Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bewerber fragt die Gurus!


von Bewerber (Gast)


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Ich möchte mich für folgende Stelle Bewerben:
http://www.kwsuspensions.de/kw/info/unternehmen/kw_job_und_karriere/technischerproduktmanager/

Weiter unten ist ein Fragebogen:
http://www.kwsuspensions.de/fileadmin/stellenanzeigen_dokumente/FB.V.010_Personalfragebogen.doc

Was haltet ihr davon?

Bitte sachlich bleiben!

von Pragmatiker (Gast)


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So bekommt man den fügsamsten Sklaven. Überhaupt nicht
bedingungsfeindlich, was die alles wissen wollen.;-b
Nächste Schritt ist die Erhebung zur Kirche oder
Vergöttlichung. Das kommt davon wenn Gesetze fehlen.

von Trollo (Gast)


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> "Sind Sie gewerkschaftlich organisiert?"

Herrlich. Besser ist nur:

> "Sind Sie Sympathisant oder Anhänger des Gedankengutes v. Scientology"

Heiner, was gibst du denn hier an?

> "Trinken Sie Alkohol?"

von Pragmatiker (Gast)


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Von Gleichbehandlung und Menschenwürde hat dieser Laden
jedenfalls anscheinend noch nichts gehört.
Würde mich nicht wundern wenn auf Chef-Ebene noch so ein
alter Nazi das Regiment führt. Eigentlich müssten die doch
langsam ausgestorben sein.

von Klaus (Gast)


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Bewerber schrieb:
> Ich möchte mich für folgende Stelle Bewerben:
> http://www.kwsuspensions.de/kw/info/unternehmen/kw...
>
> Weiter unten ist ein Fragebogen:
> http://www.kwsuspensions.de/fileadmin/stellenanzei...
>
> Was haltet ihr davon?
>
> Bitte sachlich bleiben!

Da willst du wirklich hin? Evtl. wäre auch das eine Überlegung Wert:


Replaceable Human Resource (m/w) als eierlegende Wollmilchsau, 
Feuerwehrmann und Sündenbock.

Als Ersatz für die letzte Human Resource, die wir durch Druck und 
unhaltbare Vorgaben kaputt gemacht haben und aussortieren mussten, 
benötigen wir schnellstmöglich eine fabrikneue Human Resource (m/w aber 
lieber m) zum Auspressen und Herunterwirtschaften. In dieser Position 
sind Sie dafür verantwortlich Druck und unklare Anweisungen innerhalb 
nicht haltbarer Deadlines in optimale Arbeitsergebnisse umzusetzen. Mit 
über 800 Human Resources und einem privatisierten Gewinn von über 100 
Mio Euro gehören wir zu den führenden Profit Centern in diesem Bereich.

Ihre Aufgaben:
- Sie übernehmen Verantwortung ohne Gestaltungsmöglichkeit und stehen 
bei Bedarf auch für Fehler des Managements ein
- Sie erarbeiten Boni und Dividenden für Geschäftsführung, 
Top-Management und unsere geschätzten Großaktionäre
- Sie koordinieren kostengünstigere Human Resources, die wir in 
abgelegenen Teilen der Welt allokieren konnten, bis diese Ihren Job 
beherrschen und wir Sie ablösen können
- Sie arbeiten unter inkompetenten Vorgesetzten an aussichtslosen 
Projekten und Himmelfahrtkommandos auf internationaler Ebene

Unser Angebot:
- Unsichere Arbeitsverhältnisse (gerne Zeit- und Leiharbeit oder Hire & 
Fire)
- Die Möglichkeit auch an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten
- Blumige Darstellung von Firma und Stelle
- Ihrem Gehalt entsprechende Arbeitsbedingungen
- Betriebsratsbefreite Arbeitsatmosphäre
- Leistungszulage (Druck von Oben, damit Sie an Leistung zulegen)

Teilen Sie uns bitte vorab (und solange Sie die Eckdaten des Vertrages 
noch nicht kennen) Ihre Gehaltsvorstellung mit, damit wir Sie so billig 
wie möglich über den Tisch ziehen können. Wir freuen uns Ihnen in einem 
persönlichen Gespräch solange einen vom Pferd zu erzählen, bis Sie von 
der Stelle genauso überzeugt sind wie wir. Dafür steht Ihnen unser 
externer Personaldienstleister, der von Firma und Stelle keine Ahnung 
hat, jederzeit gerne zur Verfügung. Durch unser großherziges soziales 
Engagement stellen wir auch aus weniger privilegierten Nachbarländern 
mit geringerem Gehaltsniveau gerne ein.

von Bewerber (Gast)


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Wahnsinn, dass sich eine Firma so etwas erlaubt. Eine international 
agierende Firma aus dem schwäbischen Hinterwald. Da sitzt bestimmt ein 
hoch intelligenter Personaler dahinter und der Führer reibt sich die 
Hände.
Das Problem ist, dass viele Leute unwissend sind und so etwas auch noch 
hoch präzise ausfüllen (nach dem Motto: Ich lecke haufenweise Ärs..e).

Heiner schrieb im Beitrag #3507488:
> In dem Thread wirds krachen.
hoffentlich!

Pragmatiker schrieb:
> So bekommt man den fügsamsten Sklaven.
Ja der Boss fährt einen Ferrari... oder war der für die seine Lolita? 
Muss ja schließlich finanziert werden.

Pragmatiker schrieb:
> Von Gleichbehandlung und Menschenwürde hat dieser Laden
> jedenfalls anscheinend noch nichts gehört.
Ja. Der Führer muss wohl zur Zeit ein feuchtes Höschen haben, bei der 
Menge an arbeitslosen Fachkräften!

Klaus schrieb:
> Replaceable Human Resource (m/w) als eierlegende Wollmilchsau,
> Feuerwehrmann und Sündenbock.
Sehr gut beschrieben!

von Max W. (mc2)


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...da ist wohl der standard Bogen mit dem sich die künftigen Absolventen 
bei der Leihbudenbewerbung rumschlagen müssen. Ja -wenn die Gesetzte 
fehlen.

