Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Eval Board für AUTOSAR


von Alex A. (Gast)


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Hallo, Leute!

Nachdem mein Tacho-Projekt erst mal warten muss, habe ich mir überlegt 
mich in AUTOSAR einzuarbeiten.
Ich weiß, das Thema ist nichts für Anfänger, aber ich bin auch kein 
Anfänger.
Sowieso werde ich euch deswegen noch oft genug nerven ;)

Warum AUTOSAR? Die Vorteile will ich nicht aufzählen, die kann man auf 
autosar.org eh nachlesen.
Ich habe mich dafür entschiden, weil das nach Zukunft aussieht. 
zumindestens die nächsten 5-7 oder mehr Jahre werden die OEM zulieferer 
damit arbeiten.

Nun bin ich auf der Suche nach einem Evalboard.
Auf den Board muss vorgendes drauf sein:
Der µC, der selbstverständlich von AUTOSAR unterstützt wird: 
http://vector.com/portal/medien/cmc/datasheets/MICROSAR_Availability_EN.pdf
Ein zusätzlicher (moderner) µC für Grafikverarbeitung und 
Displaycontroller.
Natürlich ein Paar IO Pins, USB
CAN-Treiber (mind. 2x), Flexray-Treiber.
MOST brauche ich nicht unbedingt.

Natürlich habe ich bei den meißten µC Herstellern nachgeschaut, aber die 
haben meißt nur die einfachen Sachen.
Bei Vector habe ich als erstes guguckt. Nix passendes dabei.

Ich stelle mir das Board wie etwa den berümten STK500 vor.

Kennt jemand also ein?
Preis kann ruhig bis 1500 euro sein.

Danke
Gruß Alexander

von Martin (Gast)


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Welches AUTOSAR hast Du denn im Auge (Vector/EB/...)?

Ich bin nicht ganz auf dem laufenden, aber gibt es irgendwo eine Demo 
für lau?
Ich habe nur die Entwicklerlizenzen im Hinterkopf, für die man je nach 
Umfang (Anzahl der Module) 5-6 stellige Beträge hinlegen durfte.

Falls Du kostenlos/preiswert an ein AUTOSAR-Softwarepaket kommst, würde 
ich das EvalBoard nach den Anforderungen des Pakets und den Kosten für 
den (empfohlenen) Compiler auswählen.

von Rolf Magnus (Gast)


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Alex S. schrieb:
> Nachdem mein Tacho-Projekt erst mal warten muss, habe ich mir überlegt
> mich in AUTOSAR einzuarbeiten.
> Ich weiß, das Thema ist nichts für Anfänger, aber ich bin auch kein
> Anfänger.

Wieviele Jahre hast du dafür Zeit? Autosar besteht aus Dutzenden von 
Spezifikationen, die zusammen einige Tausend nicht gerade leicht lesbare 
Seiten ergeben. Alles hängt kreuz und quer von einander ab, so daß man, 
um eines der Dokumente zu lesen, schon 5 bis 10 andere gelesen haben 
muss, und das gilt für nahezu jedes.

> Warum AUTOSAR? Die Vorteile will ich nicht aufzählen, die kann man auf
> autosar.org eh nachlesen.

Meiner Meinung nach überwiegen die Nachteile. Aber ich will ich nicht 
beschweren, da ich in dem Bereich arbeite und die übermäßige Komplexität 
von Autosar entsprechende Manpower notwendig macht.

> Ich habe mich dafür entschiden, weil das nach Zukunft aussieht.
> zumindestens die nächsten 5-7 oder mehr Jahre werden die OEM zulieferer
> damit arbeiten.

Ja. Sie fangen ja gearde erst so richtig an damit.

> Nun bin ich auf der Suche nach einem Evalboard.
> Auf den Board muss vorgendes drauf sein:
> Der µC, der selbstverständlich von AUTOSAR unterstützt wird:

"Von Autosar" wird gar kein µC unterstützt. Das ist nur eine 
Spezifikation. Implementationen (also Autosar-Stacks) unterstützen dann 
bestimmte µCs.

> Natürlich habe ich bei den meißten µC Herstellern nachgeschaut, aber die
> haben meißt nur die einfachen Sachen.
> Bei Vector habe ich als erstes guguckt. Nix passendes dabei.

Gibt's da schon, aber halt nicht für 1500 Euro. Dafür bekommst du 
vielleicht den Flexray-Transceiver oder so. ;-)

> Ich stelle mir das Board wie etwa den berümten STK500 vor.
>
> Kennt jemand also ein?
> Preis kann ruhig bis 1500 euro sein.

