Hi! Ich entwickle in einer Firma Elektronik, die gerne mal 20 Jahre verwendet wird. Ich baue jetzt ein neues Gerät. Die Ersatzteile dafür sollten auch 20 Jahre verfügbar sein. Ich verwende wo es geht Standardbauteile die es von vielen Herstellern gibt, zum Beispiel 74HC595. Auch die Schnittstellen möchte ich zukunftssicher auslegen, das heißt zum Beispiel Ethernet. Bei anderen Sachen wird es aber schwieriger: Zum Beispiel die Mikrocontroller sind immer Single Source. Das heißt, macht der Hersteller pleite oder stellt die Produktion des Controllers ein, dann muss ein Redesign folgen. Das ist nicht so gut. Außerdem lassen sich Bauteile nur begrenzte Zeit lagern. Welche Möglichkeiten gibt es hier? Der Preis spielt eine untergeordnete Rolle, da es in der Regel Einzelstücke sind. Gruß Peter
Diese Frage solltest Du in einem chinesischen Forum stellen !
Bestaendiger schrieb: > Der Preis spielt eine untergeordnete Rolle, da es in der Regel > Einzelstücke sind. Verstehe ich nicht. Im Lichte dieser beiden Aspekten dürfte die Problematik von langfristiger Bauteilverfügbarkeit doch von geringer Relevanz sein.
Bestaendiger schrieb: > Die Ersatzteile dafür > sollten auch 20 Jahre verfügbar sein. In der Elektronik bekommst du morgen schon nicht mehr das Ersatzteil, welches du heute verbaut hast. Also, hau raus die Scheiße! Morgen kommt ein neuer Entwickler, der in der Lage ist, dem dummen Kosumenten vorzugaukeln, sein Produkt ist das non plus ulta.
Bestaendiger schrieb: > Hi! > > Ich entwickle in einer Firma Elektronik, die gerne mal 20 Jahre > verwendet wird. Ich baue jetzt ein neues Gerät. Die Ersatzteile dafür > sollten auch 20 Jahre verfügbar sein. > ... > Der Preis spielt eine untergeordnete Rolle, da es in der Regel ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ > Einzelstücke sind. ^^^^^^^^^^^^ Dann kaufe einen kleinen Vorrat, und lagere ihn gut ein; wenn di Angst groß genug ist, dann notfalls auch in einem Bankschließfach. ;-)
Bestaendiger schrieb: > Welche Möglichkeiten gibt es hier? > Der Preis spielt eine untergeordnete Rolle, da es in der Regel > Einzelstücke sind. Genügend einkaufen und auf Lager legen. Auch mit der der Programmier-Hard und Software aufpassen. In 20 Jahren kann viel passieren. Lg.
J.-u. G. schrieb: > Bestaendiger schrieb: >> Der Preis spielt eine untergeordnete Rolle, da es in der Regel >> Einzelstücke sind. > > Verstehe ich nicht. Im Lichte dieser beiden Aspekten dürfte die > Problematik von langfristiger Bauteilverfügbarkeit doch von geringer > Relevanz sein. Doch, es geht darum, ein ausgefallenes Gerät möglichst schnell zu reparieren. Bauteile kann man leider nicht unendliche lange lagern... Michael L. schrieb: > Dann kaufe einen kleinen Vorrat, und lagere ihn gut ein; wenn di Angst > groß genug ist, dann notfalls auch in einem Bankschließfach. Leider kann man Bauteile nicht unbegrenzt lange lagern...
L. P. schrieb: > Genügend einkaufen und auf Lager legen. NEIN! - Kauft heute das Billigste, was iht bekommen könnt! Z.B. eine Waschmachine oder einen Trockner von Hoover (englische Kacke), aber billig. Je billiger das Gesumgot ist, desto leichter fällt es, den Scheiß zu entsorgen. Niemals mehr ein deutsches Produkt kaufen!!! Ihr werdet NUR verarscht.
