Hi! Ich bin auf der Suche nach einer brauchbaren Schaltung für einen Kontrollsender mit passendem Empfänger, der einmal täglich einen kurzen Datenburst über eine Strecke von 5-10km ohne besonders gute Antenne senden können soll. Die Übertragung soll lediglich signalisieren, daß der Sender noch da ist bzw. die von einem Akku versorgte Schaltung noch arbeitet und evtl. die Akkuspannung übermitteln. Ich denke dafür ist keine besonders gute Übertragungsqualität nötig, eine einfache ein/aus-Tastung eines Festfrequenz-Systems sollte reichen. Es ist auch nicht so schlimm wenn einmal eine Übertragung fehlerhaft ist. Die Fehlerbehandlung soll nicht Aufgabe des Senders/Empfängers sein, darum kann sich ein µC kümmern. Es genügt, wenn ich die low/high-Pegel, die in den Sender eingespeist werden (100bps wären völlig ausreichend) am Empfänger wieder raus bekomme. Meine Fragen dazu: Welche Sendeleistung müßte man so einem Sender in etwa zugestehen und auf welcher Frequenz dürfte man so einen Sender evtl. zugelassen betreiben? Schaltbilder für den Sender (Oszillator/Endstufe) und Empfänger ähnlicher Systeme wären klasse. Die ganze Sache mit der Zulassung und daß ich beim Betrieb eines nicht zugelassenen Senders Ärger bekommen könnte ist mir bewußt und soll hier nicht zum Thema werden. Wenn das System irgendwann mal funktioniert könnte man glatt über eine Zulassung (falls für diese Art Sender möglich) nachdenken. Allerdings hört's dann auf ein Bastelprojekt zu sein und man müßte es bis zur Kleinserien-Reife bringen, um die Kosten zu decken. Danke euch!
Auch wenn Du eher was anderes im Kopf hattest: Embedded-Mobilfunkmodul (z.B. von Telit oder SIM) und ne SIM-Karte von nem Discounter mit SMS-Flatrate (z.B. Congstar, 3,90EUR/Monat). Das ist vollkommen legal, leicht aufzubauen und überbrückt bei Bedarf auch deutlich mehr als 10KM. Die pragmatische Lösung eben.
Yep, an GSM dachte ich natürlich auch schon. Allerdings killt mir das irgendwie den Bastelspaß an der Sache. Auch wenn der praktische Aufbau hinsichtlich des unzugelassenen Senders eher in diese Richtung geht.
HF-Gast schrieb: > der einmal täglich einen kurzen > Datenburst über eine Strecke von 5-10km ohne besonders gute Antenne > senden können soll. Ohne Zuhilfenahme eines vorhandenen Netzes (GSM, UMTS etc.) klappt das nicht. Und eine 'nicht besonders gute Antenne' hilft da schon gar nicht. Nimm also die o.a. Mobilfunk Lösung.
Matthias Sch. schrieb: > Ohne Zuhilfenahme eines vorhandenen Netzes (GSM, UMTS etc.) klappt das > nicht. Und eine 'nicht besonders gute Antenne' hilft da schon gar nicht. Das würde ich so nicht sagen. PWR-Funkgeräte erreichen bei guten Bedingungen mehr als 5 km Reichweite, und die haben auch keine "besonders guten Antennen". Mit CB-Funkgeräten sind deutlich größere Reichweiten möglich, allerdings braucht man für 27 MHz eine entsprechend große Antenne.
Johannes E. schrieb: > PWR-Funkgeräte erreichen bei guten > Bedingungen mehr als 5 km Reichweite, und die haben auch keine > "besonders guten Antennen". Das klappt nicht zuverlässig, sondern eben nur bei 'guten Bedingungen' (und schon gar nicht über 10km). Wenn du mit deinem PMR aufm Berg stehst und dein Gesprächspartner auch, kann das evtl. gehen. Hier soll aber jeden Tag zuverlässig ein Datenpaket gesendet werden. Ausserdem ist PMR mitten in einem Bereich angesiedelt, der auch gerne von uns Funkamateuren benutzt wird - da fällt ein Datensender bald auf, vor allem, wenn er illegal betrieben wird.
