Hallo, ich möchte das Source-Beinchen eines MOSFETS (TO-220) auf eine Kupferschiene klemmen. Die Kupferschiene würde ich vorab mit Eisen-III-Chlorid anätzen, um das Kupfer vorzureinigen. Mit was kann ich das Beinchen des FETs am besten reinigen, damit eine bestmögliche elektrische Verbindung entsteht? Danke matt
1. Bei Klemmen bin ich relativ mißtrauisch, weil evtl. ein Bogen entstehen kann und dann das Bein in der Luft hängt. 2. Glasfaserpinsel aus dem Schreibwarenladen waren zur Reinigung immer ganz nützlich. Bei MOSFET sollte man aber die statische Aufladung verhindern, die bei solchen Arbeiten entsteht. Also Fädeldraht durchziehen od. anderen metallischen Kontakt herstellen vor der Arbeit. JA, moderne Bauteile haben Schutzdioden, aber weißt Du jetzt schon, ob Deine Teile nach einer Mißhandlung noch so zuverlässig sind, wie im Datenblatt stand?
Oliver Bucher schrieb: > Evtl. mit Salzsäure kurz, Nee, mach das nicht. Salzsäure ist kein guter Oxidlöser und verursacht mehr Probleme, als es beseitigt. > oder reinen alkoholen Auch kein guter Oxidlöser. Am besten wäre die Beinchen mit Kolophonium zu beschmieren und kurz auf mit dem Lötkolben aufzuheizen. Danach etwas Zinn draufgeben, ordentlich verzinnen und mit einer Absaugpistole den Dreck absaugen. Danach sollten die Beinchen problemlos zu löten sein. Ein Vorverzinnen würde sich beim Kupfer nebenbei auch empfehlen. Und vergiss nicht, dass man da zum Löten viel Leistung braucht, weil das Kupfer ein sehr guter Wärmeleiter ist.
Martin Schwaikert schrieb: > Ein Vorverzinnen würde sich beim Kupfer nebenbei auch empfehlen. Und > vergiss nicht, dass man da zum Löten viel Leistung braucht, weil das > Kupfer ein sehr guter Wärmeleiter ist. Ich glaube er will nur klemmen und nicht löten. ich weiss aber nicht ob das eine gute Idee ist. Stichwort Kontaktkorrosion. Ich würde vom Gefühl lieber löten, aber vieleicht wissen andere da mehr drüber. Salzsäure ist übrigens ein sehr guter Oxidlöser, gib mal Rost oder CuO in verdünnte Salzsäure, allerdings handelt man sich damit wirklich mehr Probleme ein. genau wie mit EisenIIIChlorid. Warum das Kupfer aufrauhen. Ich würde eher rein mechanisch mit feinem Schmirgel anschleifen und mit Isopropanol abwaschen.
Udo Schmitt schrieb: > Martin Schwaikert schrieb: >> Ein Vorverzinnen würde sich beim Kupfer nebenbei auch empfehlen. Und >> vergiss nicht, dass man da zum Löten viel Leistung braucht, weil das >> Kupfer ein sehr guter Wärmeleiter ist. > > Ich glaube er will nur klemmen und nicht löten. Oh je! Das hab ich falsch verstanden. Dann würde ich von dem Vorhaben sofort Abstand nehmen. Bei den hochohmigen Gates und der schnellen Oxidbildung selbst bei vergoldeten Kontakten ist es eine Frage von Tagen bis maximal Wochen, bis das Teil entweder immer, oder nie mehr leitet. > Salzsäure ist übrigens ein sehr guter Oxidlöser, Aber nur, wenn das Potential des Oxids nicht hoher ist, als jenes des Chlorid/t/ats... zumindest, wenn ich meinen grauen Erinnerungen an Chemie noch trauen kann :) > gib mal Rost oder CuO > in verdünnte Salzsäure, allerdings handelt man sich damit wirklich mehr > Probleme ein. genau wie mit EisenIIIChlorid. Allerdings. Wenn die Säure (es sei mal dahingestellt, welche) das Zinnoxid der Beinchen aufgelöst hast, dann wird das Zinn in jedem Falle in ein Chlorid/t/at, Sulfit/d/at oder Nitrid/t/at oder Phosp... umgewandelt und danach das Beinchen Selbst zerfressen. Das kann nicht Sinn und Zweck der Sache sein. Durch die vergrößerte Oberfläche oxidiert das Zeug dann noch viel schneller. Also geht der Schuss vollkommen nach hinten los. > Warum das Kupfer aufrauhen. Ich würde eher rein mechanisch mit feinem > Schmirgel anschleifen und mit Isopropanol abwaschen. Mir wäre das zu einfach :)
Crimp oder Löt einen Kabelschuh ans Beinchen. alles andere ist Murks!
