Forum: Platinen Hilfe beim Löten von kleinen Platinen.


von softwarekalle (Gast)


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Hallo Leute!

Ich bin eigentlich Software Entwickler und müsste für ein kommendes 
Projekt Hand anlegen und ein klein bisschen löten.

Erfahrung habe ich darin von früher (rumexperementieren mit dem Bau von 
kleinen Schaltungen als Kind und Jugendlicher) aber das war alles mehr 
Spielerei. Das ganze war auch eher mit normalen Lötkolben anstelle von 
Lötstationen.

>> Die Geräte sind Microcontrollerplatinen (in etwa so gebaut wie aktuelle Handys) 
auf denen ich eine Lötstelle brücken müsste und das in höheren Quantitäten. <<

Das ganze würde ich gerne so gut wie möglich machen deswegen
1
hier meine Frage(n)

* Was für eine Lötstation benutze ich am besten dafür? Etwas von Ebay 
Conrad oder eher ne analoge Weller o.ä. ? Würde die Kosten am liebten so 
gering halten wie möglich.

* Als Spitze bräuchte ich da doch was sehr kleines, auf was muss ich da 
achten?

* Was für ein Lötzinn / Welches weitere Zubehör benötige ich da?

* Welche Temperatur benötige ich um solche Schaltungen zu löten?

* Gibt es eventuell andere Forenpostings  Tutorials  Anleitungen die 
mir da weiterhelfen? Habe gesucht aber nichts gefunden.

Tut mir leid wenn dieses Thema schon behandelt wurde. Habe nichts 
gefunden.

Vielen Dank!

von Horst (Gast)


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Was spricht dagegen, das Ganze extern machen zu lassen?

von ... (Gast)


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Vielleicht mal ein Bild einstellen auf der man die Stelle sieht, die du 
löten musst.

von softwarekalle (Gast)


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Die Kosten.

Bin selber grade dabei aus dem Studium raus eine Firma zu starten und da 
wäre das für mich quasi nicht drin das ganze extern machen zu lassen. 
Den Auftrag würde ich mir deswegen nur ungern entgehen lassen.

von Mladen G. (mgira)


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softwarekalle schrieb:
> * Was für ein Lötzinn / Welches weitere Zubehör benötige ich da?
> *
> * Welche Temperatur benötige ich um solche Schaltungen zu löten?

Loetest du verbleit oder bleifrei?

softwarekalle schrieb:
> * Gibt es eventuell andere Forenpostings  Tutorials  Anleitungen die
> mir da weiterhelfen? Habe gesucht aber nichts gefunden.

Klar.
Links im Hauptmenue  gibt es den Punkt "SMD Loeten" unter "Elektronik 
allgemein::  http://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_L%C3%B6ten


softwarekalle schrieb:
> Bin selber grade dabei aus dem Studium raus eine Firma zu starten und da
> wäre das für mich quasi nicht drin das ganze extern machen zu lassen.
> Den Auftrag würde ich mir deswegen nur ungern entgehen lassen.

Da klingt schon mal sehr ambitioniert. Wuerde mir an deiner Stelle genug 
Zeit und Testplatinen zum ueben einplanen.

von Horst (Gast)


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softwarekalle schrieb:
> Die Kosten.

Vielleicht solltest Du die Kosten für Intern/Extern einmal 
gegenüberstellen. Die Kosten für vermurkste Platinen, aufgrund fehlender 
jahrelanger Übung, solltest Du dabei mit berücksichtigen.

von 4112 (Gast)


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softwarekalle schrieb:
> * Was für eine Lötstation benutze ich am besten dafür? Etwas von Ebay
> Conrad oder eher ne analoge Weller o.ä. ? Würde die Kosten am liebten so
> gering halten wie möglich.

Ist egal. Temperatur sollte Einstellbar sein. Gibt bei Reichelt / Polin 
so Schrottstationen für 10€ mit denen geht's genauso. Komfortabler 
(schneller heizend, ...) geht es mit höherpreisigen. Da ist alles dabei 
... von 50€ bis 1500€. Für den Anfang geht auch eine günstige.

> * Als Spitze bräuchte ich da doch was sehr kleines, auf was muss ich da
> achten?

