Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Widerstand von Cu/Ag- oder Cu/Au-Legierungen


von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Hallo Leute,

ich "uberleg mit gerade, wie ich f"ur eine Induktionsheizung die 
Kupferspule sinnvoll veredeln k"onnte. Kupfer l"auft ja schnell an und 
das in Kombination mit Skineffekt ist sicher nicht so toll.

Also warum nicht versilbern oder gar vergolden?
Bei Gold hat man aber ein wenig das Problem, dass sich das mit der Zeit 
(vor allem bei Hitze) langsam in das Kupfer reinlegiert und dann immer 
r"otlicher wird ('Rotgold' :)

Was mich nun interessieren w"urde: wird dadurch der Widerstand des 
Materials schlechter als die schlechteste der Zutaten? Legierungen 
leiten ja normalerweise schlechter, auch verformte Metalle sind 
schlechter als der weichgegl"uhte Zustand. Aber gilt das auch, wenn 
Metalle so "ahnlich sind wie Cu/Ag/Au: gleiche Nebengruppe, "ahnlich 
duktil, "ahnliche Werte f"ur elektrische Leitf"ahigkeit.

von Boris Bäcker (Gast)


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Ich glaube kaum, dass sich der Skineffekt bei den niedrigen Frequenzen 
einer Induktionsheizung nennenswert bemerkbar macht.

von Roland E. (roland0815)


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Wenn du das Kupfer wirklich schützen willst, dann kannst du Nickel und 
dann Gold drauf machen. Dann diffundiert das Kupfer nicht mehr durch.

Da die Spule aber eh mit Iso-Lack überzogen ist welche auch Luft vom 
Kupfer fern hält, ist das eher eine akademische Diskussion...

von Vn N. (wefwef_s)


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Boris Bäcker schrieb:
> Ich glaube kaum, dass sich der Skineffekt bei den niedrigen Frequenzen
> einer Induktionsheizung nennenswert bemerkbar macht.

Deshalb wird in induktionsplatten ja auch HF-Litze verwendet.

von Gerald B. (gerald_b)


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Also ich habe in der Halbleiterei versilberte RF-Coils gesehen, die 
induktiv ein Plasma in der Kammer am Brennen hielten. Grundmaterial war 
ein Cu-Rohr. Leistung mehrere KW. Genialerweise wurden bei Reinigungs- 
und Wartungsarbeiten die schwarz angelaufenen Coils mit Scotchbrite 
gereinigt - bis irgendwann kaum noch Silber drauf war :-)))

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Roland Ertelt schrieb:
> Da die Spule aber eh mit Iso-Lack überzogen ist welche auch Luft vom
> Kupfer fern hält, ist das eher eine akademische Diskussion...

Nein, ist es nicht. Ich will mal mit Massivdraht anfangen. Mir egal, 
wenn der 500Grad heiss wird. Daher die Beschichtung, damit's nicht so 
schnell oxidiert. Auf Cu-Rohr mit Wasserk"uhlung will ich nur gehen, 
wenn's anders nicht m"oglich ist. Aber Wasser und Elektronik das passt 
halt zusammen wie die Faust und das Auge.

Gerald B. schrieb:
> Genialerweise wurden bei Reinigungs-
> und Wartungsarbeiten die schwarz angelaufenen Coils mit Scotchbrite
> gereinigt - bis irgendwann kaum noch Silber drauf war :-)))
Scotchbrite mussten sie nehmen, weil die Drahtb"urste wieder nicht 
auffindbar war...

Spass beiseite, wenn in so einer kostspieligen Anlage 'nur' Silber 
verwendet wurde, dann ist das wohl die beste Wahl!?

"Ah, oder war das Gold nach dem ersten Mal reinigen schon weg??

: Bearbeitet durch User
von Stefan W. (dl6dx)


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Marc P. schrieb:
>Ich will mal mit Massivdraht anfangen.

Bei welcher Frequenz soll das Ganze denn laufen?
Bereits bei 50 kHz ist der Skineffekt schon deutlich ausgeprägt.