Bestaendiger schrieb: > Leider kann man Bauteile nicht unbegrenzt lange lagern... Ist das ein Naturgesetz oder was? (Mal ganz davon abgesehen, dass 20 Jahre ein recht begrenzter Zeitraum sind.) :-/
Hi, bei Einzelstücken würde ich mir, wie bereits geschrieben, weniger Sorgen um Lieferbarkeit machen. Entweder einlagern (falls es sich lohnt) oder auf eine Plattform setzen, die es in 15 Jahren noch am ehesten gibt. Auch wenn man dort mal einen Mikrocontroller durch ein neueres Modell ersetzen muss, kann man dann zumindest einen Großteil des Quellcodes und des HW-Designs wiederverwenden. Ansonsten wäre ein Tipp, auf Automotive-Teile zu setzen. Dort müssen die Hersteller in der Regel auch lange Verfügbarkeit sicherstellen. HTH Chris
Chris R. schrieb: > Ansonsten wäre ein Tipp, auf Automotive-Teile zu setzen. Dort müssen die > Hersteller in der Regel auch lange Verfügbarkeit sicherstellen. Das ist ein guter Tipp, da werde ich drauf achten! Chris R. schrieb: > Entweder einlagern (falls es sich lohnt) oder auf eine Plattform setzen, > die es in 15 Jahren noch am ehesten gibt. Welche Plattformen sind das? Oder andersherum, welche Plattformen solle ich meiden? Gruß Peter
Manche Hersteller spezifizieren für Industrie und Automotive Anwendungen wie lange die Teile genau ab erster Veröffentlichung verfügbar bleiben. Einen Hersteller der das spezifiziert solltest Du wählen...
Mac Gyver schrieb: > Manche Hersteller spezifizieren für Industrie und Automotive Anwendungen > wie lange die Teile genau ab erster Veröffentlichung verfügbar bleiben. > Einen Hersteller der das spezifiziert solltest Du wählen... Da werde ich drauf achten. Gruß Peter
Bestaendiger schrieb: > Leider kann man Bauteile nicht unbegrenzt lange lagern... Warum kann man sie nicht unbegrenzt lagern? Nimm Bauteile, die nicht gelötet werden. Also DIP/DIL im Sockel oder SMD auf einem Adapter. Die kannst du auch noch nach 25 Jahren verarbeiten.
Haltbar schrieb: > Bestaendiger schrieb: >> Leider kann man Bauteile nicht unbegrenzt lange lagern... > > Warum kann man sie nicht unbegrenzt lagern? > > Nimm Bauteile, die nicht gelötet werden. Also DIP/DIL im Sockel oder SMD > auf einem Adapter. Die kannst du auch noch nach 25 Jahren verarbeiten. Wenn es nur um Reperatur geht, und nicht um automatisierte Großproduktion, dann ist Löten auch nach 25 Jahren noch kein Problem.
Es lohnt nicht, Elektronik einzulagen, denn ein neues Schmartphone ist unter den neuen Konsumenten mehr wert, als eine ordentliche Errektion. Neue Schmartphones kommen bereits eher raus, als dass die alten kaputt gehen.
Haltbar schrieb: > Warum kann man sie nicht unbegrenzt lagern? > > Nimm Bauteile, die nicht gelötet werden. Also DIP/DIL im Sockel oder SMD > auf einem Adapter. Die kannst du auch noch nach 25 Jahren verarbeiten. Michael L. schrieb: > Wenn es nur um Reperatur geht, und nicht um automatisierte > Großproduktion, dann ist Löten auch nach 25 Jahren noch kein Problem. Ok, lagern ist wohl doch so kein großes Problem wie ich dachte. Hatte dabei die Elkos im Hinterkopf, die ja austrocknen. Aber das sind ja Standardbauteile, die auch in 20 Jahren noch verfügbar sein werden.
