Hallo *, ich entwickle zur Zeit eine IGBT-Vollbrücke. Es liegt einen Fehler vor, bei dem ich mir bereits ein Wolf besucht habe und alleine nicht weiterkomme. Der Schaltplan und das Platinenlayout ist angehängt. Erstmal zur Funktionsweise: - Die IGBT-Vollbrücke wird zwischen 0-300 V bei 500 Hz bei bis zu 15 A betrieben. - Die Spannungsniveaus werden über galvanisch trennende DC/DC-Wandler auf der Platine erzeugt, vorhandene Steuerspannung wird über eine LED angezeigt - Die Takterzeugung erfolgt über einen TL494 - Die Steuerspannung GND_S ist galvanisch getrennt von der Hauptstromkreismasse GND - Als Treiber werden galvanisch trennende HCPL-J312 verwendet - Totzeit und Frequenz ist einstellbar - der rechte untere Schaltungsteil ist eine Überstromabschaltung und funktioniert, ist aber völlig egal für den vorliegenden Fehler Jetz zur Fehlerbeschreibung: - Bis 50 V Eingangsspannung funktioniert die IGBT-Vollbrücke einwandfrei, Test bei bis zu 3 A - Ab 50 V Eingangsspannung passiert plötzlich folgendes: * Die Status-LED für den 15 V DC/DC-Wandler (Versorungsspannung für die Treiber und damit die Gatespannungen) erlischt, Spannung bricht zusammen (mit Oszi beobachtet) * Vollbrücke setzt komplett aus, Strom wird null * Der DC/DC-Wandler startet wieder, wird dabei sehr heiß * Die Status-LED erlischt erneut und die Vorgänge wiederholen sich im Sekundentakt Was, zur Hölle, ist da los? Ich vermute einen Kurzschluss der 15 V-Spannungsversorgung. Nur wo? Ist das Platinenlayout ein einer Stelle schuld? Ich konnte den Kurzschluss, wenn es einer ist, nicht finden. Ich bitte um eure genialen Ideen ;-) Danke für die Antworten im Vorraus.
Alleine aus dem Layout kann man erkennen, dass hier Wald- und Wiesen DC/DC Wandler zum Einsatz kommen die für diesen Zweck nicht gemacht sind. Die haben i.d. Regel 1000V Prüfspannung (kurzzeitig) und ich würde die für diesen Zweck auch nicht über 50V einsetzen. Vor allem auch wegen der steilflankigen Impulsbelastung. Für solchen Zweck gibt es Wandler die mit 3-5KV spezifiziert sind. Die gibt es aber nicht in dem von dir verwendetem Gehäuse. z.B. http://www.recom-international.com/?id=48&no_cache=1&user_recom_pi2[sword]=RxxPxx%20RxxP2xx%20RV&L=1 Hier scheint aber auch in der Schaltung was nicht zu stimmen. Für jeden IGBT in der Hight Site brauchst du einen separaten DC/DC wandler dessen Minus an den jeweiligen Emitter kommt. Bei dir geht der Minus vom Wandler auf GND. Das ist absoluter Blödsinn.
Sehe gerade, Falls das ganze auschließlich getaktet über Bootstrap laufen soll mag es von der Schaltung her gehen, aber ob der 1W Wandler dafür ausreichend ist wage ich zu bezweifeln. Ich würde zumindestens den Elko am 15V Wandler deutlich größer machen. Was sagt den das Oszi über die 15V. Auf alle Fälle geht es mit 100% Duty nicht. Die verbrauchte Energie in den Bootstrap-Elkos muss in je nach Tastverhältnis in kürzester Zeit nachgeladen werden. Da die gesamten 15V aber nur von 2*22uF unterstützt werden kann das eng werden. Ersetz die 15V doch mal mit was Ordentlichen zum testen.
Ja, die High-Side-IGBTs werden über eine Bootstrap-Schaltung versorgt. Mit dem TL494 ist im Push/Pull-Modus nur max. 50%-Duty-Cycle möglich. Bis zum Totpunkt ist die Versorungsspannung der IGBTs völlig stabil (14 V oder so) und es würde mich sehr wundern, wenn die 1-W-Wandler nicht ausreichen würden da zwar die Impulsleistung beim Laden der Gates hoch ist, diese aber aus den Kondensatoren kommt. Die mittlere Leistung zum Ansteuern von IGBTs ist sehr gering. Die Spannungsfestigkeit der Wandler ist tatsächlich vll nicht geeignet, aber wenn das die Ursache wäre, wäre doch der Wandler Schrott nach einem Durchbruch. Und die Betriebsspannung war bisher nie über 50 V; der Fehler tritt auch bei kleinen Strömen auf. In einer ersten Platinenversion, noch mit IR2110, hatte ich eine dicke 15-V Quelle zur Versorgung. Da hatte sich aber gleiches Fehlverhalten gezeigt... Ich werde trotzdem nochmal versuchen, den Wandler zu ersezen!