Mit Flexray und einem Autosar-Stack für 1500 Euro? Vergiss es.

von Soul E. (Gast)


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In der Theorie müsste es Schulungssysteme geben, auch wenn ich keine 
kenne.


Mit Produktivsystemen wirst Du für den privaten Gebrauch nicht weit 
kommen. AUTOSAR-Distributionen gibt es von Vector Informatik, Elektrobit 
und KPIT Cummings. Die binden jeweils eine Microcontroller Abstraction 
Layer (MCAL) des Controllerherstellers ein und sind auf eine bestimmte 
Compiler-Suite zugeschnitten. Mit Gnu läuft da nix, die passenden Tools 
kommen von IAR oder Green Hills. Das bist Du schnell bei einer 
sechsstelligen Summe.

Die Umgebung beim Arbeitgeber abgreifen scheitert daran, dass sowohl der 
Configurator als auch die Compiler-Suite intensiven Kontakt zum 
Lizenzserver pflegen möchte.

von Alex A. (Gast)


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Das ist ja alles sehr traurig :(
Da mich das Thema aber unheimlich interessiert, werde ich nicht aufgeben 
:)
Bin nun auf dieses chicke Teil gekommen:
http://www.fujitsu.com/emea/services/microelectronics/gdc/evalbds/emerald-p-promotionboard.html
Jedoch ist es mir noch nicht klar, in welchen Budget das ganze liegen 
wird.
Das Board bekomme ich für meine 1500,-

Was die Software/Programmierumgebung angeht bin ich etwas durcheinander 
:)
http://www.fujitsu.com/emea/services/microelectronics/gdc/swtools/gdc-software-index.html
Es gibt z.B. CGI-Studio. Braucht man sonst noch was?
Das sind alles bestimmt unseriöse Anfängerfragen, aber wenn man horcher 
was anderes gemacht hat, versteht man nichts alles sofort.
Man kann bestimmt auch bei Fujitsu nachfragen, aber die lassen sich 
immer soooo viel Zeit beim Antworten :(

Gruß Alex

von ECU Programmierer (Gast)


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AUROSAR ist ein Monstrum, das macht man mal nicht so zum Spaß. Bei den 
OEMs sitzen eine Menge SW-Entwickler um die Teile (MCAL, OS, COM-Stacks) 
zu einer Applikation zusammenzubauen.

Ein spezielles AUTOSAR Evalboard braucht man nicht, es reicht im Prinzip 
'normales' Eval-Board.

Wie schon oben gesagt, gibt es keine speziellen AUTOSAR Chips. Im 
Prinzip kann man aber für jeden geeigneten Controller 
(RAM/Flash/Performance) und Compiler ein Paket kaufen oder bei den 
bekannten Verdächtigen (Vector, EB, Etas) in Auftrag geben. für ein 5- 
bis 6-stelliges Entgeld pro Teil (OS, COM, ...).
Das MCAL bekommt man entweder beim Chiphersteller oder man schreibt es 
selbst. Es handelt sich ja um eine Abstraktionsschicht, die auf der 
einen Seite die AUTOSAR-APIs zur Verfügung stellt, auf der anderen Seite 
die Eigenheites des verwendeten uCs abstrahiert.

Alle Teile Kommen mit Konfiguratoren und Code-Generatoren, die auf einen 
bestimmten Compiler angepaßt sind. Vielleicht geht da auch GNU aber in 
der Industrie baut man auf GreenHills, Windriver, IAR.
Die Compilersuiten kosten allein ein Vermögen.

Nicht zu Vergessen sind die ganzen zusätzlichen Entwicklungs-Tools wie 
Hardware-Debugger oder Flexray-Interfaces für den PC. Du willst ja 
schließlich auch wissen, ob die FR-Kommunikation funktioniert.

Für einen Privatman ist das Alles nix, es sei denn du hast ein paar 
Millionen EURO zuviel und bist dir sicher, dass du 150 Jahre alt wirst. 
Außerdem bezweifle ich ob man als Privatperson überhaupt von den großen 
Playern mit Equipment/Software beliefert wird.

von autosar (Gast)


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Ich werfe mal ein Stichwort in die Runde "ArcticCore". Die Qualität ist 
eher bescheiden aber ist ja auch kostenlos. Nicht einsetzbar für 
produktive Systeme und nur AUTOSAR 3.1, jedoch OK zum experimentieren. 
Und Configuration muss man auch per Hand machen. Also alles in allem 
eine Stange an Arbeit.
http://www.arccore.com/products/arctic-studio/autosar-3-1-development-tools/arctic-studio/

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