Hallole, lasse gerade einen älteren TO220-FET mit kleinem Kühler dran eine 50W-Lampe treiben (PWM) und hab etwas Bammel, daß der mir um die Ohren fliegt. Temperatur ist über der Aua-Grenze, aber deutlich unter 100°C. Ich meine, die Temperatur erhöht ja den Innenwiderstand und damit die Verlustleistung und damit wieder die Temperatur - der Teufelskreis. Gibts da ne Faustregel über die sichere Temperatur - ohne alles genau nachzumessen?
batman schrieb: > Gibts da ne Faustregel über die sichere Temperatur - ohne alles genau > nachzumessen? Gib mal einen Wassertropfen auf den heißen Fet. Wenn es zischt, dann ist er zu heiß. Kühlkörper vergrößern.
Naja, wie beim Rechner. Etwa 70-90 °C sind noch tolerabel. Für mehr Infos guckt man ins Datenblatt. :-)
Lukas T. schrieb: > Naja, wie beim Rechner. Etwa 70-90 °C sind noch tolerabel. > Für mehr Infos guckt man ins Datenblatt. Ein MOSFET hält 125-175° am Chip aus, da kann das Gehäuse deutlich heißer als deine 90° werden. batman schrieb: > h meine, die Temperatur erhöht ja den Innenwiderstand und damit die > Verlustleistung und damit wieder die Temperatur - der Teufelskreis. > Gibts da ne Faustregel über die sichere Temperatur - ohne alles genau > nachzumessen? So etwas rechnet man über Rth und Verlustleistung.
Danke, dann zieh ich mal das Resumé, daß unter 100°C beim monolithischen FET (nicht beim Prozessor) noch grüner Bereich ist, also als Test die Zisch-Regel gilt.
Meine Daumenregel: Wenn man sich den Daumen nicht verbrennt ist es noch ok. Chiptemperatur und Gehäusetemperatur sind 2 verschieden Welten. Je nach Zeit/thermischer Trägheit kann der Chip schon geschmolzen sein und das Gehäuse ist noch fast kalt. Ein heißes Teil stribt natürlich früher. Wenn man bedenkt, daß in manchem Gehäuse 70 Grad werden, sollte man nicht zu geizig mit Kühlung sein.
Wundert mich das der überhaupt so heiß wird. Eine Lampe ist träge, die Schaltfrequenz wäre mit 20khz schon gut bemessen. Oder ganz niedrig, so bei 50-100 Hz, da hören wir auch nur wenig. Du schreibst nichts über den Fet, den Rdson und den Strom. Bei einem gut dimensionierten Fet und einer korrekten Ansteuerung sollte der ziemlich kalt bleiben. Schau dir den RDSon im Datenblatt an. Die statische Verlustleistung bei 100% ist Pv = RDSon * I² Da sollte nicht viel zusammenkommen wenn der Fet zu Lampenspannung / Strom halbwegs passt. Der Rest der Verlustleistung sind dann Umschaltverluste weil die Frequenz zu hoch oder die Flanken zu flach sind, oder die Gatespannung reicht nicht um den ganz auf zu machen. Ohne aktives Temperaturmanagement wären 70° mein Limit. Ab ca. 60°C musst Du loslassen, das schalten sich die Schmerzreflexe ein. Am Chip ist der dann schon deutlich heißer und jedes Grad + heißt Lebensdauer -.
Oszi40 und Michael haben völlig recht. Butter bei die Fische: Was für eine Lampe? (Strom?) Was für ein Mosfet? Auf Kühlkörper? Welche Ansteuerung? (Schaltplan) Alles andere ist wieder nur Kaffeesatzleserei.
Egal, ist halt ein älterer FET, vor der Tonne gerettet, mit mehr Rdson und heizt hier was an die 2W und von dem zurechtgesägten Kühlkörper hab ich keine Werte. Hab ihn aber gestern doch noch abgeschaltet, als sich die Temperatur nach 20 Minuten trotz Freiluft immer noch höher schaukelte. Ich glaube nen MOSFET sollte man nicht ganz so heiß werden lassen wie nen Bipolaren? Oder ist da nichts dran?
oszi40 schrieb: > Meine Daumenregel: Wenn man sich den Daumen nicht verbrennt ist es noch > ok. Chiptemperatur und Gehäusetemperatur sind 2 verschieden Welten. Das wären 60°C. Das hältst du auf Dauer mit deinem Daumen nicht aus!
batman schrieb: > Egal, ist halt ein älterer FET, vor der Tonne gerettet, mit mehr Rdson > und heizt hier was an die 2W und von dem zurechtgesägten Kühlkörper hab > ich keine Werte. > Hab ihn aber gestern doch noch abgeschaltet, als sich die Temperatur > nach 20 Minuten trotz Freiluft immer noch höher schaukelte. Ich glaube > nen MOSFET sollte man nicht ganz so heiß werden lassen wie nen > Bipolaren? Oder ist da nichts dran? Kannst du statt Geschwurbel einfach mal konkrete Zahlen bringen?
Ich betreibe hier FETs bei teilweise 175°C Umgebungstemperatur (!) und viele halten das in der Praxis aus. Natürlich darf die Verlustleistung die dann nicht noch deutlich mehr, als 20K erhitzen, was insbesondere durch den steigenden Rds,on passiert (Faktor 3-5 gegenüber Raumtemperatur). Also: Die Dinger können schon einiges ab, aber wenn man per PWM einen FET mit einer so kleinen Last so heiß kriegt, da liegt irgendwas im Argen. Ist der Gate-Widerstand vielleicht zu groß / der Treiber zu schwach?
Michael_ schrieb: >> Meine Daumenregel: Wenn man sich den Daumen nicht verbrennt ist es noch >> ok. Chiptemperatur und Gehäusetemperatur sind 2 verschieden Welten. > > Das wären 60°C. Das hältst du auf Dauer mit deinem Daumen nicht aus! Nun, und wenn diese "Daumentesttemperatur" überschritten wird, nehme ich mir das Datenblatt vor und rechne genauer nach. Speziell die höchstzulässige Sperrschichttemperatur ist doch, je nach Bauelement, recht unterschiedlich. Gruss arald
Bis kurz bevor sie kaputt sind ;-) Ne da hilft nur daß Datenblatt.
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