Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Differentialgleichung durch Matrizzen erstellen


von sweep (Gast)


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Hallo,

Ich habe ein großes Problem :)
Und zwar habe ich ein recht komplexes Ersatzschaltbild mit sieben 
Kondensatoren. Ich möchte dazu die Differentialgleichungaufstellen, für 
weitere, weil ich diese für weitere Berechnungen am Modell in Matlab 
nutzen möchte. Nur scheint mir die zu fuß methode umständlich, ich 
wollte ob jemand eine Idee hat wie man prinzipiell die 
differentialgleichung aus matrizzen ableiten (heruasschreiben) kann. 
Welche Matrix dazu muss ich aufstellen? Ich meine genügt eine 
Maschenmatrix wie beim Maschenpotentialverfahren?

Währe toll wenn jemand diese einfache differentialgleichung durch 
beschreibung von matrizzen aufstellt und ne kurze erklärung dazu gibt :)


mfg

von sweep (Gast)


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Oh jetzt habe ich die DGL vergessen :)


   ue-----[-R1-]------[-R2-]-----Ua
       |           |
       -           -
       - C1        - C2
       |           |
    -----------------------------GND

von oohh (Gast)


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Und was spricht dagegen, mit komplexen Impedanzen zu arbeiten ?

von sweep (Gast)


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Wie soll ich denn da komplexe signale an die Eingängen (rechteck mit 
unterschiedlichen tastverhältnis, rampenfunktionen und co) ins system 
bekommen?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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sweep schrieb:
> Währe toll wenn jemand diese einfache differentialgleichung durch
> beschreibung von matrizzen aufstellt und ne kurze erklärung dazu gibt :)

Nun, ganz simpel. Du ersetzt jedes Einzelbauelement durch seine 
jeweilige Elementarmatrix in Kettenform (A-Parameter). Dann 
multipliziert du alle A-Matrizen miteinander.

P.S.: Im Anhang noch ein kleines Beispiel eines RC-Gliedes

: Bearbeitet durch User
von sweep (Gast)


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Wau danke Joe. Ich schaue es mir mal an und versuche die DGL im obigen 
beispiel herauszufinden :)

von sweep (Gast)


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Hallo,
Ich wollte die obige Schaltung nun versuchen die übertragungsfunktion 
durch die vierpolmethode aufzustellen, allerdings habe ich da noch eine 
frage.


In deinem Script möchtest du auch die übertragungsfunktion u2/u1 haben:
Aus der verkettungsmatrix nimmste mit U1 = A11*U2 + A12*I2
Wenn nun I2 = 0 dann kommt man auf das richtige ergebnis, aber warum 
muss ich hier I2 = Null setzen?

So in diesem Zusammenhang nun zu meiner schaltung, siehe anhang:

Ich habe C1, R1, und C2 durch eine PI Schaltung zusammengefasst und in 
eine Kettenmatrix A1 aufgenommen. R2 ist dann nur noch A2. Dann habe ich 
beide zusammen multipliziert mit A = A1*A2.

Mit I2=0 und U1 = A11*U2 komme ich diesmal nicht zum ziel! Wie ist denn 
nun die herengehensweise? Ruch den Widerstand R2 muss der herausgehende 
strom doch berücksichtigt werden oder?

Mfg

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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sweep schrieb:
> Wenn nun I2 = 0 dann kommt man auf das richtige ergebnis, aber warum
> muss ich hier I2 = Null setzen?

Die Übertragungsfunktion des allseits bekannten PT1-Gliedes, so wie ich 
es vorgerechnet habe, ergibt sich nur wenn der Ausgang des Netzwerkes 
nicht belastet wird. Das bedeutet also, dass der Strom I2=0 ist oder ein 
möglicher Abschlusswiderstand unendlich.

sweep schrieb:
> So in diesem Zusammenhang nun zu meiner schaltung, siehe anhang:

Das Pi-Glied sieht korrekt aus, der Längswiderstand auch.

Doch nun zur eigentlichen Frage. Welche Übertragungsfunktion möchtest du 
für diese Schaltung denn haben? Bei der Funktion U2/U1 entfällt in der 
Tat R2 da ja kein Strom in den Ausgang fließt. Möglicherweise lautet ja 
deine Aufgabenstellung I2/U1 zu berechnen. In diesem Fall musst du 
natürlich die Matrizengleichung nach diesen Variablen umstellen.

