Forum: Platinen Geätzte Platine - lässt sich nicht verlöten?


von David S. (tischler)


Lesenswert?

Hallo allerseits,

nun, mittlerweile habe ich so langsam den dreh sauber raus, Platinen 
(ich nutze Bungard Platinen) selber herzustellen. Ich drucke mein Layout 
mit Tintenstrahl auf meine Projektor Folie (2 mal hintereinander, mein 
guter Drucker macht das spitzenmäßig). Belichten funktioniert auch 
super, anschließend Entwickeln, kurz abspülen, ätzen mit 
Natriumperlsulfat und wieder abspülen. Nun nutze ich Aceton um den 
restlichen Lack zu entfernen.

Nun der eigentlich einfachere Teil: das Löten. Dies gelingt mir jedoch 
komischerweise nicht!
Die Platine lässt sich nicht gut verlöten. Ich erhitze das Pad weiter, 
irgendwann gelangt nun das Zinn aufs Pad - verteilt sich jedoch überall, 
egal ob Kupfer oder kein Kupfer. Ich kann sogar auf komplett kupferlosen 
stellen löten - da stimmt doch irgendetwas nicht!

Was mach ich falsch? Woran liegts?

Danke & Gruß,
Tischler

von Stone (Gast)


Lesenswert?

Kann es sein das die Platine noch nicht Fertig geätzt ist?
Mach mal ein Foto.


Gruß Matthias

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Stone schrieb:
> Mach mal ein Foto.

Oder häng mal'n Ohmmeter dran.

von David S. (tischler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Nabend,

habe gerade nachgemessen - tatsächlich, es leitet... Und kratze ich an 
der "kupferfreien" (hab ich zumindest gedacht) Stelle, glänzt es 
drunter!
Und ich dachte, es wäre (nach 10 Min.) fertig geätzt...

Im Anhang noch 2 Fotos.

Muss ich einfach nur noch länger ätzen? Oder ist die Konzentration zu 
gering?

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

Oder benutze Lötzinn mit Flussmittelseele.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

David Schwandt schrieb:
> Und ich dachte, es wäre (nach 10 Min.) fertig geätzt...
(...)
> Oder ist die Konzentration zu gering?

Wie sieht denn dein Mischungsverhältnis aus?

Wie hoch war die Temperatur deines Ätzbades?

von Kai S. (kai1986)


Lesenswert?

Hallo,

ja, das ist einfach nicht fertig geätzt. Das Problem hatte ich beim 
ersten mal auch. Es sieht zwar aus, als wäre es fertig, ist es aber noch 
nicht. Wenn es wirklich fertig ist sieht man es sehr deutlich. Ich ätze 
ebenfalls mit Natriumpersulfat und bei mir dauert das ganze zwischen 20 
und 30 Minuten, je nach Kupfermenge zum Ätzen (Starttemperatur 50°C ohne 
weiteres heizen und der auf der Packung angegebenen Konzentration).

Gruß Kai

von Axel R. (Gast)


Lesenswert?

Kann er aber jetzt nicht weiter ätzen, sehr schade :((
Oder die Stellen mit Edding abdecken, die bleiben müssen ;)

von Daniel K. (h3x4g0n)


Lesenswert?

Hallo,

David Schwandt schrieb:
> Muss ich einfach nur noch länger ätzen? Oder ist die Konzentration zu
> gering?

Wenn du die Platine gegen das Licht hältst und vernünftig die scharfen 
Konturen erkennen kannst (dunkel, wo Kupfer ist, durchscheinend, wo kein 
Kupfer mehr ist), dann ist sie fertig ;)

Grüße
das Sechseck

von Peter Z. (Gast)


Lesenswert?

