Forum: Markt Günstiger ASIC Hersteller aus China?


von C. H. (hedie)


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Hallo zusammen.

Da man ja inzwischen fast alles zu günstigen Preisen aus China bekommt, 
wollte ich mal nachfragen, ob es auch möglich ist sein eigenes IC für 
verhältnismässig wenige Geld herstellen zu lassen...

Danke schonmal

von wosnet (Gast)


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schau mal auf www.mosis.com, ist ein Multi-Project-Wafer-Anbieter, zwar 
aus USA, bietet aber Zugriff auf fernöstliche Technologien z.B. TSMC, 
aber auch ältere und billigere.
Du kannst >1000EUR/mm² rechnen, Mindestabnahmemengen gibts auch, 
üblicherweise irgendwas zwischen 10-40mm². Meistens bekommt man dafür 
40-50 Samples. Eigentlich ein absolutes Schnäppchen, wenn man die sonst 
üblichen Preise für Masken etc. anschaut.

von ASIC und mehr (Gast)


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Und die Entwicklungskosten? Nein, ich meine jetzt nicht die Zeit, die 
jemand braucht, um eine Schaltung zu entwerfen. Was ich meine sind vor 
allem die Toolkosten:
Synthese, Simulation/STA, Verifikation (Funktional und auch Formal) und 
nicht zuletzt natürlich das Layout selbst ....
1000,- /mm2 bei 10mm2 mag ja noch ok sein, aber die Kosten drumrum .... 
da sind dann gleich nochmal 100k fällig ...

von Tim  . (cpldcpu)


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wosnet schrieb:
> schau mal auf www.mosis.com

Was ist denn aus ams geworden?

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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ASIC und mehr schrieb:
> Toolkosten

Ach, da gibts sicher CrackZ.

von Mike (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> ASIC und mehr schrieb:
>> Toolkosten
>
> Ach, da gibts sicher CrackZ.

Das kannst du in diesem Fall vergessen. Der Kreis der Hersteller und 
Kunden ist ziemlich überschaubar. D.h. man kennt sich. Aus diesem Grund 
ist es auch kein Problem bei Neukunden erst einmal zu prüfen ob sie auch 
eine gültige Lizenz haben.

von jetzt (Gast)


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Aber die echten Hammer Technologien gibt's fuer dieses magere Buget dann 
nicht. Also nichts mit SiC, SiGe, InGaAs oder so.

von Tomate (Gast)


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>Das kannst du in diesem Fall vergessen. Der Kreis der Hersteller und
>Kunden ist ziemlich überschaubar. D.h. man kennt sich. Aus diesem Grund
>ist es auch kein Problem bei Neukunden erst einmal zu prüfen ob sie auch
>eine gültige Lizenz haben.

Meinste die Chinesen interessiert das? Wenn's ein Hersteller in Amiland 
wäre, dann OK, aber bei den Chinesen ist das Fälschen, Cracken und 
Nachbauen quasi Kultur, da wird es die wohl kaum stören, wenn du die 
gercrackten Toolz benutzt, hauptsache die Kohle liegt bei denen auf dem 
Tisch.

von wosnet (Gast)


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Den Hersteller interessiert nur die GDS-Datei und ob die DRC-clean ist. 
Ob die mit Notepad oder Cadence Virtuoso entstanden ist, interessiert 
keinen.

von wosnet (Gast)


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Achso: 180 nm SiGe BiCMOS gibts schon für ~1400EUR/mm², ist ja auch 
schon älter ;-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was für ein IC soll es denn werden? Digital, mixed, low-noise analog?
Bevor man layouten kann, brauch man erstmal eine 'geniale' 
Schaltungsidee. Das Design von ICs unterscheidet sich nämlich deutlich 
von dem was man auf Platinen realisieren würde, z.B. praktisch keine 
normalen Induktivitäten möglich.

Ansich aber ein reizvoller Gedanke. Direkt aus China.

von ASICs für Alle (Gast)


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Weitere Suchquellen:

http://www.electronicdeveloper.de/Messegelaende.aspx

A2 ---> A2.12 Halbleiter und Leistungshalbleiter
C1. ---> C1.4 Distributoren, Materialbeschaffung, Händler

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Gerüchteweise bekommt man von TSMC das komplette Toolkit 
(prozessspezifisch)  zum Download. Kannst ja mal anfragen.


IC-Design ist aber eine ganz andere Hausnummer als Arduino und Co. Cool 
wär's aber schon.


Max

von Michael H. (Gast)


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Weis jemand, wieviel es kostet ein FPGA VHDL Code in einen ASIC zu 
verfrachten.

