Nachdem ich mich hier gerne davon überzeugen ließ, dass das Erstellen von Layouts mit Tusche und Aufreibesymbolen nicht mehr sinnvoll ist, blieb noch ein Schönheitsfehler. Ich klebte Transparentpapier mit Tesafilm auf normale Druckerblätter (Tesafilm nur an der Kante, die zuerst eingezogen wird). Zwar verdaute mein in die Jahre gekommener Laserdrucker (HP Laserjet 1100) diese Blätter ohne Papierstau, jedoch war der Ausdruck alles andere als lichtdicht. Ich möchte aber gerne meine 20 Jahre alten Bestände Positiv 20 Spray (Kühlschrank gelagert und tadellos in Ordnung) noch nutzen. Dafür brauche ich dichte Vorlagen, da die Lackschicht schon mal ungleichmäßig gerät, und dann ein wenig länger mit der Höhensonne belichtet werden muss. Beim Suchen stieß ich auf Tonerverdichter. Auf den Layoutausdruck gesprüht wird durch Anlösen des Toners dessen Struktur auf dem Papier oder der Folie so verändert, dass weniger Licht durchkommt. Bei verschiedenen Anbietern gibt es dieses Mittel, allerdings zu Apothekerpreisen. Auf den Liter berechnet kostet es bei Conrad 35,96 Euro und bei Reichelt 19,00 Euro plus Versandkosten. Dabei müsste es doch nur irgendein Lösemittel für Toner sein. Laborchemikalien zu testen wäre wenig sinnvoll, da sie immer schwerer zu bekommen sind. Deshalb probierte ich einmal alles durch, was sich in den letzten Jahrzehnten so im Farbenschrank an Baumarktlösemitteln angesammelt hatte. Das an anderer Stelle im Internet beschriebene Gemisch aus 25% Aceton und 75% Spiritus funktionierte in meinem Fall überhaupt nicht, genauso wenig wie reines Aceton, welches zwar ein wenig Farbe löst, aber offensichtlich nicht die benötigte Strukturveränderung bewirkt. Genauso ungeeignet wie Aceton waren Spiritus, Nitroverdünnung und Terpentinersatz. Was schließlich prima ging, war "Universal-Verdünnung" (aktuell 4,59 Euro pro Liter!). Ich denke, das Vorher-Nachherbild spricht für sich. Zum Aufsprühen reicht im Prinzip eine Pflanzenspritze, aber je mehr Metallteile sie hat, desto besser, da nicht auszuschließen ist, dass der ein oder andere Kunststoff ebenfalls gelöst wird. Einen Versuch wert sind die Pumpsprayflaschen für den Hobbykosmetikbereich, die ja auch mancherlei Lösemittel aushalten müssen. Die aufzusprühende Menge ist nicht kritisch. Solange die Flüssigkeit nicht darüberfließt, passiert nichts. Eine Wiederholung des Sprühens nach Verdunsten der ersten Portion brachte keine weitere Verbesserung. Zum Verdunsten des Lösemittels lässt man das Layout am besten in einem gut gelüfteten Kellerraum über Nacht liegen. Vielleicht ein paar Worte zu der Sammlung von Warnsymbolen auf der Rückseite der Verdünnung. Man sollte sich dadurch nicht verunsichern lassen. Sie sind hauptsächlich ein Auswuchs der Chemieverteufelung und Regelwut, die in letzter Zeit bei uns grassieren und zu einer wachsenden Entmündigung der Bürger führen. Der simple Hinweis "Gesundheitsschädlich, nur bei guter Entlüftung verarbeiten" hätte hinreichend erklärt, was bei dem Produkt zu beachten ist. Und wer gedankenlos genug ist, das Zeug über den Spülstein zu entsorgen, lässt sich sicher auch nicht durch den toten Fisch auf dem Etikett davon abhalten. In einem abschließenden Test habe ich zwei der auf die beschriebene Art verdichteten Layoutvorlagen übereinander gelegt, und eine selbstgesprühte Platine damit satte 3 Minuten unter die Höhensonne gelegt. Die Leiterbahnen zeigten nach dem Ätzen auch unter der Lupe keine Schäden. Auf Folie habe ich das Mittel NICHT ausprobiert, da Transparentpapier preiswerter ist, und den Toner besser bindet. Sofern aus dem Sprühgerät nichts gelöst wird, kann man den Rest immer wieder in die Dose zurückgießen. Auf diese Weise wird man mit dem Liter Verdünnung wohl eine längere Zeit auskommen.
