Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Nicht dimmbarer LED Spot ist dimmbar!?


von Conny G. (conny_g)


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Guten Abend!

ich teste derzeit diverse LED MR16 Spots um den bestmöglichen in 
Leistung, Lichtfarbe und Bauform/Design zu finden.

Nach Test von 6 oder 7 verschiedenen sind meine Favoriten immer noch die 
von Philips, Master LED bzw CorePro. (Immer noch: sind seit ein Jahren 
für mich die besten). Sie sind lichtstark, haben eine perfekten 
Lichtkegel und, das für mich grundlegendste Kriterium, sie haben das 
neutralste, natürlichste, warmweisse Licht.
Alle anderen haben einen Violettstich (Hand sieht aus wie Fleisch beim 
Metzger) oder einen Blaustich (weiß sieht grau aus, Farben blaustichig) 
oder sie haben einen Mangel an gelb.
Letzteres ist noch der am wenigsten unangenehme "Fehler".

Technisch ist die Philips Master LED 7w mein Favorit, dimmbar und ohne 
aktive Kühlung (wie es die 10w hat).
ABER: hässlich, weil dunkelgrau gerippt und steht um 7mm aus den 
üblichen Downlightfassungen heraus.

Nun wäre ein guter Ersatz die 6,5W CorePro (in weiß, steht nicht aus der 
Fassung), ABER: nicht dimmbar.
Sagt jedenfalls das Datenblatt:
http://www.lighting.philips.de/pwc_li/main/shared/lighting-philips/lightcommunity/trends/led/masterled/CorePro_LEDspot_MR16_09_2013_LR.pdf

Heute habe ich sie mit ein paar anderen Testkandidaten (die alle dimmbar 
sind) in der Küche eingebaut und ... sie ist dimmbar!!
Und zwar ohne jeglichen Unterschied zu den anderen.

Wie kann das sein?

Ist das nur Marketing-Produktpositionierung um mehr von den teureren 
"Master" zu verkaufen, dh einen Unterschied zwischen den beiden sonst 
quasi nahezu identischen Lampen auszuweisen?
(Die CorePro kosten mit 10 Euro die Hälfte)

: Bearbeitet durch User
von D. V. (mazze69)


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Conny G. schrieb:
> Ist das nur Marketing-Produktpositionierung um mehr von den teureren
> "Master" zu verkaufen, dh einen Unterschied zwischen den beiden sonst
> quasi nahezu identischen Lampen auszuweisen?

Falls beide mal put sind, kannst du sie ja mal sezieren, um deren innere 
Organe zu vergleichen.

von Elo (Gast)


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wenn ich das richtig aus dem Datenblatt gelesen habe sind das doch 12-V- 
Systeme?
wieso sollen die nicht dimmbar sein, oder wie funktioniert dein Dimmer 
denn?
PWM oder U-Regelung

von Conny G. (conny_g)


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Es geht ja weniger darum, was ich für einen Dimmer habe, sondern warum 
dieser Spot dimmbar ist.
Die Tatsache, dass die LED Spots alle dimmen erübrigt die Untersuchung 
des Dimmers, denn es funktioniert ja.

Ansonsten zur Frage: ich kann nicht genau sagen, was es für ein Dimmer 
ist, aber bisher hatte ich in der Küche die klassische 12v 
Halogen-Installation mit elektronischem Taster-Dimmer.
Vermute es handelt sich um dimmfähige elektronische Trafos, die von 
einem elektronischen Taster angesprochen werden.

von MaWin (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Wie kann das sein?

Vielleicht weiss der hersteller mehr als du, beispielsweise:

Der Eingangskondensator hält nicht den wiederholten Spitzenstrom aus, 
der beim Dimmen im Einschaltmoment entsteht.

von D. V. (mazze69)


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MaWin schrieb:
> Der Eingangskondensator hält nicht den wiederholten Spitzenstrom aus,
> der beim Dimmen im Einschaltmoment entsteht.

Ist der wiederholte Einschlatstrom größer als der bei einem einzigen 
Einschaltvorgang?

von Mr. Tom (Gast)


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D. V. schrieb:
> Ist der wiederholte Einschlatstrom größer als der bei einem einzigen
> Einschaltvorgang?