"Belichten funktioniert auch
super, anschließend Entwickeln, kurz abspülen,"

Mach das einfach noch mal, mit lang abspülen.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Daniel K. schrieb:
> Wenn du die Platine gegen das Licht hältst und vernünftig die scharfen
> Konturen erkennen kannst (dunkel, wo Kupfer ist, durchscheinend, wo kein
> Kupfer mehr ist), dann ist sie fertig ;)

Jo, ne kleine Taschenlampe beim ätzen, ist sehr hilfreich :)
Ich kontrolliere auch immer mit der Lupe die kritischen Stellen, bevor 
ich das Resist runter nehme!

von Andy P. (bakaroo)


Lesenswert?

da die Platine eh hin ist, mal mit einem Edding 300 oder 3000 mal ein 
paar striche auf eine abgesägte ecke und wirf die in ein Ätzbad. dann 
lass das da 'ne halbe Stunde drin und schau dir an, was passiert.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Peter Z. schrieb:
> Mach das einfach noch mal, mit lang abspülen.

Wenn Das sein Problem wäre, sähe Es anders aus!
Aber lieber zu viel gespült als zu wenig :)

von Michael S. (captain-stone)


Lesenswert?

Hallo David,

> Muss ich einfach nur noch länger ätzen? Oder ist die Konzentration zu
> gering?

ätzen hat auch viel mit Erfahrung zu tun, da einige Parameter für Dein 
Ergebnis zusammen spielen.

Mein Tipp: Mach ein paar kleine Platinen, bei denen Du jeweils nur an 
einem Parameter drehst. Da hast Du irgendwann eine Liste von 
unterbelichtet, überbelichtet, unterätzt, überätzt und so findest Du 
genau Deine Mischung, die dann optimal bei Dir, mit Deinen Materialien 
und Chemikalien, funktioniert. Ich weiß, ist Aufwand, aber das macht nun 
mal die Erfahrung aus. Sonst ist es jedesmal ein Glücksspiel.

von Michael D. (etzen_michi)


Lesenswert?

Nabend.

Für mich hört sich das an, als wenn noch Fotolack auf der Platine sei; 
Diesen musst du nach dem Ätzen, vor dem Löten, manuell entfernen.

-> Mit Spiritus entfernen.

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


Lesenswert?

Ich kann es fast nicht glauben,dass jemand nicht in der Lage ist den 
Zustand einer "geätzten"Leiterplatte zu beurteilen. Hat wohl nur auf die 
Uhr geschaut und nach einer Zeit abgebrochen die er irgend wo von einem 
Prahlhans verkündet mal gelesen hat? Ich bin mir nicht mal sicher ob der 
Ätzprozess von a bis z in Ordnung ist. Außerdem....das ist wieder so ein 
Thread wo ich am zweifeln bin ob sich das so zugetragen hat oder ich 
komplett verarscht werde.Dieses Gefühl will ich her nicht unterdrücken.

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Kai S. schrieb:
> das ist einfach nicht fertig geätzt. Das Problem hatte ich beim
> ersten mal auch.

Au weia, echt jetzt? Das sieht man doch sofort! Oder mal so gefragt: 
WANN war denn die Ätzung vermeintlich fertig?? Ab ins Ätzbad, und gleich 
wieder raus?

herbert schrieb:
> Ich kann es fast nicht glauben,dass jemand nicht in der Lage ist den
> Zustand einer "geätzten"Leiterplatte zu beurteilen.

Also das muss ich auch sagen.

Habe hier ne Menge Basismaterial, bin aber nicht sicher, welches davon 
einseitig und welches zweiseitig ist...kann mir das bitte mal jemand 
sortieren und beschriften?

ZDv: Ab 1,30 Meter Wassertiefe hat der Soldat selbständig mit 
Schwimmbewegungen anzufangen! (der Knackpunkt dabei: wenn es tiefer 
wird, nicht einfach weitermarschieren!)

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Also mein Englisch ist wirklich nicht so gut, aber dennoch erscheint mir 
der Aufdruck auf der Platine eher ungewöhnlich. Wörtlich sollte man es 
zumindest nicht übersetzen, das ist mal sicher.

von Donk (Gast)


Lesenswert?

Fettreste mit Alkohol, Aceton, etc. entfernen.Platine kurz in 
Zitronensäure oder Essig legen um die Oxidschischt aufzulösen, danach 
mit Wasser spülen trocknen und Lötlack aufbringen.