Moin Peter, Danke für die Info. Da werde ich wohl den Hagebaumarkt besuchen. Das Resultat ist wirklich überzeugend. Das man dem Normalbürger nach und nach alles an Chemiekalien verbietet was man nicht essen oder trinken kann geht auch mir gewaltig auf den Senkel. Ich lagere jetzt schon Mengen von Entwickler, Ätzmittel und Aceton. Wer weis wie lange man da noch drankommt. Gruß Einhart
Hallo Peter Voll in Action? Also mit den Bungard Platinen sollte bei einer entsprechend kurzen Belichtungszeit auch mit dem unbehandeltem Ausdruck einwandfrei zu belichten sein. Der Belichtungsspielraum bei Bungard ist so dass man auch damit schon arbeiten kann. Ich habe in meiner Anfangszeit auch selber lackiert. Damals gab es noch die Nitraphot-S die durfte nur kurz brennen und hielt auch nicht lange. Durch die variablen Schichtstärken war eine Belichtungszeit nicht vorhersagbar. Mußte öfter auch mal nachbelichten. Mal ist mir mitten in der arbeit die Lampe kaputt gegangen...Samstag Nachmittag und Läden zu. Das mit dem Tonerverdichter werde ich mal testen.Mal sehen was meine Folie dazu meint. Früher gab es mal für EisenIII Clorid so Atzbeutel mit patentiertem Verschluss.Sowas findet man ja nicht mehr. Das geht auch bei 20 Grad und nimmt deutlich mehr Kupfer auf als NaPs. Flecken sind halt gelb statt braun und Löcher ergeben beide.
Hallo Herbert, nachdem das mit dem Layout so flott ging, wollte ich auch gerne die weiteren Schritte wieder ans Laufen bringen. Damals habe ich mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid geätzt, aber das war natürlich nach fast 20 Jahren nicht mehr zu gebrauchen. Ein Rest FeCl3 musste für diesmal reichen. Ich würde es gerne wieder mit der erstgenannten Mischung machen, da man dabei den Fortschritt in der klaren Lösung gut beobachten und die Geschwindigkeit durch Zugabe von Peroxid beeinflussen kann. Mal sehen, ob man es noch bekommt, das 3%ige würde auch reichen. Die Höhensonne hat mich bisher nie im Stich gelassen. Selber sprühen will ich vor allem deshalb, weil ich sowohl entsprechendes Platinenmaterial als auch Positiv 20 noch in Mengen liegen habe, die zu verbrauchen sich lohnt.
Peter Stein schrieb: > Zum Aufsprühen reicht im Prinzip eine Pflanzenspritze, Bei meinem Toner fust Aceton prima. Allerdings umgehe ich das Problem des "auf sprühens", in dem ich es nur bedampfe. Ob's mit Universalverdünner funst, kA. Flache Blechschachtel o.ä., vorlagen mit Magneten am Deckel befestigen. Ein paar Minuten o. über Nacht einwirken lassen,s ist egal. PS: Der Erfinder dieser Methode möge mir verzeihen das ich Ihn nicht erwähne. kA wer das war :-/
Teo Derix schrieb: > Bei meinem Toner fust Aceton prima. Also das stimmt, sowohl Aceton, als auch Verdünnung funktionieren. Peter hat wohl die neueste, zugunsten der Sicherheit zweckbefreite Version von "Aceton" erwischt (auf Wasserbasis) ?! ;-)
Teo Derix schrieb: > Ein paar Minuten o. über Nacht einwirken lassen,s ist egal. Das Bedampfen ist ja mittlerweile Standard, allerdings ist das auch schnell mal ungleichmäßig. Habe so eine PE-Tupperbox mit dicht schließendem Deckel. Darin ein "Podest" aus Kükendraht als Auflage (kurz über dem Flüssigkeitsspiegel). Knapp unterm Deckel würde es bei mir gar nicht bedampfen, weil die Dämpfe deutlich schwerer als Luft sind. Was auch immer man bedampft, man kann es nicht ewig drin lassen, sonst bilden sich "Pfützen". Also das dezente Einsprühen kann mindestens genauso gut sein.