Wenn nimm ein Ätzmittel das nicht dazu tendiert eine mega Sauerei zu verursachen bei dem kleinsten fehler... Also zB. Natriumpersulfat MN schrieb: > Crimp oder Löt einen Kabelschuh ans Beinchen. > alles andere ist Murks! 5cm Kabel anlöten und an das Kabel einen Kabelschuh, sieht zugleich auch sehr gut aus.
Wie ihr schon vermutet habt, will ich die elektrischen Verbindungen lediglich durch eine Klemmung herstellen. Im Anhang ist ein Bild, wie ein TO-220-Gehäuse beispielhaft auf Kupferschienen montiert sein könnte. Die obere Kupferschiene hängt an Drain, die untere an Source. Das hochstehende Beinchen ist das Gate. Als MOSFET könnte ein IRF 1404 zum Einsatz kommen. Laut Datenblatt beschränkt das Gehäuse den Strom auf 75A. So um die 70A würde ich damit auch schalten wollen. Deswegen sind mir die Übergangswiderstände so wichtig... Die Klemmverbindung gibt mir während der Entwicklung die Möglichkeit ein defekter FET schnell und einfach zu wechseln. Edit: Geschaltet werden 12V!
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Matt B. schrieb: > Deswegen sind mir die Übergangswiderstände so wichtig... Wie gesagt, ein paar Tage bis Wochen wird das klappen. Danach nicht mehr.
Rohe Kupferoberflächen oxidieren. Warum lässt Du das Beinchen nicht wie es ist. Wichtig ist nur die Sauberkeit. Kupferschiene und FET Beinchen z.B. mit Oszillin o.ä. abwischen und einklemmen. Wenn das Beinchen nicht gekürzt wird, hat man da bei Weitem genug Kontaktfläche.
Das Problem sind die Kupferschienen. Dort geht bei entsprechend dickem Kupfer nur was im 400 Grad heissen Backofen. Und es ist für Tests echt kompliziert. Ich habe selbiges Problem und noch keine richtige Lösung. Auch weil Verschraubungen in Kupfer nicht so dolle sind bzw. Wie macht man das? Mit Unterlegscheiben und nem Loch und Schraube+Mutter ?
Ich nehme zum reinigen oxydierter Bauteile immer meine Zahnpasta. Eine alte Zahnbürste hebe ich für diesen Zweck immer auf. Meine uralten Tronser Trimmer zb. wurden damit wie neu. Riecht halt danach ein wenig nach Pfefferminze...aber nach dem konservieren mit wd 40 gibt sich das wieder.
Matt B. schrieb: > Mit was kann ich das Beinchen des FETs am besten reinigen, damit eine > bestmögliche elektrische Verbindung entsteht? Mit etwas Glück könnte das Eisen-III-Chlorid, wenn man es schon mal im Hause hat, auch andere Metalle anätzen, weiß es aber nicht ganz genau. Jedenfalls ätzt es aber auch Stahlblech, das kam bei mir mal zufällig heraus. Denn ich hatte es mal immer flüssig in einem Emaille-Kochtopf zur späteren Wiederverwendung aufbewahrt, in dem ich die Platinen auch ätzte. Nach drei Jahren hatte der Topfboden dann mal ein Loch, die Emailleschicht war wohl innen an einem Punkt etwas beschädigt.
Kupferschiene mit leicht anschleifen und mit 530506-62 von conrad behandeln. Mosfet-Beinchen lassen wie es ist. Das kupfer kann man bei Bedarf immer wieder nachvergolden.
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