Kommt darauf an was für Bauteile du löten willst (SMD / THT)

>
> * Was für ein Lötzinn / Welches weitere Zubehör benötige ich da?
>

Für kommerzielle Zwecke musst du bleifreies Lötzinn verwenden

> * Welche Temperatur benötige ich um solche Schaltungen zu löten?
>

Das hängt vom Lot ab - das steht also im Datenblatt des Lötzinns.

> * Gibt es eventuell andere Forenpostings  Tutorials  Anleitungen die
> mir da weiterhelfen? Habe gesucht aber nichts gefunden.

youtube - Suche - soldering tutorial

softwarekalle schrieb:
> Die Kosten.
>
> Bin selber grade dabei aus dem Studium raus eine Firma zu starten und da
> wäre das für mich quasi nicht drin das ganze extern machen zu lassen.
> Den Auftrag würde ich mir deswegen nur ungern entgehen lassen.

Du weißt, dass du da keinen Mist abliefern kannst. Ich halte das für 
eine schlechte Idee wenn du keine Erfahrung hast. Da lötest du für 20 
SMD Bauteile gern mal 45 Minuten. Ich würde das jemanden machen lassen 
der a) die Ausrüstung und b) die Erfahrung hat. Lötprozesse gerade in 
größeren Stückzahlen erfordern unbedingte Prozessicherheit sonst kannst 
du dich vor Rückläufern nicht mehr retten. Wenn du Zeit hast lass es in 
Asien machen - das ist günstig (itead Bestückungsservice). Du selbst 
kannst diese Erfahrung einfach nicht haben.

von 4112 (Gast)


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softwarekalle schrieb:
>>> Die Geräte sind Microcontrollerplatinen (in etwa so gebaut wie aktuelle 
Handys)
> auf denen ich eine Lötstelle brücken müsste und das in höheren
> Quantitäten. <<

Sorry vielleicht habe ich daneben gehaut - du musst nur eine Lötstelle 
brücken ? Mit Fädeldraht oder einfach nur Lötzinn drüber hauen? Das geht 
gut. Dazu brauchst du a) einen Lötkolben und b) ein Mikroskop.

von softwarekalle (Gast)


Angehängte Dateien:

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Vielen Dank für die Informationen bis jetzt. da habe ich jetzt schonmal 
was womit ich mich beschäftigen kann.

Habe mal ein Foto hinzugefügt.
>> Ich müsste 2 der 5 Kontakte oberhalb im Bild brücken. Meiner Meinung nach 
sollte das machbar sein.

Bezüglich des Zinns weiss ich nicht was in diesem Fall das beste wäre.

Übungstechnisch weiss ich definitiv, dass ich sobald ich die Lötstation 
habe erst einmal ein paar alte Mainboards "überarbeiten" werde :).

von ... (Gast)


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softwarekalle schrieb:
> auf denen ich eine Lötstelle brücken müsste

Menno, macht nicht so einen Aufstand, er will kein Handy bestücken, 
sondern nur eine Lötbrücke löten!

Mach ein Bild von der Stelle die du brücken musst, dann kann man dir 
geziehlte Ratschläge geben.

von ... (Gast)


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zu spät... ;)

Das kannst du fast mit Rinneneisen löten ;)

Kauf dir diese Lötstation:
http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzubehoer/elektronische-loetstation.html
Dazu das Lötzinn:
http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzinn-lote/bleifreies-loetzinn-2.html
Dazu noch die Lötspitzen:
http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzubehoer/loetspitzen.html

Dann bist du dafür voll ausgerüstet.

von softwarekalle (Gast)


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Wow. Das Forum ist ja mal der Hammer.
Präziser und schneller gehts nicht. Danke.

Sobald es soweit ist werde ich dann die Kombi kaufen.

Vielen Vielen Dank!

von Dietrich L. (dietrichl)


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... schrieb:
> Dann bist du dafür voll ausgerüstet.

Ich würde zur Sicherheit noch gutes Flussmittel und Entlötlitze 
empfehlen.

von MaWin (Gast)


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softwarekalle schrieb:
> Ich müsste 2 der 5 Kontakte oberhalb im Bild brücken.
> einer Meinung nach sollte das machbar sein.