Ich schlage vor, dass sich jeder in diesem Forum in bester Heiner Art 
und Weise bewirbt, damit dem Personaler der Kopf platzt. x.X

von lalala (Gast)


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Max Wpunkt schrieb:
> Ich schlage vor, dass sich jeder in diesem Forum in bester Heiner Art
> und Weise bewirbt, damit dem Personaler der Kopf platzt. x.X

Das ist aber arg bedingungsfeindlich für den Personaler.

von greg (Gast)


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Sind solche tiefgehenden persönlichen Fragen überhaupt erlaubt? Ich 
weiß, dass z.B. in den USA Fragen die das Privatleben betreffen gar 
nicht erlaubt sind, und das ist auch gut so.

von Max W. (mc2)


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Frank schrieb im Beitrag #3507696:
> Also wo ist das Problem?

Den Chef beim Vorstellungsgespräch zu belügen kommt in der Probezeit 
sicher gut. Dann steht man schon auf der Abschlussliste, Gründe sucht 
man sich dann eben.

Mir ist bekannt, dass man bei manchen Fragen lügen darf, die Frage ist 
hier ob es dem Personaler bekannt ist. Letzte Zeile im Fragebogen "Mir 
ist bekannt, dass eine bewusst falsche Beantwortung einzelner Fragen den 
Arbeitgeber zu einer Anfechtung des Arbeitsvertrages wegen arglistiger 
Täuschung berechtigen kann."

Ob hier nur das Lügen beim Schulabschluss gemeint ist wage ich zu 
bezweifeln

Frank schrieb im Beitrag #3507696:
> Manche wünschen sich die DDR zurück, wo
> ALLES vom Staat in Bezug auf die Arbeitswelt geregelt wird.

nein natürlich nicht, niemand will die DDR zurück. Aber Fragen ob man 
Raucht, Trinkt, in einer Gewerkschaft ist, eigene Automarke, letzter 
Arbeitsvertrag, Religion oder Schulden, haben keinen Bezug zur Arbeit 
und schneiden die eigenen Persönlichkeitsrechte ein! Oder auf Deutsch: 
Das geht meinen Chef einen Scheiss an, was ich in privat mache ;-)

von Dieselwolf (Gast)


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Frank schrieb:
> Manche wünschen sich die DDR zurück, wo
> ALLES vom Staat in Bezug auf die Arbeitswelt geregelt wird.

Dort sind zumindest solche Dinge nicht passiert.
Man wurde auch nicht vom Arbeitsamt (ja, das gab es da auch!)
in Leiharbeit gepresst.

Manche sollten sich einmal klar machen, was für "Verbesserungen" es
demgegenüber heute gibt.

von Udo S. (urschmitt)


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Dieselwolf schrieb:
> Dort sind zumindest solche Dinge nicht passiert.
> Man wurde auch nicht vom Arbeitsamt (ja, das gab es da auch!)
> in Leiharbeit gepresst.

Nö, dafür wurde dann jemand mit einem IQ von 130 Maurer, wenn seine 
"Gesinnung" nicht einwandfrei war.
Wenn du so eine Art von Staat gut findest solltest du mal über einen 
Umzug nach China nachdenken.

von Dieselwolf (Gast)


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Udo schrieb:
>Nö, dafür wurde dann jemand mit einem IQ von 130 Maurer, wenn seine
>"Gesinnung" nicht einwandfrei war.

Ja, ja -die alten Märchen...
:-(

Heute wird jedes Rindvieh durch die Abiturprüfung gezerrt, zur Not kann
man ja die wichtigen Fächer abwählen. Danach wird "Kraft der 
Wassersuppe"
mit Gewalt ein Studium begonnen -eine Lehre ist ja nicht standesgemäß.

Dann finden sich die Herren Akademiker auf einer Uni wieder, um deren
Hörsäle man Spannbänder gelegt hat, damit sie vor lauter Insassen nicht
auseinanderfliegen.

Das Studium ist geschafft (mit Ach und Krach) und dann sehen sich die
Herren Ingenieure der Wirklichkeit gegenüber -nämlich, daß es nicht
genug Arbeitsplätze für sie gibt.

Bei Manchen hier ist das Gedächtnis schlecht....

von Jubi (Gast)


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Dieselwolf schrieb:
> Frank schrieb:
>> Manche wünschen sich die DDR zurück, wo
>> ALLES vom Staat in Bezug auf die Arbeitswelt geregelt wird.
>
> Dort sind zumindest solche Dinge nicht passiert.
> Man wurde auch nicht vom Arbeitsamt (ja, das gab es da auch!)
> in Leiharbeit gepresst.
>
> Manche sollten sich einmal klar machen, was für "Verbesserungen" es
> demgegenüber heute gibt.

Heute und morgen abend läuft im ZDF die zweiteilige Doku zur DDR "Nicht 
alles war schlecht":
https://presseportal.zdf.de/pressemappe/zdfzeit-nicht-alles-war-schlecht/

von Dieselwolf (Gast)


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@Jubi
Ich muß das nicht sehen, um zu wissen, wie es war. Noch habe ich mehr 
als
die Hälfte meines Lebens in der DDR verbracht.

von Frank (Gast)


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Jubi schrieb:
> Heute und morgen abend läuft im ZDF die zweiteilige Doku zur DDR "Nicht
> alles war schlecht":
> https://presseportal.zdf.de/pressemappe/zdfzeit-nicht-alles-war-schlecht/

ja das ist linke Propaganda.

Man sieht doch die Unterschiede. Halbwegs guter Ingenieur in der BRD: 
überdurchschnittliches Gehalt und Lebenstandard, selbst beim 
Dienstleister.

In der DDR: 10 Jahre warten auf ein Gefährt namens Trabi, was man nicht 
mal wirklich als Auto bezeichnen kann. Leben im Plattenbau, ähnliche 
Wohnung wie jemand der einen sehr einfachen Job hat, nie mehr aus sich 
machen wollte und nur Schule/Ausbildung/Arbeit nach Vorschrift macht.