Hi, Von mir noch Anmerkungen für "Nachahmer" dazu: 1. Welche Methode wie gut funktioniert hängt leider sehr stark vom verwendeten Toner (Drucker) ab. Auch die "käuflichen" Tonerverdichter sind im grunde nichts anderes als Lösemittelgemische. Daher sollte man Peters Vorschlag nur dann als halbwegs verbindlich ansehen wenn man denselben Drucker verwendet. Hat man einen anderen ist es leider nicht mehr als ein guter "Probiervorschlag" (Bei den käuflichen Tonerverdichtern ist es ja auch so das die je nach drucker völlig unterschliedliche Ergebnisse bringen...) 2. Universal Verdünnung ist leider die wohl schlechteste Produktbezeichnung überhaupt da die fast nicht mehr aussagt als das dort eine beliebige Mischung von Lösemitteln enthalten ist die mehr oder weniger gut für übliche Reinigungsaufgaben im Haushalt und Handwerk geeignet ist für die man Lösungsmittel üblicherweise einsetzt... Schon wenn man die wirklich als "Verdünnung" einsetzen will muss man genauer hinschauen... Die genaue Zusammensetzung kann von Produkt zu Produkt, ja sogar von Charge zu Charge variieren... Also: einen Versuch ist es Wert, wenn es funktioniert ist es prima, wenn nicht dann muss man halt weitersuchen. Und immer das Problem der "unbekannten und möglicherweise wechselnden" Zusammensetzung im Hinterkopf behalten falls es plötzlich nicht mher funktioniert! Ich selber verwende als Notlösung wenn der Tonderverdichter wieder einmal leer ist oder ich die Flasche verlegt habe übrigends auch die von Theoderix erwähnte Acetondampfmethode. Ein großes (verschließbares) Glas mit einem Acetongetränkten Wattebausch als Inhalt. Die Bedruckte Folie kommt für 15 Minuten bei Zimmertemperatur da rein und ist danach tiefschwarz... Aufpassen muss man beim entnehmen der Folie da der Toner dann durch die Dämpfe angelöst und verwischbar ist, also mit den bedruckten Flächen nirgendwo anstossen... Nach ca. 30sekunden an der Luft ist aber alles wieder absolut wischfest... Der Vorteil hier ist der "geringe" Acetonverbrauch und als wichtigere Folge die geringere Dampfbelastung. (Wobei die in wirklich gut gelüfteten Arbeitsumfeld bei den hier besprochenenMengen auch im Aufsprühverfahren eher unproblematisch sein dürfte - Im warmen Arbeitszimmer allerdings...) Aber auch hier sind die Ergebnisse starkt vom Drucker abhängig. Ich verwende einen Laserjet 1010 mit original Toner für meine Layouts. Als Letzte ON Topic Bemerkung noch das bei keinem der (zahlreich) bei mir vorhandenen Lösungsmitteln -unter anderem auch Universal Verdünnung von zwei Herstellern- keines im Aufsprühverfahren funktionierte. Meist war keine Wirkung oder viel zu viel. Und selbst diejenigen die auf dem ersten Blick vielversprechend aussahen waren bei genauem Hinsehen auch ungeeignet weil immer noch leichtes verwischen passierte. Dil und auch noch SOIC Ics waren so kein Problem, aber Layouts mit TSSOP oder schlimmeren wurden unbrauchbar. Beim Dampfverfahren verläuft bei mir nichts... Aber wie schon zweimal geschrieben: Das kann mit einem anderen Drucker ganz anders aussehen! Aber noch etwas OT: Peter Stein schrieb: > Vielleicht ein paar Worte zu der Sammlung von Warnsymbolen auf der > Rückseite der Verdünnung. > Man sollte sich dadurch nicht verunsichern lassen. Sie sind > hauptsächlich ein Auswuchs der Chemieverteufelung und Regelwut, die in > letzter Zeit bei uns grassieren und zu einer wachsenden Entmündigung der > Bürger führen. Der simple Hinweis "Gesundheitsschädlich, nur bei guter > Entlüftung verarbeiten" hätte hinreichend erklärt, was bei dem Produkt > zu beachten ist. Und wer gedankenlos genug ist, das Zeug über den > Spülstein zu entsorgen, lässt sich sicher auch nicht durch den toten > Fisch auf dem Etikett davon abhalten. Hier möchte ich DEUTLICH widersprechen. Natürlich sehe ich es auch kritisch was teilweise im Bereich Chemie seit einigen Jahren passiert. Die Höhepunkte waren ja die Aktionen in der jüngeren Vergangenheit wo dann plötzlich Käufer von LEGALEN Alltagschemikalien, gekauft bei LEGALEN Händlern, mit Hausdurchsuchungen überzogen wurden, in einigen (OK wenigen) Fällen sogar unter Beteiligung vom SEK in Überfallmanier!!!, Bloß weil einige übereifrige Staatsanwälte sich wohl die Fallzahlen raufschrauben wollten und dann quer durch die Republik Ermittlungshilfeersuchen an die örtlichen Polizeidienststellen der Kunden geschickt haben mit dem Hinweis das da wohl Hilfsmittel zum Bombenbau gekauft wurden... (Und das auch in Fällen wo nicht EINE der bestellten Chemiekalien auch nur annhähernd dafür geeignet gewesen wäre - Bloß weil von dieser Person mal ein Zahlungseingang auf das Geschäftskonto des -wie gesagt- normal angemeldeten Chemiehandels festgestellt wurde.) Der Verkäufer (zumindest in einem der Fälle) hat sich wohl nicht ganz korrekt verhalten und in einigen Fällen Salpeter u.