Zum schnellen Lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt

Cu-Rohr ist daher sehr wahrscheinlich mehr als ausreichend.

> Spass beiseite, wenn in so einer kostspieligen Anlage 'nur' Silber
> verwendet wurde, dann ist das wohl die beste Wahl!?

Silber leitet besser als Gold. Und bei der Oberflächenbeschichtung eines 
(Spulen-) Leiters sind sich bildende Silbersulfide nicht so 
problematisch.

(Bei der Oberfläche von Schaltkontakten sähe das allerdings ganz anders 
aus.)

Grüße

Stefan

von Max D. (max_d)


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<verrückte_Idee> Sind heatpipes nicht aus Kupfer ? </verrückte_Idee> :D

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Stefan Wagner schrieb:
> Bei welcher Frequenz soll das Ganze denn laufen?

77.5kHz f"and ich ganz geschickt! ;-)

Mein letzter Versuch (2013) lief bei ca. 120kHz und, hatte einen Ferrit 
im Einsatz und war mit HF-Litze, weil mit Massivdraht das Q des 
Resonanzkreises schon viel zu schlecht war (I=20Aeff). Pout < 50W and 
einer 35um Kupferschicht - ihr ahnt bestimmt, was das war...

Drum mach ich mir nicht so riesige Hoffnungen die Frequenz hochschrauben 
zu k"onnen. Daf"ur will ich diesmal einen Eisenk"orper erhitzen, aber es 
sollte Richtung 300W+ Abgabeleistung gehen. Ich hoffe, ich muss da nicht 
so eine wahnsinns Blindleistung (prozentual gesehen) heraufbeschw"oren, 
wie beim Cu.

Ich m"ochte die Spule frei tragend haben, d.h. so dicke D"rahte, dass 
sie von selbst h"alt und die Luftzirkulation k"uhlt.

: Bearbeitet durch User
von Stefan W. (dl6dx)


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Marc P. schrieb:
> Daf"ur will ich diesmal einen Eisenk"orper erhitzen, aber es
> sollte Richtung 300W+ Abgabeleistung gehen.

Willst du eine Randschichthärtung machen und dafür induktiv erhitzen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Induktivh%C3%A4rten

Die maximal nutzbare Frequenz ist von der gewünschten Eindringtiefe 
abhängig -> Skineffekt. Ich vermute, du wirst sogar deutlich unter 10 
kHz bleiben müssen.

Grüße

Stefan

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Oh weh, das sieht gar nicht gut aus :-(

Ich will zwar nicht h"arten, sondern nur Salze und einem Stahlzylinder 
schmelzen, aber die Leistung brauch ich halt schon.

Ich hab jetzt mal etwas gemessen und gerechnet:
Die Spule, die mir vorschwebt hat 1.3uH (4 Windungen).
Mit einem 100uF Folienkondensator lande ich bei 14kHz.

Dann kann ich mir mit der maximalen Strombelastbarkeit des Kondensators 
(90A) 'nur' 10V Amplitude auf 4 Windungen leisten. Haut mich nicht vom 
Hocker.
Dann kann ich gleich den Schwingkreiskondensator weglassen und speise 
direkt mit einer Vollbr"ucke.

Bei 2.5V/Windung k"ommt am Umfang des Werkst"ucks an dann vielleicht 
grad noch 1V an, d.h. f"ur 300W brauch ich dann (max) 3mOhm Widerstand 
um 300A im Werkst"uck zu bekommen. Hmm. klingt nach unangenehm wenig 
f"ur das Material Eisen/Stahl und geringe Eindringtiefe...
Aber vielleicht sollte ich einen genau berechneten Kurzschlussring aus 
Kupfer aufl"oten, der dann als 'Lastwiderstand' mit passendem Widerstand 
fungiert? Dann h"atte ich doch das Eisen als Kernmaterial zur B"undelung 
des B-Feldes und das Kupfer als Sekund"arwicklung!?

