Liebe Forengemeinde, zuerst muss ich gestehen das ich weniger Elektriker bzw. Elektrotechniker als vielmehr Informatiker bin. Daher bitte ich ein wenig um Nachsicht was die genaue Beschreibung meines Problems oder vielleicht die Einfachheit des Anliegens angeht. Ich habe das Forum wie auch das Internet schon intensiv bemüht aber leider keine funktionierende Lösung gefunden (oder aber diese nicht auf mein Problem transferieren können). Folgende Ausgangslage: Ich versuche mit einem Atmega8A eine Art externen Watchdog umzusetzen. Die Schaltung soll folgendes tun: Lade und warte in der Hautpschleife. Wird ein Schalter gedrückt registriere das Signal und schalte einen Ausgang auf High. An diesem Ausgang ist ein externes Gerät angeschlossen das dieses Signal registriert und nun intern eine Aktion ausführen soll. Ist diese Aktion erfolgreich sendet das externe Gerät auf einem zweiten Ausgang ein High welches der Atmega wieder registriert. Sobald der Schalter gedrückt wurde läuft parallel ein Timer welcher drei Sekunden auf die Antwort des externen Gerätes wartet. Erfolgt diese Antwort nicht innerhalb der Zeit so schaltet der Atmega einen weiteren Ausgang an welchem ein Relai mit dem externen Gerät hängt. Damit wird dann das externe Gerät ausgeschaltet. Bis dahin funktioniert auch alles problemlos. In meinem ersten Aufbau (output2.png) hatte ich den Eingang (im übrigen Active LOW) lediglich mit einem Pull-Up Widerstand versehen. Hier war das Problem das nur durch minimale statische Entladung im Umfeld der Schaltung der Atmega geschaltet hat. Nach ein weniger Recherche zum Thema Entprellen und Beschaltung der Eingänge habe ich gefunden das hier ein weiterer Widerstand sowie ein Kondensator Sinn machen (output.png). Damit war auch das Problem der elektrostatischen Auf bzw. Entladung gelöst. Nun habe ich aber das Problem das sobald ich das Licht ausschalte (Raumbeleuchtung Halogen mit Trafo) der Atmega auch schaltet. Selbst wenn die komplette Schaltung vom Netz getrennt ist sehe ich mit dem Oszi noch Spannungsspitzen am Eingang (zwar nur im Mikrosekundenbereich). Meine Frage ist nun wie ich diesen Eingang möglichst robust bekomme. Reicht es aus die Kapazität des Kondensators am Eingang zu erhöhen? Gibt es da einen Richtwert? Oder müsste man rechnen? Oder sollte ich komplett auf z.B. eine Optokoppler umstellen um den Eingang galvanisch zu trennen? Eine Alternative wäre ja noch die Nutzung von gewissen ESD Schutz Bausteinen? Hat da jemand Erfahrung? Mir ist natürlich sehr daran gelegen das der Input auch nur schaltet wenn der Taster gedrückt wird, da sonst das externe Gerät auch fälschlicherweise ausgeschaltet wird ... Vielen Dank für die Hilfe Grüße
Sebastian schrieb: > Nun habe ich aber das Problem das sobald ich das Licht ausschalte > (Raumbeleuchtung Halogen mit Trafo) der Atmega auch schaltet. Selbst > wenn die komplette Schaltung vom Netz getrennt ist Tja, so ist das mit EMV, Kabel sind auch Sende/Empfangsantennen und Schalter an (Halogen)Trafos erzeugen Funken, es heisst ja nicht ohne Grund Funk. Kurze Kabel, Hin- und Rückleitung verdrillen, RC-Kombination vor den Eingang, z.B. 10k in die Leitung und 10nF nach Masse, hilft, ein brauchbares Netzteil dazu, auch über Ausgänge können Störungen zurück kommen, vor allem Relais, die bekommen eine Freilaufdiode an die Spule und einen Snubber an den Kontakt. EMV ist letztlich eine Wissenschaft.
