Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wer billig kauft, kauft teuer


von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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... oder so wie ich doppelt...

vor ca. 2 Jahren hab ich mir "jetzt sofort auf der Stelle" ein Voltcraft 
VC-940 gekauft. Eh nicht billig, aber ich wollte es eben jetzt sofort 
haben.

letztens ist mir (sehr zufällig!) aufgefallen, dass die Strommessung 
unglaubwürdige Werte liefert. Geprüft... nicht ein bissi danbeben, 
sondern Faktor 10 und mehr. 15mA werden als 250mA angezeigt.

Wie geht denn sowas?

Schaltplan, zwei verdächtige parallele 1-Ohm-SMD-Widerstände gefunden, 
kontrolliert => die haben um die 40 Ohm :-( Sicherung aber ok.

Keine Ahnung wie sowas passieren kann. Keine Ahnung was ich in den 
letzten zwei Jahren alles falsch gemessen (und fallweise auch 
kalibriert) habe. Obwohl ich vermutlich noch Garantie hätte (wenn ich 
denn die Rechnung fände): ich lege keinen Wert darauf, so einen Mist 
reparieren zu lassen, und in weiterer Folge mit der Unsicherheit zu 
leben.

Grad das Packerl mit dem nigelnagelneuen Fluke 179 bekommen. Hoffentlich 
ist jetzt Ruhe....

Was lernen wir daraus? Meiden wir alles was "...craft" im Namen hat? 
("toolcraft" scheint mir da ja auch so ein Kandidat zu sein.)

bei aircraft (Kompressoren) würd ich jetzt eine Ausnahme machen, mit dem 
teil bin ich sehr zufrieden, hat aber auch nix mit dem blauen C zu 
tun...

von mr. mo (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Schaltplan, zwei verdächtige parallele 1-Ohm-SMD-Widerstände gefunden,
> kontrolliert => die haben um die 40 Ohm :-( Sicherung aber ok.

Hast du in der Schaltung gemessen?

von Peter D. (peda)


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Michael Reinelt schrieb:
> Keine Ahnung wie sowas passieren kann.

Och, das passiert jedem mal.
Spannung messen wollen, aber die Strippen noch im Strombereich 
eingesteckt.
Nach dem Wechsel der Sicherung sollte man immer den Strombereich 
überprüfen.

Passiert besonders gerne, wenn man das Meßgerät jemandem verliehen hat. 
Der macht dann meistens auch eine viel zu starke Sicherung rein. Kein 
Wunder, daß dann die Widerstände durchbrennen.
Der Preis des Meßgerätes ist dabei egal.

von MaWin (Gast)


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"Wer billig kauft, kauft teuer "

?!?

> ein Voltcraft VC-940 gekauft. Eh nicht billig

Als was nun ? Deine Aussage ist bullshit.
Du hast etwas gekauft, das nicht billig war,
und musstest feststellen, daß es trotzdem Schrott ist.

Müsste deine Überschrift nicht lauten

"auch wenn man teuer kauft, ist man vor Schrott nicht
gefeit" ?

Meine 4.95 DM (also 2.50 EUR) Multimeter haben einen
dicken Widerstandsdraht im 10A Bereich, der geht nicht
kaputt, da lötet sich vorher die Buchse aus.

Kaufe das nächste mal also lieber billig.

von Peter D. (peda)


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MaWin schrieb:
> Meine 4.95 DM (also 2.50 EUR) Multimeter haben einen
> dicken Widerstandsdraht im 10A Bereich

Es geht um dem mA-Bereich.
10A ist wieder ne andere Buchse.

von Nitram L. (nitram)


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Michael Reinelt schrieb:
> Keine Ahnung wie sowas passieren kann. Keine Ahnung was ich in den
> letzten zwei Jahren alles falsch gemessen (und fallweise auch
> kalibriert) habe.

Mit einem VC-940 kannst du nichts kalibriert haben...