HF-Gast schrieb: > Meine Fragen dazu: Welche Sendeleistung müßte man so einem Sender in > etwa zugestehen und auf welcher Frequenz dürfte man so einen Sender > evtl. zugelassen betreiben? Schaltbilder für den Sender > (Oszillator/Endstufe) und Empfänger ähnlicher Systeme wären klasse. Da reichen ein paar mW, wenn man es richtig macht. Also richtige Frequenz waehlt, die richtige Modulationart, rauscharme Verstaerker, die richtige Antenne, die richtige Fehlerkorrektur, SNR Gewinn durch Spreizcodeanwendung oder aeusserst schmale Bandbreite. Bestes Beispiel dafuer: die Voyager Sonden die unser Sonnensystem schon fast verlassen haben, wo aber immer noch Funkkontakt mit besteht.
Helmut Lenzen schrieb: > ...die richtige Antenne... Das ist wohl das wirlich entscheidende. > Bestes Beispiel dafuer: die Voyager Sonden die unser Sonnensystem schon > fast verlassen haben, wo aber immer noch Funkkontakt mit besteht. Da benutzt man dann ja auch solche Antennen: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/33/Mrao_ami_lba_ryle.jpg Gruss Harald
Helmut Lenzen schrieb: > die Voyager Sonden die unser Sonnensystem schon > fast verlassen haben Streiche fast. http://www.tagesschau.de/ausland/voyager-sonnensystem100.html
Harald Wilhelms schrieb: > Da benutzt man dann ja auch solche Antennen: > http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/33/Mrao_ami_lba_ryle.jpg Dafuer ist Voyager 1 auch 19028727840 km weg von uns zu Zeit. Die kommt uns zur Zeit sogar wieder naeher wegen der Umlaufbahn der Erde. Hier kann man sie die aktuellen km Staende ansehen. http://voyager.jpl.nasa.gov/where/index.html Mehr als 50W hat deren Sender aber auch nicht. Und er will ja nur 10km.
Fredl schrieb: > Streiche fast. Naja, am Rande unseres Sonnensystems ist ja kein Zaun gezogen der die Grenze markiert. Waere das so wuerden nicht soviele UFOs zu uns kommen :=)
Matthias Sch. schrieb: > Ausserdem ist PMR > mitten in einem Bereich angesiedelt, der auch gerne von uns > Funkamateuren benutzt wird - da fällt ein Datensender bald auf, vor > allem, wenn er illegal betrieben wird. Bei PMR gibt es doch DCS (Digital Coded Squelch), das ist ja auch eine Art digitaler Datenübertragung, die dem Sprachsignal überlagert wird. Wenn man auf die gleiche Weise irgendwelche anderen Daten digital überträgt und in dieser Zeit "zufällig" gerade nicht gesprochen wird, ist das dann illegal? Gibt es eigentlich Vorschriften, was ein reiner Funk-Empfänger, der PMR-Funk empfangen kann, für Eigenschaften haben muss? Ist es irgendwie verboten, einen reinen Empfänger für PMR-Funk mit einer stationären Richtantenne zu bauen und zu betreiben. Wenn Signale nur in eine Richtung übertragen werden sollen, müsste sich mit einer entsprechenden Empfangsantenne doch eine deutlich größere Reichweite erzielen lassen, auch wenn der Sender nur eine normale Stummel-Antenne hat.
Matthias Sch. schrieb: > Ausserdem ist PMR > mitten in einem Bereich angesiedelt, der auch gerne von uns > Funkamateuren benutzt wird - da fällt ein Datensender bald auf, vor > allem, wenn er illegal betrieben wird. PMR ist auf 446MHz, AFu in dem Bereich aber bei 430-440MHz AFUs haben also nix zu melden!
Matthias Sch. schrieb: > Ausserdem ist PMR mitten in einem Bereich angesiedelt, der auch gerne > von uns Funkamateuren benutzt wird Seit wann gehört 446 MHz zum 70cm Amateurfunkband - oder was für Funkamateuer meinst du?