Zum µC: Ich habe in einem Post hier gelesen, dass noch nie ein PIC abgekündigt wurde: Beitrag "Re: Atmel oder PIC"
Chris R. schrieb: > Dort müssen die > Hersteller in der Regel auch lange Verfügbarkeit sicherstellen. Sagte ein Optmist bevor der Konkursverwalter kam... Wichtige Sachen sollte man so bauen, daß man notfalls in 20 Jahren die Baugruppe komplett ersetzen kann durch ein "Update" vom Hersteller. Solange die Schnittstellen und die Stecker noch brauchbar sind, sollte etwas Hoffnung bestehen. Ob komplett gelagerte Baugruppen mit Elkos oder Schaltnetzteilen in 20 Jahren noch brauchbar sind habe ich große Zweifel. Beim 1.Einschaltvorgang nach dieser Zeit wird ein freundliches Pffft der Elkos grüßen und das Unix-Datum ist 2038 abgelaufen womit die SW auch seltsame Sachen tun wird. Also Quellen in gut lesbarem Datenformat auf gängigem Datenträger aufheben bis 2038!
oszi40 schrieb: > Wichtige Sachen sollte man so bauen, daß man notfalls in 20 Jahren die > Baugruppe komplett ersetzen kann durch ein "Update" vom Hersteller. Jetzt ist auch mir bekannt, warum du hier durchweg gute Beiträge leistest. Diese Denke ist unter deutschen Firmen nicht mehr erwünscht. F*ck for Nachhaltigkeit. Derjenige, der in Europa die meiste Kohle verdient, soll für die unterschiedlichsten Produkten ablaschen, obwohl diese nur die Wäsche umdrehen und Waschpulver fressen.
oszi40 schrieb: > Ob komplett gelagerte Baugruppen mit Elkos oder > Schaltnetzteilen in 20 Jahren noch brauchbar sind habe ich große > Zweifel. Also wenn die Elkos das einzige Problem sind... Für die wird sich auch in zwanzig Jahren Ersatz finden lassen. Besonders wenn es um Einzelstücke geht ist ja der Aufwand zur Instandsetzung überschaubar.
Progger schrieb: > Also wenn die Elkos das einzige Problem sind. es geht um spezielle ICs, z. Bsp. µC
Einen 80C85 sollte man immer haben. Kein Scherz. Es war schon mal ao weit, daß die NASA weltweit noch Privatbesitzer mit Restbeständen suchte, weil Intel bereits alle alten Produktionsanlagen vernichtet hatte, wo es noch große Halbleiterstrukturen gab, an denen man interessiert war.
Bestaendiger schrieb: > Bei anderen Sachen wird es aber schwieriger: Zum Beispiel die > Mikrocontroller sind immer Single Source. Das heißt, macht der > Hersteller pleite oder stellt die Produktion des Controllers ein, dann > muss ein Redesign folgen. Das ist nicht so gut. Außerdem lassen sich > Bauteile nur begrenzte Zeit lagern. > Welche Möglichkeiten gibt es hier? http://www.freescale.com/webapp/sps/site/overview.jsp?code=PRDCT_LONGEVITY_HM Und als Alternative: Alles in ein FPGA packen, inkl. Softcore. In 10 Jahren nimmst Du Deinen VHDL-Code, portierst ihn auf ein neues FPGA, und weiter gehts. Da darfst Du dann aber nur auf Open Source setzen, denn binäre IPs sind nicht portierbar. Aber das ist ja im Prinzip alles verfügbar. fchk PS: So lebt auch der Landecomputer von Apollo 11 als FPGA-Implementation weiter, und das ist jetzt 40 Jahre her: http://opencores.org/project,agcnorm
:
Bearbeitet durch User
Etwas anderes wichtiges ist oben in einem der Posts vielleicht etwas untergegangen: Module mit definierten Schnittstellen Teile Deine Baugruppe sinnvoll in Funktionsmodule auf. Verbinde diese Module mit Standardsteckern (z.B. 2,54mm Stift/Buchsenleiste). Und lege eine Dokumentation an, die genau diese Schnittstellen zwischen diesen Modulen definiert, wie die Signale dort aussehen, was für Randbedingungen gelten etc. Im Fehlerfall kannst Du so schnell rausfinden welches Modul Mist baut - Oszi dran, Oszi-Output mit Doku vergleichen. Genau so natürlich mit digitalen Signalen. Auch dort möglichst auf seit Jahren verbreitete Dinge wie I2C, SPI und UART setzen. Und wenn bei einem Modul trotz eingelagerten Automotive-Bauteilen nichts mehr zu retten ist, kannst Du die Funktionalität dieses Moduls mit der dann verfügbaren Technik nachbauen ohne das ganze Gerät neu entwickeln zu müssen. Früher gab es zu jedem Fernseher ein Servicemanual in dem genau sowas enthalten war. Denn Fernseher waren teuer und man ging davon aus, daß kaputte Fernseher repariert werden. Mittlerweile ist nicht mal mehr bei teuren Messgeräten für 10+ KEUR ein Schaltplan dabei.