Der FPGA kostet ca. 150 Euro pro Stück. Was würde es kosten, daraus 
einen eigenen ASIC zu fertigen? Hat da jemand ein gefühl für ein 
Kostenmodell?

von user_gast (Gast)


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Darüber nachzudenken ist schon sehr gewagt. Zusätzlich zur 
Chip-Fertigung kommt das Packaging, ich glaube kaum, dass jemand einen 
Bonder zu Hause hat und den einzelnen Die verarbeiten kann.

Das Ganze ist definitiv teurer als 150 Euro! Du brauchst ja noch das 
Synthese-Tool. Selbst ohne Tool, bist du bei >10k für den fertig 
gepackten Chip auf dem Tisch! Und wir sprechen nur über reine 
Materialkosten, da ist nicht eine Stunde Entwicklung dabei. Auch 
Synthese-Tools können nicht einfach Code rein, Chip raus.

von Michael H. (Gast)


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Nur um das klarzustellen: Wir (Firma Automatisierungstechnik) würden 30k 
Stück Jahr brauchen, und dafür hätte ich gerne ein Preismodell, um es 
mit anderen Lösungen grob vergleichen zu können. Und es ist halt "NADA" 
Erfahrung vorhanden.

Dass Einzelstücke 10k+ Euro kosten können ist mir mehr als bewusst. Es 
ginge mir mehr mal ein Gefühl für obiges Scenario zu bekommen.

von user_gast (Gast)


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Ok, verstanden, die Frage ist aber nicht generell zu beantworten, da es 
sehr von der verwendeten Technologie abhängt! Bei der Stückzahl ist ein 
Maskensatz
erforderlich! Bei sehr günstigen Prozessen fangen die Masken bei einigen 
100k an, bei neueren Techs. (28nm) sind es mehrere Million. Hinzu kommt 
Cadence, Industrie-Version (Layout, Schematic, DRC, LVS, Spectre) > 
250k/Jahr! Ich kenne Firmen, die fangen unter 500k Stückzahl nicht an.

Deshalb hatten auch FPGA solch ein Erfolg! Hinzu kommt die Einarbeitung 
in die Tools, selbstverständlich gibt es auch Workshops (wo sich jeder 
eine goldene Nase verdient). Der Aufwand in die Einarbeitung sollte 
nicht unterschätzt werden. Und das wichtigste: Chip-Design ist nicht 
Leiterplatten-Design (wie schon vorher gesagt), da gehört eine Menge 
Know-How dazu.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Weis jemand, wieviel es kostet ein FPGA VHDL Code in einen ASIC zu
> verfrachten.
>
> Der FPGA kostet ca. 150 Euro pro Stück. Was würde es kosten, daraus
> einen eigenen ASIC zu fertigen? Hat da jemand ein gefühl für ein
> Kostenmodell?

Als hausnummer ab welcher Stückzahl sich ein ASIC statt FPGA lohnt, gilt 
einhunderttausend. Es lohnt sich mal bei den FPGA-Herstellern selbst 
anzufragen, die haben haben auch FPGA zu ASIC konvertierungen im 
Angebot. Wobei ASIC auch bedeuten kann, das das ein normaler FPGA ist 
der aber nur für ein Design geprüft wurde, es also bei der nicht 
allokierten Logik Fehler geben kann.

Wir haben das mal für ein 1000k Spartan3 Design mit 100k/Jahr 
durchgerechnet, sind aber davon abgekommen, da es dann nicht mehr als 
Platform (Kundenanpassungen) zu gebrauchen wäre.

Andere Migrationsprofekte scheitern an der geschwindigkeit, ASIC's sind 
unter umständen langsamerals FPGA's. Zumindest die die nicht full-Custom 
designed werden sondern auf eine ASIC-Hersteller eigene 
FPGA-Convertierungs Bibliothek aufsetzen.

Google bietet eine Menge Info unter den Stichworten "ASIC FPGA 
migration",
 http://electronicdesign.com/fpgas/fpga-migration
 http://www.eetimes.com/document.asp?doc_id=1279250

eine Beispielrechnung findet sich in dem Buch 3-446-21288-4.


