Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kabelbrand beim Headlight (Stirnlicht) normal?


von Erwin M. (nobodyy)


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Letzte Woche packte ich mein Headlight (natürlich ausgeschaltet) in 
meine Aktentasche, aber kurz bevor ich damit wieder einmal eine Radtour 
beginnen wollte machte sie sich bemerkbar mit Rauch und Geruch von 
verbranntem Plastik. Also öffnete ich die Tasche und es zeigte sich an 
der heißen Stirnlampe ein Kabelbrand, mit Rotglut an zwei Stellen, an 
denen die Isolation auf mehreren Zentimetern komplett 
abbrannte/abkohlte, siehe angehängtes Bild.

Wie auf dem Bild auch zu sehen wurden die Akkus dabei so stark erhitzt, 
das deren Plastik-Umhüllung teilweise schmolz. Es gab zwar keine 
Flammen, aber bei Kontakt mit brennbarem hätte daraus ein größeres Feuer 
werden können und die Akkus hätten explodieren können.

Das ist nicht gut, denn wenn die Lampe defekt wird sollte sie schlicht 
aus bleiben und nicht nicht abbrennen und die Akkus bis zur Explosion 
überhitzen. So kenne ich das auch von den billigen Headlights aus China, 
das auch die ohne äußere Anzeichen einfach mal so defekt werden, aber 
eben ohne Kabelbrand.

Ist das bei europäischen Headlights normal das die einfach mal 
abbrennen?

Und gibt es keine Headlights mit einem kleinen Sicherungsautomaten oder 
einer elektronischen Sicherung, nahe an den Akkus/Batterien?

Das habe ich zuerst den Hersteller gefragt, aber von dem kam keine 
Antwort, wohl weil die zwei Jahre Gewährleistung abgelaufen sind.

: Bearbeitet durch User
von wendelsberg (Gast)


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Erwin Meyer schrieb:
> Das habe ich zuerst den Hersteller gefragt, aber von dem kam keine
> Antwort, wohl weil die zwei Jahre Gewährleistung abgelaufen sind.

Frag den mal, ob er lieber der Bildzeitung antworten moechte.

wendelsberg

von Max B. (theeye)


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Erwin Meyer schrieb:
> Ist das bei europäischen Headlights normal das die einfach mal
> abbrennen?

Abbrennen ist niemals normal...

Gruß Max

von Schlumpf (Gast)


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Du hast von Petzl keine Antwort bekommen?
Wohl nem namhaftesten Hersteller von solchen Outdoorartikeln?

Das ist sehr peinlich für Petzl.
Ich würde an deiner Stelle noch einmal mit mehr Druck da hin schreiben.
Denn sowas DARF nicht passieren. Jedenfalls nicht bei einem 
Markenartikel.

Falls wieder keine Reaktion kommt (paar Tage musst ihnen aber schon Zeit 
lassen), dann würde ich damit an die Öffentlichkeit gehen oder an die 
Verbraucherzentrale oder ...
In dem Fall ist es ja nicht einfach nur ärgerlich, sondern auch 
(brand)gefährlich

von oszi40 (Gast)


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Erwin Meyer schrieb:
> der heißen Stirnlampe ein Kabelbrand, mit Rotglut

Könnte vorkommen, wenn kalte Isolation brüchig wird?

> Das habe ich zuerst den Hersteller gefragt, aber von dem kam keine
> Antwort, wohl weil die zwei Jahre Gewährleistung abgelaufen sind.

Dann nochmals Foto und freundliche Grüße an Geschaftsführung! Ein guter 
Entwickler/Hersteller wird Interesse an einer Qualitätskontrolle haben. 
Evtl. gibt es schon einen Rückruf? Beweismittel würde ich nicht so 
schnell aus der Hand geben.

von Erwin M. (nobodyy)


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oszi40 schrieb:
> Erwin Meyer schrieb:
>> der heißen Stirnlampe ein Kabelbrand, mit Rotglut
>
> Könnte vorkommen, wenn kalte Isolation brüchig wird?

Die war kalt, hatte aber noch über 20°C.
Die Lampe war auch bei Minusgraden draußen, aber über -10°C, also nicht 
so kalt das Isolation brüchig wird.