Nachtrag:
Wenn du tatsächlich U2/U1 bei gegebenen Abschlusswiderstand suchst, so 
muss Ra selbstverständlich in das Gleichungssystem einbezogen werden. 
Auch R2 spielt dann natürlich eine Rolle. Wie du siehst, musst du erst 
mal deine Aufgabenstellung konkretisieren.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ich habe mal schnell U2/U1 unter Berücksichtigung von Ra berechnet ;-)
Die Rechnung ist unter Verwendung der Hybridmatrix einfacher. Also A in 
H umrechnen. Diese Umrechnung sollte immer möglich sein.

von sweep (Gast)


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Hallo,

Danke schön für die Erklärung. Ich hatte da einen Denkfehler. Die obige 
Schaltung ist nur ein Auszug aus einer anderen und ich erhoffte mir das 
ich dann per Superposition die einzelnen übertragungsfunktionen vom Typ 
U2/U1 einfach aufaddieren kann.

Aber klar der Ausgang ist unbelastet .. somit ist der Typ U2/u1 nicht 
möglich aber mit I2/u1 gehts.

Vielen Dank :)

von sweep (Gast)


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Ahh fetzt. Dazu habe ich eine Frage. Mal Angenommen ich habe mehere 
Netzwerke die zusammen auf einen Punkt gehen, bei dem dann Ra als 
gemeinsame Last gegen Masse anliegt.

Dann müsste ich doch gelten Ia = ia1 + ia2 + .. + ian gelten (das die 
ströme der zweige). Das heist ich müsste für jeden zweig ne 
Übertragungsfunktion U1/Ia1; U2/Ia2; .. Un/Ian aufastellen. Und diese am 
Knotenpunkt mit den einzelströmen ersetzen oder?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Korrekt.

von Martin S. (sirnails)


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sweep schrieb:
> Und diese am
> Knotenpunkt mit den einzelströmen ersetzen oder?

Ja, das wäre die klassische Überlagerung nach Helmholtz und sollte immer 
funktionieren.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Die Methode I2/U1 setzt natürlich voraus, dass U2=0 bzw. Ra=0 ist. Ist 
U2 <> Null, muss selbstverständlich Ra berücksichtigt werden.

von Josef (Gast)


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Da du jetzt doch Laplace benutzt waere die
Modifizierte Knotenanalyse (modified nodal analysis)
das uebliche Verfahren.

Fuer dein Bsp.

                  U2
  ue-----[-R1-]------[-R2-]-----Ua
       |           |
       -           -
       - C1        - C2
       |           |
    -----------------------------GND

gibt das

[G1+sC1        -G1          0] [Ue]    [0]
[-G1         G1+G2+sC2    -G2] [U2] =  [0]
[0             -G2         G2] [Ua]    [0]

Das kann man direkt aus der Schaltung ablesen und hinschreiben.

Gruss

von sweep (Gast)


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Ahh .. ich erinnere mich. Das wurde uns im studium mal kurz vorgestellt 
an einer komplexen integrierten schaltung .. aber damals verstand ich 
nur einen bruchteil. ich denke auch, die MNA ist genau das wonach ich 
suche. Ich schaue sie mir mal an und meld mich dann wieder :)

von sweep (Gast)


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So,
Aber du hast jetzt ein Beispiel mit Knotenanalyse gezeigt und nicht mit 
der modifizierten knoten analyse. Ich musste jetzt, durch das Gaußsche 
Eliminationsverfahren das lineare GLeichungssystem bestehend aus 
Leitwertmatrix G und Ergebnisvektor I   (UG=I) vereinfachen können, 
sodass gleich auf die Übertragungsfunktion komme.

Kann man auch in Matlab eigentlich die koeffizienten der MAtrix und 
vektoren angeben uns so die Parameter der charakteristischen GLeichung 
der Übertragungsfunktion berechnen lassen? Ich meien ab einem gewissen 
grad der komplexität wird das rechnen fand hand sehr fehleranfällig :)

von Josef (Gast)


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Symbolisch oder numerisch?

Numerisch sollte Matlab kein Problem haben.
Eine symbolische Polberechnung könnte spannend werden.

Gruss

von fff (Gast)


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matlab kann das auch symbolisch lösen
einfach mit "syms R1 R2 C1 C2 ..." lösen

von Josef (Gast)


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Schön,

ich habe leider kein Matlab. Aber kann mir jemand die Matlab Lösung von

x^7 + a6*x^6 + a5*x^5 + a4*x^4 + a3*x^3 + a2*x^2 + a1*x + a0 = 0

sagen.

Und falls Matlab eine Lösung findet, weiss jemand den benutzten
Algorithmus dafür.

Danke

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