Max H. schrieb: > Zum µC: Ich habe in einem Post hier gelesen, dass noch nie ein PIC > abgekündigt wurde: Beitrag "Re: Atmel oder PIC" Dann versuch mal PIC1650 zu bestellen.
Haltbar schrieb: > Bestaendiger schrieb: >> Leider kann man Bauteile nicht unbegrenzt lange lagern... > > Warum kann man sie nicht unbegrenzt lagern? > > Nimm Bauteile, die nicht gelötet werden. Also DIP/DIL im Sockel oder SMD > auf einem Adapter. Die kannst du auch noch nach 25 Jahren verarbeiten. Ich kann mich dunkel entsinnen, dass hier mal etwas in der Richtung erörtert wurde. Da ging es glaube ich um Teile aus einem C64 die lange eingelagert waren und dann nicht mehr funktionierten.
Hallo Peter, beim Einsatz von programmierbarer Elektronik sollte auch die Toolchain noch verfügbar sein. Also Betriebssystem, Compiler... archivieren und regelmäßig auf lauffähigkeit prüfen. Ich habe ein Projekt mit SBCs, die jetzt im 12. Jahr laufen. Da haben wir Ersatzgeräte eingelagert. Da die verwendeten Bauteile darauf ausgelegt waren, laufen die Tauschteile auch noch. Wenn ich allerdings die Software ändern müsste, würde ich zur Restaurierung der Toolchain und meines Wissens ca. 1 Woche brauchen. Da ist der Modulansatz sicher eine gute Lösung. Dessen Vorteile habe ich erlebt, als ein bestelltes Bauteil nur noch als Teilieferung kam. Da habe ich im Gesamtsystem die Displayplatine angepasst, und gut wars. Grüße, Kurt
Hi, die Langzeitverfügbarkeit ist tatsächlich ein großes Problem, dass einem in der Industrie oft begegnet. Keine Firma wirft eine Maschine für 1M€ nach 5 Jahren weg, hier werden oft 10 Jahre gefordert und die Teile dann 20 Jahre betrieben. Oder 50... Man aber viel tun: - Beim Hersteller eine Langzeitverfügbarkeitserklärung nachfragen, teils bekommt man soetwas tatsächlich. Allerdings eine für >10Jahre habe ich das noch nicht gesehen. Wichtig beim µC. - gänige Bauteile nehmen, keine Exoten. Immer Seconed sources suchen. - Nichts nehmen, was bei der Entwicklung schon zu lange auf dem Markt ist. Das ist nicht allgemeingültig, weil z.B. einen NE555 wird es vermutlich noch länger geben. (oder 100n 0603 oder soetwas wie 2N7002 und BC847...). - Packages verwenden, die für die Anwendung "üblich" sind (auch auf das Pinning achten!). z.B. SOT23-5 für Einzel OPAMPs. --> erhöht die chance, brauchbaren Ersatz zu finden. - Auf Last Time Buys achten und diese auch wahrnehmen. - Die CAD- Unterlagen gut aufheben, dann muss man sie nicht vom Hersteller der Leiterplatte zurückholen (schon erlebt...) 20Jahre ist trotzdem sehr hart. Da wird man nicht ohne Lager auskommen.