Und zwar ziemlich egal welchen Lötkolben und welches Lötzinn du 
verwendest.
Da die Platine allerdings bleifrei gelötet sein wird, solltest du auch 
bleifrei nachlöten, und da bleifrei höhere temperaturen erfordert bei 
denen der Lötkolben die Lötspitze schneller vergammeln lässt, vor allem 
im Leerlauf, würde ich einen TEMPERATURgeregelten Lötkolben verwenden.
Ja, es darf durchaus der einfachste sein, man wird mit fast jeder 
Lötspitze auf die beiden Kontakte kommen und auch der Durchmesser des 
Lötdrahts spielt keine wirkliche Rolle.
Es gibt also keinen Grund, sich das Beste vom Besten zu kaufen.

von Teo D. (teoderix)


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Sowas sollte man auch haben
http://www.reichelt.de/Loetspitzenreingung/STANNOL-TIPPY/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=96338&GROUPID=4133&artnr=STANNOL+TIPPY
sonst macht bald keinen Spass mehr mit der verdrecken Lötspitze.

von 4112 (Gast)


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softwarekalle schrieb:
> Übungstechnisch weiss ich definitiv, dass ich sobald ich die Lötstation
> habe erst einmal ein paar alte Mainboards "überarbeiten" werde :).

Mainboards sind ein denkbar schlechter Start. Die haben meistens 16-20 
Lagen Kupfer und riesen Kupferflächen. Die stehlen die Wärme von jedem 
Lötkolben sofort weg. Sowas muss man auf ca. 100°C erhitzen (entweder 
auf einer Lötstation z.B. einer BGA Rework-Station) oder mit einem 
Heißluftföhn nachhelfen. Das ist keine Anfängerarbeit.

von softwarekalle (Gast)


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Alles klar, dann bin ich nochmal n kleines Stück besser gerüstet.

Danke!

Habe öfter hier gelesen dass Leute vorallem auf Weller und Ersa setzen. 
Dann bin ich aber ganz froh dass ich da nen bisschen Geld sparen kann, 
denn 150 Euro hatte ich nicht unbedingt vor für ein gebrauchtes Gerät 
auszugeben.

Danke auch für den Tipp mit dem Mainboard, dann wird halt etwas anderes 
herhalten müssen. :)

von Thosch (Gast)


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4112 schrieb:
> Mainboards sind ein denkbar schlechter Start. Die haben meistens 16-20
> Lagen Kupfer und riesen Kupferflächen. Die stehlen die Wärme von jedem
> Lötkolben sofort weg. Sowas muss man auf ca. 100°C erhitzen (entweder
> auf einer Lötstation z.B. einer BGA Rework-Station) oder mit einem
> Heißluftföhn nachhelfen. Das ist keine Anfängerarbeit.

Naja, PC-Mainboards sind zwar Multilayer, aber mehr als 6 Lagen hab ich 
da noch nicht gesehen. Viele kommen eher noch mit 4 Lagen aus...
Das ist schließlich Massenware und darf nix kosten. Eher nebensächlich 
ist daher, wie lange sich der Layouter quälen muß, mit den Lagen 
auszukommen.

Habe auch meist alte Mainboards für Lötübungen (Löten von TQFPs mit 
Hohlkehlspitze) verwendet.

von D. M. (da_miez)


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Also ich würde dir diese Lötstation gerade nicht empfehlen!!

Das ist genau dieses Schrottdesign was ich schon zur Genüge kenne. 
Früher oder später, aber eher viel früher, knickt dir der Vorderteil mit 
dem Heizwendel am Griff ab und hat Wackelkontakte bis das ganze 
Vorderteil abfällt.

Der Mist ist durch dünnes Blech angeschraubt. Bei jedem Lötvorgang übst 
du minimal Druck auf die Verbindung aus, welcher aber ausreicht das Ding 
zu ruinieren. Ich geb dem Gerät kein Jahr...

Lass mich aber gerne eines Besseren belehren, falls das eine gute 
Qualität ist, die nur miserabel in anderen Billigstationen kopiert wurde 
und optisch exakt so aussieht..

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