Aber mal im ernst - hast du nie die Werte in fragegestellt?
Faktor 10 ist doch schon arg viel...
Wenn ich eine Stromaufnahme von 50mA erwarte und 250mA messe muss ich 
mir doch Gedanken machen....

Gruß Martin

von Andrew T. (marsufant)


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Michael Reinelt schrieb:
>
> letztens ist mir (sehr zufällig!) aufgefallen, dass die Strommessung
> unglaubwürdige Werte liefert. Geprüft... nicht ein bissi danbeben,
> sondern Faktor 10 und mehr. 15mA werden als 250mA angezeigt.

das wäre Dir sicher schon früher aufgefallen, wenn es seit Beginn bei 
dem Gerät so wäre.
Denn ein Faktor 10 fällt einem zügig auf, wenn man so in gägngien 
Schaltugne mißt (und parelle überschlägt ob das Ergebnis so sein könnte 
..)

Denke mal eher wie auc handere Poster vermuten: Irgendwan zwischendurhc 
wurde der Bereic hma lüberlastet, und dabie die Widerstände vermurkst.

Eine Fehlbetückung (dann wäre es seit Beginn so, und all Deine Klagne 
wäre berechtigt): Siehst du an der Beschriftung der SMD Widerstände.

>
> Wie geht denn sowas?

s.o.  z.B. Verliehen, Überlastet, Sicherung 250mA nicht da gehabt und 
stattdessen 3 A T eingebaut, wieder überlastet, Sicherung gegen korrekte 
250mA ausgetauscht. nix weiter dabei gedacht und DMM wieder 
zurückgegeben.

Nur so als Beispiel.

>
> denn die Rechnung fände): ich lege keinen Wert darauf, so einen Mist
> reparieren zu lassen, und in weiterer Folge mit der Unsicherheit zu
> leben.

Denke Du hast da keinen wirklichen Grund sowas zu befürchten.
Aber die 2 1 Ohm sind schnell getauscht, und dann hat man wieder ein 
passables Gerät.

Bring'S hier vorbei, ich löte Dir 2  leistungsstärke R ein, und du hast 
ein DMM für den Notfall .-)

>
> Grad das Packerl mit dem nigelnagelneuen Fluke 179 bekommen. Hoffentlich
> ist jetzt Ruhe....
>
> Was lernen wir daraus? Meiden wir alles was "...craft" im Namen hat?

nö. s.o.
Habe ähnliche Fehler bei Keithley, HP, etc. erlebt.
Die Mess-Geräte müssen nur genügend viel "erlebt" haben, dann passiert 
so ziemlich alles.

von Mike (Gast)


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Tipp:

Schwächster Punkt der Low-End Multimeter ist meistens der Drehschalter. 
Hier wird an der Vergoldung gespart und es bilden sich mit der Zeit 
Oxydschichten. Aufmachen, reinigen und etwas Kontaktspray können hier 
Wunder bewirken.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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So, nachdem mein Ärger verflogen ist...

Sicherung hab ich einmal getauscht, aber sicher keine stärkere 
reingegeben. Verborgt hab ichs nie. In letzter Zeit einige Ströme 
gemessen, die stark "impulsverseucht" waren. Vermutlich hat das die 
Widerstände überlastet. Natürlich bin ich draufgekommen dass der Strom 
nicht stimmt, wie es so grob daneben war. Nur weiss ich nicht inwieweit 
das "schleichend" gekommen ist, und seit wann...

Widerstände hab ich schon getauscht, und damit mein (mittlerweile 
zweites) Notfall-DMM.

Von Fall zu Fall prüfen werd ich mir merken, guter Hinweis. Eigentlich 
hätt ich mich darauf verlassen. Entweder kaputt oder (einigermaßen) 
genau. Dass widerstände so eigenartig "abrauchen" können ist neu für 
mich. Optisch hätt ich nix bemerkt. Gemessen in der Schaltung, größer 
kann der R ja eingebauterweise nicht werden :-)

ich seh's positiv: Ich hab den Kauf eh immer bereut, wollte immer schon 
ein "gelbes" haben.

von Peter D. (peda)


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Michael Reinelt schrieb:
> Sicherung hab ich einmal getauscht, aber sicher keine stärkere
> reingegeben.