>> Das habe ich zuerst den Hersteller gefragt, aber von dem kam keine
>> Antwort, wohl weil die zwei Jahre Gewährleistung abgelaufen sind.
>
> Dann nochmals Foto und freundliche Grüße an Geschaftsführung! Ein guter
> Entwickler/Hersteller wird Interesse an einer Qualitätskontrolle haben.
> Evtl. gibt es schon einen Rückruf? Beweismittel würde ich nicht so
> schnell aus der Hand geben.

Ok, nachdem Email nichts bewirkte versuche ich mal Snailmail.

Unabhängig davon wäre aber mal interessant ob es denn Headlights gibt 
bei denen Kabelbrand ausgeschlossen ist durch Sicherungsautomat oder 
Sicherung dicht an den Akkus/Batterien.
Was sagen die Experten hier dazu?

von oszi40 (Gast)


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Erwin Meyer schrieb:
> Sicherung dicht an den Akkus/Batterien.

Solange das benutzte Kabel dünner als die Sicherung ist, wäre eine 
Sicherung rausgeschmissenes Geld.

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Schlumpf schrieb:
> Das ist sehr peinlich für Petzl.

F"ur 'ne Firma, die Artikel herstellt zum Klettern in H"ohlen ist das 
ein wenig mehr als nur peinlich, denn an so einem Ort sollte man 'ne 
Lampe wenigsten herunterfallen lasse m"ussen, damit sie kaputt geht.
Die sind's wohl nicht gewohnt, dass reklamiert wird, wenn nach 2 Jahren 
sein Kletterseil halt reisst oder der Sicherungskarabiner dem Kletterer 
vorausspringt oder der H"ohlenkletterer in dem Loch verhungert ist.

Klarer Fall von 'nicht sachgem"asser Verwendung' - die Lampe h"attest Du 
nicht zum Radfahren verwenden d"urfen!

von Schlumpf (Gast)


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Erwin Meyer schrieb:
> Die war kalt, hatte aber noch über 20°C.

Und selbst wenn die -40 Grad kalt werden sollte.. die Isolation darf 
deswegen nicht brechen.. Petzl baut hochqualititaive Outdoor- und 
PSA-Produkte.
Da ist es völlig normal, dass so eine Lampe auch mal bei -30 Grad im 
Gebirge zum Einsatz kommt. Das darf der Lampe nichts ausmachen.

Erwin Meyer schrieb:
> Unabhängig davon wäre aber mal interessant ob es denn Headlights gibt
> bei denen Kabelbrand ausgeschlossen ist durch Sicherungsautomat oder
> Sicherung dicht an den Akkus/Batterien.

Ich bin zwar kein Experte für Stirnlampen, aber wenn ich so eine Lampe 
entwickeln müsste, dann wäre die Elektronik nahe am Akku verbaut.
Da LEDs stromgesteuert betrieben werden, würde ein Kurzschluss im Kabel 
zur LED maximal den normalen LED-Strom fließen lassen (vorausgesetzt die 
Elektronik ist in Ordung)
Um dann einen Kabelbrand zu bekommen, müsste zum einen der 
PWM-Transistor durchlegieren UND noch ein Kabelbruch vorliegen.

Ist bei der betreffenden Lampe hinten lediglich der Akku verbaut, dann 
ist das meines Erachtens nicht besonders clever, da im Kurzschlussfall 
der Strom nur durch den Innenwiderstand des Akkus begrenzt wird. Und der 
kann sehr klein sein. Aber vielleicht gibt es gute Gründe, die 
Elektronik vorne bei der Lampe unterzubringen (z.B. einfachere 
Bedienung)

von Schlumpf (Gast)


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@ Marc P.
Inhaltlich stimme ich dir voll zu.
Aber hast du eine Petzl-Tastatur?
Deine Umlaute funktionieren nicht...

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Details hin oder her, wenn eine plumbe Sicherung am Akkupack zuviel 
verlangt ist, dann weiss ichs auch nicht mehr!

von Michael B. (laberkopp)


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Erwin Meyer schrieb:
> Das habe ich zuerst den Hersteller gefragt, aber von dem kam keine
> Antwort, wohl weil die zwei Jahre Gewährleistung abgelaufen sind.

Der hat Angst vor Produkthaftung, wenn du Verbrennungen am KOpf 
davongetragen hättest.