Das vielleicht nicht, aber 5000 mal im Leben einschalten ist weniger als 
100 mal pro Sekunde.

von Elo (Gast)


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entweder ich verstehe hier nur Bahnhof oder es dreht sich nicht um die 
LEDs > Leuchtmittel > Spots?
bei 12-V-Systemen > Leuchtmitteln kannst du TE, wenn dir das was sagt, 
die auch an ein Labornetzteil oder einstellbares NT mit max 12-V 
anschließen und die Spannung runterregeln, damit verringert sich die 
Stromaufnahme und die LED > das Leuchtmittel wird dunkler > sozusagen 
gedimmt!
da du aber wahrscheinlich keinen Plan von Elo und der Technik hast, 
kommen dann solche Fragen und Antworten wie von dir zu lesen?

@ MaWin
> Der Eingangskondensator hält nicht den wiederholten Spitzenstrom aus,
> der beim Dimmen im Einschaltmoment entsteht
klär mich mal auf was das heißen soll > Eingangs-C´s bei 12-V-Systemen 
gibt es wohl eher nicht!
da ist doch sicherlich max. eine Gleichrichtung drin, um an U~ 
Netzteilen auch noch zu funzen?

von Conny G. (conny_g)


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Elo schrieb:
> entweder ich verstehe hier nur Bahnhof oder es dreht sich nicht um die
> LEDs > Leuchtmittel > Spots?
> bei 12-V-Systemen > Leuchtmitteln kannst du TE, wenn dir das was sagt,
> die auch an ein Labornetzteil oder einstellbares NT mit max 12-V
> anschließen und die Spannung runterregeln, damit verringert sich die
> Stromaufnahme und die LED > das Leuchtmittel wird dunkler > sozusagen
> gedimmt!
> da du aber wahrscheinlich keinen Plan von Elo und der Technik hast,
> kommen dann solche Fragen und Antworten wie von dir zu lesen?

Immer erstaunlich wie der fehlende persönliche Kontakt hier dazu 
verleitet die Leute anzuprollen. Danke für die nette Ansprache und den 
guten Stil im Umgang.

> @ MaWin
>> Der Eingangskondensator hält nicht den wiederholten Spitzenstrom aus,
>> der beim Dimmen im Einschaltmoment entsteht
> klär mich mal auf was das heißen soll > Eingangs-C´s bei 12-V-Systemen
> gibt es wohl eher nicht!
> da ist doch sicherlich max. eine Gleichrichtung drin, um an U~
> Netzteilen auch noch zu funzen?

Da wäre ich mir nicht so sicher, dass in den Spots keine Kondensatoren 
sind. Eher wäre ich mir sicher, dass da welche drin sind.
Denn LEDs würden übel flimmern, wenn sie an 50Hz nur gleichgerichteter 
12V Wechselspannung betrieben würden.
Und da die meisten alten 12V Installationen auf 12V Wechselstrom 
basieren müssen die Spots das ausgleichen können um rückwärtskompatibel 
zu sein.
Ansonsten würde es das Flimmern deutlich verschlimmern, wenn man dann 
mit Phasenanschnittsdimmer die 12V dimmen würde - wie es in alten 
Halogeninstallationen vorkommen kann.

von Jörg E. (jackfritt)


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Ich habe dazu ne schottky und nen ca. Elko davorgeschaltet. Geht hier 
prima. Allerdings nicht mit 7W. Waren noch die ersten Platinen billig 
LED die nichz an nen Trafo durften. Evtl klappt das ja auch bei diesen 
Dimmern?

von Harald W. (wilhelms)


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Conny G. schrieb:

> Es geht ja weniger darum, was ich für einen Dimmer habe, sondern warum
> dieser Spot dimmbar ist.

Nun, manche LED-Lampen sind möglicherweise mit PWM dimmbar, nicht
aber mit variabler Spannung. Da Philips auch nicht weiss, was Du
für einen Dimmer hast, sagen sie sicherheitshalber "nicht dimmbar".
Dazu kommt noch das bereits angesprochene Problem der verringerten
Lebensdauer durch Dimmen.
Gruss
Harald
PS: Viele Menschen glauben, das sie mit Dimmen den Lampen "was
gutes tun". Das kann so sein, muss aber nicht.

von Klaus Dieter (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Da wäre ich mir nicht so sicher, dass in den Spots keine Kondensatoren
> sind. Eher wäre ich mir sicher, dass da welche drin sind.
> Denn LEDs würden übel flimmern, wenn sie an 50Hz nur gleichgerichteter
> 12V Wechselspannung betrieben würden.