MfG

von wosnet (Gast)


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Das nur full-custom ASICs schneller sein sollen als FPGAs kann ich nicht 
bestätigen. Nimmt man den gleichen CMOS-Technologieknoten zu Grunde 
(also z.B. FPGA in 180nm und ASIC in 180nm), so erreiche ich mit dem 
FPGA bei einem 8-bit Zähler vielleicht 100 MHz Taktfrequenz (je nach 
Pipelining) und bei einem semi-custom ASIC mit digitalen Standardzellen 
vielleicht 400 MHz.
Wenn ich meine Gatter im ASIC full-custom baue (mit ECL oder TSPC), dann 
erreiche ich bei 180nm vielleicht irgendwas bei 1 GHz (wobei man da 
aufgrund der steigenden Unübersichtlichkeit üblicherweise keine 
komplizierteren Schaltungen als z.B. Zähler oder Teiler macht).

Der Vorteil ist halt, dass das Design im ASIC direkt mit Gattern 
realisiert wird, im FPGA aber durch LUT abgebildet wird. Zudem wird im 
ASIC der Clock Tree vom Synthesetool auf das Design optimiert, während 
der beim FPGA schon fest vorhanden ist.

Wir haben schon einfache Designs von FPGA in ASIC umgesetzt (z.B. UART, 
SPI Slave, programmierbare Frequenzteiler), halt nix was irgendwelche 
FPGA-spezifischen IP-cores oder Blöcke benutzt hat. Das war eigentlich 
recht simpel bis auf das Constraining, da man den Verilog-Code einfach 
nur in die ASIC Digital-Toolchain reinwirft.

von Novice (Gast)


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Wenn man keine Erfahrung hat, macht es sicher Sinn sich an ein ASIC 
Designhouse zu wenden. Chip Layouts zu erstellen lernt man nicht mit 
einem Workshop...
Weiter muss man nicht alle Tools selbst kaufen, das macht meistens nur 
Sinn wenn sie auch gut ausgelastet werden.

von schrut (Gast)


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Na, wer lässt den uc.net Controller fertigen :-)

von Michael H. (Gast)


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okay, danke für die Idee... Stückzahlen sind bei uns dann zu klein...

von Grendel (Gast)


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schrut schrieb:
> Na, wer lässt den uc.net Controller fertigen :-)

Das würde dann wohl ein 8-Bit ARM der zum AVR kompatibel ist werden ;-)



Wir haben im Studium übrigens mal kurz (=mehrere Wochen) mit den Cadence 
Tools gearbeitet - ohne den guten Tutor der sich viel Zeit genommen hat, 
hätte ich da sicher nichts mit zustande gebracht also das trifft 
durchaus zu, dass man da nochmal einiges an Geld in Schulungen und 
Support investieren wird...

von ASIC und mehr (Gast)


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Michael H. schrieb:
> okay, danke für die Idee... Stückzahlen sind bei uns dann zu klein...


Wer erzählt denn solchen Bullshit, daß 30K/yr zu geringe Stückzahlen für 
ein ASIC seien?

Erzähl doch mal was von der Komplexität, von der geforderten Frequenz, 
spezielles IP auf Deinem FPGA, spezielle I/Os ? Rein digital oder auch 
analoge Blöcke?
Welches Gehäuse brauchst Du denn?


Dann kann man mal eher abschätzen, ob sich das lohnt!

Das sind heute alles nicht mehr immense Kosten, auch bei den 
Halbleiterherstellern gibt es einen Kostendruck.
Sicherlich, die wollen nicht alles fertigen - aber mal anfragen bei 
einem DesignHouse in Deiner Nähe, warum nicht?

Und sehr günstige Prozesse - da fangen die Maskenkosten sicherlich nicht 
bei einigen 100K an. Sehr günstige Prozesse - irgendwas "altes" aber 
immer noch für neue Produktentwicklungen gefertigt, z.B. 0.6um 
Technologien, da kosten die Masken vielleicht mal 30K, und ein 
kompletter fertiger Wafer max. 5000 Euro!
Klar, bei 28nm sind das andere Dimensionen, aber ein FPGA, das 150 Euro 
kostet, braucht sicherlich keine 28nm, und auch keine 65nm, oder 
wieviele Millionen Gatter Komplexität hat so ein 150 Euro FPGA?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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wosnet schrieb:


> Der Vorteil ist halt, dass das Design im ASIC direkt mit Gattern
> realisiert wird, im FPGA aber durch LUT abgebildet wird. Zudem wird im
> ASIC der Clock Tree vom Synthesetool auf das Design optimiert, während
> der beim FPGA schon fest vorhanden ist.

?Das ist aber nach meinem Verständnis Full - Custom?

