Hallo uC Forum, für den Selbstbau einer "Schattenlampe" (*) für unser Kind bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Motor. Mikrocontroller Programmierung bin ich recht fit und hatte schon einige kleinere Hobby Projekte, jedoch noch keines mit Motorsteuerung. So ein Motor dreht sich sehr langsam, ca. 1 Umdrehung pro Minute oder langsamer. Die Last des Lampenschirms dürfte je nach Material wohl im Bereich von 500g liegen. Welchen Motor nimmt man da am besten? Einen Schrittmotor und betreibt diesen mittels PWM? Das ganze wird an einem Mikrocontroller betrieben, als Lichtquelle werde ich RGB-LEDs verwenden. Gruß, Martin (*) Ich meine diese zylindrischen Tischlampen für Kinder, deren Lampenschirm mit einem Durchmesser von ca. 20cm sich um eine Lichtquelle langsam dreht. Der Zylinder ansich ist nur schwach bis gar nicht lichtdurchlässig und in den Schirm sind Figuren geschnitten, die dann aufgrund der Lichtquelle im Inneren ein sich langsam drehendes Schattenspiel an die Wände werfen.
Die, die ich kenne waren zentral spitzengelagert, hatten oben eine "Ventilatorform" und haben sich alleine durch die aufsteigende Warmluft der 15W Kerzenlampe gedreht.
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Das mit der "aufsteigenden Warmluft" dürfte bei Verwendung von ESL oder LED als Leuchtmittel allerdings schwierig werden. Für einen Selbstbau empfiehlt sich ein Gleichstrommmotor mit Getriebe z.B. Spiegelkugelmotor (gibt's mit Batteriefach oder für Netzspannung), Grillmotor (meist zu laut), Scheibenwischermotor (deutlich überdimensioniert) oder ein Schrittmotor, dessen Treiber über einen konstanten Takt angesteuert wird (erzeugt per NE555 o.ä.). Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Der hier könnte als Antrieb geeignet sein: http://www.pollin.de/shop/dt/NTY2OTg2OTk-/Motoren/DC_Getriebemotoren/Gleichstrom_Getriebemotor_CBxx.html Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Thorsten Ostermann schrieb: > Das mit der "aufsteigenden Warmluft" dürfte bei Verwendung von ESL oder > LED als Leuchtmittel allerdings schwierig werden. Die gesparte Energie verheizt du dann im Netzteil und im Getriebemotor , der auch noch die ganze Zeit leise vor sich hin jammert. Ob dein Kind das beruhigend findet? :-)
ich danke auch, dass jeder Motor zu laut werden wird. Das Kind soll doch schlafen
Danke für die Beiträge. Jetzt habe ich ja eine schöne Übersicht über Motoren. Diese Spiegelkugelmotoren kannte ich noch gar nicht. Hm, meint ihr wirklich, dass ein so langsam drehender Schrittmotor auf 1m-2m Entfernung hörbar ist? Was ist eigentlich mit irgendwelchen "Fiep"-Geräuschen bei so langsamen Betrieb? Diese Kegellampen, die sich aufgrund der Wärme drehen, kenne ich auch. Ich wollte das ganze mit einem Mikrocontroller aufbauen, um eben mit RGB LEDs schöne langsame und dezente Farbübergänge zu ermöglichen.
Bastler Martin schrieb: > Hm, meint ihr wirklich, dass ein so langsam drehender Schrittmotor auf > 1m-2m Entfernung hörbar ist? Ja. Insbesondere nachts, und insbesondere durch ein Kind, das prinzipbedingt ein deutlich besseres Gehört hat.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Ja. Insbesondere nachts, und insbesondere durch ein Kind, das > prinzipbedingt ein deutlich besseres Gehört hat. Hm, dass es hörbar und störend für das Kind wird möchte ich natürlich nicht. Dann bleibt ja nur noch so eine Kegellampe als Alternative. Schade. Die Erwärmung und damit die Drehung entsteht bei diesen Lampen ja einzig durch die Lichtquelle. Wenn ich nun dennoch einen Betrieb mit LEDs anstreben würde (wegen der erwähnten Farbübergänge), welche sinnvolle Möglichkeit zur Erzeugung der nötigen Wärme wäre machbar? Das ganze muss natürlich sicher sein und möglichst keine eigenes Licht erzeugen. Gibt es sowas überhaupt?
Es gibt noch andere "Antriebskonzepte": Durch ein wenig Vibration und ein Stück Teppich das nur Borsten in eine Richtung hat bekommt man auch eine gerichtete Bewegung hin. Es gibt Kleiderbürsten die solche Teppichstücke haben und damit Fusseln sammeln, natürlich ohne Motor. Die Vibration könnte durch einen kleinen Motor mit Unwucht (Typ "Vibrationsalarm") erfolgen. Wenn die Frequenz und die Amplitude tief genug sind dürfte das nicht groß stören.