: Bearbeitet durch User
von Amateur (Gast)


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In Kupferlegierungen befinden sich nur sehr geringe Prozentsätze der 
Legierungsmaterialien. Diese wirken sich somit auch kaum auf das 
elektrische Verhalten des Grundstoffes aus.

Blankes Kupfer hat, in Verbindung mit Sauerstoff - und der soll 
Gerüchten zufolge auch in der Luft vorkommen - die dumme Angewohnheit, 
zu oxidieren. Im normalen Temperaturbereich ist das eine wirklich gute 
Sache, da das Oxid das Kupfer gegen viele Umwelteinflüsse schützt.

Kupfer ist allerdings nicht besonders gut für höhere Temperaturen 
geeignet. Es verliert dabei auch schnell seine Stabilität. Aus diesem 
Grunde ist es auch völlig unüblich dieses in Heizspiralen und ähnlichem 
zu verwenden.

von Schwingkreis (Gast)


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@Marc P.
Nein, auch bei Vollbrücke braucht man den Schwingkreiskondensator, sonst 
ist es kein Schwingkreis mehr. Genau den braucht man aber.
mach einfach die Frequenz höher.

von Andrew T. (marsufant)


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Marc P. schrieb:
> Oh weh, das sieht gar nicht gut aus :-(
>
> Ich will zwar nicht h"arten, sondern nur Salze und einem Stahlzylinder
> schmelzen, aber die Leistung brauch ich halt schon.
>
> Ich hab jetzt mal etwas gemessen und gerechnet:
> Die Spule, die mir vorschwebt hat 1.3uH (4 Windungen).
> Mit einem 100uF Folienkondensator lande ich bei 14kHz.
>

Sofern Du wirklich mit 14 khz arbeitest und über Skineffekt nachdenkst, 
solltest Du NACHDENKEN und mal die Eindringtiefe ausrechnen.  Bei dieser 
Frequenz sind es mehrere mm. Da sind die wenigen Mikrometer Versilberung 
wirklich nix, was Dir weiterhilft.
HF-Litze benätigst du dafür ebenfalls nicht.

Einzig ökonomisch: Rechteck- Flachleiter wegen der größeren Oberfläche 
wickeln.


Esoterischer Ansatz: high-End Silber-Boxenkabel kaufen, und GLAUBEN das 
es was bringt.

von hinz (Gast)


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Marc P. schrieb:
> lande ich bei 14kHz.

Frequenzzuteilung von der Bundesnetzagentur hast du schon?

von U. B. (Gast)


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> Was mich nun interessieren w"urde: wird dadurch der Widerstand des
> Materials schlechter als die schlechteste der Zutaten? Legierungen
> leiten ja normalerweise schlechter, ...

Das gilt wohl auch bei Legierungen aus Cu und Ag:

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/zaac.19100680112/abstract

von M. K. (sylaina)


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Marc P. schrieb:
> Was mich nun interessieren w"urde: wird dadurch der Widerstand des
> Materials schlechter als die schlechteste der Zutaten?

Das kommt drauf an was man als schlecht definiert.

Vor dem Hintergrund aber, dass man idR sagt je größer der Leitwert desto 
besser der Leiter muss man sagen, dass Silber der beste Leiter ist, den 
wir kennen (Ausnahme: Supraleiter). Mischt man das mit Kupfer wird sich 
der resultierende Leitwert irgendwo zwischen Silber und Kupfer 
einpendeln und nicht schlechter als Kupfer.

: Bearbeitet durch User
von Basti (Gast)


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hinz schrieb:
> Marc P. schrieb:
>> lande ich bei 14kHz.
>
> Frequenzzuteilung von der Bundesnetzagentur hast du schon?

Es handelt sich hier um 14kHz. Oder meldest du dich auch an, wenn du 
gerade dabei bist ein Musikstück zu hören? Könnten ja auch 14kHz drinne 
vorkommen.

von Stefan W. (dl6dx)


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Basti schrieb:
> Es handelt sich hier um 14kHz.