ä. auch an Minderjährige geliefert. Das er deshalb belangt wurde ist auch völlig in Ordnung. Aber das deshalb gleich alle Kunden ohne weitere Prüfung unter Generalverdacht gestellt wurden war und ist immer noch ein Skandal. Für die Kunden war es ein ordentlich angemeldeter Händler. Aber diese Gefahrensymbole haben nichts mit der Panikmache und verteufelung von Chemie als "Terrorhobby" der letzten 10 Jahre zu tun. Die Gefahrensymbole sollen vor bestimmten Gefahren warnen die von diesen Chemikalien ausgehen können. Sie dienen rein der Information. Und das ist völlig richtig! Das hat auch erst einmal nichts damit zu tun das man den Bürger entmündigt. Das wäre bei Verkaufsverboten (die es ja teilweise auch mmer häufiger gibt) der Fall. Aber die Information vor möglichen Gefahren ist gerade das Gegenteil. Und der Hinweis "Gesundheitsschädlich, nur in gut belüfteten Räumen verwenden" hätte definitiv NICHT alle Gefahren genannt. Für das Gesundheitsschädlich steht das zweite weiße Symbol von oben. Da drüber steht dann das Symbol für leicht Entzündlich und da drunter das Symbol für "Umweltgefährlich". Das unterste ist dann noch so eine Art Universalsymbol das entweder auf weitere Gefahren hinweisen kann oder wie vermutlich hier - zur Verstärkung der Warnwirkung beispielsweise bei "Gesundheitsschädlich" dienen soll... Vermutlich ist irgenwo auf dem Ettikett noch eine ganze Reihe von Sicherheitshinweise in Textform zu finden. Die oberste (rote) Flamme ist im übrigen KEIN (GHS) Gefahrensymbol sondern steht für die UN Gefahrgutklasse die beim Gütertransport zu beachten ist. die ist für den "Privatanwender" in der Regel wirklich uninteressant... Damit bekommt der Kunde und Anwender dann eine Reihe Informationen. Ob und wie er die nutzt ist dann seine Sache. Die Bewertung kann nur er vornehmen. Und da muss ich einem mündigen Bürger durchaus zutrauen können zu bewerten das es deutlich weniger (wenig bis keine) Schutzmaßnahmen verlangt wenn er alle 10 Jahre einmal eine Dose kauft die dann wieder 10 Jahre hält als wenn er eine Dose pro Woche verbaucht, also fast täglich den Dämpfen ausgesetzt ist. Zudem ist ein zuviel an Schutz unschädlich, ein "zuwenig" hingegen eine echte Gefahr! Nur weil diese Symbole jetzt jemanden abschrecken KÖNNTEN diese einfach wegzulassen -DAS WÄHRE BEVORMUNDUNG da du unterstellen würdest das die Käufer nicht in der Lage seien die Bewertung richtig vorzunehmen... Und ganz ehrlich: Jemand der nicht in der LAge ist für sich diese Bewertung vorzunehmen, der sollte erst gar nicht damit hantieren. Und gerade der Hinweis leichtentzündlich ist sogar SEHR wichtig da der auch bei Haftungsfragen eine Rolle spielt. Du darfst im heimischen Keller ohne besondere Maßnahmen ja nur 10 l Leichtentzündliche Flüssigkeiten lagern. Und die können schnell erreicht werden! Wenn dann aber etwaspassiert und dir wird nachgewiesen das die überschreitung dieser Schwelle einfluss auf das geschehen gehabt haben könnte darfst du dich erst einmal auf viele Probleme mit der Versicherung einstellen. Vielleicht sogar mit dem Staatsanwalt! Und selbst der von dir als "nutzlos" beschriebene "tote Fisch" macht durchaus sinn. Denn es gibt ja nicht nur die vorsätzlichen Umweltsäue sondern auch einfach viele unwissende Hausfrauen. Gerade bei Produkten wie diesen 1L 0815 Lösemittelbehältern... Da verhindert so ein Aufdruck mit Sicherheit einiges an nicht böswillig gemeinten Einleitungen aus angebrochenen Dosen in das Abwasser. Aber das ist alles Off Topic, daher soll das jetzt reichen... Gruß Carsten
0815 schrieb: > Das Bedampfen ist ja mittlerweile Standard, allerdings ist das auch > schnell mal ungleichmäßig. Bei mir nicht. (Weil's keine Pfützen gibt) 0815 schrieb: > Was auch immer man bedampft, man > kann es nicht ewig drin lassen, sonst bilden sich "Pfützen". Teo Derix schrieb: > vorlagen mit Magneten am Deckel befestigen. Das hängt also Kopfüber da is nix mit Pfützenbildung. Das s ja grade der Vorteil dieser Methode!