Sonst zum Thema: NIEMAND muss Fragen beantworten die das Privatleben 
betreffen, da darf dann legal gelogen werden ohne das man Konsequenzen 
zu befürchten hat. Da würde man vor Gericht Recht bekommen. Wobei viele 
Fragen sind durchaus in Ordnung, z.B. Hobbies, man möchte vielleicht 
einfach mehr über die Persönlichkeit des Bewerbers erfahren. Ebenso 
Stärken und Schwächen, Lieblingsfächer in der Schule, Erfolge, 
Misserfolge.

Wobei wie schon erwähnt, ehrlich sein muss bei indiskreten Fragen 
niemand und nachprüfen kann man das meiste sowieso so gut wie nicht.

Auch was eine DDR-Nostalgiker hier vergessen: die DDR horchte ihre 
Bürger weitaus krasser aus. Da konnte die falsche Gesinnung, 
Fluchtgedanken oder gar Fluchtversuche eine Karriere zu Nichte machen. 
Dagegen geht das in unserem System nicht so einfach. DAS ist der Vorteil 
der Marktwirtschaft, hier gibt es viele verschiedenen Firmen, dezentral 
organisiert und nicht zentralwirtschaftlich. Passen einem die 
Bedingungen bei Firma A nicht, bewirbt man sich woanders. DAS ist 
Freiheit.

von Dieselwolf (Gast)


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@Frank

Mir wir das jetzt ein bisschen fiel -Mann!

Nimm mal die Brille mit den rosaroten Gläsern ab und hole Dir eine
mit der richtigen Dioptrienzahl, damit die Realität sichtbar wird.

von Jubi (Gast)


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Dieselwolf schrieb:
> @Frank
>
> Mir wir das jetzt ein bisschen fiel -Mann!
>
> Nimm mal die Brille mit den rosaroten Gläsern ab und hole Dir eine
> mit der richtigen Dioptrienzahl, damit die Realität sichtbar wird.

Frank (was nur ein weiterer Deckname des Forentrolls Heiner ist) kann 
nicht anders, er hat blinde Wut auf alles, was ihm politisch "links" 
erscheint. Dies trifft auf 99% seiner Umwelt zu. Man könnte das auch 
"Verblendung" nennen.

von Klaus (Gast)


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Frank schrieb:
> In der DDR: 10 Jahre warten auf ein Gefährt namens Trabi, was man nicht
> mal wirklich als Auto bezeichnen kann. Leben im Plattenbau, ähnliche
> Wohnung wie jemand der einen sehr einfachen Job hat, nie mehr aus sich
> machen wollte und nur Schule/Ausbildung/Arbeit nach Vorschrift macht.

Die hatten einen Job? Der war auch noch einfach? Und die konnten sich 
trotzdem eine eigene Wohnung und ein eigenes Auto leisten? Womöglich 
sogar noch eine eigene Familie? Wow! Wo kann man hier die Systemfrage 
stellen und wen muss man dazu wählen? Macht die Merkel schon was in der 
Richtung? Muss die FDP reaktiviert werden? Brauche mehr Infos...

von Frank (Gast)


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Klaus schrieb:
> Die hatten einen Job? Der war auch noch einfach? Und die konnten sich
> trotzdem eine eigene Wohnung und ein eigenes Auto leisten? Womöglich
> sogar noch eine eigene Familie? Wow! Wo kann man hier die Systemfrage
> stellen und wen muss man dazu wählen? Macht die Merkel schon was in der
> Richtung? Muss die FDP reaktiviert werden? Brauche mehr Infos...

ein durchschnittlicher Arbeitnehmer, auch Ings, lebten in der DDR wohl 
in etwa so wie bei uns ein Hartzer, wenn überhaupt. Wegen des 
technischen Fortschrittes lebt ein ALG2 Empfänger heute wohl eher besser 
als ein normaler Arbeitnehmer in der DDR. Eine Plattenbauwohnung, ein 
schrottiges Auto (selbst Willem hat eins), warten auf alles mögliche, 
keine Verfügbarkeit von vielen Gütern, kaum Reisemöglichkeiten, da lebt 
ein Hartzer bei uns aber besser. Dazu hat man in unserem System die 
Chance nach oben zu kommen und sich zu verbessern, in der DDR hatte man 
das an sich nicht. Selbst der Ingenieur Abteilungsleiter lebte im selben 
Plattenbau wie die Hilfsarbeiter im selben Betrieb. Bestenfalls für 
Linientreue gab es mal einen Ungarn Urlaub oder etwas früher als sonst 
ne Datsche.

Jeder Ing beim Dienstleister lebt erheblich besser als ein DDR Ing.

von Marx W. (Gast)


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Bewerber schrieb:
> Was haltet ihr davon?
>
> Bitte sachlich bleiben!


Typisch für ein KMU aus dem Automotivbereich!
Da wo halt alle ganz "wild" hin wollen.
HeHeHeHe!

Fragebogen als Wordvorlage!
Toll!
Sowas kenne ich nur aus der Personaldienstleister Branche.

von TomToll (Gast)


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Frank schrieb:
> ein durchschnittlicher Arbeitnehmer, auch Ings, lebten in der DDR wohl
> in etwa so wie bei uns ein Hartzer, wenn überhaupt. Wegen des
> technischen Fortschrittes lebt ein ALG2 Empfänger heute wohl eher besser
> als ein normaler Arbeitnehmer in der DDR.

Selten so viel Blödsinn auf einen Haufen gelesen.

Tom

von Wilhelm F. (Gast)


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Frank schrieb:

> Eine Plattenbauwohnung,

In sowas wohne ich auch, aber im Westen. Eher schrottig, es wird alles 
verkommen lassen und nix instand gehalten. Den Mietrenditen und der 
Vermietergier sei Dank.

> ein
> schrottiges Auto (selbst Willem hat eins),

Das habe ich auch noch in besseren Zeiten durch Arbeit verdient. Da 
gibts deswegen also nichts zu diskutieren oder zu rechtfertigen, es ist 
vom Arbeitsnettolohn bezahlt. Es altert aber so vor sich hin, und nur 
das notdürftigste wird daran gemacht. Das ist also irgend wann auch zu 
Ende.

> warten auf alles mögliche,
> keine Verfügbarkeit von vielen Gütern,

Spielt für den Hartzer auch keine Rolle, ob Güter verfügbar sind oder 
nicht. Er kann sich das allermeiste nicht leisten. Man ist da bis auf 
geringfügige Ausnahmen, z.B. mal ein einzelnes gutes Lebensmittel für 
20€ im Monat, genügsam.