Er wird also niemals zugeben, daß seine Lampen unsicher konstruiert 
sind, weil ihnen eine Sicherung gegen Kurzschluss im Kabel fehlt, 
sondern er wird unterstellen, daß du den Kabelbruch durch unsachgemässe 
Behandlung (Transport in der Tache mit geknicktem Kabel) verursacht hast 
und nicht ausreichend geguckst hast ob die Isolation dabei geschädigt 
wurde, und die Lampe dem Stand der Technik entsprechen.

Normale LiIon Akkus haben aber einen Überstromschutz direkt am Akku, 
denn man protection PCB.

von Arsenico (Gast)


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Schon normal wenn man an den Kabeln zerrt, wenn die Batterie fällt, wenn 
man grobe Pfoten hat oder einer sich mit breitem Hinterteil auf das 
Zeugs setzt

von Rolf Magnus (Gast)


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Auch dann ist es nicht normal, daß das ganze Ding abbrennt! Erinnert 
sich keiner mehr an den Skandal, als Handies, nachdem sie mal 
runtergefallen waren, den Nutzern am Ohr in Flammen aufgegangen sind?

Michael Bertrandt schrieb:
> Erwin Meyer schrieb:
>> Das habe ich zuerst den Hersteller gefragt, aber von dem kam keine
>> Antwort, wohl weil die zwei Jahre Gewährleistung abgelaufen sind.
>
> Der hat Angst vor Produkthaftung, wenn du Verbrennungen am KOpf
> davongetragen hättest.

Da ist es aber nicht besonders clever, den Kunden durch Funkstille noch 
weiter zu verärgern.

von jibi (Gast)


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>den Nutzern am Ohr in Flammen aufgegangen sind?

Oder die Laptops dessen Akkus in Brand geraten konnten? Schön wenn das 
Laptop gerade auf'm Schoss hast und dir dann die Eier wegätzt...

Gruß Jonas

von oszi40 (Gast)


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Schlumpf schrieb:

> Und selbst wenn die -40 Grad kalt werden sollte.. die Isolation darf
> deswegen nicht brechen..

Bei -40 wist Du wenig Freude mit üblicher Plaste haben. Bei -30 Grad ist 
z.B. einem Kollegen der Nylon-Annorack am Ärmel zerbrochen. 
Wahrscheinlich wurde hier das billigste Kabel benutzt, was der Einkäufer 
finden konnte?

von 6A66 (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Bei -40 wist Du wenig Freude mit üblicher Plaste haben. Bei -30 Grad ist
> z.B. einem Kollegen der Nylon-Annorack am Ärmel zerbrochen.
> Wahrscheinlich wurde hier das billigste Kabel benutzt, was der Einkäufer
> finden konnte?

Na ja, ist nicht immer der Einkauf schuld:
Ein Silikonkabel ist bei den Längen nur unwesentlich teurer als PVC.

Batterien richtig herum eingelegt?
Andere "Eigenfehler" ausgeschlossen?

Dann den Hersteller am besten nochmals ruhig angehen, nicht per eMail 
sondern TELEFONISCH. Sich dort durchfragen, einen Mitarbeiter aus dem 
Kundenservice bekommen und Ihm das Thema schildern. Wenn's sein Fehler 
ist dann hat der aus Produkthaftungsgründe sicher Interesse daran das 
Thema geräuschlos aus der Welt zu schaffen.

rgds

von Udo S. (urschmitt)


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Schicke Bilder von der Lampe und einen kurzen Bericht an den 
Sicherheitskreis des DAV (Deutscher Alpenverein) incl. einem kurzen 
Bericht bzgl. der Petzl Reaktion. Der Sicherheitskreis hat bei namhaften 
Outdoorherstellern deutlich Gewicht. Petzl ist einer der führenden 
Hersteller von Stirnlampen und eine Stirnlampe die wegen sowas defekt 
wird kann je nach Situation das Todesurteil für einen Bergsteiger oder 
Speleälogen bedeuten.

Und die Leute im Sicherheitskreis sind immer hochinteressiert bei 
technischen Mängeln und mit etwas Glück landet dein Fall sogar in der 
Zeitschrift Panorama der DAV, die hat über 500000 an Auflage, und wird 
auch gelesen (anders als die ADAC Motorwelt)

Wenn die Lampe nicht älter als 5 Jahre ist solltest du meiner Meinung 
nach eine neue bekommen, der Defekt ist so völlig indiskutabel.

