Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Woher stammt das Symbol für Spule/Induktivität?


von WinMa (Gast)


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Ich frage mich eigentlich schon immer, wie man eigentlich auf dieses 
Schaltplansymbol für eine Spule/Induktivität mit den Halbkreisen 
gekommen ist. Ich sehe da beim besten Willen keine Ähnlichkeit zu einer 
Drahtspule. Gut, ein Symbol halt, kann man sagen. Aber ein Halbkreis ist 
ja eher schon etwas Aufwändiges. Wäre nicht der amerikanische Widerstand 
die erste Wahl für ein Spulensymbol?

Die Frage ist schon ernst gemeint, aber meinen Namen sage ich jetzt mal 
ausnahmsweise nicht.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Der Halbkreis kommt von der oberen Halbwelle. Schwäbischer
Ein-Diodengleichrichter, Spartrafo ?

von Peter R. (pnu)


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Hast Du schon mal das alte Schaltzeichen für Spulen gezeichnet?
Grob beschrieben ist es eine Folge von Dreiviertelkreisen, die z.B. mit 
der Öffnung nach rechts mit kleinen Schleifen gezeichnet wurden.
Das sieht in etwa aus wie eine auseinandergezogene Drahtfeder in etwas 
schräger Ansicht.
Da wärst Du heilfroh über die moderne Folge von einfachen Halbkreisen.

Da ein Schaltzeichen sowieso eine Vereinfachung darstellt, ist die 
Halbkreisfolge doch keine Katastrophe.

Ein Rechteck als Vereinfachung bei einem Widerstand wie bei 
deutscher/europäischer Norm ist inzwischen wesentlich zutreffender für 
einen Widerstand (z.B. SMD-R) als die Zickzack-Linie der USA-Norm, die 
traf auf die Drahtgewickelten Widerstände in etwa zu.

Meiner Meinung nach ist das US-Schaltzeichen von der Übersichtlichkeit, 
der Einfachheit des Zeichnens und der Kopierbarkeit wesentlich 
schlechter als das Rechteck.
Nur sträuben sich die US-Normenausschüsse gegen internationale Normen so 
hartnäckig wie Commonwealth-Länder gegen das Rechtsfahren. Wir werden 
wohl niemals das Ende von Fahrenheit, Zoll, Pinte oder Barrel erleben. 
Da geht vorher wohl erst die Welt unter.

Sei froh, sowohl über die Halbkreisfolge als auch über das Rechteck

Btw. Es gibt hier im Forum ein Member MaWin, der recht aktiv ist. Was 
treibt plötzlich zunehmend Deppen dazu, sich WinMa oder ähnlich zu 
nennen?
Fällt denen kein andrer Nick ein?

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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WinMa schrieb:
> Ich sehe da beim besten Willen keine Ähnlichkeit zu einer Drahtspule.

Ich kenne noch ältere Darstellungen, die gingen wie gezeigt, und die 
Halbkreise sind nichts als eine Abstrahierung davon.

Schlimmer ist der deutsche schwarze Block, und die eckigen DIN Symbole 
für logische Gatter.

Zumindest der letztere Müll "speziell designt für unbrauchbare 
Stiftplotter" hat sich aber auch nie durchgesetzt.

Beim Widerstand kann ich mit dem deustchen Symbol leben, obwohl die 
amerikanische Zick-Zack Linie näher am inuitiven ist.

von Dieter N. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ich kenne noch ältere Darstellungen, die gingen wie gezeigt, und die
> Halbkreise sind nichts als eine Abstrahierung davon.

Ja -- etwa so wie kleine Kinder eine Spiralfeder malen, wenn man etwas 
schrägt drauf guckt. Ich hatte tatsächlich eher an eine quer 
durchgeschnittene Spule gedacht -- aber dann sieht man ja eher volle 
Kreise.

>Btw. Es gibt hier im Forum ein Member MaWin, der recht aktiv ist. Was
>treibt plötzlich zunehmend Deppen dazu, sich WinMa oder ähnlich zu
>nennen?
>Fällt denen kein andrer Nick ein?

So spontan nicht. Und die MaWin postings -- ich kann mir bei deren 
Anzahl nicht denken, dass es nur einer ist. Ich denke eher, einige 
können sich dunkel an einen Manfred W. aus der NewGroup dse oder so 
errinnern und nennen sich dann einfach so, wobei sich ein Depp auch mal 
Martin genannt hatte. Auf der Strasse sieht man ja manchmal auch Kinder 
mit dem Namen Kevin K. oder Nike auf den Shirt -- wenn man sie dann 
fragt: Hallo Kevin, was macht die Schule...", da gucken sie erst mal 
ganz komisch. Genauso, wenn einer Adidas auf dem Shirt hat, und man 
fragt, wie viel Euro er denn für das Reklamelaufen bekommt, oder ob das 
Shirt ohne Werbeaufdruck viel teurer ist.

von Salewski, Stefan (oben Dieter N. und WinMa) (Gast)


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Peter R. schrieb:
> als die Zickzack-Linie der USA-Norm, die
> traf auf die Drahtgewickelten Widerstände in etwa zu.

Und nun frage ich mich ja tatsächlich auch noch, ob das US-Symbol für 
einen Widerstand tatsächlich die Abstrahierung für einen Drahtwiderstand 
war.

Ist schon komisch was einem manchmal so durch den Kopf geht. 
Insbesondere dann wenn man nicht wie gewohnt mit Google oder Wikipedia 
Antworten findet.

Gruß,

Stefan Salewski

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> die eckigen DIN Symbole
> für logische Gatter.
>
> Zumindest der letztere Müll "speziell designt für unbrauchbare
> Stiftplotter" hat sich aber auch nie durchgesetzt.

Meinst du die eckigen IEC-Symbole?

von Salewski, Stefan (Gast)


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Marian B. schrieb:
> Meinst du die eckigen IEC-Symbole?

Die waren wohl gemeint, siehe

http://de.wikipedia.org/wiki/Logikgatter

Reichardt/Schwarz verwenden die ja auch in ihrem Buch "VHDL-Synthese", 
aber anderswo habe ich die sonst nicht gesehen.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Die sind heute in der Lehre Standard. Auch und gerade für komplexe 
Schaltwerke (Zähler z.B.). Und sind in absolut jedem Datenblatt drin.

: Bearbeitet durch User
von Schlumpf (Gast)


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MaWin schrieb:
> Beim Widerstand kann ich mit dem deustchen Symbol leben, obwohl die
> amerikanische Zick-Zack Linie näher am inuitiven ist.

Also wenn ich die 0402er so anschaue, sehe ich eher ein Rechteck, als 
eine Zickzack-Line :-)

Oder man verwendet gleich das Symbol für ein Drosselventil aus der 
Fluidtechnik..das finde ich wirklich sehr intuitiv.

von Michael_ (Gast)


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Wer sich darüber jetzt Gedanken macht, kommt fast 100 Jahre zu spät.
Das ist eben so!
Sollen sich die Leute von damals entschuldigen, das es heute 
irgendjemanden nicht passt?
In meinem Radiobuch von 1926 gibt es diese Darstellung schon.
Und in einem von 1933 gibt es den Widerstand als Rechteck und auch die 
Darstellung in Mäanderform.

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