Da sie angesprochen hat, muß es eine Überlast gegeben haben.
Sicherungen sind recht träge, auch die FF (superflink), da kann es schon 
mal Bauteile reißen.
Die Sicherung soll hauptsächlich verhindern, daß Dir das Meßgerät 
abfackelt.

von Andrew T. (marsufant)


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Peter Dannegger schrieb:
>
> Da sie angesprochen hat, muß es eine Überlast gegeben haben.
> Sicherungen sind recht träge, auch die FF (superflink), da kann es schon
> mal Bauteile reißen.
> Die Sicherung soll hauptsächlich verhindern, daß Dir das Meßgerät
> abfackelt.

Früher (tm) waren die Sicherungen in Multimetern (meist kombiniert mit 
einer Dioden-Clamp) sogar so ausgelegt, dass sie auch die 
Strombereichwiderstände schützten. Und das Abfakeln verhinderten .

Heute scheint häufiger nur letzteres erfüllt zu sein .-)

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Peter Dannegger schrieb:
> Michael Reinelt schrieb:
>> Sicherung hab ich einmal getauscht, aber sicher keine stärkere
>> reingegeben.
>
> Da sie angesprochen hat, muß es eine Überlast gegeben haben.

Hmmm, noch beunruhigender: das ist ewig her :-(

Andrew Taylor schrieb:
> Früher (tm) waren die Sicherungen in Multimetern (meist kombiniert mit
> einer Dioden-Clamp) sogar so ausgelegt, dass sie auch die
> Strombereichwiderstände schützten. Und das Abfakeln verhinderten .
>
> Heute scheint häufiger nur letzteres erfüllt zu sein .-)

Clamp wäre sicher gut über den Widerständen. Wäre neugierig ob mein 
Fluke sowas hat...

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:

> Nach dem Wechsel der Sicherung sollte man immer den Strombereich
> überprüfen.

Mein vorletztes Multimeter hatte für den 10A-Bereich keine Absicherung. 
Dort sprengte ich mit einer irrtümlichen Messung und nur 
Sekundenbruchteilen den integrierten Shunt in einem lackierten 
Mehrfachshuntbaustein. Ein Netztrafo lieferte bei Kurzschluß 
dreistellige Amperezahlen, und irgendwie kam es zum Kurzschluß. Man sah 
aber wenigstens die Risse. Der Shunt war auch nicht ganz defekt, sondern 
bekam ca. 20-30% höhere Werte. Das Gerät lieferte dann auch nur noch 
Fantasiewerte. Weil aber auch die Veredelungsschichten an Buchsen ab 
waren, und man einen Bananenstecker für wirklich jede Messung mehrmals 
hin und her drehen mußte, flog es dann auf den Schrott.

Ein sehr altes früheres Gerät (ICE 680R aus den 1970-ern) hatte für den 
10A-Bereich eine richtig dicke Kupferdrahtspirale. Etwa sowas wie 2,5-er 
Elektrostarrdraht auf dem Daumen aufgewickelt. Da konnte auch nicht so 
schnell was über die Wupper gehen, selbst wenn es mal wenige Minuten an 
z.B. 30A war. Allerdings killte ich andere Meßwiderstände im falschen 
Strommeßbereich. Nachkaufen lohnte sich nicht mehr, denn die Bauteile 
gab es nur beim Gerätehersteller, und einige Bauteile kosteten dann den 
Geräteneupreis. Für eine OA95 zahlte ich dort mal 2 DM, und das ist ja 
nur eine stinknormale Ge-Diode.