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Donk schrieb:
> Lötlack aufbringen

Ja, der Lötlack ist das Wichtigste. Und ein 400W Hammerlötkolben. Dann 
kann man problemlos an DER Platine löten...;-)

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

0815 schrieb:
> Donk schrieb:
>> Lötlack aufbringen
>
> Ja, der Lötlack ist das Wichtigste. Und ein 400W Hammerlötkolben. Dann
> kann man problemlos an DER Platine löten...;-)

Nicht vergessen das Lötfett: 
Beitrag "Re: AVR Ausgänge "Zappeln" beim Programmieren"

von Kai S. (kai1986)


Lesenswert?

0815 schrieb:
> Au weia, echt jetzt? Das sieht man doch sofort! Oder mal so gefragt:
> WANN war denn die Ätzung vermeintlich fertig?? Ab ins Ätzbad, und gleich
> wieder raus?

Ja, echt. Wenn man noch nie einen Ätzvorgang gesehen hat, weiß man 
nicht, wie das fertige Ergebnis GENAU aussieht. Zudem sieht nach ca. 10 
Minuten die freie Kupferfläche sehr gleichmäßig aus, was dem Bild von 
wirklich fertig geätzt auch sehr ähnlich ist. Wenn man dann noch ein 
Basismaterial mit einem gelb-rötlichen Farbton hat ist das ganz schnell 
passiert. Ich sehe darin aber kein Problem. Aus fehlern lernt man und 
der Fehler passiert einem maximal einmal zu Beginn, also was solls. Ist 
ja jetzt auch nicht der finanzielle Ruin, wenn man mal ne Platine 
versemmelt.

Gruß Kai

von David S. (tischler)


Lesenswert?

Vielen Dank für die hilfreichen Kommentare, und danke für 0815 und 
herbert für den Quatsch.

Nimm bitte den Uhrenkranz und schleif ihn matt ein. Du bist fertig? Hast 
du etwa nur auf die Uhr geschaut? Wie soll man aus Erfahrung wissen, wie 
etwas fertig auszusehen hat, wenn man es noch nie fertig angucken 
konnte? Auf solch "Beiträge" kann ich verzichten. Danke.

Ich werde die Tage (vielleicht auch heute) neue Platinen anfangen und 
die Ätzzeit von bisherigen 20 Minuten deutlich erhöhen. Meine Lösung ist 
nach Hersteller angerührt und wird auf 50° erhitzt.

Gruß an alle andere,
David

von Carsten Sch. (Gast)


Lesenswert?

Hi,

David Schwandt schrieb:
> Ich werde die Tage (vielleicht auch heute) neue Platinen anfangen und
> die Ätzzeit von bisherigen 20 Minuten deutlich erhöhen. Meine Lösung ist
> nach Hersteller angerührt und wird auf 50° erhitzt.

Wie ätzt du denn?
Küvette mit einblasen von Luft oder einfach nur der Schale.

Wenn du nur mit der Schale ätzt denke daran das die Temperatur auch 
gehalten werden muss und zudem regelmäßige Badbewegungen (schwenken) 
sehr sinnvoll sind. Es kann aber trotzdem 30min und Länger dauern.

Als Tipp noch. Wenn das Kupfer an den Lackfreien Stellen "fast" durch 
ist, also kurz bevor das Trägermaterial an diesen Stellen freiligt 
schlägt die Farbe dort noch einmal kurz in schwarz um.  Sieht dann aus 
wie ein Dicker schwarzer Rand der von aussen nach innen wandert...

Also Farbablauf: Schweinchenrosa, ganz kurz Farbumschalg nach Schwarz, 
dann Farbe des Trägermaterials. Wenn man dann einmal eine Fertiggeätzte 
Platine gesehen hat passiert einem solch ein Fehler aber nicht mehr.

Gruß
Carsten

von NaPS (Gast)


Lesenswert?

>...wie etwas fertig auszusehen hat, wenn man es noch nie fertig angucken
>konnte? Auf solch "Beiträge" kann ich verzichten. Danke.


Man muß schon ziemlich blöd sein, um nicht zu erkennen, daß das Kupfer 
noch da ist. Bei einlagigen Platinen kann man selbst als Neuling einfach 
das Aussehen der Rückseite als Maß für die Cu-Entfernung nehmen.

von Bülent C. (mirki)


Lesenswert?