Setz Dich mal mit dem Oszi auf die Betriebsspannung des Kontrollers. Eventuell kommen die "Hiebe" von dort und resetten ihn. Zeichne mal auf, wie die Spannungsversorgung aussieht. MfG Paul
Sebastian schrieb: > Meine Frage ist nun wie ich diesen Eingang möglichst robust bekomme. Nimm eine gute SW-Entprellung, die unterdrückt alle kurzen Pulse, egal ob Prellen oder EMV. Das RC-Glied entfällt dann natürlich.
MaWin schrieb: > Kurze Kabel, Hin- und Rückleitung verdrillen, RC-Kombination vor den > Eingang, z.B. 10k in die Leitung und 10nF nach Masse, hilft, ein > brauchbares Netzteil dazu, auch über Ausgänge können Störungen zurück > kommen, vor allem Relais, die bekommen eine Freilaufdiode an die Spule > und einen Snubber an den Kontakt. EMV ist letztlich eine Wissenschaft. Danke für die schnelle Antwort. Das mit den Kabeln versuche ich auf jeden Fall. Am Eingang habe ich bereits einen 10k als PullUp und einen 150R direkt am Eingang, sowei einen 100nF nach Masse. Sind 100nF zu wenig? Die Relais haben Freilaufdioden - und waren im letzten Test auch nicht mehr Teil der Schaltung - um diese Fehlerquelle schon zu eliminieren.
Peter Dannegger schrieb: > Nimm eine gute SW-Entprellung, die unterdrückt alle kurzen Pulse, egal > ob Prellen oder EMV. > Das RC-Glied entfällt dann natürlich. Ja das ist mir hier im Forum auch schon über den Weg gelaufen - wobei ich dies gerne als "letzte" Alternative nutzen möchte damit der µC wirklich nur so wenig wie möglich machen muss ... klar wenn es sich hardwareseitig nicht lösen lässt muss man die Kröte schlucken ...
Sebastian schrieb: > Nach ein weniger Recherche zum Thema Entprellen und Beschaltung der > Eingänge habe ich gefunden das hier ein weiterer Widerstand sowie ein > Kondensator Sinn machen (output.png). "Sinn machen" ist anders: Entprellung macht man im echten Leben per Software. Das ist billiger. Und leichter zu ändern. Welche Leitungslängen hast du denn in deinem System? Wie sieht der Aufbau aus? Welche Masseverbindungen hast du?
Lothar Miller schrieb: > "Sinn machen" ist anders: > Entprellung macht man im echten Leben per Software. Das ist billiger. > Und leichter zu ändern. Okay - war mir bis dahin nicht bewusst. Ich war immer der Meinung das alles was in Hardware umzusetzen ist die Software nur "robuster" macht. Lothar Miller schrieb: > Welche Leitungslängen hast du denn in deinem System? Wie sieht der > Aufbau aus? Welche Masseverbindungen hast du? Ist aktuell noch einem Steckboard verdrahtet und die Leitungslängen sind nicht wirklich optimal - also das RC Glied sitzt nicht direkt am Eingang (ca. 15cm weit weg) - wäre das ein Ansatz? In der späteren Umsetzung wird es aber auch sein das die Leitung zum Schalter sicherlich 2m lang sein wird - lohnt sich dann hier der Einsatz von z.B. Cat5 Kabel ?
> wobei ich dies gerne als "letzte" Alternative Quatsch. Eine ordentliche Softwareentprellung ist die 'erste' ALternative, die man einsetzt. > möchte damit der µC wirklich nur so wenig wie möglich machen muss Ob dein µC 99.9% oder 99.99% seiner Zeit Däumchen dreht, ist dem µC herzlich egal. Und du kriegst von Atmel auch kein Geld zurück. Das hat mich in deiner ersten Beschaltung schon stutzig gemacht, dass du einen externen Pullup-Widerstand einsetzt. 10k ist von der Größenordnung her ca. dasselbe wie der eingebaute Pullup, den du nur aktivieren müsstest.
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Bearbeitet durch User
M. B. schrieb: > Sind die Pins 20 und 22 auch angeschlossen? Der µC befindet sich aktuell im STK500 - ich bin bis dato davon ausgegangen das die ADC Pins dann auch nach 5V gezogen werden. Werde das nochmal überprüfen.
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