Auf dem jetzigen Gerät aus dem Aldi-Wochenprospekt steht nur: Messung im 
10A-Bereich max. 10 Sekunden lang, und bis zur nächsten Messung 15 
Minuten warten. Ich hab damit nur mal Mignonzellen getestet, und auch 
nur eine Sekunde lang. Ansonsten verwende ich diesen Meßbereich lieber 
gar nicht. Da ist als Shunt garantiert nur ein SMD-Klecks drin. Aber 
wenn das mal raucht, dann ärgert man sich über den Neupreis von 20€ auch 
nicht so gigantisch. Ansonsten ist das Billigteil aber sehr genau, das 
konnte ich auf andere Weise (Oszi, Referenzspannungsbausteine, gering 
tolerierte Widerstände) schon verifizieren.

Für seltene Hochstrommessungen mache ich mir z.B. aus Draht schon mal 
selbst einen Shunt, und messe halt die Spannung. Ein altes 
KFz-Multimeter, mit dem man auch Akkuströme z.B. den Starterstrom messen 
kann, hat eine dicke Kupferlasche als Shunt. Das bekommt man auch nicht 
so schnell über die Wupper, außer mit einer Anklemmung direkt parallel 
an den Akkupolen. Es hat allerdings so 5-10% Meßfehler, und das ist auch 
nicht ganz so wichtig, ob es jetzt für 70A mal 63A oder 77A anzeigt. Man 
will da eher mehr nur die Größenordnung, um zu schätzen, wo was faul 
ist.



Übrigens, zum Thema "lange keinen Fehler bemerkt": In der letzten Firma 
wurden Meßgeräte zyklisch nach Plan geprüft. Der Lagerist, der natürlich 
auch Elektroniker war und kein reiner Lagerheini, machte das als gut 
zeitfüllende Tätigkeit mit. Auch zu Hause im Hobby kann man das mal, 
jedoch etwas in Grenzen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Wilhelm F. schrieb:

> Übrigens, zum Thema "lange keinen Fehler bemerkt": In der letzten Firma
> wurden Meßgeräte zyklisch nach Plan geprüft. Der Lagerist, der natürlich
> auch Elektroniker war und kein reiner Lagerheini, machte das als gut
> zeitfüllende Tätigkeit mit. Auch zu Hause im Hobby kann man das mal,
> jedoch etwas in Grenzen.

Das sollte man sich zu Herzen nehmen.

Allein - wie prüft man sinnvollerweise den Strom-Bereich? Kleine, 
einigermaßen genaue KSQ? Ideen jemand?

von ... (Gast)


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> Auf dem jetzigen Gerät aus dem Aldi-Wochenprospekt

Link?
Ich hab da nichts gefunden.

von Peter D. (peda)


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Wilhelm F. schrieb:
> Mein vorletztes Multimeter hatte für den 10A-Bereich keine Absicherung.

Mein Metermann 37XR hat eine:
10A Fuse: Fast Blow 10A/1000V, minimum interrupt rating 30 kA
Die Sicherung kostet 16€, wenn man 10 kauft, einzeln 50€.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> Allein - wie prüft man sinnvollerweise den Strom-Bereich? Kleine,
> einigermaßen genaue KSQ? Ideen jemand?

In Grenzen ginge zur Grobüberprüfung bestimmt ein Labornetzgerät mit 
einstellbarem Strom. Bei Strömen unter 100mA werden die aber auch 
ungenauer, zumindest meines.

Aber sicher, ne einfache KSQ mit OP und Spannungsfolger bekommt man mit 
einem Prozent Genauigkeit leicht hin. Dafür braucht man nur den OP, 
einen Transistor, einen Shunt, und eine genauere Spannungsquelle für den 
Sollwert. Auf diese Weise baute ich vor Jahrzehnten einen ersten 
einfachen NiCd-Akkulader, der 50mA liefern soll. Es schwankte mit 
Toleranzen dann halt mal zwischen 49 und 51mA. Es war auch ein 5%-Shunt 
drinne, und nur einfache Sollwertspannung nicht von einem guten 
Referenzbaustein.