> kaum Reisemöglichkeiten,

Danach ist mir sowieso gar nicht, danach strebe ich nicht. Und bin 
bestimmt da nicht der Einzige.

> da lebt
> ein Hartzer bei uns aber besser.

???

von Muxu (Gast)


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Bewerber schrieb:
> Weiter unten ist ein Fragebogen:
> 
http://www.kwsuspensions.de/fileadmin/stellenanzeigen_dokumente/FB.V.010_Personalfragebogen.doc

In was für einer Welt leben wir eigentlich... Da fällt einem echt nix 
mehr zu sein. Und keiner geht auf die Straßen...

von Trollo (Gast)


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Muxu schrieb:
> Und keiner geht auf die Straßen...

Geh schonmal vor!

von Muxu (Gast)


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Trollo schrieb:
> Muxu schrieb:
>> Und keiner geht auf die Straßen...
>
> Geh schonmal vor!

Warum nicht Willi und Co, ich hab doch noch nen Job ;-)

von Frank (Gast)


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wieso auf die Straße gehen? Leute wir haben hier MARKTWIRTSCHAFT. Wenn 
ein Unternehmen Dinge fragt die einem nicht passen, bewirbt man sich 
halt woanders oder nutzt die aktuelle Rechtslage und beantwortet Fragen 
die man nicht beantworten muss, halt so dass es passt!

und ich hätte gerne mal gern konkret beantwortet, warum es einem 
durchschnittlichen Ing. in der DDR besser ging als einem 
durchschnittlichen Ing heute in der BRD! selbst rein aus 
wirtschaftlicher Sicht geht es heute einem ALG2 Empfänger wohl nicht 
schlechter als einem Ing. damals in der DDR, eher besser + mehr 
Bürgerrechte + mehr Freiheiten.

von Panzer H. (panzer1)


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Frank schrieb:
> schlechter als einem Ing. damals in der DDR, eher besser + mehr
> Bürgerrechte + mehr Freiheiten.

"Freiheit ist ein Luxus, den sich nicht jedermann leisten kann."
K.M.

von Frank (Gast)


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Panzer H. schrieb:
> "Freiheit ist ein Luxus, den sich nicht jedermann leisten kann."
> K.M.

das Zitat stammt wohl von Bismarck. Jedenfalls es stimmt, viele sind 
einfach zu unfähig, mit Freiheit umzugehen. Die brauchen einen Staat, 
der alles lenkt und steuert und für sie denkt. Der Preis dafür ist dann 
die Freiheit, die damit kaum noch vorhanden ist. Ein Ing. der aus dem IG 
Metall Paradies vertrieben wird, kann immer noch zum Dienstleister oder 
in den Mittelstand, bis er was besseres findet (wobei auch da kann man 
gute Jobs bekommen) und selbst in solchen Firmen hat man immer noch ein 
gutes Einkommen im Vergleich zum Durchschnitt und einen ERHEBLICH 
besseren Lebenstandard als ein DDR Ingenieur damals. Selbst mit einem 
Dienstleister Gehalt kann man sich eine ordentliche Wohnung abseits 
eines Plattenbaus, ein verünftiges Mittelklasse Auto, 1-2 schöne Urlaube 
pro Jahr sowie einen gesunden Vermögensaufbau leisten. Mindestens.

von Klaus (Gast)


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> Eine Plattenbauwohnung, ein
> schrottiges Auto (selbst Willem hat eins), warten auf alles mögliche,
> keine Verfügbarkeit von vielen Gütern, kaum Reisemöglichkeiten, da lebt
> ein Hartzer bei uns aber besser.

Was nützt die Verfügbarkeit, wenn man kein Geld hat? Gegen harte Währung 
war auch in der DDR alles verfügbar.

Als Hartzer muss man das Okay von der Agentur einholen, wenn man nur die 
Stadt verlassen möchte. In der DDR bestand zumindest Freizügigkeit 
innerhalb des Staatsgebietes und ich schätze dem schlummernden Lenin in 
Rußland konnte man auch Guten Tag sagen gehen.

> Dazu hat man in unserem System die
> Chance nach oben zu kommen und sich zu verbessern, in der DDR hatte man
> das an sich nicht.

Im Lotto hat man auch die Chance zu gewinnen. Wenn man nicht spielt hat 
man die nicht. Und mancher spielt sein Leben lang...

> Selbst der Ingenieur Abteilungsleiter lebte im selben
> Plattenbau wie die Hilfsarbeiter im selben Betrieb. Bestenfalls für
> Linientreue gab es mal einen Ungarn Urlaub oder etwas früher als sonst
> ne Datsche.

Und für Linientreue gibt's hier ne Beförderung oder als Politiker nen 
schmusigen Job bei der Bahn (nach Leistung geht das nun wirklich nicht).

> Jeder Ing beim Dienstleister lebt erheblich besser als ein DDR Ing.

Und bei einer Kosten/Nutzen Abwägung zur Alternative H4? Warum 
gesundheitlich für ein Appel und ein Ei kaputt schinden lassen, keine 
eigene Wohnung, kein eignes Auto, keine Familie - bei H4 kann man sich 
auch nichts leisten hat aber Zeit für Freunde und Familie und die 
Gesundheit leidet nicht.

So unähnlich finde ich das insgesamt eigentlich nicht. Gut, die Stasi 
heißt jetzt NSA, aber sonst?

von Wilhelm F. (Gast)


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Frank schrieb:

> + mehr
> Bürgerrechte + mehr Freiheiten

Na ja, die einzige Freiheit besteht darin, daß ich mich hier frei in der 
Wohnung oder auf der Straße bewegen kann, und mein eigenes Essen kochen 
darf, wobei das auf Nicht-Hummer und Nicht-Kaviar noch begrenzt ist, 
sonst aber auch wirklich nichts.

Genau genommen darf ich auch nicht aus der Wohnung abwesend sein, und 
muß zeitnah immer verfügbar sein, wie das Amt immer so schön schreibt.