Eben.

http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Frequenznutzungsplan.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Lies mal den Eintrag Nr. 2.

So ungenutzt ist das Längstwellenspektrum nämlich nicht.

Grüße

Stefan

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Michael Köhler schrieb:
> Mischt man das mit Kupfer wird sich
> der resultierende Leitwert irgendwo zwischen Silber und Kupfer
> einpendeln und nicht schlechter als Kupfer.

Genau dem widerspricht aber das von U.B.(pasewalker). Er ist schlechter 
als bei der schlechtesten Zutat! "Ahnlich wie die 'Mischung' aus 2 
Metallen einen niedrigeren Schmelzpunkt haben kann als die Zutaten 
Beispiele: Sn-Pb, Na-K.

Stefan Wagner schrieb:
> So ungenutzt ist das Längstwellenspektrum nämlich nicht.

Hups! Ich dachte immer noch, dass unter 100kHz so ziemlich alles erlaubt 
ist...

von Chris B. (dekatz)


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Marc P. schrieb:
> > Genau dem widerspricht aber das von U.B.(pasewalker). Er ist schlechter
> als bei der schlechtesten Zutat! ...

Richtig, nur ist der Einfluss von Ag sehr gering (bei niedrigen 
Konzentrationen) - viel schlimmer sind da z.B. Fe oder P.

von Stefan W. (dl6dx)


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Marc P. schrieb:
[unter 100 kHz nix los]

Das ist auch nicht so bekannt. Unter 
http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngstwelle ist eine nicht 
uninteressante Zusammenfassung, was in dem Frequenzbereich so los ist.

Grüße

Stefan

von Andrew T. (marsufant)


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Marc P. schrieb:
> Michael Köhler schrieb:
>> Mischt man das mit Kupfer wird sich
>> der resultierende Leitwert irgendwo zwischen Silber und Kupfer
>> einpendeln und nicht schlechter als Kupfer.

Falsch.

>
> Genau dem widerspricht aber das von U.B.(pasewalker). Er ist schlechter
> als bei der schlechtesten Zutat!

Korrekt.

Bevor Ihr hier weiter mutmaßt,

einfach mal S. 60ff lesen:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=web&cd=5&ved=0CGIQFjAE&url=http%3A%2F%2Fwww.copperinfo.co.uk%2Falloys%2Fcopper%2Fdownloads%2Fpub-122-hicon-coppers-for-electrical-engineering.pdf&ei=qMTwUqPsBsjwhQeQ8YD4AQ&usg=AFQjCNH8CJ5GDcGLv7OWcsiD7Kxb7sw2-A&sig2=zKclmwLJsyrJVnxIyGxvxQ


>
> Stefan Wagner schrieb:
>> So ungenutzt ist das Längstwellenspektrum nämlich nicht.
>
> Hups! Ich dachte immer noch, dass unter 100kHz so ziemlich alles erlaubt
> ist...

Unter 15 kHz: ja, nahezu alles. Alos nur: vieles

Über 15kHz will die Bundesnetzagentur fast immer mitsprechen .-))

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Andrew Taylor schrieb:
> Marc P. schrieb:
>> Michael Köhler schrieb:
>>> Mischt man das mit Kupfer wird sich
>>> der resultierende Leitwert irgendwo zwischen Silber und Kupfer
>>> einpendeln und nicht schlechter als Kupfer.
>
> Falsch.
>
>>
>> Genau dem widerspricht aber das von U.B.(pasewalker). Er ist schlechter
>> als bei der schlechtesten Zutat!
>
> Korrekt.
>
> Bevor Ihr hier weiter mutmaßt,

Nunja, vielleicht gibts auch irgendwo ein Kippmoment. Ich tu mir schwer 
zu glauben, dass ein 1m langer 1cm dicker Silberstab, der mit 1% Kupfer 
verunreinigt wurde, eine schlechtere Leitfähigkeit haben soll als ein 1m 
langer 1cm dicker Kupferstab. Werd mir bei Gelegenheit aber mal den Link 
genauer anschaun, ist grad nur etwas unpassend. Dank dir aber schonmal 
dafür.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Marc P. schrieb:
> Hups! Ich dachte immer noch, dass unter 100kHz so ziemlich alles erlaubt
> ist...
Das war zu Marconis Zeiten so. Und vor allem: wenn du da mit 77kHz 
runhantierst und nicht "den idealen Sinus" hast, dann bist du 
rumsdiebohne gleich mal bei 154 oder 231kHz oder deutlich höher 
unterwegs...