Ein Prozent Genauigkeit ist auch im Alltag bei Messungen eher kein 
Problem, daß man dann irgendwo in ein Messer läuft, sondern wenn es 
mehrere 100 Prozent werden, und ein Gerät sehr spinnt.

von Wilhelm F. (Gast)


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... schrieb:

>> Auf dem jetzigen Gerät aus dem Aldi-Wochenprospekt
>
> Link?
> Ich hab da nichts gefunden.

Da wirst du auch nichts finden, denn das war 2010. Mein Gerät lebt also 
schon seit fast 4 Jahren.

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:

> minimum interrupt rating 30 kA

Was genau bedeutet das?

von MaWin (Gast)


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Die Sicherung kann mindestens 30000A trennen.
Bei höheren Strömem bleibt ein lichtbogen bestehen und die Sicherung 
nützt nichts.

von Ratgeberbär (Gast)


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Ich würde gern mal darauf hinweisen, dass sich aus der Aussage "mein 
billiges Multimeter ist Schrott", nicht ableiten lässt, dass Billig = 
Schrott ist. Es sagt nur, dass nicht alles Billige gut ist. Und wer 
hätte das wohl angezweifelt...

Aber ganz unabhängig: ich hab auch so ein 940er und bin sehr 
unzufrieden. Die Buchsen sind zu eng und ruinieren die Stecker, das 
mitgeliferte Kabel war völliger Schrott und die Werte sind nicht stabil 
sondern driften gern. Klar, im Rahmen der Specs, aber trotzdem hässlich. 
Dann lieber ne Stelle weglassen.
Aber das Buchsenproblem ist das widerlichste.

Die Aussage mit den guten 5 Euro Multimetern kann ich übrigens nur 
unterstützen. Relativ unsicher, aber genauer als Specs und so billig, 
dass man 5 kaufen und selektieren kann. Behält man zwei und schmeisst 
drei weg. Zudem sind sie handlich und man hat für mA und V keine 
getrennte Buchse.

von Ratgeberbär (Gast)


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von Peter II (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> Allein - wie prüft man sinnvollerweise den Strom-Bereich? Kleine,
> einigermaßen genaue KSQ? Ideen jemand?

mit einem Widerstand und einer Spannungsquelle?

1k Widerstand an 12V sollte in etwa 12mA ergeben.

von Icke ®. (49636b65)


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Hab hier ein ~20 Jahre altes Voltcraft VC333 (einfaches 3-stelliges 
DMM). Im 200mA-Bereich weicht es ca. um 1mA vom UT804 ab, die 
Spannungsmeßbereiche sind ähnlich genau. Erstaunlich gut für solch ein 
billiges Teil (kostete seinerzeit irgendwas um die 25 Deutsche Mark) und 
innerhalb der Spezifikation. Ist immer noch im Werkstatteinsatz und 
erfüllt seinen Zweck. Lediglich der Drehschalter hat manchmal einen 
Aussetzer, einmal Hin- und Herdrehen reicht aber.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Peter II schrieb:
> Michael Reinelt schrieb:
>
>> Allein - wie prüft man sinnvollerweise den Strom-Bereich? Kleine,
>> einigermaßen genaue KSQ? Ideen jemand?
>
> mit einem Widerstand und einer Spannungsquelle?
>
> 1k Widerstand an 12V sollte in etwa 12mA ergeben.

Ja schon. Aber das ist herumgefuddel, und das mach ich (so wie ich mich 
kenne) genau zweimal und dann nie wieder (bis ich in drei Jahren hier 
wieder mir meinen Frust von der Seele schreibe)

kleines batteriebetriebenes Gerät mit zwei Bananenbuchsen, (Dreh-) 
Schalter mit ein paar Stellungen entsprechend den wichtigsten 
Meßbereichen (uA/ma/A), welches gleich neben dem Meßgerät im Schrank 
steht - das würd ich dann auch regelmäßig verwenden.

von John Ruskin (Engl. Sozialreformer 1819-1900) (Gast)


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Zum Nachdenken über Preise

„Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein wenig 
schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, 
die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher 
Machenschaften.
Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, weniger 
zu bezahlen.