Es geht hier nicht um einen Kondensator zur Glättung der Spannung, 
sondern um einen Kondensator als kapazitiven Widerstand. Und ob der da 
drin ist, ist tatsächlich zu bezweifeln. Viel eher würde ich da einen 
Schaltregler vermuten.

von Conny G. (conny_g)


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Es scheint ich habe kaum eine andere Wahl das sicher herauszufinden als 
eine zu zerlegen und mir die Schaltung anzuschauen...

von Conny G. (conny_g)


Angehängte Dateien:

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Erledigt. Das war jetzt eine große Sauerei.
Zuerstmal mit dem Dremel hinrum einmal aufgeschnitten, dann alle 
Vergussmasse mit dem Skalpell herausgepuhlt.
Am Ende festgestellt, dass man von vorne die Platine mit den LEDs hätte 
ablöten können (2 Kontakte, die sie mit der Elektronik hinten 
verbinden), dann kommen 2 Schrauben zum Vorschein mit denen man die 
Rückseite abschrauben kann :-D

Jedenfalls ist da eine für mich umfangreichere Platine drin als 
erwartet... wow. Siehe Bilder.
Jetzt müsste man sich mal damit beschäftigen, was der Spot denn alles so 
tut.

von Conny G. (conny_g)


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Hi,

habe noch keine Zeit gehabt die Schaltung genauer anzuschauen.
Sagt die Euch zufällig schon was, was sie vermutlich tut?
Den einen IC hab ich recherchiert und nix gefunden.

Neben der Nicht-Dimmbarkeit habe ich im Datenblatt noch gefunden, dass 
er nicht für Gleichstrom geeignet sei.
Hatte ihn aber als ersten Versuch an ein 12v Netzteil angeschlossen und 
das funktioniert.
Wie kann das gemeint sein, inwiefern "nicht geeignet"?

Was würde denn passieren, wenn ich den Spot an Gleichstrom anschliesse 
und mit PWM dimme und es funktioniert zunächst?
Explodiert er, verglüht er, erzeugt er ein schwarzes Loch, das mein Haus 
verschluckt...? ;-)
Oder fällt nur nach einer Weile die Elektronik aus und ich hab 10 Euro 
(x 20 Stück) in den Wind geschossen?

Vg,
Conny

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Frag doch einfach mal den Hersteller, der sollte das am besten wissen.

von MaWin (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Jetzt müsste man sich mal damit beschäftigen, was der Spot denn alles so
> tut.

Er zählt vermutlich die Betriebsstunden und schaltet sich nach exakt 
4000 Betriebssunden oder 2 Jahren und 1 Monat von selbst ab. Denn so 
viele Teile braucht man nicht für eine 12V LED.

Conny G. schrieb:
> Wie kann das gemeint sein, inwiefern "nicht geeignet"?

Genau so wie beim Dimmen. Isses denn so schwer zu verstehen ?
Beispielsweise verteilt sich bei Wechsletrom der strom auf 4 Dioden im 
Brückengleichrichter, bei Gleichspannugn nur auf 2, also werden die 
doppelt so stark belastet, vielleicht sind die dafür gar nicht 
ausgelegt.

von Conny G. (conny_g)


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Frank M. schrieb:
> Frag doch einfach mal den Hersteller, der sollte das am besten wissen.

Ich habe eine Vermutung, was mir Philips dazu sagt: steht alles im 
Datenblatt :-)
Glaube nicht, dass mir ein durchschnittlicher Callcenter-Mitarbeiter 
sagen kann (will, soll), was der Spot bei Betrieb ausserhalb der Specs 
tun wird.

von Thomas (kosmos)


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Die meisten LED Lampen sind nicht dimmbar weil deren Regelung versucht 
den Strom konstant zu halten z.B. Delock MR16 egal ob man da 10 oder 16V 
draufgibt sind immer gleich hell.

von Conny G. (conny_g)


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MaWin schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Jetzt müsste man sich mal damit beschäftigen, was der Spot denn alles so
>> tut.
>
> Er zählt vermutlich die Betriebsstunden und schaltet sich nach exakt
> 4000 Betriebssunden oder 2 Jahren und 1 Monat von selbst ab. Denn so
> viele Teile braucht man nicht für eine 12V LED.