Frank K. schrieb: > http://www.freescale.com/webapp/sps/site/overview.jsp?code=PRDCT_LONGEVITY_HM Gerd E. schrieb: > Module mit definierten Schnittstellen > > Teile Deine Baugruppe sinnvoll in Funktionsmodule auf. Verbinde diese > Module mit Standardsteckern (z.B. 2,54mm Stift/Buchsenleiste). Und lege > eine Dokumentation an, die genau diese Schnittstellen zwischen diesen > Modulen definiert, wie die Signale dort aussehen, was für > Randbedingungen gelten etc. > > Im Fehlerfall kannst Du so schnell rausfinden welches Modul Mist baut - > Oszi dran, Oszi-Output mit Doku vergleichen. Genau so natürlich mit > digitalen Signalen. Auch dort möglichst auf seit Jahren verbreitete > Dinge wie I2C, SPI und UART setzen. Kurt Harders schrieb: > beim Einsatz von programmierbarer Elektronik sollte auch die Toolchain > noch verfügbar sein. Also Betriebssystem, Compiler... archivieren und > regelmäßig auf lauffähigkeit prüfen. Humpfdidumpf schrieb: > - Nichts nehmen, was bei der Entwicklung schon zu lange auf dem Markt > ist. Das ist nicht allgemeingültig, weil z.B. einen NE555 wird es > vermutlich noch länger geben. (oder 100n 0603 oder soetwas wie 2N7002 > und BC847...). > - Packages verwenden, die für die Anwendung "üblich" sind (auch auf das > Pinning achten!). z.B. SOT23-5 für Einzel OPAMPs. --> erhöht die chance, > brauchbaren Ersatz zu finden. > - Auf Last Time Buys achten und diese auch wahrnehmen. > - Die CAD- Unterlagen gut aufheben, dann muss man sie nicht vom > Hersteller der Leiterplatte zurückholen (schon erlebt...) Das sind alles sehr gute Tipps, damit kann ich arbeiten. Vielen Dank!
>Außerdem lassen sich Bauteile nur begrenzte Zeit lagern.
Ach ja ? Ein modernes Lager haelt die Teile unter trockenem Stickstoff.
Die halten Jahrhunderte. Elkos vielleicht nicht.
>Auch die Schnittstellen möchte ich zukunftssicher auslegen, das heißt zum
Beispiel Ethernet.
Eine Frage der benoetigten Bandbreite. Ich verwende seriell, das reicht
fuer meine Anwendungen. Die wird's immer geben. Ich geb den Leuten die
alternative zwischen RS232, RS422, RS485 und USB-to-Serial.
Softwaremaessig, auf beiden Seiten, ist das alles dasselbe.
Nachtrag: Welchen Mikrocontrollerplattformen gebt ihr die größten Zukunftschancen? Welchen die wenigsten?
Bei Einlagerung ist die Quizfrage, ob die µC herstellerseitig durchweg "maskenprogrammiert" sind. Wenn es da versteckte EPROM-Bereiche gibt auf die der User keinen Zugriff hat, die der Hersteller aber nutzt zur Unterbringung von IDs, Weichenstellung bei Pinouts und Stromsparvarianten (um kostengünstig ein und dasselbe Die mit verschiedenen Eigenschaften verkaufen zu können), Code Protection, Bugfixing etc., dann ist halt Ende sobald dort die Bits kippeln. Normale Datenblätter und Blockschaltbilder schweigen diesbezüglich.