Also nach Aussage einiger ASIC-Anbieter werden ASICS aus Gate-Arrays 
gefertigt - also die Platzierung und die Grundstrukturen sind gleich nur 
die Verdrahtung ("metal layer" - Masken) sind unterschiedlich. Full 
Custom
wird eher nicht bei ASIC's praktiziert. Bei Full Custom werden alle 
Masken an den Kunden angepasst also auch die Platzierung der FF
Auswahl der Gatter, Takttreiber. Bei AMI-Semiconductor - so die Aussage 
vor einigen Jahren wird die Logik auch als LUT realisiert nur eben nicht 
als field-programmable sondern eben mask programmable. Deshalb wird im 
Idealfall das design nicht
neu synthetisiert, sondern die netzliste einfach mit der eigenen library 
auf die eigene Technologie gemappt.

Von AMI-Semiconductor stammt auch die Aussage das die Conversion der 
High-End FPGA's (war damals Virtex-II) noch nicht möglich ist. Das wird 
verständlich vor dem Hintergrund der eingesetzten Technologien. Die ASIC 
Fertiger benutzen "Alte" abgeschriebene Anlagen die ca. 2 Generation 
hinter der aktuellen liegen, während man zu dieser Zeit FPGA's schon mit 
der TOP-Technologie der Fabs baute. Das liegt wohl daran, das für das 
Einfahren einer neuen Technologie regelmäßige Strukturen wie RAM's  und 
damit auch SRAM -basierte FPGA's besser geeignet sind als CPU's.

Das kann sich geändert haben und 150 € FPGA klingt auch nicht nach 
High-End
FPGA, könnte aber immer noch einige ASIC-Fertiger von vornherin 
disqualifizieren.


(Vielleicht kann man damit auch das Scheitern des Virtex-4 erklären, der 
als einer der ersten FPGA's einige Nicht-Speicherstrukturen 
(System-monitor, Rocket-IO) mitbrachte.
Xilinx hat das yield einfach nicht im Griff gehabt - dasSystem-monitor 
wurde für die production version nicht mehr erwähnt, der Virtex-5 mit 
anderen MGT-Cores statt Rocket-IO relativ schnell hintergeschoben.)


Letzlich sollte man vor der Preisverhandlung checken ob
die benutzte ASIC-Technologie den FPGA und die genutzten Feature 
abdeckt.
Und welche Anpassungen (umschreiben FPGA-Code) nötig sind.

MfG,

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Weis jemand, wieviel es kostet ein FPGA VHDL Code in einen ASIC zu
> verfrachten.
>
> Der FPGA kostet ca. 150 Euro pro Stück. Was würde es kosten, daraus
> einen eigenen ASIC zu fertigen? Hat da jemand ein gefühl für ein
> Kostenmodell?

Hier steht was von ASIC mit 25 - 75% Stückpreis im Vergleich zum FPGA:
http://www.onsemi.com/PowerSolutions/content.do?id=16788

NRE Kosten werden leider nicht genannt.

von Chris (Gast)


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Es kommt drauf  an , was du brauchst.
SoG sowie structured asics sind beides Möglichkeiten, Asics günstiger
zu fertigen. Es gibt auch Mischungen von beidem, wie auch custom asics + 
SoG.
SoG = Sea of Gates.
Vorteil ist, dass meistens nur eine oder zwei Masken generiert werden 
müssen,
deshalb bei kleinem Volumen günstig.

von wosnet (Gast)


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Interessant, das mit dem reduzierten Maskensatz hab ich noch nie gehört.
Unsere Begrifflichkeiten bezüglich full-custom und semi-custom sind in 
etwa wie hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Full_custom

Full-custom heißt bei uns, dass wir z.B. einen analogen Verstärker 
komplett händisch layouten (natürlich unter Nutzung von 
parametrisierbaren Layoutblöcken, pCells, für Transistoren, Widerstände 
etc.) während bei semi-custom ein Digitalteil aus Standardzellen von 
einem Tool platziert und verdrahtet wird. Die Standardzellen sind dann 
fertige, charakterisierte Layouts von Flip-Flops, kombinatorischen 
Gattern etc. Die haben alle die gleiche Höhe, oben VDD und unten VSS und 
können so in Reihen automatisch platziert werden. In jedem Fall haben 
wir immer den kompletten Maskensatz gebraucht.

von Novice (Gast)


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komische Beschreibung, die ist sehr aus Design/Entwickler Sicht.
Für die Fertigung würde das keinen Unterschied machen (dem Hersteller 
ist es egal wie man zu einer GDS Datei kommt).

von Chris (Gast)


Angehängte Dateien:

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SoG, da sind ein See von N sowie P Transistoren aufgebaut.
Grundsätzlich sind die obersten Metallisierungen custom und werden nach
Kundenvorgaben gemacht, also wenn ein Cmos Process aus 10 Layern 
besteht,
und Metal1 sowie Metal2 dazu benutzt werden die logischen Elemente 
herzustellen, dann sind es mindestens 7 Layer, welche fuer alle Kunden 
gleichbleiben und auch die Wafer werden produziert bis zum Metall Layer 
und
dann gelagert. Dadurch sinkt natürlich auch die Fertigungszeit, bzw gibt
auch Firmen, wie z.B. IMS usw welche die Wafer in Asien herstellen 
lassen, mit kleineren Strukturen, und dann die Metallisierungen inhouse 
herstellen, also nur die letzten Arbeitsschritte in Deutschland z.B.