Lol, genau, das wird es sein :-D

> Conny G. schrieb:
>> Wie kann das gemeint sein, inwiefern "nicht geeignet"?
>
> Genau so wie beim Dimmen. Isses denn so schwer zu verstehen ?
> Beispielsweise verteilt sich bei Wechsletrom der strom auf 4 Dioden im
> Brückengleichrichter, bei Gleichspannugn nur auf 2, also werden die
> doppelt so stark belastet, vielleicht sind die dafür gar nicht
> ausgelegt.

Hast recht, so simpel kann man das angehen. Hab vor lauter Bauteilen 
hier ganz vergessen, dass es schon mit sowas losgeht.
Heisst also, dass die Birne mit DC und Dimmer eine erhöhte 
Wahrscheinlichkeit hat vor den angegeben 20.000 Stunden auszufallen. Ob 
das nun 10.000 sind oder 1.000, das lässt sich wohl außer durch 
Versuchen nicht herausfinden...

Was machen Diode und Elko eigentlich bei Überlastung? Die Diode wird zu 
heiss und raucht ab, leitet dann nicht mehr?
Elko überhitzt, verliert die Kapazität und puffert nicht mehr, Lampe 
flackert?
Heisst aber die Lampe wird nicht "abbrennen", nur überhitzen + ausfallen 
(Diode) und flackern (Elko)?
Denn probieren könnte mans ja mal, aber nur wenn nicht das Haus abbrennt 
:-)

Jedenfalls ist - auch ohne harte Fakten - jetzt durchaus ausreichend 
eingegrenzt, was ich wissen wollte: es scheint nicht nur ein 
Marketingspass zu sein, sondern die Lampe ist wohl auf Betrieb an AC 
optimiert und nicht auf Betrieb an Dimmer optimiert/getestet, so dass es 
unterm Strich nicht vorhersagbar ist, ob sie besonders lange hält.

Also sollte ich mich lieber mit den anderen Optionen an Spots 
beschäftigen, also den Master LED mit dem bescheidenen Design (und 
perfekten technischen Daten) oder der "LEDs change the world", deren 
Design/Dimmbarkeit passt, aber deren Licht schwächer und Farbspektrum im 
Vgl. nicht ganz optimal ist (gelb etwas zu schwach, blau etwas zu 
stark).

von wendelsberg (Gast)


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Conny G. schrieb:
>> Er zählt vermutlich die Betriebsstunden und schaltet sich nach exakt
>> 4000 Betriebssunden oder 2 Jahren und 1 Monat von selbst ab. Denn so
>> viele Teile braucht man nicht für eine 12V LED.
>
> Lol, genau, das wird es sein :-D

<VT-Mode>
Und die zaehlt er anhand der 50Hz der Betriebsspannung.
Wenn der Spot an Gleichspannung betrieben wird, gibt es nichts zu 
zaehlen und die Obsoleszenzbedingung wird nicht eingehalten.
Daher das DC-Verbot.
</VT-Mode>

wendelsberg ;-))

von ich (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Conny G. schrieb:
>>> Er zählt vermutlich die Betriebsstunden und schaltet sich nach exakt
>>> 4000 Betriebssunden oder 2 Jahren und 1 Monat von selbst ab. Denn so
>>> viele Teile braucht man nicht für eine 12V LED.
>>
>> Lol, genau, das wird es sein :-D
>
> <VT-Mode>
> Und die zaehlt er anhand der 50Hz der Betriebsspannung.
> Wenn der Spot an Gleichspannung betrieben wird, gibt es nichts zu
> zaehlen und die Obsoleszenzbedingung wird nicht eingehalten.
> Daher das DC-Verbot.
> </VT-Mode>
>
> wendelsberg ;-))

Interessante Theorie :-)

von porter (Gast)


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Wenn er den internen Oszillator nimmt driftet er evtl etwas und es fällt 
nicht so stark auf das alle genau gleichzeitig ausfallen.
;-)

von Conny G. (conny_g)


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Ich habe jetzt mal den Philips CorePro 6.5W an eine 12V Gleichstrom 
PWM-Dimmerschaltung gehängt:
- es klappt, lässt sich mit PWM dimmen
- ABER: die Lampe summt bei Duty Cycle ca. 30-70% ziemlich laut
- sowohl bei 200 Hz PWM Frequenz als auch 1.7 kHz

Ein dimmbarer LG LED Spot mit 6.5W summt dagegen nicht.
Der Philips Master LED 7W auch nicht.

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