Was gibt es da eigentlich zu diskuttieren....Die Platine ist nicht 
fertig geätzt!

Aber wie kommt man auf die Idee seine Platine "Ultimate Bitch" zu 
nennen??

von Dussel (Gast)


Lesenswert?

Mir ging das beim ersten Mal auch so. Passiert halt. Dafür ist es beim 
zweten Mal umso schöner, wenn das Epoxid unter dem Kupfer durchkommt.

von Theoretiker (Gast)


Lesenswert?

Einfach mal gegen eine Lampe halten. Dann sieht man vielleicht
ob noch ein Hauch Kupfer auf der Platte ist.
Die Leitungen kann man, wie das oben schon einer mal erwähnte,
ja mal untereinander mit dem Ohmmeter messen ob es hochohmig ist.
Wenn nicht, dann ab in die Tonne. Am Rand dürfte Restkupfer ja
nicht relevant sein und da ja da die Fotoschicht manchmal etwas
dicker ist, wäre darin auch der Grund für das Problem zu sehen.

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

David Schwandt schrieb:
> Ich werde die Tage (vielleicht auch heute) neue Platinen anfangen und
> die Ätzzeit von bisherigen 20 Minuten deutlich erhöhen. Meine Lösung ist
> nach Hersteller angerührt und wird auf 50° erhitzt.

Irgendwas machst du falsch.
Mit neu angesetztem Bad sollte nach 10 min. das Ätzen fertig sein.
Und deine Temperatur ist zu hoch. So 43-45°C sind gut.
Über 50°C zerfällt dein Natriumpersulfat.
Vielleicht ist das die Ursache.

von Wunderer (Gast)


Lesenswert?

Immer wenn ich an den aufgeheizten Lötkolben packe, verbrenne ich mir 
die Finger.

W.

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

WeichEi!
Mach vorher Spucke an die Finger und du hältst es eine kurze Zeit aus.
Mein alter Betriebsdirektor hat den Finger mit Spucke benetzt und dann 
in das Zinnbad von 380°C versenkt. Und das bei Begleitung von 
übergeordneten Kommissionen.

von wendelsberg (Gast)


Lesenswert?

Bülent C. schrieb:
> Aber wie kommt man auf die Idee seine Platine "Ultimate Bitch" zu
> nennen??

Vermutlich weil das cool ist. Und das ist schliesslich wichtiger als mit 
ein wenig logischem Denken die Platine gegen das Licht zu halten - oder 
einfach nur zu warten bis die Farbe des Traegermaterials zum Vorschein 
kommt.

wendelsberg

von ndb (Gast)


Lesenswert?

Falls du nur die Möglichkeit hast, dass NaPs Ätzbad zu Beginn einmal zu 
heizen, anstatt fortlaufend während dem Ätzvorgang, dann dauert das 
ganze um einiges Länger.
Meine ungefähren Daten:

Bungard Basismaterial 70um, OHP Folien von Folix, 4x die kurzen UV 
röhren die für PC modding verwendet werden; - die Belichtung dauert bei 
mir damit etwa 8min20s

Entwicklung so 10 .. 30 sek mit NaOH
Zum Ätzen heize ich das Bad einmal zu Beginn auf (auf 40..45 C) (Ja, ich 
mache das tatsächlich so, dass ich das Ätzbad in eine PET Flasche fülle 
und deren Inhalt mit einem Wasserbad aufheize bis die 45 grad etwa 
erreicht sind)

Danach das ganze in eine Plastikwanne; - da das Bad fortwährend Abkühlt 
dauert der Ätzvorgang bei mir etwa 35 bis 40 minuten.