Wenn wir zu viel bezahlen, verlieren wir etwas Geld, das ist alles.
Wenn wir dagegen zu wenig bezahlen, verlieren wir manchmal alles, da der 
gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu 
erhalten.
Nehmen wir das niedrigste Angebot an, müssen wir für das Risiko, das wir 
eingehen, etwas hinzurechnen.
Und wenn wir das tun, dann haben wir auch genug Geld, um etwas Besseres 
zu bezahlen.“

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Ratgeberbär schrieb:
>http://digitalvoltmeter.net/digital-voltmeter/digital-multimeter-alongside-its-maintenance-tips-for-great-performance

Diese marktschreierische Werbeseite strotzt nicht gerade vor Fachwissen. 
Aber auf der Seite gibts ein paar humoristische Einlassungen, die ich 
euch nicht vorenthalten möchte:

> When compared with analog counterparts, a multimeter is best because it
> offers readings in digital forms.

> Most of the multimeter come with user manuals from different manufacturers.

> You should go through the warnings page keenly to gather info on how to
> deal with accidents such as electrical shock, and fire among others.

Aber sie ist wenigstens ehrlich:
> digitalvoltmeter.net is a participant in the Amazon Services LLC
> Associates Program, an afiliate advertising program designed to provide
> a means for sites to earn advertising fees by advertising and linking
> to ("Digital Voltmeter" (amazon.com, endless.com, smallparts.com or
> myhabit.com).

: Bearbeitet durch User
von Skeptiker (Gast)


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Dir ist aber (hoffentlich) schon klar, dass Preisbildung heutzutage 
oftmals ein ziemlich willkürlicher Akt ist, bei dem für ein Produkt das 
genommen wird, was der Markt hergibt und nicht was es tatsächlich Wert 
ist?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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John Ruskin (Engl. Sozialreformer 1819-1900) schrieb im Beitrag 
#3532973:
> Zum Nachdenken über Preise

Der gute alte John spricht mir zwar aus der Seele, was der aber nciht 
berücksichtigt hat, ist dieser elende "ich will das jetzt haben!" 
Reflex.

(Herr, gib mir geduld, aber sofort!)

von Paul Baumann (Gast)


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Diesen Spruch habe ich das letzte Mal beim Schlüsseldienst gelesen.
Wohl als Rechtfertigung für die enormen Preise...
:-(

MfG Paul

von Ratgeberbär (Gast)


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>Diese marktschreierische Werbeseite

Das ging nur um den Typ. Es gibt das Teil bei Ebay für unter 5 Euro.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Ratgeberbär schrieb:
> Das ging nur um den Typ.
Dann nenne doch einfach Hersteller und Typ. Am Besten mit einem selbst 
gemachten Foto und einem kurzen Text, warum das Teil empfehlenswert ist.

Der Link auf diese Webseite ist jedenfalls weniger hilfreich.

von Icke ®. (49636b65)


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John Ruskin (Engl. Sozialreformer 1819-1900) schrieb im Beitrag 
#3532973:
> Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, weniger
> zu bezahlen.

Herr Ruskin hatte in seiner Zeit recht mit diesem Satz. Heute nicht mehr 
uneingeschränkt. Die allerbilligsten Waren haben nach wie vor meist eine 
schlechte Qualität. Aber leider bekommt man auch für viel Geld längst 
nicht mehr unbedingt hochwertige Qualität. Weder Preis noch Markenname 
sind noch verläßliche Orientierungspunkte. Die Zustände geplanter 
Obsoleszenz haben sich mittlerweile derart verschärft, daß ich bestimmte 
Geräte, z.B. Drucker, gar nicht mehr verkaufe und auch keine 
Empfehlungen ausspreche. Ich schicke die Kundschaft mit der Maßgabe zum 
Blödmarkt, sie sollen das billigste Gerät kaufen, welches die nötigen 
Funktionen mitbringt und akzeptable Verbrauchsmaterialkosten hat. Denn 
nach der Garantie wird es so oder so bald defekt sein...

von Wilhelm F. (Gast)


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Ratgeberbär schrieb:

> Es sagt nur, dass nicht alles Billige gut ist.