@Carsten Off topic, wie du sagst: Glaubst du im Ernst, daß diejenigen, die nicht schon in der Schule gelernt haben, daß die meisten Lösungsmittel brennbar sind, alle diese Stoffe für uns unbekömmlich wären und nicht in die Umwelt gehören, mit den besagten Warnsymbolen was anfangen können? Ich vermute, die Hausfrau, die überlegt, was sie mit dem Zeug machen soll möchte nicht erst Bilderrätsel lösen und ignoriert Fisch und Baum schlicht. Das einzig verständliche Symbol ist doch die Flamme. Darin liegt wirklich eine Gefahr der Regelwut, die Herr Stein angesprochen hat. Eine Flut von Informationen, häufige Änderungen eines immer komplexeren Systems, die bei vielen Leuten irgendwann zum Abschalten führen. Irgendwann werden Zahnstocher waffenscheinpflichtig und Grillkohle nur mit Sicherheitsbelehrung verkauft werden. Krass ist doch, daß die Bürokraten sich einerseits auf Gebieten austoben, wo der gesunde Menschenverstand, Elternhaus und Schule reichen sollten, und andererseits immer noch keine Filter für Dieselfahrzeuge Vorschrift sind oder benzolfreier Sprit aus den Zapfsäulen kommt. Dort ziehst du dir nämlich jedesmal, wenn du den Sprit trotz Absauganlage riechen kannst, eine Nase Benzol rein, eine Substanz die niemals an Privatleute verkauft würde, weil sie nachweislich krebsauslösend ist.
Also, eigentlich wollte ich nur diejenigen, die mit teurem Tonerverdichter arbeiten, darauf aufmerksam machen, dass es Alternativen gibt. Deshalb hätte ich mir vielleicht besser die Sätze über die Symbole gespart. Ich bin allerdings schon der Ansicht, dass da eine Vereinfachung sinnvoll wäre. Denn es ist richtig, auf der Flasche steht nochmals ganz ausführlich und kleingedruckt, was das Produkt alles anrichten kann. Man liest das ungefähr so aufmerksam wie die Lizenzbedingungen neuer Freeware, die man gerade installiert. Wenn man fettgedruckt "Gesundheitsschädlich" noch um "Brennbar, Reste zur Sondermüllsammlung geben, Nicht in die Kanalisation gelangen lassen" ergänzen würde, hätte man mehr Information an den Käufer gebracht als mit Symbolen, die teilweise einem Rebus gleichen. @ Carsten Ich kann Dir nicht zustimmen, dass die diskutierte Kennzeichnung und Verkaufsverbote etwas Grundverschiedenes sind. Es sind teilweise die gleichen politischen Gremien zuständig. Und ich drücke es mal so aus: Die Kennzeichnung könnte übersichtlicher und verständlicher gestaltet werden, richtet aber wenig Schaden an. Sie ist jedoch genauso wie Verkaufsverbote ein Ausdruck der Tendenz, den Menschen das selbstständige Denken abzunehmen. Dazwischen passt, wenn mir der Apotheker sagt, dass er mir leider kein H2O2 verkaufen kann, weil er die Formulare, die ich dazu unterschreiben muss, nicht da hat. Und dazu passt auch, dass man hierzulande allen Ernstes über eine Helmpflicht für Radfahrer diskutiert. Die leidige Kennzeichnung ist doch nur eine Facette einer Entwicklung, deren Folgen noch nicht abzusehen sind, und sollte darum nicht isoliet betrachtet werden. Hätten J. v. Liebig, N. Tesla oder andere Größen ihre Jugend im heutigen Dickicht von Geboten und Verboten verbracht, wäre ihre Karriere gefährdet gewesen. Ich frage mich beispielsweise, wie die Begeisterung von Schülern für Naturwissenschaften geweckt oder erhalten werden kann, wenn die Praxis immer mehr in den Hintergrund tritt, weil viele Versuche schlicht nicht mehr erlaubt sind. Ganze Halbjahre etwa mit simulierten Synthesen oder Analysen am Computer zu verbringen wird uns vermutlich nicht die Wissenschaftler von morgen bringen.