Um frei zu sein, bedarf es eines Eigenkapitals von wenigstens 400k€, las 
ich mal irgendwo.

von Marx W. (Gast)


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Frank schrieb:
> Selbst mit einem
> Dienstleister Gehalt
kennst du deren Gehaltsgefüge?
> kann man sich eine ordentliche Wohnung abseits
> eines Plattenbaus,
wohl eher neben der S-Bahn mit Lärm von 0-24 Uhr!
> ein verünftiges Mittelklasse Auto,
Min Alter 10 Jahre, und max. Preis 2000€ ohne TÜV!
> 1-2 schöne Urlaube
> pro Jahr
Ja, Badeurlaub mit dem Bus!
> sowie einen gesunden Vermögensaufbau leisten.
Riesterrente!
> Mindestens.
Genau!

von Frank (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Um frei zu sein, bedarf es eines Eigenkapitals von wenigstens 400k€, las
> ich mal irgendwo.

also ein halbwegs fähiger Ing sollte das in deinem Alter in etwa 
zusammen bekommen haben. Mit IG Metall Gehalt sowieso.

Zumindest wenn man sich etwas mit Vermögensaufbau befasst und eben NICHT 
in Riester und anderen Blödsinn investiert.

Marx W. schrieb:
> Frank schrieb:
>> Selbst mit einem
>> Dienstleister Gehalt
> kennst du deren Gehaltsgefüge?

die schlechteren Dienstleister im Süden zahlen mind. 40k. für 
Absolventen, die guten bis zu 50k. Mit Erfahrung natürlich mehr. Daher 
sollte das was ich aufgezählt habe gut finanzierbar sein, wenn man mit 
Geld ETWAS umgehen kann.

Wer meint mehr drauf zu haben, macht sich dann halt selbständig.

von TDI (Gast)


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Beitrag "Re: Bewerber fragt die Gurus!"

Klaus schrieb:
> Replaceable Human Resource (m/w) als eierlegende Wollmilchsau,
> Feuerwehrmann und Sündenbock.
>
> Als Ersatz für die letzte Human Resource, die wir durch Druck und
> unhaltbare Vorgaben kaputt gemacht haben...

Musste so lachen, als ich das gelesen habe. Sofort ist mir ein alter 
Arbeitgeber (SMA aus Kassel / Niestetal) in den Sinn gekommen. Irgendwie 
kam mir alles so bekannt vor.

von Claus M. (energy)


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TDI schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Replaceable Human Resource (m/w) als eierlegende Wollmilchsau,
>> Feuerwehrmann und Sündenbock.
>>
>> Als Ersatz für die letzte Human Resource, die wir durch Druck und
>> unhaltbare Vorgaben kaputt gemacht haben...
>
> Musste so lachen,

Schließe mich an, der war echt Affengeil vom Klaus geschrieben ^^

von Klaus (Gast)


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TDI schrieb:
> Beitrag "Re: Bewerber fragt die Gurus!"
>
> Klaus schrieb:
>> Replaceable Human Resource (m/w) als eierlegende Wollmilchsau,
>> Feuerwehrmann und Sündenbock.
>>
>> Als Ersatz für die letzte Human Resource, die wir durch Druck und
>> unhaltbare Vorgaben kaputt gemacht haben...
>
> Musste so lachen, als ich das gelesen habe. Sofort ist mir ein alter
> Arbeitgeber (SMA aus Kassel / Niestetal) in den Sinn gekommen. Irgendwie
> kam mir alles so bekannt vor.

In welcher Zeit und wie lange warst du da?

von Wilhelm F. (Gast)


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Frank schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Um frei zu sein, bedarf es eines Eigenkapitals von wenigstens 400k€, las
>> ich mal irgendwo.
>
> also ein halbwegs fähiger Ing sollte das in deinem Alter in etwa
> zusammen bekommen haben. Mit IG Metall Gehalt sowieso.

Leider hatte ich kein IGM, sondern ein kleines Klitschengehalt. Das 
würde nie was vernünftiges. Für den neuen Ford reichte es mal eben so, 
aber das ist ja Verschleißmaterial, was wertlos wird.

Allerdings mache ich mir keinen Riesen-Kopf um Vermögen, denn am letzten 
Tag, den man hat, ist es bestenfalls genau aufgebraucht, oder es bekommt 
ein anderer.

von Jo S. (Gast)


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Frank schrieb:
> aus
> wirtschaftlicher Sicht geht es heute einem ALG2 Empfänger wohl nicht
> schlechter als einem Ing. damals in der DDR, eher besser

Ach, Heiner,

du siehst alles nur rein materiell. Bei den Kommunisten gibt es auch nur 
materielle Werte - du bist denen also sehr nahe.  :)

Ein Kollege hat bei uns angefangen, als die DDR noch existierte, er war 
also noch Buerger der DDR. Er hat als Dr.-Ing. in der DDR monatlich 
1.200 Mark netto verdient. Bei uns hat er mit ca. 3.000 DM netto 
angefangen. In der DDR hat er fuer eine Neubauwohnung etwa 50 M Miete 
bezahlt. Vergleiche das einmal mit einer Neubauwohnung im 
Geschosswohnungsbau einer westdt. Grossstadt! Die Energiepreise waren 
gering, verglichen mit unseren Wucherpreisen, die durch monopolartige 
Unternehmensstrukturen verursacht sind - nix Marktwirtschaft, nur 
vorgetaeuschter Wettbewerb!

Die DDR war bereits Anfang der 80er Jahre bankrott. Das war die DDR 2.0 
(Honecker). Waehrend der DDR 1.0 (Ulbicht) war der Lebenstandard in der 
DDR hoeher als in der BRD.

von Frank (Gast)


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Jo S. schrieb:
> :)
>
> Ein Kollege hat bei uns angefangen, als die DDR noch existierte, er war
> also noch Buerger der DDR. Er hat als Dr.-Ing. in der DDR monatlich
> 1.200 Mark netto verdient. Bei uns hat er mit ca. 3.000 DM netto
> angefangen. In der DDR hat er fuer eine Neubauwohnung etwa 50 M Miete
> bezahlt. Vergleiche das einmal mit einer Neubauwohnung im
> Geschosswohnungsbau einer westdt. Grossstadt! Die Energiepreise waren

in welchem Jahr war das? 3000 DM Netto wären Anfang der 90er schon sehr 
wenig gewesen für einen erfahrenen Ing, mit Dr. Titel sowieso.