Also billig und billiger Inhalt ist auf jeden Fall immer noch viel 
besser, als teuer und nur billiger Inhalt. Das muß man halt irgend wie 
abschätzen, oder raten. Mit langer Erfahrung geht es mit dem Raten aber 
auch tendenziell besser, man bekommt hier und da einfach sowas wie ein 
Bauchgefühl gegenüber einem völlig Ahnungslosen.

Daß im 20€-Multimeter nicht alles wie in einem Fluke ist, ist einfach 
völlig klar, und wenn es halt der SMD-Fliegenschiß-Shunt für den 
10A-Meßbereich ist.

von Ratgeberbär (Gast)


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>Dann nenne doch einfach Hersteller und Typ.

Sehr lustig. Das Teil wird unter tausend Namen und in diversen Farben 
verkauft. Mit und ohne Transistortester etc. Ist am Ende aber alles 
gleich und optisch sehr ähnlich.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Icke ®. schrieb:
> Aber leider bekommt man auch für viel Geld längst
> nicht mehr unbedingt hochwertige Qualität.
Wie wahr!

Ich würde teilweise gerne (wirklich gerne!) viel Geld ausgeben, um etwas 
zu kriegen das ein paar Jahre hält. No way. Nicht in diesem leben.

von Axel R. (Gast)


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verkauf das Ding :)
Beitrag "[V]Voltcraft VC940 bzw. UT71E Leistungsmessgerät"

war natürlich nur Spasss.
ich will hier niemendem was unterstellen. Wollt enur nachsehen, was ein 
VC940 ist und bin über die google-Bildersuche über den Link gestolpert.

von Axel R. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Das kann Dir auch mit'm 960er passieren. Oder so ähnlich. 
Abteilungsübergreifend verliehen...

von Paul Baumann (Gast)


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Axel schrub:
>Abteilungsübergreifend verliehen...

Alles, was mit "F" anfängt, verleiht man nicht:
-Frauen
-Fahrzeuge
-Ferkzeug

;-)
MfG Paul

von Harald W. (wilhelms)


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Peter Dannegger schrieb:

> 10A Fuse: Fast Blow 10A/1000V, minimum interrupt rating 30 kA
> Die Sicherung kostet 16€, wenn man 10 kauft, einzeln 50€.

Dann schau noch mal bei anderen Anbietern. Eigentlich kosten
solche Sicherungen um die 8EUR.

von Gerri (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Alles, was mit "F" anfängt, verleiht man nicht:
> -Frauen
> -Fahrzeuge
> -Ferkzeug


-Feuerzeug

nicht vergessen!!!

von Dirk J. (dirk-cebu)


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- Weiber
- Wagen
- Werkzeug
und dann paßt der Kalauer auch besser.

von Paul B. (paul_baumann)


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Dirk schrob:
>..und dann paßt der Kalauer auch besser.

Echt? Ich dachte wirklich, daß man Ferkzeug mit "F" schreibt.
;-)
MfG Paul

von Harald W. (wilhelms)


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nono schrieb im Beitrag #3534567:
> Westgeld

Du meinst französische Franken?

von eProfi (Gast)


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> Echt? Ich dachte wirklich, daß man Ferkzeug mit "F" schreibt.
Wenn es dem Wilhelm seins ist, schon.

Grundsätzlich meide ich C, wo es geht, das VOLTCRAFT LCR-9063 
LCR-Messgerät kostet 44 Euro, und es ist neben einem 7106 und ein 
bisschen Kleinzeugs nichts drin.

