher darauf an, wie du im Betrieb eingesetzt wirst.
Anon schrieb: > Seitdem spiele ich mit dem Gedanken, ein > duales Studium zu absolvieren, da mir ein sicherer Job sehr wichtig ist Verabschiede dich von dem Gedanken sicherer Jobs in der Industrie. Es gibt sie heutzutage nicht mehr. Du bist dort immer in rauher See und kannst jederzeit untergehen, gefühlte Sicherheit ist objektiv nirgends mehr gegeben. Wenn du soviel Wert auf Sicherheit legst bleibt dir nur ein Beamtenjob. Also werde Lehrer, Polizist, ... oder Dummschwät*** ähh Politiker.
Anon schrieb: > Bei der > Suche nach dem richtigen Studiengang habe ich mich allerdings in > keinster Weise über die Berufschancen bzw. den Berufseinstieg nach dem > Studium informiert. Ach das macht doch fast keiner, schau dir doch mal an was die Leute sonst so studieren ;-) Im Ernst: Ein Studium dauert normalerweise etwa 5 Jahre. Was DANN wirklich auf dem Arbeitsmarkt los ist lässt sich natürlich nicht vorhersagen. Dennoch gilt aber, dass man mit einem Uni-Abschluss recht gute Chancen auf einen Job hat. Anon schrieb: > Seitdem spiele ich mit dem Gedanken, ein > duales Studium zu absolvieren, da mir ein sicherer Job sehr wichtig ist > und man dort direkt in einer Firma arbeitet, wo man dann nach dem > Abschluss des Studiums wahrscheinlich auch bleiben kann. Dazu ist ein duales Studium nicht zwingend notwendig! Man kann sich auch während des Studiums schonmal einige Firmen ansehen, dort Praktika machen und als Werkstudent arbeiten usw. Viele Studenten, welche in einer Firma ihre Abschlussarbeit schreiben, werden dort dann auch übernommen. Ich würde > allerdings lieber ein normales Studium machen, aber wenn ich danach > keinen Job finde, kann ich das auch bleiben lassen! Wenn du lieber ein normales Studium machen willst, dann tu das! Ansonsten ärgerst du dich, verunsicherst dich selbst und dabei kommt auch nichts gutes heraus.
@TO Ich würde mich nicht mit einem dualen Studium an ein Unternehmen nur in der Hoffnung ketten, dass die einen übernehmen und dafür eine schlechtere Ausbildung in Kauf nehmen. Die Ausbildung ist nämlich das was am Ende bleibt und was dir keiner wegnehmen kann. Sie legt auch den Grundstein für weitergehende oder alternative Karrierepfade. Ich würde daher eher die klassischen Wege über Uni oder FH nehmen und auf eine möglichst gute Ausbildung achten. Erwarte später von niemandem Dank für gute Leistungen, aber im Zweifel hast du damit mehr Möglichkeiten. Bei der Uni würde ich prüfen, dass du genug Praxis abbekommst und du dir keine zwei linken Hände zulegst. Bei einer FH würde ich prüfen ob die theoretische Ausbildung fundiert genug ist. Mir bekanntes Beispiel zum Thema DH und Übernahme: Ein Bekannter hat auch ein duales Studium gemacht. Die Firma hat ihn nicht übernommen, obwohl es an seiner Arbeit nicht gelegen haben kann. Jetzt ist er am Arbeitsmarkt wie jeder andere auch. Egal ob du später in Wissenschaft oder Industrie gehst. Auf gute Arbeitsbedingungen würde ich in Deutschland als MINT nicht hoffen. In Wissenschaft machst du den kettenbefristeten Hiwi auf Ewigkeit und in der Industrie wirst du auf Ewigkeit verliehen und ausgepresst. Dazu mußt du dich von allen Seiten mit dem Schlagwort "Fachkräftemangel" verhöhnen lassen. Wenn du echtes Interesse hast, studiere es - aber überlege vorher ob du bereit wärst das Land zu verlassen. Wenn du wirklich wissen willst, wie es wirklich ist, schau mal was bei den ganzen Ingenieurleihbuden so abgeht
Klaus schrieb: > Ich würde > daher eher die klassischen Wege über Uni oder FH nehmen und auf eine > möglichst gute Ausbildung achten. Zunächst einmal gibt es das duale Studium auch an einer FH und meines Wissens inzwischen auch an Unis (gab es nicht in Siegen so etwas?). Außerdem ist die Qualität der DH nicht so schlecht wie ihr Ruf. Zumindest mit einer FH kann die gut mithalten (Niveau, nicht unbedingt Umfang). Dafür hat man aber sehr viel praktische Erfahrung (die Qualität ist natürlich abhängig vom Unternehmen). Von daher würde ich nicht behaupten, dass man sich an ein Unternehmen kettet oder man eine schlechte Ausbildung bekommt. Klaus schrieb: > Mir bekanntes Beispiel zum Thema DH und Übernahme: Ein Bekannter hat > auch ein duales Studium gemacht. Die Firma hat ihn nicht übernommen, > obwohl es an seiner Arbeit nicht gelegen haben kann. Jetzt ist er am > Arbeitsmarkt wie jeder andere auch. Das kommt natürlich vor. Allerdings hat man auf dem Arbeitsmarkt keinen Nachteil (außer vielleicht daß die berechtigte Frage gestellt wird, wieso man nicht übernommen wurde). Trotzdem sprechen die Statistiken eine klare Sprache (ca. 80-90% Übernahmequote, Quelle: http://www9.landtag-bw.de/WP15/Drucksachen/1000/15_1430_d.pdf).
