Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik KFZ: Radio Spannungsstabilisierung mit Kondensator


von derdepp (Gast)


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Hallo,

ich weiß, das gab's schon häufiger in ähnlichen Varianten, dennoch 
möchte ich nochmals nachfragen:

Ich habe eine Versorgung, die beim Motorstart kurz unterbrochen wird. 
Ich möchte diese nun für diesen Moment stabilisieren.
Zur Verfügung habe ich einen Kondensator mit folgenden Nennwerten:
68.000µF, 25V

Außerdem habe ich zwei ausreichende Lastdioden (Eckdaten gerade nicht im 
Kopf)

Das Radio ist mit 10A abgesichert

Ich gehe davon aus, dass die Kapazität genügt, den Spannungsab- oder 
ausfall zu glätten (Erfahrungswerte eines anderen mit einem überteuerten 
Fertigbauteil ähnlicher Kapazität)

Kann ich den Kondensator überhaupt nutzen oder baut sich in ihm eine 
höhere Spannung auf*?
Ist diese Schaltung so korrekt?
Welchen Widerstand würdet ihr mir empfehlen?

*) In einem Versuchsaufbau hatte ich eine 9V Gleichspannungsquelle an 
ein Multimeter angeschlossen (ohne Last bringt das Netzteil ca 12V) und 
den Kondensator alleine ohne Dioden und Co parallell dazu gehangen. Es 
hat sich über wenige Sekunden eine Spannung von 15V aufgebaut, dann habe 
ich den Stecker gezogen und den Kondensator mir einer Lampe entladen um 
nichts zu beschädigen.

Wie ihr an der ersten Frage seht, habe ich von E-Technik wenig Ahnung, 
daher möchte ich mich dafür schon mal entschuldigen.

von derdepp (Gast)


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Ach Mist! Habe noch einen Hinweis vergessen:

Am Schaltplan ist links die Fahrzeugseite (Stromquelle) und rechts das 
Radio (Verbraucher)

von Helge A. (besupreme)


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Ist das eine Sicherung oder ein Widerstand vor dem kondensator? Weil 
eine Sicherung macht da wenig Sinn..

von Sascha (Gast)


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Ein kleiner Bleiakku (12V 2Ah) statt dem Kondensator wäre imho 
sinnvoller.

von Sephe (Gast)


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Ich würde an der Stelle die Finger von einem Kondensator lassen.

25V reichen mMn nicht. Es gibt Spannungsspitzen bis 100V!

Wie schon geschrieben - Lieber nen 12V Bleiakku nehmen.

von batman (Gast)


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Die Spannungsspitzen werden an der Spannung des 68mF-Elkos nicht viel 
ändern aber der nützt auch nichts bei Unterbrechungen über 1 Sekunde. 
Ein kleiner 12V-Bleiakku mit Diode oder ein Schaltwandler muß da schon 
her.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Ich habe mir folgendes gebastelt: siehe Anhang.

von Max H. (hartl192)


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270k ist zu groß als Basiswiderstand. Es würden nur 41uA fließen.
Der Elko wäre über den 100Ohm in 50ms auf 12V geladen.

von Hans J. (step_up_mosfet)


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@ Dirk J. (dirk-cebu)

Die Zeit in welcher der Kondensator aufgeladen wird wäre sehr gering.

Der Transistor schaltet wenn 0.6V an der Basis anliegen.

Für eine Delayzeit von 3 Sekunden muss der Vorwiderstand der bei dir 100 
Ohm groß ist aber 60k Ohm groß sein und der Kondensator muss 1000µF groß 
sein.
Einen Basisvorwiderstand brauchst du dann nicht mehr unbedingt, aber es 
ist möglich dass der Basisstrom dann zu niedrig ist um das Relais 
ordentlich zu schalten.

Du kannst dir auch eine Stromquelle bauen, dann fließt der Strom 
gleichmäßig in den Kondensator und die Spannung steigt linear (rote 
Linie im Bsp.) an.

