Hallo, ich bin derzeit am überlegen ob ich technische Informatik studieren will. Hauptintention ist schon, dass ich nachher auch in dem Bereich arbeiten möchte und mir mit dem Studium die notwendigen Grundlagen aneignen will. Aber der finanzielle Aspekt ist natürlich auch nicht zu vernachlässigen, ich kann nicht aufhören zu arbeiten und Vollzeit studieren, dafür habe ich zu viele finanzielle Verpflichtungen. Somit kommt nur ein berufsbegleitendes Studium in Frage, das kostet dann aber auch schnell 15k€. Gelernt habe ich Fachinformatiker und arbeite seit mehr als 5 Jahren als Softwareentwickler. Leider nicht irgendwo im Tarifdisneyland, sondern bei den üblichen Dienstleistungs-KMU´s, also eher 45h+/Woche ohne Ausgleich und 24-28 Tage Urlaub im Jahr. Ich verdiene mit 48k im Jahr eigentlich nicht schlecht, wobei damit im Großraum Stuttgart auch keine großen Sprünge machen kann. Allerdings ist mit dem Gehalt dann auch erstmal Schluss, weitere Steigerungsmöglichkeiten gibt es mit meiner formellen Qualifikation kaum. Wie gesagt, es geht mir primär nicht um das Geld, ich habe einfach keine Lust mehr auf meinen Job, es ist einfach keine Herausforderung da. Die Herausforderungen sind noch sich alle 6 bis 8 Wochen in ein neues Framework einzuarbeiten weil irgendjemand irgendwo gelesen hat, dass das viel besser ist als das letzte. Es sollte sich also schon die Waage halten, wenn ich da jetzt viel Geld und Zeit investiere und am Ende unter den gleichen prekären Bedingungen arbeite und nur die Verantwortung und der Anspruch größer wird, dann lohnt es sich kaum. Wie seht ihr das denn?
Ron schrieb: > Wie gesagt, es geht mir primär nicht um das Geld, ich habe einfach keine > Lust mehr auf meinen Job, es ist einfach keine Herausforderung da. Die Das wird mit Wechsel zu Technischen Informatik auch nicht besser. Am Anfang vielleicht noch alles neu aber auch dort kommst du in den Routinetrott. Imo bist du dort noch mehr auf einen Bereich festgenagelt so dass es noch viel öder wird mit der Zeit weil dort noch weniger Abwechslung reinkommmt. Die meisten Posten sind eben langweilig, weil man nicht ständig die Leute in andere Bereich schiebt nur weil sie es jetzt langweilt. Gerade weil sie in ihrem Bereich schalfwandlerisch sicher sind lässt man sie dort stecken, dann ist die Produktivität am höchsten, Gefahr dass sie Müll produzieren minimal. Wenn du "Abenteuer" willst musst du dich selbstständig machen.
....es ist schon erstaunlich wieviel mal mit so einer einfachen Ausbildung erreichen kann, und dann noch jammern;-)
Ron schrieb: > Allerdings ist mit dem Gehalt dann auch > erstmal Schluss, weitere Steigerungsmöglichkeiten gibt es mit meiner > formellen Qualifikation kaum. Hmm.. nein, das weiss ich besser. Zumindest hat es nichts mit deiner Ausbildung zu tun wenn du der Meinung bist dass du nicht mehr Geld verdienen kannst. Ist einerseits eine Frage der Erfahrung (und durch ein Studium oder eine sonstige Ausbildung bekommt man keine Erfahrung), anderseits deiner persoenlichen Leistung. Schau mal hier rein: Beitrag "Gehalt für Ingenieure und Informatiker 2014" Da gehen zB. in Muenchen auch mal fast 70000,- Euro mit deiner Ausbildung, allerdings auch mit mehr Erfahrung bzw. Spezialisierung. Wenn du studieren willst dann mache das, aber bingen wird es dir finanziell nichts IME.
Ron schrieb: > Ich verdiene mit 48k im Jahr > eigentlich nicht schlecht, Mehr wird`s aber auch nicht mit den Bac. tech. Inf.!
Ron schrieb: > Somit kommt nur ein > berufsbegleitendes Studium in Frage, das kostet dann aber auch schnell > 15k€. Wenn, dann such dir einen Studiengang wo ziemlich viel aus deiner Ausbildung angerechnet wird!
Marx W. schrieb: > Ron schrieb: >> Ich verdiene mit 48k im Jahr >> eigentlich nicht schlecht, > > Mehr wird`s aber auch nicht mit den Bac. tech. Inf.! Zum Einstieg sicher nicht, langfristig dürfte das aber dann doch mehr werden.