Zu den Preisen in der DDR: Ja Mieten waren sehr billig, allerdings kann 
man die Neubaustandards, selbst Ende der 80er, nicht mit unsrigen 
vergleichen. Dafür waren die Mieten billig aber man hatte kaum Komfort 
bzw. konnte nicht viel selbst bestimmen. Viel zu kaufen, sei es ein 
schöner Parkett oder Laminat, schicke Badamaturen oder ein Wellnessbad 
gab es ja eh nicht, außer gegen West Mark, an die man auch nicht so 
leicht ran kam und meist nicht in der Höhe und an das Material kam man 
auch schwer ran. Zumal was sollte man auch groß Geld investieren in eine 
Wohnung die einem nicht gehört?

Theoretisch hatten ja viele DDR Bürger Geld, aber nur theoretisch. 
Praktisch konnte man damit sich oft halt nichts kaufen, oder man musste 
lange darauf warten, klassische sozialistische Misswirtschaft. Was nutzt 
es einem z.B. 20k Ostmark auf dem Konto zu haben? einen Trabi bekommt 
man dafür auch nicht schneller und an ein echtes Auto kam man quasi 
sowieso nicht ran als Normalbürger.

zu den Energiepreisen: die sind hauptsächlich durch den Staat 
verursacht, dank grüner Ökoideologie, eine Art Ersatzreligion, von der 
selbst die CDU befallen ist. Und ja, auf dem Energiemarkt fehlt ECHTE 
Marktwirtschaft, daher bräuchten wir dort mehr Markt und nicht weniger!


Du Jo bist doch auch einer der 90k IGM Ingenieure oder? für den 
Lebenstil den Du pflegen kannst, müsste man in der DDR schon sehr weit 
oben im Polit Zirkus sein. Wobei selbst dann würde man das wohl nicht 
erreichen. Von Bürgerrechten, Reisefreiheit usw. mal ganz zu schweigen.

von Jo S. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Gut, die Stasi
> heißt jetzt NSA, aber sonst?

Das ist nicht ganz richtig.

DDR: Staatssicherheit
BRD: Staatsschutz (politische (Geheim-)Polizei)

Die NSA ueberwacht in D den gesamten Kommunikationsverkehr, weil die USA 
ein uneingeschraenktes Kontrollrecht hat (SHAEF-Gesetze).

von Frank (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Das ist nicht ganz richtig.
>
> DDR: Staatssicherheit
> BRD: Staatsschutz (politische (Geheim-)Polizei)
>
> Die NSA ueberwacht in D den gesamten Kommunikationsverkehr, weil die USA
> ein uneingeschraenktes Kontrollrecht hat (SHAEF-Gesetze).

aber wie wirkt sich das auf das Leben eines normalen Ings aus? wird man 
verhaftet wenn man was gegen die USA sagt? oder gegen Merkel? oder wenn 
man auswandern möchte? nein wird man nicht. Bei der Stasi war das 
anders.

Sonst sagt aber keiner mehr was zu meinem letzen Beitrag?

ALF schrieb im Beitrag #3508869:
> Wilhelm F. schrieb:
>> Leider hatte ich kein IGM, sondern ein kleines Klitschengehalt. Das
>> würde nie was vernünftiges.
>
> Was bist denn du jetzt eigentlich beruflich?

Willem ist staatlich geprüfter Langzeitarbeitsloser.

noch was zum Thema: bewerbt euch doch einfach bei so einer Firma und 
macht es dann wie der hier ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=Qd7utpt1tUY

von Jo S. (Gast)


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Frank schrieb:
> in welchem Jahr war das? 3000 DM Netto wären Anfang der 90er schon sehr
> wenig gewesen für einen erfahrenen Ing, mit Dr. Titel sowieso.

Das war Anfang 1990, er hat 2 Monate nach mir angefangen. Er bekam das 
gleiche Gehalt, wie ein Uni-Absolvent - Gehaltsgruppe VI.

von Jo S. (Gast)


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Frank schrieb:
> Du Jo bist doch auch einer der 90k IGM Ingenieure oder?

Ich bin kein IGM Ingenieure, da ich nicht bei der IG M beschaeftigt bin 
und bin auch kein Mitglied, weil mir die Gewerkschaftsbosse zu sehr mit 
dem Management verfilzt sind und die IG M gegen die Interessen der 
Ingenieure u.a. agiert (ERA etc.).  ;)

von Frank (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Das war Anfang 1990, er hat 2 Monate nach mir angefangen. Er bekam das
> gleiche Gehalt, wie ein Uni-Absolvent - Gehaltsgruppe VI.

Klingt schon nach sehr wenig. Ein Beispiel wo ich die Abbrechnungen 
kenne: Industriemeister, damals ca. 35, Stk3, 2 Kinder, inkl. Kindergeld 
ca. 5000 DM netto.

Trotzdem: wir leben heute. Ein durchschnittlicher Ing, selbst abseits 
von IGM, kann sich einen erheblich besseren Lebenstil aufbauen als ein 
DDR Ingenieur damals. Allein schon durch den technischen Fortschritt, 
der auch zum großen Teil der Marktwirtschaft zu verdanken ist, aber auch 
durch unser System (was sicher nicht perfekt ist). Was nutzt es einem, 
wenn man eine Genossenschaftswohnung in der DDR hat (wie ein 
Hilfsarbeiter auch), die man nicht mal selbst auswählen bzw. nach seinem 
Geschmack gestallten kann, weil man kein Eigentum erwerben kann bzw. 
auch nicht an entsprechendes Material ran kommt? auch einen ordentlichen 
Urlaub konnte man nicht einfach mal so spontan buchen, selbst nicht in 
den Bruderländern. Ansonsten konnte man mit seinem gesparten Geld eh 
wenig anfangen. Es gab ja nicht viel zu kaufen dafür. Daher war es eher 
unerheblich ob man Hilfsarbeiter oder Dr.Ing war, der Lebenstil war 
quasi mehr oder weniger der selbe, halt so in etwa Hartzer Niveau, wenn 
nicht so gar gering. Ein Hartzer der hier noch einen 1 Euro Job hat oder 
kleinen Nebenjob, kanns ich mit dem Geld wenigstens noch was kaufen.
Lediglich die Grundversorgung war in der DDR gegeben, mehr aber auch 
nicht.

