Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Maschinenbau Bachelor, dann Wiwi Master?


von Fe3 C. (fe3c)


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Hallo,

ich studiere Maschinenbau an der RWTH. Da ich in einer absehbarer Zeit 
mit meinem Bachelor fertig bin, habe ich angefangen zu überlegen, wie es 
weitergehen soll. Master möchte ich auf jeden Fall noch machen, 
allerdings spiele ich mit den Gedanken, im Master 
Wirtschaftswissenschaft zu studieren.
Vor dem Studium habe ich auch mit den Gedanken gespielt, WirtIng 
Maschinenbau anzufangen, aber ich habe mich dagegen entschieden. Langsam 
wird es aber klar, dass ich nicht nur in der Entwicklung tätig sein 
möchte, Konstruktion interessiert mich sehr wenig, aber Management 
dagegen schon. Da ich noch nicht im Beruf bin, kann ich jetzt schwierig 
sagen, aber ich kann mir durchaus Vorstellen, später 
Personalverantwortung zu übernehmen.

Zum Beispiel TUM und RWTH bieten wirtschaftlichen Masterstudiengänge für 
die Ingenieure an:

http://www.wi.tum.de/studium/studiengaenge/master-tum-win/
http://www.wiwi.rwth-aachen.de/cms/Wirtschaftswissenschaften/Studium/Studiengaenge/Masterstudiengaenge_Sommersemester_2012/Wirtschaftswissenschaft_M_Sc_/~case/Informationen_fuer_Studieninteressierte/

Ich denke, dass ich sowohl finanziell als auch zeitlich nicht schaffen 
werde, Wiwi- und Maschinenbau gleichzeitig zu studieren. Maschinenbau 
dauert 3 Semester, Wiwi 4. Also wenn man den Doppel-Master ausschließt, 
dann muss ich mich für ein Studiengang entscheiden.
In dem Sinne: Wie wird das von Arbeitgebern gesehen? Wie sehen die 
Einstiegsmöglichkeiten und spätere Karrierechancen aus?
Mein jetzige Ziel wäre, nach dem Master bei einem OEM in 
Automobilbranche als Trainee einzusteigen.


Beste Grüße
Fe3C

von nickless (Gast)


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Ein Tipp von mir als einem erfahrenen Ing. in einem Konzern.

Die meisten, die nach oben ins Management gekommen sind, haben ihre 
Karriere nicht geplant von klein auf.

Sie haben ganz unten anfangen mit Berufsschule und Ausbildung und sind 
langsam über Studium, Berufserfahrung und Weiterbildungen in die 
Strukturen des Konzern reingewachsen und nach oben gespült worden.


Wenn du jetzt sagst, du willst das und das studieren, um sofort in eine 
leitende, verantwortliche Position im Management zu kommen, wirst du 
nicht für ganz voll genommen.

Das Management ist kein Ort, indem man Absolventen ranlassen kann. Außer 
vielleicht als Vertriebler für Neukundenakquise.


Oder sie haben sich schon während des Studiums bei Praktika mit 
Auslandserfahrung bewährt und können für kleine Aufgaben als Einstieg 
gebraucht werden.

von Fe3 C. (fe3c)


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nickless schrieb:
> Wenn du jetzt sagst, du willst das und das studieren, um sofort in eine
> leitende, verantwortliche Position im Management zu kommen, wirst du
> nicht für ganz voll genommen.

Das meinte ich natürlich nicht. Mir ist bewusst, dass man erst mal 
hocharbeiten muss. Es ist nur mein persönliches Ziel, nach 5, 10, oder 
gar 15 Jahre an so einer Position ranzukommen, nicht direkt nach dem 
Einstieg. Was ich sagen wollte ist, dass so eine Arbeit mich mehr 
anreizt, als einen Motor zu konstruieren..
Aber darum geht es hier nicht.

Es geht mir darum, dass Wiwi mich sehr interessiert, ich befürchte aber, 
dass es nicht gerne gesehen wird, wenn ich "nur" B. Sc. Ing bin.
Wahrscheinlich werde ich bei Maschinenbau bleiben, aber ob ich ohne BWL 
Kenntnisse im Studium später dahin kann, wo ich sein will?

Auslandserfahrung habe ich, mache Praktikum in einem Konzern im Sommer..

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Schon einmal was von MBA gehört? Das ist der klassische BWL-Abschluss 
für Ingenieure.

Fe3 C. schrieb:
> s geht mir darum, dass Wiwi mich sehr interessiert, ich befürchte aber,
> dass es nicht gerne gesehen wird, wenn ich "nur" B. Sc. Ing bin.