Dieser Thread ist wieder ein schönes Beispiel, wie es nicht sein sollte.
Scheinbar wollte jemand anderen etwas Gutes tun, indem er Informationen
über billigeres Tonerverdichten weitergibt. Für manchen vielleicht ein
alter Hut, für manchen eine gute Idee (auch für mich, darum noch ein
Danke!).
Und dann, kaum das ein Tag vergangen ist, findet sich sogleich jemand,
der einfach alles besser weiß. Es gibt echt eine Menge Leute, die sich
in Foren tummeln und deren Lebenssinn darin zu bestehen scheint, alles
zu zerreden.
Carsten Sch. schreibt Romane, und dabei ist es zum größten Teil Unsinn,
den er über den beschriebenen Universalverdünner erzählt hat. Richtig
ist zwar, dass hinter dieser Bezeichnung ein Lösungmittelgemisch steckt,
dessen genaue Zusammensetzung je nach Marktpreisen der Zutaten und auch
je nach Hersteller variabel ist. Unwahr ist aber die Behauptung dass es
> eine beliebige Mischung von Lösemitteln
sei, und dass die Eigenschaften zu stark schwanken, um sich auf die
Wirksamkeit einigermaßen verlassen zu können. Wenn dem so wäre, könnten
wir uns in meiner Firma auch nicht mehr darauf verlassen, dass genau
dieser Universalverdünner, den wir in 200 l Fässern beziehen, auch
nächsten Monat noch die gleichen Viskositäten und Trocknungszeiten der
Farblösungen erzeugt, wie bisher.
Es liegt doch wohl auf der Hand, dass das Gemisch immer ein paar
Kernanforderungen erfüllen muss, und nicht beliebig nach Marktlage
gepanscht werden kann! Die Polarität muss stimmen, und der Gehalt an
Aromaten bleibt auch ziemlich konstant.
Unsinn ist es auch, dass die Unterschiede in den Tonern so dramatisch
seien. Zwar wird mal an der Partikelgröße gefeilt, oder die Oberflächen
der Partikel unterschiedich gestaltet, aber im Prinzip handelt es sich
bei jedem Einkomponententoner um ein Acrylsäure-Styrol-Copolymer. Mit
einem so starken Mittel wie Universalverdünner wird man darum kaum
Enttäuschungen erleben. Das Mittel ist eben kein Aceton und gar nicht in
der Lage, auf die kleinen Unterschiede in den Tonern zu reagieren.
Nur die Dampfmethode würde ich bei der Verdünnung nicht einsetzen. Da
die einzelnen Komponenten unterschiedliche Dampfdrücken besitzen, hätte
das, was auf dem Layout ankommt, eine ganz andere Zusammensetzung als
die Flüssigkeit.
Aus diesen Gründen glaube ich, hier eine echt günstige Alternative zu
den Sprayflaschen gefunden zu haben.