Marx W. schrieb: > Wenn, dann such dir einen Studiengang wo ziemlich viel aus deiner > Ausbildung angerechnet wird! gibt es sowas? normalerweise rechnen Hochschulen nichts aus einer Ausbildung an, vielleicht mal ein Praktikum oder ein Praxissemester. 48k sind wohl Ende im Gelände mit einer Fachinformatiker Ausbildung, außer mit viel Glück oder erfolgreicher Selbständigkeit. Das ist wohl richtig. Hin und wieder gibt es mance Fachinformatiker die sich als Projektleiter hocharbeiten und durchaus in manchen Regionen auf 70k oder so kommen. Aber genauso gibt es Ingenieure die ins Management aufsteigen. Beides wird ähnlich oft bzw. selten vor kommen. Die Regel ist das nicht. Mit einem Studium der technischen Informatik sollte langfristig mehr drin sein als 48k, gerade in deiner Gegend. Zumal ich dich schon verstehe, technische Informatik ist schon anspruchsvoller und interessanter als Framework Entwicklung die jeder Fachinformatiker auch kann.
Marx W. schrieb: > Ron schrieb: >> Somit kommt nur ein >> berufsbegleitendes Studium in Frage, das kostet dann aber auch schnell >> 15k€. > > Wenn, dann such dir einen Studiengang wo ziemlich viel aus deiner > Ausbildung angerechnet wird! Was soll da angerechnet werden, 3 Jahre Eierschaukeln? Die 3 Jahre Ausbildung werden in den ersten 2 Wochen des ersten Semesters abgefrühstückt.
Ron schrieb: > Somit kommt nur ein > berufsbegleitendes Studium in Frage, das kostet dann aber auch schnell das musst aber nicht bar bezahlen, sondern über die Studiendauer. Du könntest z.B. an der Wilhelm Büchner Hochschule ein Fernstudium in TI machen oder auch bei AKAD, die haben auch einen Standort in Stuttgart inkl. Labors der DHBW. Zumal Du die Kosten wahrscheinlich von der Steuer absetzen kannst, dann wäre das nicht mehr so viel. Der Verdienstausfall von einem Vollzeitstudium wäre erheblich größer.
Hier im Forum wurde doch schon öfters geschrieben das einige (teils private, teils im Ausland befindliche) Hochschulen Ausbildungen/Weiterbildungen anerkennen. Zum Bsp. Weiterbildungsstudiengänge lassen quasi jeden zu z.B. http://www.hochschule-trier.de/index.php?id=mcsc&no_cache=1 oder an der HS Darmstadt in E-Technik jeweils als Fernstudium. Zumindest in Darmstadt erhälst du dann einen M.Sc. und die meisten Unternehmen dürften noch garnicht wissen das Weiterbildungsstudiengänge, M.Sc. anbieten, sodass du nach aussen wie ein echter "Akademiker" wirken würdest - ohne je einen Grundständigen (od. konsekutiven) Studiengang begonnen zuhaben;)
mao schrieb: > ohne je einen Grundständigen (od. konsekutiven) Studiengang > begonnen zuhaben;) HeHeHeHe, möcht ned wissen wieviel über haupt mit ihren Dipl.Ing (FH) an einer Fachhochschule den bekommen haben! Nachdiplomierung ned sich das Stichwort!
geht schrieb: > gibt es sowas? gibt es sowas? Da muß man wirklich suchen! Etliche private Hochsuchlen bieten sowas an. Der Wirtschaftsing. der FH Mittweida sollte auch etliches anrechnen. Aber da ist natürlich der eigene Fleiiß gefragt, um solche Angebote zu finden!
