Forum: HF, Funk und Felder Spannung und Strom bei HF


von Michael (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

Hinter einem Sender lassen sich ja noch diverse Komponenten einschleifen 
(Antennentuner, Endstufe, Filter oder auch die Antenne selbst).
Beim Selbstbau dieser habe ich regelmäßig Probleme abzuschätzen wie 
Spannungsfest bzw. wie viel Strom die Bauteile vertragen müssen.
Wie kann ich also bei gegebener Ausgangsleistung und Frequenz eine 
entsprechende Volt- und Amperezahl errechnen? Gibt es hier Faustformeln?

Vielen Dank
Michael

von HF-Werkler (Gast)


Lesenswert?

Bei idealer anpassung auf 50 Ohm (Omsch) gelten die ganz normalen 
Formeln für die Effektivwerte.

P=U*I, R=U/I  ==> P=U²/R=I²*R

Nach U und I darfst du selber auflösen. ;-)

von HF-Werkler (Gast)


Lesenswert?

Achja: Die Frequenz spielt erst dann eine Rolle, wenn die Last eine 
komplexe Impedanz hat (und damit Frequenzabhängig, also eigentlich in 
der Praxis meistens)

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Herzlichen Dank. Eigentlich logisch, nur bin ich im ersten Moment nicht 
darauf gekommen Impedanz mit Wiederstand gleich zu setzen.

von Michael M. (technikus)


Lesenswert?

HF-Werkler schrieb:
> Bei idealer anpassung auf 50 Ohm (Omsch)

Das ist genau der Punkt. Ob ohmsch, induktiv oder kapazitiv ist egal, 
das macht nur den Phasenwinkel zwischen Spannung und Strom. Aber auf den 
Betrag kommt es an. Wenn man z.B. einen Tuner braucht, dann ist die 
Impedanz meist weit von 50 Ohm entfernt. So eine im Spannungsbauch 
gespeiste Antenne hat gerne mal 1 kOhm und mehr. Also muß der Tuner auch 
die 20-fache Spannung aushalten.
Beim Rechnen vorher überlegen, ob man nicht eher 1 kOhm oder 5 Ohm 
einsetzen muß.

Servus
Michael

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Eigentlich logisch, nur bin ich im ersten Moment nicht
> darauf gekommen Impedanz mit Wiederstand gleich zu setzen.

Impedanz gleich der komplexe Widerstand.

Z= sqr ( r²+X² ). Wobei Z die Impedanz ist R der ohmsche ( reele ) 
Widerstand und X der imgainäre Widerstand ist. ( XC oder XL, bzw die 
Differenz von beiden ).

von Rainer V. (rudi994)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> auf den Betrag kommt es an. Wenn man z.B. einen Tuner braucht, dann ist
> die Impedanz meist weit von 50 Ohm entfernt. So eine im Spannungsbauch
> gespeiste Antenne hat gerne mal 1 kOhm und mehr. Also muß der Tuner auch
> die 20-fache Spannung aushalten.

Siehe auch hier, zu kurzer Strahler (ca. 1/12 Lambda) mit Ant-Tuner: 
Beitrag "Frage zur Spitzenspannung am Fußpunkt einer Vertikalantene"

von Ham (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

rein aus der Praxis heraus:

Je kleiner die Antennen im Bezug zur Wellenlänge werden um mit so 
höheren Spannungen bzw. Strömen musst du im schlechtesten Fall rechnen.

Magnetische Loops für den Kurzwellenbereich sind da ein gutes Beispiel - 
schon bei Sendleistungen von <=100W treten schnell Spannungen im Bereich 
von mehreren 1000 V am C auf.
Die dort öfter verwendeten Vakuumdrehkondenstoren werden nicht nur 
deshalb verwendet weil sie schön aussehen ;-).

Ein universelles Anpaßgerät zu bauen was dir jede Antenne (160m - 10m 
Band) bei 750W anpasst ist wohl möglich, aber es wird sehr groß, schwer 
und wegen der auf den schlimmsten Fall angepassten Bauelente sehr teuer 
werden.
(An die "witzigen" hier: Eine Dummyload ist keine Antenne)

73 de
      Ham

von Heinz Wäscher (Gast)


Lesenswert?

Ham schrieb:
> (An die "witzigen" hier: Eine Dummyload ist keine Antenne)

Aber manche Antenne ist eine Dummyload...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.