Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Scheinleistung Trafo im Leerlauf.


von Jan R. (Gast)


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Hallo, im Leerlauf, verhält sich ein Trafo doch wie eine Spule, ich habe 
an einem älteren Märklin Trafo die Primärseitige Induktivität und den 
Wicklungswiderstand mit einem Multimeter gemessen.

Daten:

L= 1,3H
R= 60 Ohm

mit 2*pi*50Hz*1,3H*j+60Ohm = 412,791<81,64° Ohm = Z

Mit U/Z = 0,55<-81,64° A =I

Mit U*conj(I) = 128,15<81,64° VA

cos(81,64°) = 0,14

Jetzt, kommt aber das beste.


Solch ein Energiemessgerät, von Aldi, zeigt einen cos(phi) = 0,4 und 
eine Wirkleistung von nur 6Watt, der Realteil der errechneten 
Scheinleistung sind aber 18Watt. Woran liegt das? Ist es nicht möglich 
die Induktivität und Wicklungswiderstand, mit einem Multimeter zu 
messen?
Denn Simulationsergebnisse mit LTSpice brachten die Selben ergebnisse. 
Wie meine Rechnung. Befindet sich ein Kompensationskondensator in diesem 
Trafo?

von Christian S. (christianstr)


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Jan R. schrieb:
> Solch ein Energiemessgerät, von Aldi

Da liegt der Fehler.

Gruß Christian

von Ulrich (Gast)


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Die Energiemessgeräte sind nicht unbedingt besonders genau - das kann im 
Extremfall die Diskrepanz erklären.

Es gibt aber auch noch 2 andere Effekte: Die Wirkleistung kommt nicht 
nur vom Ohmschen Widerstand der Spule. Da gibt es z.B. auch noch andere 
Verluste, etwa durch Wirbelströme.

Die Messung der Induktivität mit dem Multimeter ist auch prinzipbedingt 
nicht so genau - so ein Trafo ist halt keine ideale Induktivität. Der 
Wert kann z.B. von der Messfrequenz und der Spannung abhängen.


Für 2 grobe Schätzwerte ist der Unterschied doch gar nicht so groß.

von feu (Gast)


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stimmt, habe das gleiche raus

ich schätze mal, dass wie oben schon angedacht deine 
induktionsmessbrücke mit höherer frequenz läuft. Dann kommt auch die 
Kapazität zwischen den Wicklungen zum tragen.
Grundsätzlich ist ein Trafo (leerlauf), solange der Kern nicht in der 
Sättigung ist, rein induktiv. Also alle Wirkanteile die man misst haben 
ihren Ursprung im Fe und dann natürlich auch im Spulenwiderstand.
Wenn du das messen willst, geht das so nur wenn der Kern wenig Verluste 
hat, also auf Dauer nicht warm wird. Dann Sekundärseite etwas belasten, 
den Widerstand mal wicklungsverhàltnis ² + Windungswiderstand.
Dann hast du einen realteil mit dem man rechnen kann. Den Imaginärteil 
kann man ermitteln in dem man einen Widerstand in Reihe zur primär 
Wicklung schaltet und dann über spannungsverhältnis (vektoriel!) L 
ermittelt.

Weiss blos nicht ob sich das ganze lohnt.

von Peter R. (pnu)


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Bei Transformatoren ist es garnicht einfach, die Induktivität der 
Wicklung zu messen. Erst einmal ist sie sehr von der angelegten Spannung 
abhängig, bei kleiner Spannung kann sie mehrmals größer sein als bei 
230V und dazu ist sie auch noch von der Messfrequenz abhängig.

Die 4W Verlustleistung dürften garnicht so falsch sein. Das sind so ca. 
10% bis 5%  der Nenn-Scheinleistung, also ein glaubhafter Wert.

Die 18W Verluste dürften eigentlich nur bei Vollast auftreten.

von Helmut S. (helmuts)


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> L= 1,3H

Diese Messung war eine Fahrkarte. Der Wert ist viel zu niedrig.

von U. B. (Gast)


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>> L= 1,3H

> Diese Messung war eine Fahrkarte. Der Wert ist viel zu niedrig.

Oder die Sekundärseite war kurzgeschlossen, dann bliebe die 
Streuinduktivität übrig.

von Jan R. (Gast)


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feu schrieb:
> stimmt, habe das gleiche raus

Bei was hast du das gleicher heraus?

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