von Frank (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Ich bin kein IGM Ingenieure, da ich nicht bei der IG M beschaeftigt bin
> und bin auch kein Mitglied, weil mir die Gewerkschaftsbosse zu sehr mit
> dem Management verfilzt sind und die IG M gegen die Interessen der
> Ingenieure u.a. agiert (ERA etc.).  ;)

du weisst schon was ich meine, was verdienst Du den? meinst in der DDR 
wäre es Dir besser gegangen? wenn ja, warum? kannst ja mal auf meine 
Ausführungen eingehen.

von Wilhelm F. (Gast)


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ALF schrieb im Beitrag #3508869:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Leider hatte ich kein IGM, sondern ein kleines Klitschengehalt. Das
>> würde nie was vernünftiges.
>
> Was bist denn du jetzt eigentlich beruflich?

In Richtung Erwerbsunfähigkeit. Das ist aber gesundheitlich bedingt, 
nicht beruflich.

von Wilhelm F. (Gast)


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ALF schrieb im Beitrag #3508914:

> Ich wollte wissen, was du gelernt/studiert hast?

Nichts. Ich habe im Laufe der Zeit einfach alles vergessen. Sorry.

von Dieselwolf (Gast)


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Frank schrieb:
>Sonst sagt aber keiner mehr was zu meinem letzen Beitrag?

Was soll man denn da noch sagen -bei Dir ist ohnehin Hopfen und Malz
verloren. Du kannst Dir ja Deine Sockenpuppen "Heiner" "Zuckerle"
und wie diese Phantasiefiguren heißen, als Claqueure heranholen.

von Frank (Gast)


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Dieselwolf schrieb:
> Was soll man denn da noch sagen -bei Dir ist ohnehin Hopfen und Malz
> verloren. Du kannst Dir ja Deine Sockenpuppen "Heiner" "Zuckerle"
> und wie diese Phantasiefiguren heißen, als Claqueure heranholen.

keine Antwort ist auch eine Antwort. Ich weiß ohnehin, dass ich Recht 
habe.

Der einzige Grund warum viele die DDR so hoch jubeln ist, dass 
Niedrigleister dort von den anderen mitgeschleift wurden uns es quasi 
kaum Unterschiede gab. So viel das eigene Versagen quasi kaum auf.

Das ist heute natürlich anders. Und vorallem: in unserem System muss man 
selbst denken und sein Leben selber regeln. Das überfordert wohl viele.

von SF (Gast)


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ALF schrieb im Beitrag #3508871:
> Wer ist egentlich dieser ominöse Heiner?

Beitrag "Re: falsche Stellenausschreibungen"

von Wilhelm F. (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #3509019:

> Die
> Erkranung gibt es eh nur im Fernsehen.

Mein Wahlspruch: Außer Schwindsucht kerngesund! ;-)

von Jo S. (Gast)


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ALF schrieb im Beitrag #3508878:
> Jo S. schrieb:
>
>> DDR: Staatssicherheit
>> BRD: Staatsschutz (politische (Geheim-)Polizei)
>
> mikrocontroller.net: Moderator

NEIN !!!

Die Mods loeschen Beitraege, die nicht akzeptabel sind. Und das ist gut 
so !!

von Jo S. (Gast)


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Frank schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Das war Anfang 1990, er hat 2 Monate nach mir angefangen. Er bekam das
>> gleiche Gehalt, wie ein Uni-Absolvent - Gehaltsgruppe VI.
>
> Klingt schon nach sehr wenig. Ein Beispiel wo ich die Abbrechnungen
> kenne: Industriemeister, damals ca. 35, Stk3, 2 Kinder, inkl. Kindergeld
> ca. 5000 DM netto.

Da siehst du mal, mit welch geringem Einkommen wir Ing uns zufrieden 
geben.

Dein Vater, Industriemeister, war Fertigungsleiter und hat entsprechend 
gut verdient. Industriemeister haben damals sehr gut verdient. Ich hab 
damals auch dumm geschaut, dass gleichaltrige Meister mehr verdienten, 
als ich. War das gerechtfertigt? Ja! War es gerechtfertigt, dass ich 
dann spaeter mit ein paar Jahren Berufserfahrung mehr als die Meister 
verdient habe? Ja!

von Frank (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Dein Vater, Industriemeister, war Fertigungsleiter und hat entsprechend
> gut verdient. Industriemeister haben damals sehr gut verdient. Ich hab
> damals auch dumm geschaut, dass gleichaltrige Meister mehr verdienten,
> als ich. War das gerechtfertigt? Ja! War es gerechtfertigt, dass ich
> dann spaeter mit ein paar Jahren Berufserfahrung mehr als die Meister
> verdient habe? Ja!

war nicht mein Vater und war auch kein Fertigungsleiter, hatte damals 
5-10 andere Arbeiter unter sich. Aber Du schreibst ja, dass du recht 
schnell mehr hattest. Oder andersrum: warum kamen so viele von der DDR 
in die BRD bzw. versuchten es unter Einsatz ihres Lebens? weil drüben 
alles so toll war? ganz sicher nicht. Ebenso kamen nach dem Mauerfall 
viele in die BRD, sicher auch nicht, weil es in der DDR so super war, 
gerade nicht für die, die was leisten wollten.

Parallel schau ich mir die ZDF Doku an. Ich dachte erst es ist typische 
linke ÖR-Propaganda, das ist es echt nicht, sondern es wird durchaus 
ausgewogen und kritisch berichtet. Kann die Doku echt empfehlen.

von Kire L. (Firma: HTW) (sachse88)


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Frank schrieb:
> Ebenso kamen nach dem Mauerfall
> viele in die BRD, sicher auch nicht, weil es in der DDR so super war,
> gerade nicht für die, die was leisten wollten.