: Bearbeitet durch User
von Florian V. (Gast)


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Nach meiner Erinnerung hatte Petzl in der Vergangenheit bei Lampen vor 
einem bestimmten Produktionsdatum von der Verwendung von Akkus 
abgeraten. Natürlich wurde "Kabelbrand" niemals öffentlich genannt, 
sondern einfach nur "Bei Lampen vor Produktionsdatum blabla keine Akkus 
verwenden".

Eine kurze Recherche im Internet dürfte näheres hervorbringen.

Deine Lampe sieht in meinen Augen nach einem älteren Modell aus - evtl 
gehört sie zu denen.

Ich gehe davon aus, dass später genau die geforderte Sicherung ergänzt 
wurde.

von Erwin M. (nobodyy)


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Udo Schmitt schrieb:
> Schicke Bilder von der Lampe und einen kurzen Bericht an den
> Sicherheitskreis des DAV (Deutscher Alpenverein) incl. einem kurzen
> Bericht bzgl. der Petzl Reaktion.

Ok, ich hoffe mal eine Email reicht da.



> Wenn die Lampe nicht älter als 5 Jahre ist solltest du meiner Meinung
> nach eine neue bekommen, der Defekt ist so völlig indiskutabel.

Ja, das Kabelbrände vermieden werden sollten weiss man ja nicht erst 
seit dem Swissair-Flug 111 und auf dieser Lampe steht neben dem 
CE-Zeichen auch "PATENTED", allerdings ohne Nummer, aber das ist ja kein 
geschütztes Zeichen; das darf jeder überall aufdrucken.

von Udo S. (urschmitt)


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Ich überlege jetzt: Meine ältere Petzl Duo liegt daheim in einer 
Holzkiste in einem Holzregal.
Muss ich mir jetzt Sorgen machen?
Was wäre passiert wenn die Lampe in meinem Rucksack gestopft wäre, ich 
während einer Klettertour im Vorstieg in den Dolomiten 4m über der 
nächsten Zwischensicherung in der Wand hänge und der Rucksack auf einmal 
warm wird und Rauchzeichen gibt?

von oszi40 (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> während einer Klettertour im Vorstieg in den Dolomiten 4m über der
> nächsten Zwischensicherung in der Wand hänge und der Rucksack auf einmal
> warm wird und Rauchzeichen gibt?

Dann kannst Du unterwegs eine Suppe im Rucksack warm machen oder warten 
ob das Seil Feuer fängt?

Wenn ich mir das Bild jetzt genauer ansehe, dann war an der scheinbaren 
Zugentlastung der Stirnlampe ein Isolationsproblem?

von Udo S. (urschmitt)


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oszi40 schrieb:
> Wenn ich mir das Bild jetzt genauer ansehe, dann war an der scheinbaren
> Zugentlastung der Stirnlampe ein Isolationsproblem?

Seltsam ist daß sowohl am Akkupack als auch am Lampeneingang das Kabel 
durchgeschmort ist.
Wurde es dort einfach heisser, weil durch die Gehäusedurchführung die 
Wärme schlechter abgeführt wurde?
Am Anfang dachte ich das wäre ein Kurzschluss durch Isolationbruch am 
Akkugehäuse, aber so muss es mindestens am Lampengehäuse gewesen sein, 
oder der Kurzschluss war in der Lampe selbst.

von oszi40 (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Seltsam ist daß sowohl am Akkupack als auch am Lampeneingang das Kabel
> durchgeschmort ist.

So genau habe ich das auf dem 1. Foto noch nicht erkannt. Verdächtig ist 
aber, daß ein Gerät für den rauhen Betrieb an solchen Stellen 
schwächelt. Evtl. waren die Gehäuseschalen rauh und haben dann die 
Restisolation angesägt, nachdem die Zugentlastung nicht ausreichend 
funktioniert hat?

von Arsenico (Gast)


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Zugentlastung wurde mE überstrapaziert.
Ist doch wie im Haushalt..da passieren auch die unmöglichsten Dinge.
Wartung ? Kostet doch !

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