Bei Structured Asics sieht es ähnlich aus, nur dass anstelle von 
Transistoren standard Zellen bzw ein Makroblock von Logicelementen 
vorhanden ist.

von ASIC und mehr (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> ?Das ist aber nach meinem Verständnis Full - Custom?
>
> Also nach Aussage einiger ASIC-Anbieter werden ASICS aus Gate-Arrays
> gefertigt - also die Platzierung und die Grundstrukturen sind gleich nur
> die Verdrahtung ("metal layer" - Masken) sind unterschiedlich. Full
> Custom
> wird eher nicht bei ASIC's praktiziert.

Prinzipiell gibt es zwei Typen von ASICs:

GateArrays, Sea of Gates oder wie auch immer: hier wird ein 
vorgefertigter Master genommen, auf dem bereits reguläre 
Transistorstrukturen aufgebracht sind, und zwar immer so, daß zwei 
Transistoren zu einem Inverter verschaltet sind. Durch weitere 
Verdrahtung können dann verschiedene Treiberstärken bzw. alle möglichen 
kombinatorische (logische) bzw. sequentielle (FF, Latch) zusammengebaut 
werden. Da die Master aus Kostengründen bereits vorgefertigt sind, gibt 
es immer nur bestimmte Größen mit einer jeweils dazu passenden Anzahl 
von I/Os. Der Vorteil: Nur die Metallisierungslayer (und natürlich die 
Via-Layer, also die Verbindungen zwischen den Metallagen) wird 
kundenspezifisch hergestellt. Bei einem ASIC mit zwei Metallagen wären 
also 4 Layer kundenspezifisch und deshalb ist das ganze relativ günstig. 
Allerdings kommen 2 Metallisierungslagen schon seit bald 20 Jahren nicht 
mehr vor, da dies einer Vergeudung der Siliziumfläche entspricht. 
GateArrays werden seit vielen Jahren (wenn überhaupt noch) mit 
mindestens 3 Lagen hergestellt.
Der Nachteil: im schlimmsten Fall hat meine Netzliste eine Komplexität 
von 51K Gattern. Die vorbereiteten Master bieten Platz für 50K Gatter 
(Mist, zu klein), also auf den nächst größeren Master ausweichen, der 
hat aber bereits 60K Gatter (Mist, jede Menge Platz vergeudet - oder 
Platz für zusätzliche Funktionalität).
Außerdem können nur bestimmte Speicher und Speichergrößen implementiert 
werden.

Standardzellen: Hier muß immer der komplette Makensatz kundenspezifisch 
gefertigt werden. Dafür wird die Chipgröße auch den Bedürfnissen 
angepasst: Entweder der Anazhl der I/Os (padlimitiertes Design) oder der 
Anzahl der Gatter/Komplexität (gatelimited Design).
Vorteil: Nahezu jedes IP kann implementiert werden, jede Art von 
Speicher, ROM, was eben prozesstechnisch möglich ist.
Deshalb ist der sogenannte Break-Even-Point bei Standardzellen 
normalerweise höher als bei GateArrays.
Allerdings werden in den meisten Fabs heutzutage ausschliesslich noch 
Standardzellen angeboten.

Die Konvertierung von FPGA nach ASIC ist in den wenigsten Fällen durch 
ein einfaches Mapping zu machen. Ein Grund ist, daß die Platzierung bei 
den Standardzellen ganz anders sein wird als im FPGA - deshalb wird es 
immer zu Timingproblemen kommen (setup, hold). Normalerweise ist also 
eine Neusynthese notwendig.

Full-Custom wird hauptsächlich im Analogbereich gemacht, da dort von 
Hand platziert und gerouted wird. Natürlich ist das auch im 
Digitalbereich möglich, wenn man wirklich Siliziumfläche sparen möchte. 
Mit einer Komplexität von 100K oder gar Millionen von Gattern allerdings 
kaum mehr möglich (zumindest nicht wirtschaftlich - auch nicht von 
Chinesen).

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