Über die Lebensqualität kann ich nichts sagen, als die Wende kam war ich 
erst 2 ^^ Hinsichtlich massive Abwanderung von Arbeitskräften, klar war 
die Industrie/Anlagen vielmals veraltet und sicher mussten viele 
Betriebe sterben weil sie halt nichts konkurrenzfähiges herstellten, 
aber der Rest wurde oft über die Treuhand für ein kleines Geld, oft 
massiv unter Wert, von der Westkonkurrenz aufgekauft und einfach 
plattgemacht. Natürlich nachdem man alles verwertbare, sei es Wissen 
oder Material abtransportiert hatte. Da sind abenteuerliche Sachen 
gelaufen, in diesem Bereich eher ein Raubzug als eine Wiedervereinigung. 
Die Leute mussten also den Jobs hinterher bzw. an den Stammsitz der 
neuen "Besitzer"

von Frank (Gast)


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natürlich da lief viel mist. Das Problem war, dass der linke Kohl um 
Wahlen zu gewinnen, zu schnell die DM eingeführt hat, das war der 
Todesstoß für die DDR Wirtschaft. Jedenfalls schon vor 1990 kamen nach 
dem Mauerfall gleich sehr viele motivierte Leute aus dem Osten in den 
Westen, sicher nicht weil es hier schlechter ist.

Übrigens die Doku im ZDF ist echt gut! dort die Aussage einer DDR 
Erzieherin bei minute 34 (Mediathek) "Ihr Mann verdiente über 1000 
Ostmark, aber was sollten sie damit? zum Miete zahlen, Ernährung etc. 
reichte ihr Erzieherinnengehalt und Luxus gab es nicht" auch andere 
sagten quasi, im Verkauf mussten sie nur den Mangel verwalten von wegen 
"ham wa nich", das ist das was ich sagte, egal was man in der DDR an 
Ostmark verdiente, mehr als Hartzer Niveau war da nicht drin, weil es 
gegen dieses Geld sowieso kaum was zu kaufen gab.

Genau daher war es quasi auch egal ob man im Studium und auf Arbeit 
fleißig war oder nicht, weil rein materiell hatte es sowieso keine 
Unterschiede.

von Klaus (Gast)


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Frank schrieb:
> Übrigens die Doku im ZDF ist echt gut! dort die Aussage einer DDR
> Erzieherin bei minute 34 (Mediathek) "Ihr Mann verdiente über 1000
> Ostmark, aber was sollten sie damit? zum Miete zahlen, Ernährung etc.
> reichte ihr Erzieherinnengehalt und Luxus gab es nicht" auch andere
> sagten quasi, im Verkauf mussten sie nur den Mangel verwalten von wegen
> "ham wa nich", das ist das was ich sagte, egal was man in der DDR an
> Ostmark verdiente, mehr als Hartzer Niveau war da nicht drin, weil es
> gegen dieses Geld sowieso kaum was zu kaufen gab.

Heute ist der Luxus für alle da aber kaum einer kann ihn sich leisten. 
Den wirklichen Eliten ging es jeder Art System prächtig. Welche Ironie 
der Geschichte!

von Frank (Gast)


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Klaus schrieb:
> Heute ist der Luxus für alle da aber kaum einer kann ihn sich leisten.
> Den wirklichen Eliten ging es jeder Art System prächtig. Welche Ironie
> der Geschichte!

achso, dann gehöre ich ja zur Systemelite und ein Großteil meines 
Bekanntenkreises auch! wusste ich gar nicht.

Mit einem normalen Ing/Inf Gehalt, selbst Abseits von IGM, kann man sich 
Dinge leisten, die man in einem sozialistischen System niemals bekommen 
könnte. Die Aussage der Erzieherin sagt doch alles, an sich würde ihr 
Gehalt reichen für die Grundbedürfnisse, alles darüber hinaus gab es 
sowieso nicht. D.h. DAS waren Sklaven, weil man quasi für lau gearbeitet 
hat, für Geld was an sich nichts wert war. Bunt bedrucktes Papier. Damit 
konnte man vielleicht die Wand tapezieren, weil Tapeten waren auch 
schwer zu bekommen.

Oder Kurzversion: Lebenstandard vom DDR Ing = Lebenstandard DDR Malocher 
<= Lebenstandard BRD Hartzer. Also selbst jedem Klitschen oder 
Dienstleister Ing. geht es heute besser.

Oder sind selbst die für dich schon "Elite"?

von Auweia (Gast)


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Frank schrieb:
> Lebenstandard DDR Malocher
> <= Lebenstandard BRD Hartzer. Also selbst jedem Klitschen oder
> Dienstleister Ing. geht es heute besser.

Bezweifel ich. Erstens gibt es in Klitschen oft mal Stundenlöhne von 16 
Euro die Stunde brutto für den gelobten Ingenieur, zweitens sind 
essentiellen Dinge des Überlebens schweineteuer geworden und drittens 
muss man heute selbst bei relativen Scheißgehältern buckeln ohnde Ende 
mit latenter Gefahr des Burnouts. Dazu kommt, dass das Niveau in der DDR 
homogener war. Wir sind aktuell noch im Umbruch nach unten, es gibt noch 
Etliche, die verdienen noch die alten guten Gehälter von früher.
Bei den Jungen hingegen ist es hingegen schon sehr homogen geworden, da 
liegen sich Arm und Arm schon in der Armen. Dr. Murksels Ziel; die 
Endlösung des deutschen Mittelstandes.

von Frank (Gast)


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Auweia schrieb:
> Bezweifel ich. Erstens gibt es in Klitschen oft mal Stundenlöhne von 16
> Euro die Stunde brutto für den gelobten Ingenieur, zweitens sind
> essentiellen Dinge des Überlebens schweineteuer geworden und drittens

16 Euro???? vielleicht für einen Facharbeiter. Aber doch nicht für einen 
halbwegs fähigen Gebrauchsingenieur. Da zahlen selbst Dienstleister zum 
Einstieg mehr, zumindest im echten Deutschland.

Ich kenne selbst mittelständische Klitschen, da kriegen FH Einsteiger 
mind. 40k fix zum Einstieg. Naja halt zu viele Ex DDRler, sicher mit 1 
im Staatsbürgerunterricht.

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