Das etwas bessere VOLTCRAFT LCR 4080 mit RS232 für nur 166 Euro ("zu 
einem absoluten Profigerät, und das ganze zum Spitzenpreis.") gibt es 
auch unter der Bezeichnung PEAKTECH 2165 mit USB beim R für 115 Euro.
Ich komme mir da nur noch veräppelt vor.

von Verleihnix (Gast)


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Kleine Verleih-Kunde

Paul Baumann schrieb:
> Alles, was mit "F" anfängt, verleiht man nicht:
> -Frauen
> -Fahrzeuge
> -Ferkzeug
>
> ;-)

Dirk J. schrieb:
> - Weiber
> - Wagen
> - Werkzeug

Gerri schrieb:
> -Feuerzeug
>
> nicht vergessen!!!

Stimmt !!!
Verliehene Feuerzeuge verschwinden auf bisher ungeklärte Weise
spurlos auf Nimmerwiedersehen aus diesem Universum.

Wohingegen verliehene Frauen (Weiber) irgendwann zurückgegeben werden.
Oder plötzlich von ganz alleine wieder auftauchen.

Fahr- und Ferkzeuge (Wagen und Werkzeuge)
haben nach dem Verliehenwordensein eine Macke.

Bei verliehenen Frauen (Weibern) ist es genau umgekehrt.

;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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eProfi schrieb:

>> Echt? Ich dachte wirklich, daß man Ferkzeug mit "F" schreibt.
> Wenn es dem Wilhelm seins ist, schon.

Stimmt. Nur dem Wilhelm sein Werkzeug heißt Ferkzeug. ;-)

> Grundsätzlich meide ich C, wo es geht, das VOLTCRAFT LCR-9063
> LCR-Messgerät kostet 44 Euro, und es ist neben einem 7106 und ein
> bisschen Kleinzeugs nichts drin.

Vom Blauen Claus hatte ich 1982 mal das weiter oben beschriebene 
Multimeter, in dem der Shunt gesprengt war. Das kostete 1982 auch 100 
DM, und drinne war der ICL7106 mit einem 3,5-Stellen-LCD, wie es damals 
neu und modern war. Einen OP 358 sah ich drinnen noch, saonst außer den 
Widerständen nichts. Der Name auf dem Gerät hieß Beka, vielleicht der 
Herstellername.

Also das ICE 680R, was ich nur ein paar Jahre zuvor zum selben Preis 
hatte, war schon dagegen ein sehr solides Kaliber, wenn auch 
Drehspulinstrument. Ich würde mich auch heute gar nicht vor einem guten 
Drehspulinstrument scheuen.

von Schwachstrombastler (Gast)


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Ich kann die Begeisterung über Fluke nicht verstehen. Fast alle Flukes, 
mit denen ich bisher zu tun hatte, hatten irgendwelche Macken.
Zwei davon hatten Probleme mit diesen Kontaktgummis zu den Displays, 
sodass man mit Pappstücken nachhelfen musste. Bei einem anderen war das 
Metall im Inneren einer Anschlussbuchse gebrochen. Eine Reparatur war 
natürlich nur durch Austausch des gesamten Buchsenblocks möglich.
Bei den anderen erinnere ich mich nicht mehr an die genauen Probleme.

von Adam X. (Gast)


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eProfi schrieb:
> Das etwas bessere VOLTCRAFT LCR 4080 mit RS232 für nur 166 Euro ("zu
> einem absoluten Profigerät, und das ganze zum Spitzenpreis.") gibt es
> auch unter der Bezeichnung PEAKTECH 2165 mit USB beim R für 115 Euro.
> Ich komme mir da nur noch veräppelt vor.

Ich frage mich dabei, was manche Leute dazu bringt, unbesehen Geräte 
einer dieser beiden Marken zu kaufen. Des Öfteren findet man nach 
kurzer Suche das billigere Produkt des Originalherstellers. Vor allem, 
aber nicht nur, wenn man's selber importiert.
Krass finde ich z.B. PEAKTECH 1245 543,53 vs. Owon SDS7102 379,00 (DE), 
aber eben auch das VC-940, was ja wohl einem UT71E entspricht.

Wobei - im zitierten Fall trifft das nicht zu - ein EXTECH 380193 ist 
teurer.

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