Dann mach einen technischen Master.

von Fe3 C. (fe3c)


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Antimedial schrieb:
> Schon einmal was von MBA gehört? Das ist der klassische
> BWL-Abschluss für Ingenieure
Ja, mit dem Geld kann ich direkt den zweiten Master machen. Darüber kann 
man jetzt wahrscheinlich lange diskutieren, ob MBA in Deutschland was 
taugt oder nicht.

> Dann mach einen technischen Master.
War meine Frage so schwierig? Ich habe nicht nach Alternative gefragt, 
ich wollte einfach nur wissen, wie es wahrgenommen wird, wenn ein 
Ingenieur Bachelor Maschinenbau und Master Wiwi als Abschluss hat.

von Matthias (Gast)


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Fe3 C. schrieb:
> ich wollte einfach nur wissen, wie es wahrgenommen wird, wenn ein
> Ingenieur Bachelor Maschinenbau und Master Wiwi als Abschluss hat.

Das sehe ich unkritisch, man würde dich halt als Wirtsch.-Ing. 
einstufen.
Die Frage lautet eher, ob Du mit einem Bachelor in MB einen Studienplatz 
im Master Wiwi bekommst ;-)

von Trollo (Gast)


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Dann mach deine MB Msc und später an der Feruni Hagen den WiWi-Bsc im 
Fernstudium wenn dir die MBA Studiengänge nicht zusagen. Ist ein 
UniStudium und man weiß um die Härte dieses Studiengangs. Macht sich 
gut.

von Wattestäbchen (Gast)


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Fe3 C. schrieb:
> Ich denke, dass ich sowohl finanziell als auch zeitlich nicht schaffen
> werde, Wiwi- und Maschinenbau gleichzeitig zu studieren. Maschinenbau
> dauert 3 Semester, Wiwi 4. Also wenn man den Doppel-Master ausschließt,
> dann muss ich mich für ein Studiengang entscheiden.

Wie wäre es denn mit (M.Sc) Industrial Engineering an der FH-Aachen oder 
ist das unter deiner Würde?

von Sneim (Gast)


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Wie schon angedeutet wurde, ist Management nunmal nichts für Einsteiger 
sondern für Erfahrene. Wenn du wirklich den Weg ins Management schaffen 
möchtest, gerade im großen Konzern, dann denk darüber nach in die 
Entwicklung zu gehen und dir dort deine Sporen zu verdienen. Dabei 
kannst du nach ein paar Jahren Personalverantwortung übernehmen und dir 
stehen weitere Wege offen.

Ich möchte dir deine Idee nicht madig reden. An sich denke ich ist Ing + 
Wiwi eine sinnvolle Kombination, gerade wenn das Gleichgewicht gegeben 
ist. Da denke ich bist du mit deinem Maschinenbaubachelor + Wiwimaster 
definitiv vorne mit dabei. Allerdings denke ich wirst du dann 
ungerechtfertigterweise mit den ganzen Winglern und BWLern in einen Topf 
geworfen.

Du musst dir eben auch klar machen, dass diese Stellen, die eine 
Überschneidung der beiden Bereiche fordern relativ rar sind. Die 
Konkurrenz die dir dann gegenüber steht glänzt dann mit Top-Praktika und 
zahlreichen Auslandsaufenthalten. Außerdem sind sie vermutlich 
wesentlich bessere "Blender" als du ;). Ob du dich darauf einlassen 
willst, das solltest du dir viel eher überlegen und die Karrierechancen 
erst einmal hinten anstellen.

Außerdem : Was ist schon Management? Das muss man nicht studiert haben. 
Bei Finance und Controling, da sehe ich es ja ein. Aber Verantwortung zu 
übernehmen, das kann dir kein Studium beibringen.

von Marcus W. (marcusaw)


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Ich würde den M.Sc. machen und WiWi nachschieben - so bist du nichts 
halbes und nichts ganzes. der Bachelor in Maschinenbau ist nix fertiges, 
der Master in WiWi bringt dir wegen der mangelnden Erfahrung wenig.

von Wattestäbchen (Gast)


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Also ich hab BWL and der Uni Köln und dann Maschbau an der RWTH Aachen 
studiert und ich kann dir sagen, dass BWL um einiges leichter ist, 
zumindest im Grundstudium Diplom. Gehe aber mal davon aus, dass sich da 
insgesamt nicht viel geändert hat.

