Hallo, ich bin gerade auf der Suche nach einer Antenne für einfache EMV-Messungen. Dabei kam ich auf das Datenblatt des Meßdipol BMA1/BNC von Sat Schneider: http://www.sat-schneider.de/download/datade.pdf (letzte Seite) Darin stolperte ich über diese Formulierung: "Anschluss 50 Ohm, (Zwangsabschluss erforderlich)". Nun wird dieser ja per Dämpfungsglied realisiert, aber wie viel Dämpfung ist notwendig und sinnvoll? Meine Vorstellung ist dass dieses Dämpfungsglied eine Entkopplung bewirkt, also je mehr Dämpfung desto besser. Dagegen bekommt der Empfänger dann ev. zu wenig Signal, also wäre weniger Dämpfung besser. Wie komme ich jetzt zu einem brauchbaren Kompromiss, gibt es Erfahrungswerte, kann das sinnvoll berechnet werden oder kann man es einfach ausprobieren?
Die Rückflussdämpfung verbessert sich bei einem Dämpfungsglied um den doppelten Betrag der Dämpfung. Ein 10 dB Dämpfungsglied erzeugt also selbst bei Kurzschluss oder Open am Ende eine Rückflussdämpfung von 20 dB oder 1% Reflexion, was einem VSWR von 1,2 entspricht. Aber wenn ich den Link betrachte geht es hier nicht um die Antenne, sondern um den STromwandler und den Anschluss an den Pegelmesser. Und da steht doch sehr deutlich: "Ein Verbindungskabel zum Pegelmesser ist nur bei Zwischenschaltung des zugehörigen 20dB Dämpfungsgliedes als direktem Wanderabschluss zulässig."
Hallo Heinz, hallo Georg, ich verstehe das so, dass die angegebene Charakteristik zum BMA1 nur bei 50-Ohm an der Buchse gilt. Die Antenne selbst besitzt eine Fehlanpassung. Entweder man schließt etwas mit Anpassung direkt an die Antenne an (Meßgerät mit 50-Ohm), damit dann keine "stehenden Wellen" auf dem Kabel entstehen - geht ja dann nicht, weil kein Kabel - oder man sorgt dafür, dass die Antenne die 50-Ohm Last sieht, dann über Zwangsanpassung. @Georg: Also, wenn man ein Kabel anschließt, findet eine Impedanztransformation gemäß der Kabellänge und der Impedanz (oder der Fehlanpassungen) statt. Nur bei angepasstem Kabel (das kann auch eine Anpassung an die Fehlanpassung der Antenne sein) ist die Transformation 1:1 und damit (Spezialfall) sind Eingangs- und Ausgangsimpedanz an den Kabelanschlüssen gleich, auch unabhängig von der Kabellänge. Gruß Bernd
Die Kombination Stromwandler und Pegelmesser benötigt die 20dB auch für die korrekte Anzeige in dBm, es würde bestimmt auch mit einem anderen Wert funktionieren (die Messwerte müssten dann umgerechnet werden). Irgendwie scheint der Messkopf trotz internem 50Ohm-Abschluss nicht mit der Belastung durch ein längeres Kabel zurecht zu kommen. Deshalb muss das Dämpfungsglied dann direkt hinter den Messkopf? Bei der oben erwähnten Antenne ist aber nur ein "Zwangsabschluß am BMA1 mit 50-Ohm-Dämpfungsglied à ≥ 3 dB" verlangt. Deshalb stellte ich meine Frage nach der optimalen Größe.
Hallo Georg, ich habe es mir verkniffen einen Kommentar über das Messgerät abzugeben... Mit einer Zwangsanpassung von 6dB (wie man die aus den 3dB Dämpfung erhält, findest Du oben) hast Du 1/4 der Leistung in der Diskussion. Jetzt kannst Du Dir die Fehlervektoren selber zusammenstellen. Für 10dB Dämpfung findest Du den Fehlerbereich oben beschrieben. Dein Problem setzt zur Lösung eine Menge Wissen in HF-Meßtechnik voraus. Die Aufarbeitung kannst Du hier nicht in ein paar Zeilen erwarten/erhalten. Für ein kommerzielles Projekt solltest Du an einem Uni-Institut nachfragen. Meist erhält man durch ein Vorgespräch nützliche Informationen. Für ein privates Projekt empfehle ich Dir jemanden von einem nahen DARC-Ortsverein anzusprechen. Solltest Du Dich mehr für das Thema HF-Messtechnik interessieren, kannst Du dort sicher auch öfter reinschnuppern. Sorry, aber gerade für HF gilt: "Wer viel misst, misst Mist." Gruß Bernd
Hallo Bernd, ich wollte eigentlich nur selbst etwas "HF-Mist" (Abstrahlung) messen und dabei noch etwas lernen. Gänzlich unerfahren in Sachen HF bin ich nicht, nur dieses Thema ist neu für mich. Der Punkt hier ist ja dann dass diese Antenne aus irgend einem Grund keinen sauberen Abschluss hat und die Auswirkungen nun per zusätzlicher Dämpfung kaschiert werden sollen. Ich denke dass ich besser mehr Geld auf die Hand nehmen und nach etwas besserem suchen sollte. Im unteren Frequenzbereich ist die Empfindlichkeit nicht gerade üppig. Wenn ich jetzt per Dämpfungsglied anpasse bleibt zu wenig Signal übrig oder das Ergebnis ist zu unsicher. Direkt auf den Spektrumanalysator will ich die Antenne auch nicht setzen, das ist mir zu unpraktisch und das ganze Gewicht will ich auch nicht an der Buchse hängen haben.
Hallo Georg, dann viel Erfolg! Wenn Du über "Fachberichte" lernen möchtest, empfehle ich auch die Schriften von Anritsu, HP (jetzt Agilent, demnächst Keysight) Application Notes und natürlich Fachbücher ... Die AP-Notes habe ich auch einmal als PDF irgendwo gesehen. Breitbandige Antennen sind eigentlich nie perfekt auf 50-Ohm angepasst, das liegt in der Natur der Dinge (zur Anpassung und der Grenzen siehe Bode, 1945). Also, vor Dir liegt ein weites Feld ... und der lange Marsch beginnt mit dem ersten Schritt. Gruß Bernd
Georg W. schrieb: > Der Punkt hier ist ja dann dass diese Antenne aus irgend einem Grund > keinen sauberen Abschluss hat und die Auswirkungen nun per zusätzlicher > Dämpfung kaschiert werden sollen. Doch aber nur, wenn du ein Kabel dazwischen setzen willst. Wenn du den Pegelmesser direkt an die Antenne klemmst, brauchst du das Dämpfungsglied nicht. Letztlich sind diese Antennen für die Verwendung zusammen mit deren kleinen Pegelmessern (PWRM2 bei dieser Antenne) konzipiert.
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