In meinem Beispiel kannst du die Zeit (4 Sekunden Verzögerung) über R1 
oder C1 verändern.
Eine Spannungsbegrenzung (ZD1) für das Gate des MosFET empfiehlt sich.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Hi,
die Schaltung funktioniert in meinem Auto einwandfrei. Es geht übrigens 
nicht um die Aufladezeit - der 100 Ohm ist nur eine Strombegrenzung, 
wenn der Elko an Plus kommt - sondern es geht darum, dass der Elko über 
den 270k und den Transistor entladen wird. Das sind ca. 10 sec., während 
denen das Relais angezogen bleibt, wenn von "Plus geschaltet" keine 
Spannung kommt, weil man den z.B. den Motor anläßt.
Hintergrund und Zweck meiner Schaltung ist folgender: Ich warte auf dem 
Parkplatz, der Motor ist aus und ich höre von der CD im Autoradio Musik. 
Wenn ich nun den Motor starte, würde das AR kurz ausgehen und die CD neu 
starten - Sch...
Mit meiner kleinen Schaltung läuft das AR während des Startens weiter. 
Einziger Nachteil: Nach Abziehen des Zündschlüssels läuft das Radio noch 
max. 10 sec. weiter, damit kann ich leben, ich bin ja nicht auf der 
Flucht ;)

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Ist es nicht so dass das Autoradio deshalb aus geht weil die Spannung 
des Akkus beim Betrieb der Lichtmaschine so stark einbricht?
Ist der Kontakt "Dauerplus" direkt am Akku dran?

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Der Kontakt Dauerplus hat tatsächlich Dauerplus, auch wenn beim Starten 
die Spannung auf 10V zurückgeht. Das Autoradio-Plus wird beim Anlassen 
im Zündschloss unterbrochen. Habe ich alles ausgemessen, das Radio läuft 
mit meiner Schaltung weiter.

von derdepp (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> Der Kontakt Dauerplus hat tatsächlich Dauerplus, auch wenn beim
> Starten
> die Spannung auf 10V zurückgeht. Das Autoradio-Plus wird beim Anlassen
> im Zündschloss unterbrochen. Habe ich alles ausgemessen, das Radio läuft
> mit meiner Schaltung weiter.

So müsste es bei mir auch sein. Ich habe leider nciht die Möglichkeit, 
das slebsta uszumessen, da mein Multimeter zu träge ist und ich kein 
Oszi habe.

von Harald W. (wilhelms)


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derdepp schrieb:

> das slebsta uszumessen,

Was ist das?

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Harald Wilhelms schrieb:
> derdepp schrieb:
>
>> das selbst auszumessen,
>
> Was ist das?

War wohl ein Wuchstabenverbechsler.

von Harald W. (wilhelms)


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Hans Jelt schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> derdepp schrieb:
>>
>>> das selbst auszumessen,
>>
>> Was ist das?
>
> War wohl ein Wuchstabenverbechsler.

Ja, hier im Forum ist man immer mehr damit beschäftigt, zu rätseln,
was der Schreiber wohl meint, anstatt sich um das eigentliche
Problem zu kümmern. Leider gibts hier nicht, wie bei Jauch, Preise
für das Lösen der Rätsel. :-(
Gruss
Harald

von Joerg F. (felge1966)


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Wenn ich mir die Schaltung des TO so ansehe, stelle ich mir die Frage, 
wer eigentlich den Kondensator auflädt? Die Diode sichert auf jeden 
Fall, daß er nur einmal kurz an die Spannung kommt und dann die 
Sicherung zerlegt. Der 68000µ dürfte ja im Leerzustand einen 
ausreichenden Ladestrom ziehen. Ein Wiederstand wäre an dieser Stelle 
sinnvoller.

: Bearbeitet durch User
von Hans J. (step_up_mosfet)


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Joerg F. schrieb:
> Ein Wiederstand wäre an dieser Stelle
> sinnvoller.

Das Kästchen mit dem Strich durch, was für dich so aussieht wie das 
Symbol einer Sicherung wird der Widerstand sein.

Geladen wird der Kondensator über den Widerstand und entladen über die 
Diode und dem Widerstand.
Da die Schaltung von Dirk scheinbar funktioniert ist das Thema dann auch 
gegessen.

von ich (Gast)


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Joerg F. schrieb:
> Ein Wiederstand wäre an dieser Stelle
> sinnvoller.