Hi, Mike schrieb: Au Mann! Was ein BULLSHIT!!! Mike schrieb: > Und dann, kaum das ein Tag vergangen ist, findet sich sogleich jemand, > der einfach alles besser weiß. Es gibt echt eine Menge Leute, die sich > in Foren tummeln und deren Lebenssinn darin zu bestehen scheint, alles > zu zerreden. Wo hat hier im Thread jemand etwas zerredet? Es wurden lediglich (von mir und anderen) noch ergänzende Hinweise gegeben! Oder was an dem Text: Carsten Sch. schrieb: > Also: einen Versuch ist es Wert, wenn es funktioniert ist es prima, wenn > nicht dann muss man halt weitersuchen. Ist bitteschön Zerreden? Mike schrieb: > Carsten Sch. schreibt Romane, und dabei ist es zum größten Teil Unsinn, > den er über den beschriebenen Universalverdünner erzählt hat. Richtig > ist zwar, dass hinter dieser Bezeichnung ein Lösungmittelgemisch steckt, > dessen genaue Zusammensetzung je nach Marktpreisen der Zutaten und auch > je nach Hersteller variabel ist. Unwahr ist aber die Behauptung dass es > >> eine beliebige Mischung von Lösemitteln > > sei, und dass die Eigenschaften zu stark schwanken, um sich auf die > Wirksamkeit einigermaßen verlassen zu können. Wenn dem so wäre, könnten > wir uns in meiner Firma auch nicht mehr darauf verlassen, dass genau > dieser Universalverdünner, den wir in 200 l Fässern beziehen, auch > nächsten Monat noch die gleichen Viskositäten und Trocknungszeiten der > Farblösungen erzeugt, wie bisher. Hhhmm - Einerseits beschwerst du dich das ich Romane schreibe und andererseits das ich nicht "genau" genug bin. Also "beliebige Mischung von Lösungsmitteln" ist etwas grob gesagt, aber die Bezeichnung "Universal Verdünner" ist einfach nicht definiert. PUNKT. Damit kann Hersteller A etwas anderes Verkaufen als Hersteller B. Und das geschieht auch, wie könnte ich sonst mehrere Dosen "Universal Verdünner" mit unterschiedlichen Eigenschaften haben. Und auf dein Beispiel mit den 200l Fässern eingehend vermute ich einfach mal das da NICHT NUR "Universal Verdünner" drauf steht. Da wird dann noch eine GENAUE Produktbezeichnung dabei stehen, womöglich auch nur als Kryptische Nummer. Und genau zu dieser Produktbezeichnung wird es dann ein Datenblatt geben was die Kernparameter angibt und welches der Einkauf als Grundlage für die Bestellung nimmt. Also etwas VÖLLIG anderes als die 1l Dose der "Eigenmarke" im Baumarkt wo manchmal sogar der Hersteller von Charge zu Charge wechselt... Wie gesagt, ich habe hier mehrere Dosen von verschiedenen HErstellern und die zeigen alle ein etwas anderes verhalten beim Toner... Ach nee: Ach Nee - Ich habe eine Dose "Universal Verdünnung" und eine Dose "Nitro-Universalverdünnung" die vom Geruch und verhalten exakt gleich sind. Wobei das auch nicht weiter verwunderlich ist weil Universalverdünnung ja nichts weiter bedeutet als das der Verdünner für Nitro- und Kunstharzlacke gleichermaßen geeignet ist. (Steht so auch auf BEIDEN Dosen...) Mike schrieb: > Unsinn ist es auch, dass die Unterschiede in den Tonern so dramatisch > seien. Zwar wird mal an der Partikelgröße gefeilt, oder die Oberflächen > der Partikel unterschiedich gestaltet, aber im Prinzip handelt es sich > bei jedem Einkomponententoner um ein Acrylsäure-Styrol-Copolymer. Mit > einem so starken Mittel wie Universalverdünner wird man darum kaum > Enttäuschungen erleben. Das Mittel ist eben kein Aceton und gar nicht in > der Lage, auf die kleinen Unterschiede in den Tonern zu reagieren. Allein dieser Abschnitt zeigt schon das DU es bist der hier Ahnungslos völligen Unsinn schreibt. Zum einen wiedersprichst du hier Locker flockig mal kurz den den ZAHLREICHEN Erfahrungsberichten zum Verhalten von Toner und den Unterschieden beim behandeln mit Lösungsmitteln/Tonerverdichter hier im Forum - Zum anderen hast du gerade ergänzend zu deinen weiter oben stehenden Ausführungen hier auch wieder deine Unkenntniss DEUTLICH zum Ausdruck gebracht. "Mit Fachbegriffen um sich schmeissen" hilft halt nicht immer Wissenslücken zu kaschieren. JA - Acrylsäure-Styrol-Copolymere stellen einen wesentlichen Bestandteil vieler Toner dar. Aber GANZ SICHER gilt dies nicht für alle Einkomponententoner. Es gibt auch noch eine Reihe Produkte auf Basis von ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat, nur der Vollständigkeit halber) und auch noch welche auf Basis von Polyesterharzen. Oder halt Mischzusammensetzungen der obigen Kategorien. Zwar alles irgendwie durch Lösungsmittel Löslich, aber im Lösungsverhalten und der Reaktion auf bestimmte Lösungsmittel doch teilweise erheblich unterschiedlich. Zudem sind das alles ja auch wieder nur Oberbezeichnungen für Stoffgruppen... Neben diesen drei Hauptgruppen gibt es dann noch eine reihe von anderen Lösungen, manchmal ich noch Wachs mit im Spiel oder ganz andere Kunststoffe. Und wie gesagt, die zahlreichen Erfahrungen hier im Forum bestätigen das vollumfänglich. Es gibt Toner die gut auf ein Lösungsmittel reagieren während andere sich völlig unbeeindruckt zeigen. > Aus diesen Gründen glaube ich, hier eine echt günstige Alternative zu > den Sprayflaschen gefunden zu haben. Wenn es bei dir funktioniert freu dich doch! Ich habe weder geschrieben das es nicht funktionieren kann noch den TE irgendwie attakiert. Der einzige der hier im Thread Beleidigend geworden ist bist du. Ich habe lediglich ergänzt das je nach Drucker und Toner das Verhalten ganz anders sein kann und man dann halt weitersuchen muss anstelle den Fehler ewig lange bei sich selbst zu suchen. Dazu dann noch das Universal-Verdünner halt nicht zwingend Universal Verdünner ist. Besonders nicht bei den No-Name Eigenmarken... Gruß Carsten
@carsten Nett, dass du mir direkt und indirekt Recht gibst... Nein, beleidigen wollte ich dich wirklich nicht. Zwar musste ich bei deinem ersten Betrag, besonders bei deinem Eintreten für die Kennzeichnung, ein wenig an den Brillenschlumpf denken, aber das ist ja nichts Schlimmes. Deine Behauptungen über Universalverdünner werden allerdings auch nicht dadurch richtiger, dass du sie wiederholst. Glaubst du allen Ernstes, dass jede Baumarktkette ihr eigenes Zeug mischt oder mischen lässt? Wer sollte das denn bezahlen? Die erwähnten 200 l Fässer, die wir hier verarbeiten, werden beispielsweise aus den gleichen Waggons befüllt, aus dem auch die Globus- und Obibaumärkte ihre 1 Liter Dosen machen. Definitiv weiß ich das, weil man sich da in der Vergangenheit mal ausgeholfen hat. Es ist einfach so, dass man gar keine Auswahl hat. Wenn die Transportkosten nicht überhand nehmen sollen kann man hier in Deutschland eigentlich nur einen Hersteller nehmen. Und selbst wenn ich nun ein entsprechendes Gemisch aus den USA importieren würde, auch dort gelten die Weltmarktpreise, sodass es ein sehr ähnliches Gemisch wie das aktuelle in Deutschland wäre. Mit Schwankungen innerhalb der Grenzen, die eine Wiederholbarkeit der Anwendungen gewährleisten. Wenn du nun glaubst, Unterschiede beobachtet zu haben, liegt das entweder an ungenauen Versuchsbedingungen oder am Prinzip der selbsterfüllenden Prophezeiung. An Einbildung, einfacher gesagt.
Har, das ist klasse!! Genau an den Brillenschlumpf musste ich auch denken, als ich den Beitrag von Carsten las. Auch wenn er zu meiner Zeit schon Schlaubi hieß. Aber Scherz beiseite, ich möchte auch was zu dem Verdünner sagen. Unser Gymnasium hatte schon vor 10 Jahren das Glück einen Gaschromatographen in der Chemie zu haben. Und bei meiner Facharbeit in der Klasse 12 war es das Ziel, die gesundheitliche Gefährdung von Verbrauchern durch frei erhältliche Lösemittel zu beurteilen. In der Hoffnung auf Vielfalt und damit eben auch der GC einsetzbar war, besorgte ich mir Universalverdünner aus 8 verschiedenen Baumärkten, denn mir Einkomponentenprodukten wie Aceton konnte ich ja nicht viel analysieren. Und was kam raus? Große Pleite, die Peakmuster bei allen 8 Proben waren praktisch gleich! Damit wenigstens mal ein anderes dabei wäre, spendierte mein Betreuer mir eine halbvolle Dose, die mindestens 20 Jahre alt war, in der Hoffnung, dass sich da was anderes zeigte. Tat es auch, aber nur insofern, dass die leichter flüchtigen Komponenten etwas weniger gerworden waren, was bei 20 Jahren Garagenlagerung nun nicht so verblüffend war. Also von wegen beliebiges Lösungsmitel. Aus welchem Grund auch immer, scheint das Zeug nach Einheitsrezept hergestellt zu werden.
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