Forum: HF, Funk und Felder Spektrum-Analyzer: RBW vs Aufzeichnungslänge


von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Hallo Zusammen,

nehmen wir an ich habe am Spekki einen Span von 20GHz, eine 
Aufzeichnungslänge von 1000 Punkten und eine RBW von 100kHz eingestellt.
Jeder Punkt umfasst demnach ein Frequenzband von 20MHz (20GHz/1000). Die 
RBW ist aber deutlich kleiner. Heißt dies, dass der Spekki für einige 
Frequenzen 'blind' ist, oder fasst der Spekki dann 200 100kHz-Punkte zu 
einem Punkt im Speicher zusammen?

MfG,
Lukas

von Jonas K. (jonas_k)


Lesenswert?

Das kommt auf die genauen Einstellungen an. Entweder wird über die 
aufgezeichneten Punkte pro Pixel gemittelt, oder Beispielsweise eine 
Linie zwischen minimal und Maximalwert gezogen

von Jochen F. (jamesy)


Lesenswert?

Ja, der Analyzer wird blind zwischen den Punkten.
Das gilt auch, wenn z. B. der Abstand der Punkte immer die -3dB-Punkte 
sind, beim Durchstimmen der Frequenz wird ein Kammspektrum dann mit bis 
zu 3 dB Variation angebildet.
Mit dem Thema habe ich mich sehr ausführlich befaßt.

von Jonas K. (jonas_k)


Lesenswert?


von Kringelgast (Gast)


Lesenswert?

Öhm, gibts nicht gerade dafür die "Detektor"-Einstellungen im Spekki??
Dort kann man einstellen, welchen der vielen Meßwerte mit dem einen, zur 
Verfügung stehenden Pixel, dargestellt werden soll.

von Jochen F. (jamesy)


Lesenswert?

Dann muß die Frequenzabstimmung dies auch komplett mitmachen. Das führt 
bei einigen Einstellungen zu unglaublich langsamen Messungen.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Jochen hat eigentlich schon alles dazu erklärt.

Es macht ja auch irgendwie keinen Sinn bei einen Span von 20GHz 100KHz 
RBW einzustellen. Es sei denn, man braucht die geringe RBW wegen des 
niedrigeren Rauschfloors.

Dann muss man aber auch mindestens alle 100KHz, besser alle 50KHz ein 
Wert erfassen. Das geht aber nur mit extrem langen Spanzeiten, weil das 
Filter bei jeder Erfassung erst einschwingen muss.

Hier bietet sich eventuell ein Verfahren an, welches das konventionelle 
Verfahren mit einer FFT Erfassung kombiniert.

Das heist, man erfasst mit einer RBW von 20MHz, macht davon eine FFT, 
erfasst die nächsten 20MHz , macht die nächste FFT usw. Die einzelen FFT 
Blöcke werden dann hintereinander gehangen. Die Anzahl der Punkte die 
die FFT ermittelt gibt dann die endgültige Auflösung her.

Das geht wesentlich schneller als über 10GHz alle 100KHz ein Punkt zu 
erfassen.

Viele moderne SAs der Premiumklasse wenden dieses Verfahren bereits an.

Ralph Berres

von Christian (Gast)


Lesenswert?

Lukas K. schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> nehmen wir an ich habe am Spekki einen Span von 20GHz, eine
> Aufzeichnungslänge von 1000 Punkten und eine RBW von 100kHz eingestellt.
> Jeder Punkt umfasst demnach ein Frequenzband von 20MHz (20GHz/1000). Die
> RBW ist aber deutlich kleiner. Heißt dies, dass der Spekki für einige
> Frequenzen 'blind' ist, oder fasst der Spekki dann 200 100kHz-Punkte zu
> einem Punkt im Speicher zusammen?

Also zunächst einmal: Die Abstimmgeschwindigkeit ist immer an die 
Auflösebandbreite gekoppelt, d.h. blind ist der Spekki nie. Wenn Du 100 
kHz RBW einstellst, dann misst der Spekki z.B. alle 10 kHz (der genaue 
Abstand hängt vom Modell ab). Dementsprechend lange dauert auch die 
Messung bei einem Span von 20 GHz.

Die zweite Frage ist dann, wie die so gemessenen z.B. 2 Millionen Punkte 
auf die von Dir 1001 eingestellten Bildschirmpunkte abgebildet werden. 
Dafür gibt es dann die sogenannten Detektoren. Der Max-Detektor nimmt 
immer den höchsten Wert aus dem Intervall, der Min- den kleinsten usw. 
Dann gibt es oft auch den Min/Max- oder auch Autopeak-Detektor genannt, 
der beides gleichzeitig darstellt. Oder den Sample-Detektor, der nur 
einen bestimmten Wert (z.B. immer den mittleren) darstellt, wenn Du den 
drin hast und es nicht weißt, dann misst Du wirklich "blind". Je nach 
Modell gibt es dann noch weitere Detektoren wie RMS, Quasi-Peak usw.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.