Helmut Lenzen schrieb: > Da reichen ein paar mW, wenn man es richtig macht. > Also richtige Frequenz waehlt, die richtige Modulationart, rauscharme > Verstaerker, die richtige Antenne, die richtige Fehlerkorrektur, SNR > Gewinn durch Spreizcodeanwendung oder aeusserst schmale Bandbreite. > > Bestes Beispiel dafuer: die Voyager Sonden die unser Sonnensystem schon > fast verlassen haben, wo aber immer noch Funkkontakt mit besteht. Das ist genau die Antwort, die der TO gesucht hat. Die bringt ihn sicherlich weiter!
Vor allem kostet sie nichts wenn du das passiv erledigst, einfach nur klingeln lassen. Klingelt es bekommst du ein Freizeichen sonst ein besetzt oder eine Meldung, dass nicht erreichbar, beim 2. versuch gar kein Rufton sondern gleich Meldung. problem gelöst
Rhabarberpapa schrieb: > Das ist genau die Antwort, die der TO gesucht hat. > Die bringt ihn sicherlich weiter! Und ob ihn das weiter bringt. Die Frage nach der Sendeleistung um eine bestimmte Entfernung zu ueberbruecken ist eine Frage nach dem SNR wobei man noch ein Signal detektieren kann. Und das haengt wiederum davon ab welche Bandbreite man zulaesst und wie gut seine Antenne ist. Je mehr Bandbreite man benutzt um so besser muss das SNR sein damit man noch was empfaengt. Reduziert man z.B die Bandbreite um den Faktor 10 so wird auch das SNR um diesen Faktor besser. Daher man kann dann sozusagen Signal unter dem Rauschen erkennen. Das kann man auf 2 verschiedenen Wegen erreichen, man macht sie Empfaengerbandbreite sehr schmal oder man Spreizt das Signal auf, also man benutzt eine groessere Bandbreite als noetig und korreliert anschliessend im Emfaenger das Signal mit dem gleichen Spreizcode. Das eine schmalbandige Verfahren wird im Amateurfunj als QRSS betrieben wo man mit sehr kleinen Sendeleistungen sehr weit kommt, allerdings mit dem Nachteil eine sehr geringen Informationsmenge. Das andere wird beim GPS aufgenutzt wo man die Bandbreite kuenstlich aufblaeht und sie anschliessend im Emfaenger wieder reduziert. Auch hier liegt das Signal erstmal im Rauschen verborgen. Andreas hat ja auch schon mal mit sowas experimentiert Beitrag "Codierte Funkuebertragung (war: "Korrelation ist besser...")"
hans schrieb: > Richtfunk WLAN mit Sat Schüsseln Die must du aber schon hoch haengen sonst kommst du aus dem Fresnellbereich nicht raus. Also gut mit dem Dorfpfarrer sich verstehen...
^Fresnel ist aber bei jeder (Funk) Übertragung ein Problem....Und 10km Richtfunk Wlan Strecken sind hinreichend ausgereift
hans schrieb: > ^Fresnel ist aber bei jeder (Funk) Übertragung ein Problem....Und 10km > Richtfunk Wlan Strecken sind hinreichend ausgereift Wenn man freie Sicht hat. Aber bei 10km vom Erdboden aus?
Reed Solomon Code kann eine virtuelle bis zu ca 50% Signalverstärkung liefern.
Hallo, also rein praktisch gesehen: Nutz ein GSM Modul. Die im Amateurfunk verwendete Verfahren um mit geringsten Sendeleistungen (bzw. geringe Sendeleistungen an Behelfsantennen) sind zwar in der Anwendung recht einfach aber das dahinterstehende Wissen ist alles andere als Trivial, die Grundideen sind zwar simpel aber alle Details wirklich bis auf "Adam und Eva" zurück zu verfolgen bzw. bis auf Bitebene zu verstehen ist wohl den wenigsten möglich - daher wird das nichts mit den Bastelspaß (du verwendest dann letztendlich auch nur fertige Software - der Hardwareanteil kann allerdings auf der Sendeseite tatsächlich recht gering gehalten werden). Falls generelles Interesse besteht google doch mal nach (Amateur) -funk verfahren und Betriebsarten welche mit extrem geringen Sendeleistungen bzw. (und) geringen Bandbreiten auskommen - du wirst überrascht sein welche Mitmenschen letztendlich dafür verantwortlich sind - die haben nicht "nur" die Amateurfunkprüfung erfolgreich bestanden... ;-) mfg ham
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