Marc P. schrieb:
> D"rahte
Du darfst von mir aus gern Umlaute verwenden oder gar ein e nach dem 
Vokal einfügen. Aber dieses Hochkommazeugs sieht grauenvoll aus...

von Reinhard Kern (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Marc P. schrieb:
>> D"rahte
> Du darfst von mir aus gern Umlaute verwenden

In welcher Sprache bitte gibt es r Umlaut? Und wie spricht man das aus?

Gruss Reinhard

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Reinhard Kern schrieb:
> In welcher Sprache bitte gibt es r Umlaut? Und wie spricht man das aus?
Das ist ein Carolin Reiber 'Rrrrr' oder ein Tippfehler ;-)

Danke fuer die guten Links und Tips!

Das PDF mit den Kupferlegierungen ist's wohl Wert komplett durchgelesen 
zu werden, mindestens mal um abschaetzen zu koennen, womit man 
moeglicherweise in Beruehrung kommt. Zum Beispiel Cadmium in 
Kupferlegierungen - WIE BITTE??? Und ich dachte schon die 
Berylliumbronze waere das uebelste was zu finden ist...wie naiv von mir.

Die Induktionsheizung gestaltet sich nun aber doch schwerer als gedacht 
und das Problem ist leider kein Legierungsproblem.

von U. B. (Gast)


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> Ich tu mir schwer
> zu glauben, dass ein 1m langer 1cm dicker Silberstab, der mit 1% Kupfer
> verunreinigt wurde, eine schlechtere Leitfähigkeit haben soll als ein 1m
> langer 1cm dicker Kupferstab.

Elektrotechnik ist keine Glaubenswissenschft ... ---

Aber beachten:
Hat man Ag, das nur ganz gering mit Cu verunreinigt ist, ist die 
Leitfähigkeit zwar etwas schlechter, als bei ganz reinem Ag, aber noch 
besser als bei reinem Cu, siehe Diagrammm in

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/zaac.19100680112/abstract

=> Substitutionmischkristall; wie schon geschrieben, verhält sich auch 
dessen Schmelztemperaturdiagramm ähnlich.

=> z.B. http://www.wikichemie.de/web/band2_5-2-3-1.php

von M. K. (sylaina)


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U. B. schrieb:
> Hat man Ag, das nur ganz gering mit Cu verunreinigt ist, ist die
> Leitfähigkeit zwar etwas schlechter, als bei ganz reinem Ag, aber noch
> besser als bei reinem Cu, siehe Diagrammm in

Und genau deshalb nahm ich an, dass ein Kupferstab, der mit Silber 
verunreinigt wird, eine besser Leitfähigkeit hat als ein reiner 
Kupferstab.

U. B. schrieb:
> Elektrotechnik ist keine Glaubenswissenschft ... ---

Annahmen zu machen wenn man etwas nicht weiß ist aber auch in der 
Wissenschaft selbst keine Seltenheit. So spontan erstmal eine lineare 
Abhängigkeit anzunehmen bei der Leitfähigkeit ist ja jetzt wirklich 
keine Schande. ;)

von Reinhard Kern (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Und genau deshalb nahm ich an, dass ein Kupferstab, der mit Silber
> verunreinigt wird, eine besser Leitfähigkeit hat als ein reiner
> Kupferstab.

Ist euch eigentlich klar, wie gering der Unterschied zwischen Cu und Ag 
tatsächlich ist? Wegen der Leitfähigkeit lohnt sich das Versilbern 
nicht.

Gruss Reinhard

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