Wenn die Elkos zu klein wären, würde die Schaltung doch nie funktionieren? Ich hab mir die Gate-Ströme angeguckt. Der höchste war 0,8 A (Impuls) und hat sich bis zum Totpunkt nicht verändert! Bis auf das Spannungsplataeu beim Einschalten durch die Miller-Kapazität, das größer wurde, hab ich nix erkennen können =/ Vielleicht habe ich auch was übersehen...
Stell mal ein paar Oszibilder von Out-1, Out-2, den Gates und der 15V Schiene rein und wir sehen weiter. Alles ander ist Kaffeesatzleserei.
raaged schrieb: > > Jetz zur Fehlerbeschreibung: > - Bis 50 V Eingangsspannung funktioniert die IGBT-Vollbrücke > einwandfrei, Test bei bis zu 3 A > - Ab 50 V Eingangsspannung passiert plötzlich folgendes: > * Die Status-LED für den 15 V DC/DC-Wandler (Versorungsspannung für > die Treiber und damit die Gatespannungen) erlischt, Spannung bricht > zusammen (mit Oszi beobachtet) > * Vollbrücke setzt komplett aus, Strom wird null > * Der DC/DC-Wandler startet wieder, wird dabei sehr heiß > * Die Status-LED erlischt erneut und die Vorgänge wiederholen sich > im Sekundentakt > > Was, zur Hölle, ist da los? Ich vermute einen Kurzschluss der 15 > V-Spannungsversorgung. Nur wo? Ist das Platinenlayout ein einer Stelle > schuld? Ich konnte den Kurzschluss, wenn es einer ist, nicht finden. > > Ich bitte um eure genialen Ideen ;-) Danke für die Antworten im Vorraus. Ich weiß nicht genau wer Dein Layout gemacht hat und ob die Platine daheim in der Küche geätzt wurde - also wie das in echt aussieht - aber bei den Abständen (die für 300V viel zu gering sind, über die Strombelastbarkeit der Leitungen sag ich auch nix) kannst schon ein Problem bekommen daß Dir da irgendwas bei 50V anfängt durchzubrechen..... Fotos der Platine und Oszibilder wären hilfreich.... Grüße MiWi
Hola! Folgendes hat sich ergeben / durchgeführt. * die 12 / 15 V DC/DC-Wandler sind vorläufig raus und durch dicke Labornetzteile ersetzt --> Der Fehler bleibt, aber die 15 V sind stabil. Der Fehler des DC/DC-Wandler ist also nur Folgefehler, Ursache wo anders --> Gate-Beschaltung völlig i.O. * leistungsstärkere Speisung durch selbstgebautes Netzteil --> Es ist sowohl die Höhe der Eingangsspannung, als auch der Strom der Vollbrücke, der den Fehler verursacht, nicht wie erst gedacht nur die Spannung. * Pulse des von der Hauptstromkreis masse getrennten TL494 angeguckt --> Siehe da: er verursacht die Grütze. Die Steuerimpulse kommen nicht mehr bzw. nur sehr komisch. * Hohe Ströme + Taktgeber geht plötzlich nicht mehr: EMV kackt mir auf die Schaltung. * Vermute dass mir etwas auf den Taktgeber koppelt. Fotos von meinem Aufbau, der Platine und den Oszi-Bildern in drei Stufen. 1) geht 2) fängt an zu stottern 3) nix geht mehr Blau: Einer der Kanäle des TL494 Gelb: Ausgangsspannung der Vollbrücke Mein Layout ist wohl Grütze. Wollte ich zu schnell fertig machen. Strom Hin- und Rückleitungen liegen nicht aufeinander. Was im abgebildeten Layout nicht zu sehen ist, ist eine große Masseleitung außen um die Vollbrücke an den Wandler (hab ich gleich entfernt als mir aufgefallen ist, wie unsinnig das ist). Denke da koppelt sich auch was ein... Kann ich noch was retten, ohne die Platine gleich neu zu fertigen?
Schade, dass keiner Rat wusste =/ Ich hab's hinbekommen. * Abschaltlogik vorerst komplett raus * lange Masseleitungen aufgetrennt und neue kurze per Hand gelegt * Ladestrom für den TL494 erhöht (R des Oszillators verkleinert) * Frequenz der Vollbrücke vorerst auf 500 Hz reduziert (Kapazität des Oszillators größer) Et voila, es geht. Die Steuerpulse kommen regelmäßig und sind nicht mehr EMV-gestört. Witzigerweise wird meine Vollbrücke ab 152 V Eingangsspannung unsymmetrisch, also die positive Halbwelle wird weiter größer, die negative bleibt bei 152 V. ô.O Jemand dazu ne Idee?
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