Glaube ich nicht. Sowas gibt's nämlich gar nicht.
Ein Widerstand vielleicht...

von Joerg F. (felge1966)


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@ich (Gast)
Auf dich habe ich gerade gewartet. Den Schreibfehler habe ich extra nur 
für dich gemacht. Kannst du also auch ausschneiden und behalten :)

: Bearbeitet durch User
von ich (Gast)


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Joerg F. schrieb:
> @ich (Gast)
> Auf dich habe ich gerade gewartet. Den Schreibfehler habe ich extra nur
> für dich gemacht. Kannst du also auch ausschneiden und behalten :)

Dankeschön! :-)

von batman (Gast)


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Naja wenn man nichts anderes zu tun hat, als Leute mit Schreibfehlern 
beglücken zu wollen.

So eine Ausschaltverzögerung mit langsam abfallenden Relais würde ich 
hier nicht machen. Einfacher und besser wäre eine Relaisschaltung, die 
bei Radio-Plus ODER Zündungsplus das Relais an Dauerplus zieht. Einfach 
über 2 Dioden an die Schalttransistorbasis.

Oder einfach diese dämliche Radio-Abschaltung aus der Kfz-Elektrik 
nehmen.

von Edgar F. (edgarfalke)


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Hallo,
auch wenn Du nur wenig von Elektrik verstehst, bist Du kein Depp,
sondern auf anderen Gebieten sicher sehr beschlagen.
Also zu Deinem Problem.
Richtig ist einen zusätzlichen 12V-Akku zu nehmen,
Das braucht kein dickes Monstrum zu sein,sondern ein kleiner
mit 5-10 Ah reicht aus. Du mußt ihn nur richtig anschließen.
Und zwar schaltest Du zwischen Lichtmaschine und Akku eine
dicke Diode, die 5A liefert.
Über diese Diode (Anode an LM Kathoe an AKKU) lädst Du ständig den
Hilfs-Akku. Beim Starten verhindert die Diode das Strom aus den 
Hilfsakku
herausgezogen wird und Dein Radio spielt munter weiter.
Natürlich mußt Du auch das Dauer-Plus vom Hilfs-Akku entnehmen.

Edgar

von Bestaendiger (Gast)


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Edgar Falke schrieb:
> Richtig ist einen zusätzlichen 12V-Akku zu nehmen,
Was ist der Vorteil gegenüber dem Elko, den er so wie so schon hat?

von derdepp (Gast)


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Hallo mal wieder :)

Sorry wegen dem Verdreher oben...
Ja die "Sicherung" sollte ein Widerstand sein, da hab ich gestern Abend 
wohl den Strich vergessen wegzuradieren...

Ich würde es, sofern möglich, gern mit diesen Teilen realisieren, da ich 
die Teile eh da habe. Daher möchte ich die Akku- und Zeitrelais-Lösungen 
mal hinten anstellen.

Wenn ich euch richtig verstehe, seid ihr der Überzegung, dass der 
Kondensator nicht ausreicht, um eine genügende Pufferung zu schaffen?

Was ich mit angeben sollte wäre vielleicht die Tatsache, dass die 10A 
sicha uf Dauerplus beziehen und ich den Kondensator in Zündplus hängen 
möchte.
Ich versuche momentan noch Messequipment aufzutreiben, mit dem ich das 
sicherstellen kann, dass es am Zündplus hängt... Mein Messgerät misst 
leider nur ca 1x pro Sekunde...

von batman (Gast)


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Ist für dich ja leicht festzustellen, wielange dein Radio mit dem 
geladenen Elko läuft und wielange dein Auto zum Starten braucht. Wir 
könnens dir schlecht sagen.

von Hans J. (step_up_mosfet)


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derdepp schrieb:
> Mein Messgerät misst
> leider nur ca 1x pro Sekunde...

Wenn man keine Messtechnik hat:
Wenn du dir nur anzeigen lassen möchtest ob die Spannung im Moment da 
ist  kannst du einfach einen Widerstand mit einer LED oder Glühbirne 
nehmen.

Wenn man die LED/Glühbirne mit dem Handy filmt kann man dann mit dem 
Video am PC auch die Zeit ganz gut bestimmen in der die Spannung zu 
niedrig oder weg ist.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Hans Jelt schrieb:
> Wenn man die LED/Glühbirne mit dem Handy filmt kann man dann mit dem
> Video am PC auch die Zeit ganz gut bestimmen in der die Spannung zu
> niedrig oder weg ist.
Wenn man mit einem Auge auf die Glühlampe und mit dem anderen Auge auf 
die Uhr schaut, braucht man keine Handycam und keinen PC.
Ich würde die Schaltung, die derdepp vorgeschlagen hat, einfach mit dem 
Autoradio ausprobieren, dann sieht er ja ob die Kapazität reicht oder 
das Radio vor dem Beenden des Anlassvorgangs ausgeht.

von aGast (Gast)


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Edgar Falke schrieb:
> Richtig ist einen zusätzlichen 12V-Akku zu nehmen

Edgar Falke schrieb:
> Du mußt ihn nur richtig anschließen.
> Und zwar schaltest Du zwischen Lichtmaschine und Akku eine
> dicke Diode, die 5A liefert.