Antimedial schrieb: > gab es nicht in Siegen so etwas? Ja. Unterscheidet sich nicht durch ein Präsenzstudium. Du gehst normal zur Uni und in den Semesterferien arbeitest du im Betrieb und durchläufst in der Regel die verschiedenen Fachabteilungen. Einfach mal bei Maschinenbau-Unternehmen im Siegerland anfragen. Damit ist aber auch die Vertiefung klar: Automatisierungstechnik.
Trollo schrieb: > Ja. Unterscheidet sich nicht durch ein Präsenzstudium. Du gehst normal > zur Uni und in den Semesterferien arbeitest du im Betrieb und > durchläufst in der Regel die verschiedenen Fachabteilungen. Genau so kenne ich es von den FH.
Trollo schrieb: > Uni und in den Semesterferien arbeitest du im Betrieb und > durchläufst in der Regel die verschiedenen Fachabteilungen. In den Semesterferien lernt man in der Regel für Klausuren. Gut hängt natürlich davon ab, wie die Klausurphasen so organisiert sind an den einzelnen Hochschulen.
Anon schrieb: > Sollte ich mich für ein Studium entscheiden, was würdet ihr mir > empfehlen zu studieren, um dann die besten Jobchancen zu haben? > Elektrotechnik oder Technische Informatik? > Ich kann mir vorstellen, dass viele Firmen eher E-Techniker einstellen, > da man für die Softwareentwicklung ja auch einen Informatiker einstellen > kann. > Was sagt ihr dazu? Es ist egal. Entscheide Dich allein aus Deinen persönlichen Neigungen heraus für ein Studium, und nicht wegen vermeintlich besserer Aussichten. Wenn Du den Master machst, wirst Du in 5-6 Jahren auf dem Arbeitsmarkt landen, und wie es dann dort aussieht, ist absolut nicht vorherzusehen. Wer kann schon wissen, ob wir dann einen Börsencrash haben, eine IT-Blase platzt wie 2001, oder die Hühnergrippe halb China hinweg fegt. Also: Den Arbeitsmarkt von morgen kannst Du heute unmöglich kennen oder gar beeinflussen, also streiche ihn aus Deinen Überlegungen. Es kommt sowieso anders, als Du denkst. Sieh auf jeden Fall zu, dass Du keinen zu speziellen Studiengang wählst, sondern eine möglichst breitbandige Ausbildung bekommst. Die Spezialisierung kommt dann noch früh genug. Und ich gehe davon aus, dass Du mit Mathematik keinerlei Probleme hast. Das ist nämlich das Killerkriterium Nummer 1 bei E-Technik, denn das zieht sich durch alle Fächer durch. Lineare Algebra, Infitesimalrechnung, Stochastik, komplexe Zahlen, um nur mal einige zu nennen. Wenn Dir das Angst macht, geh lieber zu den Theologen. Das ist durchaus ernst gemeint. fchk
Frank K. schrieb: > Und ich gehe davon aus, dass Du mit Mathematik keinerlei Probleme hast. > Das ist nämlich das Killerkriterium Nummer 1 bei E-Technik, denn das > zieht sich durch alle Fächer durch. Lineare Algebra, > Infitesimalrechnung, Stochastik, komplexe Zahlen, um nur mal einige zu > nennen. Du machst mich ganz kribbelig! Mathe war eigentlich immer mein Angstfach... > Wenn Dir das Angst macht, geh lieber zu den Theologen. Das ist > durchaus ernst gemeint. Aber da darf man doch keinen Sex haben, oder? Also wieder nichts für mich. :-(
Ein universitäres E-Technik Studium besteht zu 90% aus Mathematik. Da es nun mal dein Werkzeug ist. Wenn man die Physik einmal geknackt hat, dann ist das Anwenden einer blosen Formel kein Kunststück mehr. Die Kunst ist es zu wissen, wann die Formel gültig ist und welchen Fehler du erwartest. Studiere das was dir liegt. Es reicht nicht aus wenn du mit mittelmäßigkeit im Studium glänzt. Dann bleibst du nach deinem Abschluss auf der Strecke. Für Ingenieure gibt es keine Jobgarantie.
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