Bestaendiger schrieb: > Welchen Mikrocontrollerplattformen gebt ihr die größten Zukunftschancen? > Welchen die wenigsten? Die nächsten 10 Jahre über werden wir wohl primär 32Bit µCs auf Basis von ARM Cortex-M sehen während 8Bit µCs langsam verschwinden. Aber noch längerfristiger vorauszusehen ist unrealistisch. Da Cortex-M ja nur der Core ist, aber noch nichts über die Peripherie sagt, reicht Dir das für Dein Problem nicht. Wenn Du heute nen STM32 nimmst und dann in 15 Jahren einen LPC reinpflanzen willst, musst Du den Code noch mächtig anpassen. Die oben im Thread vorschlagene Lösung mit dem FPGA und Softcore finde ich da gar nicht mal so schlecht - VHDL gibts schon ne Weile und das wird auch in 20 Jahren noch auf dann aktueller Hardware synthetisierbar sein.
Weshalb sollten die 8 bitter verschwinden ? Die 4 bitter sind ja auch immer noch da. Die sind dort wo wir sie nicht sehen. Dafuer in ultrahohen Stueckzahlen.
Hi, hinz schrieb: > Max H. schrieb: >> Zum µC: Ich habe in einem Post hier gelesen, dass noch nie ein PIC >> abgekündigt wurde: Beitrag "Re: Atmel oder PIC" > > Dann versuch mal PIC1650 zu bestellen. Naja, Frank schrieb im verlinkten Ursprungsbeitrag ja auch "Kein Microchip PIC". Der 1975 entwickelte PIC1650 wurde aber schon lange vor Verkauf der GI Halbleitersparte und anschließender Umstrukturierung zu Microchip abgekündigt. Davon abgesehen stammen die heutigen PIC zwar tatsächlich vom PIC1650ab, haben aber auch erhebliche Unterschiede. Ausserdem könnte man heute mit einem PIC1650 recht wenig anfangen da diese Maskenprogrammiert wurden. (Die programmierbare Version war der als Entwicklungsplattform gedachte PIC1664) Ist aber schon etwas OT, für den TE eher uninteressant. Was aber vielleicht noch eine Rolle spielt ist das die Aussage -keine Microchip PIC abgekündigt- zwar fast, aber nicht ganz korrekt ist. Tatsächlich gibt es schon ein paar abgekündigte modernere PICs. Einmal eine Sonderversion des 16F888 für Bosch, sowie eine Sonderversion des dsPIC33FJ128 für einen ungenannten Kunden. Dann noch drei ältere DsPIC30 die durch Funktionsgleiche A-Versionen ersetzt wurden. (Wirkt sich daher maximal auf bestimmte Zertifizierung aus, technisch ist ein 1-1Replacement möglich) Die einzige für Kunden der Normalserien ggf. wirklich problematische Abkündigung ist die der rfPIC12c509 da es hier kein 1-1 Replacement gibt, nicht einmal wenn man die Forderung des Replacements auf die reine Aussenbeschaltung unter Inkaufnahme von Codeänderungen begrenzen würde. Zusammengefasst kann man aber trotzdem sagen das Microchip bisher im µC Bereich sehr Lieferbewusst war und mit einer einzigen Ausnahme keine für evtl. Kunden wirklich problematische Abkündigung ausgesprochen hat. Im Vergleich mit so manch anderem HErsteller stehen die also als sehr zuverlässig dar. Was die Zukunft bringt wird sich aber noch zeigen müssen. Humpfdidumpf schrieb: > - Beim Hersteller eine Langzeitverfügbarkeitserklärung nachfragen, teils > bekommt man soetwas tatsächlich. Allerdings eine für >10Jahre habe ich > das noch nicht gesehen. Wichtig beim µC. Also Erklärungen für 12 Jahre habe ich auch schon gesehen. Allerdings muss man sich diese Erklärungen auch ganz genau ansehen, denn einige von denen sind fast das Papier nicht wert auf dem sie verfasst sind. Da finden sich dann bei genauem Lesen doch wieder ausstiegsklauseln in dem die Langzeitverfügbarkeit nur dann garantiert wird