Forum: HF, Funk und Felder [S] Software zur Antennen-Simulation


von asd (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

wir suchen ein Programm um eine Antennengruppe zu simulieren. 
Phasenbeziehungen der Einzelantennen sind wichtig, so dass wir auch das 
Phasenzentrum in Abhängigkeit des Abstrahlwinkels simulieren wollen.
Kann es sein dass die NEC-2 bzw. NEC-4 basierten Programme nur 
Metalldrähte/Luft simulieren können? Also Metallflächen oder dicke 
Stangen aus Drahtgitter zusammen gesetzt werden müssen? Wir wollen auch 
Dielektrika simulieren (z.B. Kunststoff Gehäuse, oder auch andere Sachen 
die in der Nähe der Antenne sein könnten). Wie viel Abweichung würde man 
riskieren wenn man faserverstärkte Kunststoffgehäuse oder -haltestangen 
nicht mit simuliert? Frequenzbereich wäre bis 3GHz. Ich vermute dass man 
am Antennenmast nur Glasfaser- aber keinen Kohlefaser-verstärkten 
Kunststoff verwenden sollte?
Sind der auf der Seite
http://www.mikrocontroller.net/articles/Schaltungssimulation#Antennensimulation
erwähnte "Ansoft Designer" und "PUFF" eher nur was für PCBs mit 
Stripline Strukturen oder kann man auch Freiraumausbreitung simulieren?
Gibts außer den o.g. NEC-basierten Programmen und den Profi-Programmen 
HFSS und CST noch andere die man in Betracht ziehen sollte? Bisher habe 
ich mich mit HF-Schaltungen beschäftigt, aber jetzt muss der Freiraum 
erobert werden...

Vielen Dank im voraus für eure Tipps...

von Physiker (Gast)


Lesenswert?

Hallo.
Mir sind für derartige Vorgaben auch "nur" HFSS und CST bekannt. Denn 
dort
können alle Deine Vorgaben [ Freiraum, Material,..., etc.] berechnet und 
ausgegeben werden.Anschauliche Diagramme, Daten Punkt für Punkt.... !
Beste Grüße.

von Thomas K. (alerte)


Lesenswert?

Zusätzlich wären da noch Empire XCcel und Feko zu nennen, beides auch 
Profi-Software mit entsprechendem Preis. Von Feko gibt es, soweit ich 
weiß, auch eine kostenlose Studentenversion (die aber wohl zu 
eingeschränkt für das Vorhaben sein wird).

Ansoft Designer ist wie du schon geschrieben hast zur Simulation von 
Microstrip, HF-Schaltungstechnik etc, aber nicht für Antennen. PUFF ist 
im Gegensatz zu den vorgenannten eher in der Hobby-Schiene zuhause. Habe 
ich noch nie benutzt, aber vom Aufgabenbereich wohl ähnlich zu Ansoft 
Designer.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

asd schrieb:
> Ich vermute dass man am Antennenmast nur Glasfaser- aber keinen
> Kohlefaser-verstärkten Kunststoff verwenden sollte?

Ist die Frage, wie er dann im Feld gelegen ist.  Ist ja nicht so, dass
man nicht auch sonst Antennen an metallischen Masten aufhängen oder
montieren würde.  Denk an die „klassische“ Yagi auf dem Dach, die wurde
normalerweise auch an einem Metallmast befestigt.

von ich (Gast)


Lesenswert?

EZNEC (W7EL) wäre noch eine Altenative.
Oder MMANA von JE3HHT.
Beide kostenlos.

von Graus (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

Kann es sein dass die NEC-2 bzw. NEC-4 basierten Programme nur
Metalldrähte/Luft simulieren können?

-> Jain. Es ist auch Möglich etwas komplexere Umgebungen zu simulieren, 
nur wird der Fehler immer größer. Für Metalldrähte in Luft ist es 
ausreichend


für verschiedene Komplexitätsgrade gibt es verschiedene Lösungsansätze. 
So kannst du mit der NEC-Engine einfache geradlinige Strukturen gut 
simulieren.

Für weit Komplexere kommst du mit dem Ansatz der Momentenmethode (nutzt 
NEC) nicht weiter. Da musst du dann auf Finite Element Method (HFSS) 
oder Finite Difference Time Domation (CST Microwace) Lösungsmethoden 
zurückgreifen.


Und EZNEC nutzt ja auch nur die NEC-Engine.

Hier kannst du dich etwas belesen:
http://www.feko.info/product-detail/numerical_methods

von asd (Gast)


Lesenswert?

> Ist die Frage, wie er dann im Feld gelegen ist.  Ist ja nicht so, dass
> man nicht auch sonst Antennen an metallischen Masten aufhängen oder
> montieren würde.  Denk an die „klassische“ Yagi auf dem Dach, die wurde
> normalerweise auch an einem Metallmast befestigt.

Schon klar. Ich kenn die Gehäuse von BTS Antennen, das ist immer ein 
(nicht kreisförmiges) Rohr aus einem faserverstärktem Kunststoff. 
Welcher genau hab ich damals nicht gefragt. Man wird natürlich so viel 
wie möglich des Trägers aus Alu oder Stahl machen, lässt sich auch 
einfacher verarbeiten und erden.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.