Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Messen mit dem Multimeter


von wuppsala (Gast)


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Hallo ihr Techniker,

ich habe eine Frage zur Messung mit dem Multimeter. Während bei einem 
Oszi die Masse (normalerweise) unverändert an einer Stelle der Schaltung 
festgesetzt ist, wird in allen Schaktplänen (die ich kenne) das 
Multimeter parallel zum Messobjekt gesetzt. (z.B. hier 
http://t1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQ0aArq1vNqp0cXwj91UY2F7pnCbg4_qCYPzQRIjP1OtMzb0P7qBnmi8wI)

Kann das Multimeter nicht auch, ähnlich wie beim Oszi, fest mit einer 
Stelle als GND verbunden sein, so dass man mit dem Tastkopf einzelne 
Stellen prüfen kann, oder muss es immer parallel zu dem aktuellen 
Bauteil liegen...

Danke schonmal

von g457 (Gast)


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> Kann das Multimeter nicht auch, ähnlich wie beim Oszi, fest mit einer
> Stelle als GND verbunden sein

Können kanns schon. Kommt halt wie immer drauf an, was Du messen willst. 
Am einfachsten schließst mans so an, dass man mit möglichst geringem 
Aufwand und wenigen Seiteneffekten das bekommt, was man haben will.

von adcap (Gast)


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Wenn du so eine Fragen stellen musst, solltest du vielleicht nichts mit 
elektrischem Strom machen... das kann nur schief gehen.

Natürlich kann das Multimeter auch fest mit GND (Masse) verbunden sein. 
Nur misst du dann immer die Spannung gegen Masse. Im obigen Fall misst 
du etwas ganz anderes (nämlich U_ce). Es kommt daher darauf an, welche 
Spannung du messen willst. Nur um zu wissen, welche Spannung du messen 
willst, musst du Ahnung von der Schaltung haben.

von wuppsala (Gast)


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Im Endeffekt nur die Spannung an der entsprechenden Stelle. Ich meine im 
Prinzip geht es auch mit dem Oszi (GND an die Masse der Schaltung und 
mit dem Tastkopf an jede beliebige Stelle). Nun braucht man nicht für 
jedes Problemchen direkt ein DSO.

Um die Hände etwas freier zu haben, würde ich gerne COM per Krokoklemme 
an den Massepunkt ansetzten und dann mit dem Tastkopf die verschiedenen 
Punkte abgreifen, ohne immer mit beiden rumfuchteln zu müssen ;-)

Daher kommt auch die Frage ob das klappt oder ob ich damit ggf. einen 
Kurzschluss provozieren könnte (obwohl ich mir nicht vorstellen könnte, 
wie)

von Jonas G. (jonas_g16)


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Klingt fast wie am Anfang der "Karriere". Bevor es an die großen 
Experimente geht probier es zuerst mit kleinen Basteleien weit weg von 
der Steckdose...

von adcap (Gast)


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wuppsala schrieb:
> Im Endeffekt nur die Spannung an der entsprechenden Stelle.

Es gibt nicht "die Spannung an der entsprechenden Stelle", es gibt nur 
Spannung zwischen ZWEI Punkten in einer Schaltung. Wenn du also fix an 
Masse klemmst, wirst du immer die Spannung zwischen Punkt A und Masse 
messen. Ob du das willst oder ob da Schwachsinn rauskommt, kann dir hier 
niemand beantworten... (zumindest nicht ohne Schaltplan und mit 
Erklärung, was du denn vorhast).

von Jakob R. (jakobrigol)


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Ja kommt drauf an was du Messen willst

Die ganze Schaltung, Bereiche oder nur den Spannungsabfall über dem 
entsprechenden Bauteil. Du wirst immer bei Gleichspannung über einen 
Massebezugspunkt  messen da dir das Messgerät anzeigt welche Polrichtung 
du misst

Achte auf die Einstellung deines Multimeters:

Wechsel oder Gleichspannung und Messbereich richtig einstellen außer du 
hast eine Auto Range Funktion.

Die Messleitung richtig einstecken Strom und Spannung werden andere 
Buchsen verwendet

von wuppsala (Gast)


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Es geht im Prinzip wirklich um eine einfache Schaltung. Habe ein 
Steckboard mit ein paar Widerständen und einer Lampe (zum ausprobieren) 
und möchte messen, wie die Spannung nach R1, R2, R3... bzw an der Lampe 
ist. Quasi das praktische Gegenstück zur Berechnung mit dem Ohmschen 
Gesetzt.

von Jakob R. (jakobrigol)


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Messstrippen auf R1 und R2 und R3  und Lampe Messwerte abschreiben  und 
dann ohmsches Gesetz

R hast du U auch dann

I= U/R

Fertig

von wuppsala (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die Theorie habe ich soweit. Und mit der Messung (parallel - im Bild a) 
habe ich es auch nachgemessen. Jetzt ist die frage, ob ich es auch wie 
bei b messen könnte, oder ob es nur Schwachsinn rausbringt

von Christoph M. (maije)


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Wenn du nur die Spannung über einen Widerstand messen möchtest, dann 
musst du es wie bei a) machen.

bei b) misst du die Spannung, die an R1 UND R2 (bzw. R1 UND R2 UND R3) 
abfällt. Die Spannungen addieren sich also.