Ich schließe mich aber einigen meiner Vorredner an. Ich würde nicht vom 
Bachelor Maschinenbau komplett auf den BWL-Scheiß umschwenken. Dann 
schon Wirt.-Ing.. Das gibt es ja teilweise auch mit technischer 
Ausrichtung und mit wirtschaftlicher Ausrichtung.

von klausi (Gast)


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Weiss auch nicht, was alle so toll an bwl finden.
Als Student interessiert es mich noch herzlich wenig, wie man ein 
Unternehmen führt.

Im Beruf muss man erst mal dorthin kommen,  und wenn man an der Position 
ist, muss man lange Erfahrung sammeln und dann macht man halt ein paar 
Tage dauernde Weiterbildungen, und dann hat man auch das ganze Wissen 
angeeignet, für das Bwl er Jahre brauchen.

von Marcus W. (marcusaw)


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BWL allein macht ja auch keinen Sinn - Berufsausbildung PLUS BWL dagegen 
schon.

von Wattestäbchen (Gast)


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klausi schrieb:

> Weiss auch nicht, was alle so toll an bwl finden.

Weil dass jeder studieren kann, der den aufrechten Gang beherrscht. 
Genauso wie Jura und Medizin.

von Fe3 C. (fe3c)


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Matthias schrieb:
> Das sehe ich unkritisch, man würde dich halt als Wirtsch.-Ing.
> einstufen.
> Die Frage lautet eher, ob Du mit einem Bachelor in MB einen Studienplatz
> im Master Wiwi bekommst ;-)

"Qualifikationsvoraussetzungen

Mindestens sechssemestriger Bachelorabschluss oder gleichwertiger 
Abschluss in einem ingenieurwissenschaftlichen oder vergleichbaren 
Studiengang von einer in- oder ausländischen Hochschule.

Achtung! Absolventen eines BA-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen 
können sich nicht (!!) für den TUM-WIN bewerben. Bitte bewerben Sie sich 
für den Masterstudiengang TUM-BWL."



Wattestäbchen schrieb:
> Wie wäre es denn mit (M.Sc) Industrial Engineering an der FH-Aachen oder
> ist das unter deiner Würde?

Zu viel kram drin, die mich nicht interessiert. "Unter der Würde" würde 
ich es nicht bezeichnen, aber mir gefällt es an einer Uni zu studieren, 
weiß nicht warum ich dann von der RWTH zu FH wechseln soll...



Sneim schrieb:
> Ich möchte dir deine Idee nicht madig reden. An sich denke ich ist Ing +
> Wiwi eine sinnvolle Kombination, gerade wenn das Gleichgewicht gegeben
> ist. Da denke ich bist du mit deinem Maschinenbaubachelor + Wiwimaster
> definitiv vorne mit dabei. Allerdings denke ich wirst du dann
> ungerechtfertigterweise mit den ganzen Winglern und BWLern in einen Topf
> geworfen.
>
> Außerdem : Was ist schon Management? Das muss man nicht studiert haben.
> Bei Finance und Controling, da sehe ich es ja ein. Aber Verantwortung zu
> übernehmen, das kann dir kein Studium beibringen.

Danke, sehr aufschlussreich!



Marcus W. schrieb:
> Ich würde den M.Sc. machen und WiWi nachschieben - so bist du
> nichts
> halbes und nichts ganzes. der Bachelor in Maschinenbau ist nix fertiges,
> der Master in WiWi bringt dir wegen der mangelnden Erfahrung wenig.

Ja, das ist meine Befürchtung gewesen.

Wattestäbchen schrieb:
> Ich schließe mich aber einigen meiner Vorredner an. Ich würde nicht vom
> Bachelor Maschinenbau komplett auf den BWL-Scheiß umschwenken. Dann
> schon Wirt.-Ing.. Das gibt es ja teilweise auch mit technischer
> Ausrichtung und mit wirtschaftlicher Ausrichtung.

Wirt-Ing macht kein Sinn, mir fehlen so viele BWL-Module vom Bachelor, 
dass ich so viel nachholen muss. Und an der RWTH ist es so als Wirt-Ing, 
dass du entweder eine technische Masterarbeit schreibst und dafür viele 
BWL-Klausuren schreibst, oder andersrum. Es macht also gar keinen Sinn, 
wie ich finde.



klausi schrieb:
> Weiss auch nicht, was alle so toll an bwl finden.
> Als Student interessiert es mich noch herzlich wenig, wie man ein
> Unternehmen führt.

Mich interessiert es, so einfach ist das ;)

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