Ron schrieb: > Hallo, > > ich bin derzeit am überlegen ob ich technische Informatik studieren > will. > Ich verdiene mit 48k im Jahr Klar, danach kannste deine 48k aber knicken. Sei froh, dass du einen gut bezahlten Job hast. Mache dich lieber selbstständig und lasse Akademiker für dich arbeiten. ;-)
geht schrieb: > das musst aber nicht bar bezahlen, sondern über die Studiendauer. Du > könntest z.B. an der Wilhelm Büchner Hochschule ein Fernstudium in TI > machen oder auch bei AKAD, die haben auch einen Standort in Stuttgart > inkl. Labors der DHBW. Zumal Du die Kosten wahrscheinlich von der Steuer > absetzen kannst, dann wäre das nicht mehr so viel. Der Verdienstausfall > von einem Vollzeitstudium wäre erheblich größer. Das entspricht den Kosten die der TE angesprochen hat, imho gibt es auch keine andere Möglichkeit Technische Informatik nebenher zu studieren. Ich weiß nicht ob es beim TE ein Thema ist, bei mir war es eines, ich hatte kein Abitur. Bei der AKAD muss man dann die Ba-Wü Hochschulzugangsprüfung ablegen, diese ist wie folgt definiert:
1 | Die Eignungsprüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. |
2 | Die schriftliche Prüfung besteht aus drei Aufsichtsarbeiten: |
3 | - eine Aufsichtsarbeit im Fach Deutsch (Aufsatz, 120 Minuten); |
4 | - eine Aufsichtsarbeit im Fach Englisch (Textverständnisaufgaben und Textproduktion in englischer Sprache, 120 Minuten); |
5 | - eine fachspezifische Aufsichtsarbeit (studiengangrelevante Kenntnisse z.B. in Mathematik, 120-180 Minuten). |
6 | Die mündliche Prüfung dauert in der Regel 30 Minuten. Möglicher Prüfungsstoff sind Kenntnisse zu kulturellen, politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen, zum schriftlichen Prüfungsteil sowie praktische Fähigkeiten. |
Das einzige was man an Infos dazu bekommt, ist das die Prüfung auf Abiturniveau ist. Die AKAD bietet dazu keine Vorbereitungskurse an und scheint einen dabei auch sonst nicht groß unterstützen zu wollen. Ich hatte diesbezüglich mehrmals Kontakt per Email und Telefon. Bei der WBH, bei der ich jetzt bin, muss man auch eine Hochschulzugangsprüfung ablegen, die ist etwas weniger undurchsichtig und beschränkt sich nur auf die fachlichen Grundlagen für das Studium. Da ich erstmal zwei Semester als Gasthörer "studiere" und auch die Prüfungen ablege, ist auch die Chance recht groß das mir die schriftlichen Prüfungen erlassen werden und ich nur noch eine mündliche Prüfung ablegen muss, wenn ich diese dann bestanden habe, werden die bereits erarbeiteten Prüfungsleistungen anerkannt. Ist für mich aus der Region Stuttgart zwar etwas Schade, aber war für mich der erfolgversprechendere Weg. Henry G. schrieb: > Klar, danach kannste deine 48k aber knicken. Sei froh, dass du einen gut > bezahlten Job hast. Mein Bruder hat Technische Informatik an der BA studiert und ist direkt danach mit 46k eingestiegen, in derselben Region in der auch der TE unterwegs ist. Vor kurzem hat er gewechselt, knapp zwei Jahre nach Studienende und ist irgendwas um die 55k.
Ron schrieb: > Aber der finanzielle Aspekt ist natürlich auch nicht zu vernachlässigen, > ich kann nicht aufhören zu arbeiten und Vollzeit studieren, dafür habe > ich zu viele finanzielle Verpflichtungen. Somit kommt nur ein > berufsbegleitendes Studium in Frage, das kostet dann aber auch schnell > 15k€. Schau' Dir mal das hier an: http://www.fernuni-hagen.de/mathinf/studium/studiengaenge/bachelor/informatik/welcome.shtml Ist zwar "Informatik" und keine "technische Informatik", letztendlich bist Du aber "Bachelor of Science" und es kostet nur einen Bruchteil. Ob Du hinterher mit dem B.Sc. mehr Geld verdienst, kann Dir niemand beantworten - als formelle Qualifikation ist der Abschluß allerdings vielleicht interessant. Das Ding ist in sechs Jahren Teilzeit relativ stressfrei erledigt. Es gibt ein paar Präsenzveranstaltungen, die Dich aber auch nicht umbringen werden. Als Alternative zum wochenendlichen Komasaufen vielleicht nicht uninteressant. Grüße
Ron schrieb: > Gelernt habe ich Fachinformatiker und arbeite seit mehr als 5 Jahren als > Softwareentwickler. Leider nicht irgendwo im Tarifdisneyland, sondern > bei den üblichen Dienstleistungs-KMU´s, also eher 45h+/Woche ohne > Ausgleich und 24-28 Tage Urlaub im Jahr. Ich verdiene mit 48k im Jahr > eigentlich nicht schlecht, wobei damit im Großraum Stuttgart auch keine > großen Sprünge machen kann. Allerdings ist mit dem Gehalt dann auch > erstmal Schluss, weitere Steigerungsmöglichkeiten gibt es mit meiner > formellen Qualifikation kaum. An sich halte ich ein Studium immer für sinnvoll, weil es das Denken schult und vertiefte Kenntnisse und Methodenwissen vermittelt. Aber vom Gehalt her, rechne damit, dass dir infiltriert agierende Elemente der Personalbeschaffung hier im Forum nach dem Abschluss erklären, dass du als Bachelor mit > 40k völlig überbezahlt wärst und das ernst meinen. Mehr als ein Spektrumanalyzer darfst du als Bachelor nicht kosten. Ob du mit Studium etwas besseres findest ist halt die große Frage. Zur Zeit vermute ich eher nicht.
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