Du könntest maximal noch zuerst die Spannung über R1 messen, dann die 
Spannung über R1 und R2, und die beiden dann voneinander abziehen. 
Selbiges dann für die Spannung von R3

Gruß,
Christoph

von wuppsala (Gast)


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Danke dir :-) also wenn ich wissen will, was bei R3 rauskommt nutze ich 
a und bleibe bei der ganz "klassischen" Methode.

Danke euch für die Geduld

von Detlev S. (drahtbruecke)


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Radio Erwan: Im Prinzip ja.

Das Problem ist die Auflösung.

Stell dir vor du hast z.B. einen dicken Stereoverstärker und benutzt ein 
richtig gutes Multimeter mit 0,5% Genauigkeit.

Du benutzt den Verstärker und stellst fest:
Der eine Kanal läuft gut, der andere irgendwie nicht.

Du vergleichst die Spannungen an den verschiedenen Bauteilen, immer 
gegen GND gemessen. Die beiden Verstärkker teilen sich GND - wie 
praktisch.

Ein Transistor muß aber nicht immer mit einem "Beinchen" an GND hängen, 
er kann auch irgendwo auf halbem Weg zur Betriebsspannung hängen. Wenn 
die z.B. 60 Volt beträgt dann würde z.B. eine Messung von 30,0 Volt 
bedeuten daß alles ok ist, und bei 29,7 Volt an der Basis wäre der 
Transistor schon zu. Das ist eine Abweichung von 1%. Mit deinem guten 
Multimeter durchaus messbar, oder? Leider passen die 30 Volt nicht mehr 
in den Messbereich bis 20 Volt, du misst also im Bereich bis 200 Volt. 
1% von 200 Volt sind 2 Volt. Das bedeutet du glaubst an einen 
Unterschied aber richtig messen kannst du ihn nicht, er geht in der 
Messungenauigkeit unter!

Und jetzt stell dir mal vor diese 30,0 Volt sind gar nicht stabil, da 
zappelt dein Wert so daß du ihn kaum ablesen kannst.

Abhilfe: Zwischen Emitter und Basis direkt am Transistor messen, und 
dann bitte mit dem Messbereich bis 2 Volt. Da langt dann aber auch Opas 
altes analoges Schätzeisen mit 2%. 2% von 2 Volt, das sind dann nämlich 
gerade mal 40mV.

von wuppsala (Gast)


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Das ist ne gute Beschreibung. Was bei den paar Widerständen vielleicht 
noch klappt, kann bei mehr Teilen schon versagen. Also ersteinmal am 
Bauteil messen

von Udo S. (urschmitt)


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wuppsala schrieb:
> Also ersteinmal am Bauteil messen

Dann musst du auch nicht an mehreren Stellen messen und die Werte 
voneinander abziehen, wie in dem Beispiel oben.

Übrigens kann man das auch mit Oszilloskopen machen, muss dafür aber 
richtig Geld hinlegen für Differentialtastköpfe, die potentialfrei sind 
und man damit nicht mehr immer gegen Masse messen muss.

: Bearbeitet durch User
von Detlev S. (drahtbruecke)


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Udo Schmitt schrieb:
> wuppsala schrieb:
>> Also ersteinmal am Bauteil messen
>
> Dann musst du auch nicht an mehreren Stellen messen und die Werte
> voneinander abziehen, wie in dem Beispiel oben.
>
> Übrigens kann man das auch mit Oszilloskopen machen, muss dafür aber
> richtig Geld hinlegen für Differentialtastköpfe, die potentialfrei sind
> und man damit nicht mehr immer gegen Masse messen muss.

Die ganz Schmerzbefreiten betreiben ihr Oszi über einen Netz-Trenntrafo.
"Kann ja nix passieren" - oder do...Au! Verd§?~te Sch#%&e! ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Udo Schmitt schrieb:
> Übrigens kann man das auch mit Oszilloskopen machen, muss dafür aber
> richtig Geld hinlegen für Differentialtastköpfe, die potentialfrei sind
> und man damit nicht mehr immer gegen Masse messen muss.

Mein historischer 2-Kanaler kann das auch ohne Differentialtastköpfe. 
Ich schalte ihn einfach auf 'Kanal A minus Kanal B'.

von Harald W. (wilhelms)


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Udo Schmitt schrieb:

> Übrigens kann man das auch mit Oszilloskopen machen, muss dafür aber
> richtig Geld hinlegen für Differentialtastköpfe, die potentialfrei sind
> und man damit nicht mehr immer gegen Masse messen muss.

Und dann die Differenzmessung für Arme. Da nimmt man beide Tast-
köpfe des Zweistrahlers, stellt den Oszi auf "Add" und einen der
beiden Kanäle auf Inv(ertiert). Dann hat man zwar nur einen Kanal,
aber eine (mehr oder weniger) echte Differenzmessung. :-)
Gruss
Harald

von wuppsala (Gast)


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Oha,

bin froh, dass meins mit den normalen Tastköpfen so funktioniert, dass 
ich damit arbeiten kann :-) Ausgebaut wird später mal...

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