wenn tatsächlich in der ganzen Zeit auch ausreichend hohe Bauteilmengen gekauft werden. (Was der Einzelkäufer nicht wirklich beeinflussen kann, mal abgesehen das ausreichende Käufe auch ohne eine solche Erklärung den Erhalt der Serie garantieren würde...) Also wirklich Verlass (Einschränkung: Insolvenz) ist nur auf solche Erklärungen die keine Austiegsklauseln bieten. Und die gibt ein Produzent wirklich nur dann wenn daran ganz ganz dicke Einzelverträge geknüpft sind. Die sind also selten. Wichtiger wäre es daher sich die EOL Policy der einzelnen HErsteller jeweils genau anzusehen und nur solche Anbieter zu berücksichigen die dort die Möglichkeit bieten über bestimmte Produkte automatisch informiert zu werden und eine ausreichend lange Frist zwischen EOL Information und Last Time Buy garantieren. Bamit man notfalls in Ruhe die Verfügbarkeit/Eignung von Ersatztypen sowie den Bedarf abklären kann bevor man ggf. eine Order plaziert. Ansonsten kann ich den Ausführungen von Humpfdidumpf (ohne nochmaligen Fullquote) nur zustimmen... Bestaendiger schrieb: > Nachtrag: > Welchen Mikrocontrollerplattformen gebt ihr die größten Zukunftschancen? > Welchen die wenigsten? Also das "GANZE PLATTFORMEN" vom MArkt verschwinden werden dürften wir die nächsten 10, auch 20 Jahre nicht wirklich erleben. Aber was nützt dir die Plattform wenn ganu der benötigte Typ nicht mehr zu bekommen ist! Nehmen wir als Beispiel mal die CORTEX M3. Diese Plattform wird definitiv noch lange zeit im 32Bit Bereich große Marktanteile haben. Im Moment erleben wir eine wahre Typenexplosion! Das sagt aber gar nichts darüber aus wie es mit der Langzeitverfügbarkeit des von dir genau benötigten Bausteins aussieht. Im Gegenteil: Je größer die Typenvielfalt um so GERINGER ist doch die Chance das genau der ausgesuchte µC auch in 15JAhren noch zu erhalten ist. So hat beispielsweise TI ja vor kurzem mal kurz eine ganze Prozessorfamilie als "NRND" eingestuft. (die ganze Stellaris Serie) Nur die TIVA Serie wird weiterentwickelt. Zwar ist dies noch lange nicht mit EOL gleichzusetzen sondern nur eine Ankündigung das der HErsteller plant diese Serie auslaufen zu lassen. (wird -erst einmal- weiter produziert und supported). Aber diese Familie ist damit zumindest angezählt und das Ende wird durch diesen Status meist erheblich Beschleunigt. So oder so ist die Bauteilaswahl immer ein kleines Glückspiel. Du kannst nur die Chancen verbessern. Bei den µC halt in dem du dich für einen größeren HErsteller entscheidest der sich auch in der VErgangenheit durch lange Laufzeiten ausgezeichnet hat. Die "Plattform" ist dabei irrelevant weil es dir nicht weiterhilft... Dann solltest du bei diesem Hersteller eine gängige Version wählen, also wenn es sich vermeiden lässt keine speziell für eine Aufgabe designte Sonderversionen sondern gute Allrounder. Und hier auch auf ein gängiges Package und möglichst viele gleichwertige Ersatztypen achten. Also wenn deine Anwendung beispielsweise sehr viel Ram und/oder Programmspeicher aber nur wenige IO Pins braucht nicht den einen µC im SSOP28 Gehäuse wählen der als einziger in diesem Gehäuse deinen Anforderungen entspricht sondern dann eher zu einem Typ mit TQFP64 greifen wo es dann noch zwanzig andere Subtypen gibt die ebenfalls passen und auch nicht mehr als 5minuten an Codeanpassungen bei einem Typwechsel benötigen. Gruß Carsten
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.