Detlev S. schrieb: > Wenn die Frequenz und die Amplitude tief > genug sind dürfte das nicht groß stören. Ich habe da so meine Zweifel. Ein Kind, das sowieso schlecht einschläft, das wird von jedem, aber auch wirklich jedem Geräusch irritiert. Und ein Vibrationsmotor aus einem Mobiltelephon ist eindeutig zu laut. Alternative: Leichtgängigen Zylinder wie bei den wärmebetriebenen Lampen verwenden, am unteren Zylinderrand in gleichmäßigen Abständen Permanentmagnete befestigen und mit zwei Spulen, die sich über den Zylinderdurchmesser gegenüberliegen, mit einem leichten Magnetfeld "anschubsen". Mit einem Hall-Sensor lässt sich die Position der Permanentmagnete erfassen (um zu entscheiden, welche der beiden Spulen als nächste "zündet") und um die Drehzahl zu bestimmen. Das dürfte einen von etwaigen Lagergeräuschen (die auch die wärmebetriebene Lampe von sich gibt) abgesehen lautlos sein. Und es ist ein hübsches µC-Bastelprojekt, ein sehr langsam drehender Elektromotor ...
Vielleicht könnte man auch mal schauen, ob ein Motor aus einem direktgetriebenen Plattenspieler sich langsamer betreiben läßt oder einer mit Riemenantrieb sich modifizieren läßt auf größere Untersetzung. Als geräuscharmer Ersatz für Getriebe eignen sich Riemenantriebe generell sehr gut.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Alternative: Leichtgängigen Zylinder wie bei den wärmebetriebenen Lampen > verwenden, am unteren Zylinderrand in gleichmäßigen Abständen > Permanentmagnete befestigen und mit zwei Spulen, die sich über den > Zylinderdurchmesser gegenüberliegen, mit einem leichten Magnetfeld > "anschubsen". Mit einem Hall-Sensor lässt sich die Position der > Permanentmagnete erfassen (um zu entscheiden, welche der beiden Spulen > als nächste "zündet") und um die Drehzahl zu bestimmen. Das klingt nach einem interessanten Konzept. Dem würde ich mich gerne annehmen. Hast Du vielleicht Starttips bezüglich Dimensionierung der Bautteile bzw. Infos welche Spulen / Magnet Kombinationen sich da anbieten? Auf diesem Gebiet habe ich wie bei Motoren keine Erfahrung, aber der Entdeckertrieb ist geweckt. :)
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Detlev S. schrieb: >> Wenn die Frequenz und die Amplitude tief >> genug sind dürfte das nicht groß stören. > > Ich habe da so meine Zweifel. Ein Kind, das sowieso schlecht einschläft, > das wird von jedem, aber auch wirklich jedem Geräusch irritiert. Und ein > Vibrationsmotor aus einem Mobiltelephon ist eindeutig zu laut. > Ein anderer Weg wäre die Lagerung auf der Kante eines Lautsprechers (direkt nach der Siecke). Ein Ring aus Pfeifenputzer - fertig ist der Prototyp. Wenn der Zylinder wirklich ausbalanciert auf einer Nadelspitze gelagert ist dürfte die Abwärme einiger kleiner Heizwiderstände (bitte alle unter 50°) genügen um das alte geräuschlose Antriebsprinzip zu gewährleisten. Wenn es nicht warm werden soll dann muß die Luft anders bewegt werden. Ein ganz langsam drehender Lüfter (oben und unten mit Gitter) könnte von unten sachte pusten. 80er 12V-Lüfter mit 5V oder weniger, ggf noch mit "Dimple" auf den Flügeln, die sind leise wie Eulen in der Nacht.
Naja ein Schrittmotor, der mit Sinus und Cosinus (analog nicht Stromchopper) angetrieben wird, sollte auch keine Geräusche machen.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Alternative: Leichtgängigen Zylinder wie bei den wärmebetriebenen Lampen > verwenden, am unteren Zylinderrand in gleichmäßigen Abständen > Permanentmagnete befestigen und mit zwei Spulen, die sich über den > Zylinderdurchmesser gegenüberliegen, mit einem leichten Magnetfeld > "anschubsen". Mit einem Hall-Sensor lässt sich die Position der > Permanentmagnete erfassen (um zu entscheiden, welche der beiden Spulen > als nächste "zündet") und um die Drehzahl zu bestimmen. Nette Idee, nicht unbedingt die energiesparendste, aber eine lautlose wo man die Drehzahl wunderbar regeln könnte und damit der größten Nachteil der thermischen Lösung wäre ist, daß je nach Temperatur, Schmierung und Verschleiß das Teil zu schnell dreht oder sogar stehen bleibt.
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