Tja, ohne eine richtige Abschaltung läuft dann das Radio auch bei 
ausgeschalteter Zündung dann so lange bis der Akku tiefentladen ist. Das 
wird der dann aber auch nicht lange mitmachen. So einfach ist es dann 
halt auch nicht. Da hat der Kondensator schon den Vorteil dass das Radio 
nach ein paar Sekunden nach ausschalten der Zündung dann wirkliche aus 
ist.

von MaWin (Gast)


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derdepp schrieb:
> Ist diese Schaltung so korrekt?

Ja, wenn wir uns dein Sicherungssymbol als Widerstand denken.

Ob der Kondensator AUSREICHT wissen wir nicht, das kannst nur du durch 
einen Test ausprobieren. Ein Beliakku hätte mehr Kapazität, benötigt 
aber auch leistungsstärkere Dioden, und ist nach wenigen Jahren kaputt, 
daher verwemdet man ihn nur, wenn der ELko nicht ausreicht.

10A für 10 Skunden kann der Elko jedenfalls nicht liefern, wenn es aber 
nur um verlorene Senderstationen geht, kann er reichen. Allerdings 
spricht dann mehr dafür, daß das Radio mit Plus und Dauerplus falsch 
angeschlossen ist.

> Welchen Widerstand würdet ihr mir empfehlen?

So, daß der Kondensator von einem Anlassen zum nächsten wieder 
aufgelasnen ist, ich sag mal 1k Ohm.

Sephe schrieb:
> 25V reichen mMn nicht. Es gibt Spannungsspitzen bis 100V!

Keine Panik, der 100V Impuls ist zu kurz, um den 68mF Elko nennenswert 
aufzuladen, er bleibt sicher unter 25V.

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Dirk J. schrieb:
> Wenn man mit einem Auge auf die Glühlampe und mit dem anderen Auge auf
> die Uhr schaut ...

Du bist wohl ein Chamäleon. :)

> Ich würde die Schaltung, die derdepp vorgeschlagen hat, einfach mit dem
> Autoradio ausprobieren

Würde ich auch so machen, vielleicht reicht die Schaltung aus so wie sie 
ist.

>> Welchen Widerstand würdet ihr mir empfehlen?
Ich würde ihn so dimensionieren dass die Diode nicht kaputt geht.
1 bis 5 Ohm sollten reichen.

: Bearbeitet durch User
von Marcus (Gast)


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Hallo.

Als Kondensator kann man diese "PowerCaps" ab 1F nehmen, dazu eine dicke 
Diode 10A und einen Innenlichtverzögerer, das hat bei mir gereicht und 
läuft prima. Zusätzlich zeigt der Kondensator auch noch die aktuelle 
Spannung an!

Grüße,
Marcus

von Bülent C. (mirki)


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von Axelr. (Gast)


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Er hat den 68mF nun schon da, oder?
Nimm als Widerstand eine 5Watt Birne, wenn Du Dir nicht sicher bist. Die 
liegt meist im Handschuhfach ;)
Was für Dioden hast Du?
Das sollte schon (ersteinmal) so funktionieren.
Wenn Du sowieso Dioden kaufen musst, kannst Du Dir auch einen 
"Zement"Widerstand 2.2R/7W kaufen.
Als Diode kannst Du auch eine Doppeldiode ausm ATX-Netzteil ausbauen.

Wir können Dir aber auch gern einen "Einkaufszettel" machen, wenn Du  - 
wie Du schreibsts - gar keine Ahnung hast.

Nur Mut, da geht nichts kaputt!
Axelr.

von Axel R. (Gast)


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von derdepp (Gast)


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> Brauchste auch "Stromdiebe"? ( Wie heissen die Dinger eigentlich
> richtig? )

Leitungsverbinder. Bei Reichelt LV-R/G/B :)
Ich schau später mal welche Dioden ich genau habe.

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