Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Sicherheit von Schieberegistern o.ä.


von Oliver S. (phetty)


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Hallo,

Wie sicher ist ein Bit wenn man es über ein Schieberegister (74xx595) 
aus einem AVR (Mega oder Tiny)-Pin herausschiebt? Kommt das quasi 
"immer" an? Ich komme aus der hardwarefernen Anwendungsprogrammierung 
und mir fehlt bei sowas ein wenig der Rückkanal.

von Eumel (Gast)


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Ja, das kommt quasi immer an. Man sollte bei dem konkretem Aufbau aber 
auf einige Dinge achten. Wie die Signale auf den Datenleitungen 
aussehnen müssen (damit meine ich deren zeitlichen Verlauf, nicht die 
Logik) steht idr. auch im Datenblatt. Du musst dafür sorge tragen, dass 
sich die Signale in diesem Rahmen bewegen und durch äußere Einflüsse 
nicht zu sehr gestört werden. Das Schieberegister sollte möglichst nah 
am Mikrocontroller liegen und auch über Abblockkondensatpren verfügen. 
Damit hast du schon viele Fehlerquellen "erschlagen".

von Peter S. (petershaw)


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Ich kann da aus Erfahrung nur Eumel zustimmen. Der Piso ist (wenn nicht 
kaputt) zuverlässig; die Leitung dahin ist manchmal ein leicht zu 
übersehender Bug. Die Fehleranalyse hat mich mal eine ganze Nacht 
gekostet. Schließlich kamen keine 5V an und er brachte "Merkwürdig 
zufällige" Ergebnisse!
Ich musste es in der Schaltung mit einem NPN lösen, der die Leitung 
wieder auf volle 5V brachte... ob das so der richtige Weg ist sei 
dahingestellt. :-)

von Thomas E. (thomase)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Hallo,
>
> Wie sicher ist ein Bit wenn man es über ein Schieberegister (74xx595)
> aus einem AVR (Mega oder Tiny)-Pin herausschiebt? Kommt das quasi
> "immer" an? Ich komme aus der hardwarefernen Anwendungsprogrammierung
> und mir fehlt bei sowas ein wenig der Rückkanal.

Wenn es nicht ankommt, ist es kaputt, eine Fehlkonstruktion oder die 
Ansteuerung ist falsch.

mfg.

von Gerd E. (robberknight)


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Wenn Schaltung und Layout richtig gemacht sind, kommt das Bit an. 
Dennoch würde ich mir Gedanken machen was passiert, wenn ein Bit mal 
nicht ankommt. Z.B. wenn einer sein Handy direkt auf Deine Schaltung 
legt.

Wenn dann die falsche LED leuchtet - ok. Aber wenn dann die ganze 
Schaltung in Rauch aufgeht, oder gar schlimmeres, dann solltest Du Dich 
nicht zu sehr auf das Bit verlassen.

: Bearbeitet durch User
von greg (Gast)


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Nicht zu häufig schieben, sonst leiert das Register aus.

Siehe auch: Beitrag "Wie lange "lebt" ein Schieberegister?"

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> Z.B. wenn einer sein Handy direkt auf Deine Schaltung
> legt.

Erklär mal. Wenn die Schaltung Fehlfunktionen durch EMI von zugelassenen 
und geprüften Geräten hat, ist die Schaltung schlecht oder nicht 
ausreichend abgeschirmt montiert.

von 6A66 (Gast)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Wenn es nicht ankommt, ist es kaputt, eine Fehlkonstruktion oder die
> Ansteuerung ist falsch.

Oder: Ein Input/output-bit klemmt (Stuck at), Lötbrücke am Ausgang, ...
Um das zu diagnostizieren muss ein Rückkanal (nennt sich auch: 
SW-Diagnose) vorhanden sein. Dies ist im Bereich Sicherheit von 
Maschinen unter Umständen zwingend.

JEDE HW kann Fehler haben, auch durch Frühausfälle, Fertigungsfehler, 
das berühmte alpha-Teilchen, ...
Die Annahme von Fehlerausschlüssen ist nur sehr begrenzt möglich.

Im Hobbyfall kannst du aber mit einer SEHR hohen Wahrscheinlichkeit 
davon ausgehen, dass das nahezu perfekt klappt - wenn es denn sauber 
designed ist (Setup-Hold Zeiten und Eingangspegel über Temperatur 
eingehalten).

Marian B. schrieb:
> Erklär mal. Wenn die Schaltung Fehlfunktionen durch EMI von zugelassenen
> und geprüften Geräten hat, ist die Schaltung schlecht oder nicht
> ausreichend abgeschirmt montiert.

Mutige Aussage!
a) es werden bei EMV nur einzelne Typen geprüft, nicht jedes Gerät.
b) Die EMV-Prüfung umfasst genaue Kriterien die geprüft werden, gewisse 
Prüfschärfegrade und z.B. gewisse Frequenzen, nicht eine allumfassende 
Immunität
So wird m.W. Büroequipment bei IEC61000-4-3 wenn überhaupt nur mit 3V/m 
und bestimmten Frequenzen getestet. Wenn der PC dann mehr nicht aushält: 
ist er dann nicht ausreichend abgeschirmt oder die Schaltung schlecht?

rgds

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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6A66 schrieb:
> Mutige Aussage!
> a) es werden bei EMV nur einzelne Typen geprüft, nicht jedes Gerät.
> b) Die EMV-Prüfung umfasst genaue Kriterien die geprüft werden, gewisse
> Prüfschärfegrade und z.B. gewisse Frequenzen, nicht eine allumfassende
> Immunität
> So wird m.W. Büroequipment bei IEC61000-4-3 wenn überhaupt nur mit 3V/m
> und bestimmten Frequenzen getestet. Wenn der PC dann mehr nicht aushält:
> ist er dann nicht ausreichend abgeschirmt oder die Schaltung schlecht?

Ein vollständiger Test wäre technisch auch schwierig machbar. Ein Gerät, 
dass jedoch so konstruiert ist, dass es die EMV-Prüfung besteht, 
rechtfertigt m.E. die Annahme, dass es keine übermäßige EMI verursacht, 
die sich störend auf andere, geprüfte Geräte auswirken sollte.

Wenn es denn sicherheitskritisch ist, wird man sowieso zusätzliche Tests 
machen. Was hier aber eher nicht der Fall ist...

von 6A66 (Gast)


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Marian B. schrieb:
> rechtfertigt m.E. die Annahme, dass es keine übermäßige EMI verursacht,

Wieviel ist "Übermäßige" EMI? Welche EMI meinst Du?

rgds

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