Kurz bevor die Kupferschicht vollständig weggeäzt ist gibts by the way 
schwarze Ränder an den Bahnrändern zu sehen; sprich deine als Kupferfrei 
geplanten Stellen werden sich zuerst lachsfarben, dann schwarz, dann 
grünlich (falls FR4) färben...

lg

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

ndb schrieb:
> die Belichtung dauert bei
> mir damit etwa 8min20s
Au, das fordert die Geduld aber heftig.

ndb schrieb:
> (Ja, ich
> mache das tatsächlich so, dass ich das Ätzbad in eine PET Flasche fülle
> und deren Inhalt mit einem Wasserbad aufheize bis die 45 grad etwa
> erreicht sind)
Jetzt hät's mir den Faden zerrissen.
Ich stell das in die Mikrowelle. (zum vorheizen)
(Nein, ich habe keine Angst mich zu vergiften)

ndb schrieb:
> Danach das ganze in eine Plastikwanne; - da das Bad fortwährend Abkühlt
> dauert der Ätzvorgang bei mir etwa 35 bis 40 minuten.
Herzstillstand!
Ich heize nach. PCB raus! ab in die Mikrowelle.
Passendes Konservenglas, simplen Blubberer rein (Aquarienschlauch, 
verschweißen, mit Nadel Löcher rein). Dauert max. 10min.

ndb schrieb:
> Kurz bevor die Kupferschicht vollständig weggeäzt ist gibts by the way
> schwarze Ränder an den Bahnrändern zu sehen; sprich deine als Kupferfrei
> geplanten Stellen werden sich zuerst lachsfarben, dann schwarz, dann
> grünlich (falls FR4) färben...
Die schwarzen Ränder sind eigentlich schon das erste blanke 
Trägermaterial. Halt mal ne Lampe dahinter

von David S. (tischler)


Lesenswert?

Bei mir hat nun der Ätzvorgang trotz nach Herstellerangaben angerührter 
Lösung rund 80 Minuten gedauert. Erhitzt auf 50° und anschließend in 
eine Schale gekippt. Dass während der 80 Minuten am Ende die Lösung kalt 
ist, ist mir klar. Dass dies jedoch allgemein so lange dauert, obwohl 
gewöhnlich von kürzeren Zeiten die Rede ist, ist mir unerklärlich.

Bzgl. des Namens der Schaltung: dies hat keinesfalls mit cool sein etc. 
zu tun. Wer nunmal A den Namen nicht vollständig lesen kann, ist 
schoneinmal vollständig selbst schuld. Und wer B nicht aus dem Paintball 
Genre kommt, kennt den Begriff "Paint Bitch" nicht. Jedenfalls kein 
Grund, solch anstößigen Wörter fallen zu lassen.

Allgemein sind in diesem Thread ein paar nicht wirklich hilfreiche Posts 
drin, welch nutzen haben diesen, eine Art der Selbstbefriedigung?

Schönes WE,
Tischler

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


Lesenswert?

David Schwandt schrieb:
> Bei mir hat nun der Ätzvorgang trotz nach Herstellerangaben angerührter
> Lösung rund 80 Minuten gedauert. Erhitzt auf 50° und anschließend in
> eine Schale gekippt. Dass während der 80 Minuten am Ende die Lösung kalt
> ist, ist mir klar. Dass dies jedoch allgemein so lange dauert, obwohl
> gewöhnlich von kürzeren Zeiten die Rede ist, ist mir unerklärlich.

80 Min ist komplett abwegig!

Wie machst du das denn mit der Durchmischung? Wie rührst du?

vlg
 Timm

von David S. (tischler)


Lesenswert?

Timm Reinisch schrieb:
> Wie machst du das denn mit der Durchmischung? Wie rührst du?

Natürlich habe ich nun nicht die ganzen 80 Min durchgerührt, jedoch bin 
ich bestimmt mindestens alle 5 Minuten daher gegangen und habe umgerührt 
bzw. die Platine genommen und hin- und her geschwenkt sowie Wellen 
"ausgelöst".

Zur Mischung: 120g Natriumpersulfat auf 500ml Wasser.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


Lesenswert?

David Schwandt schrieb:
> Timm Reinisch schrieb:
>> Wie machst du das denn mit der Durchmischung? Wie rührst du?
>
> Natürlich habe ich nun nicht die ganzen 80 Min durchgerührt, jedoch bin
> ich bestimmt mindestens alle 5 Minuten daher gegangen und habe umgerührt

alle 5 Min? Damit wäre die Ursache gefunden!

Durchgehendes intensives Rühren ist nötig! Die Reaktionsprodukte müssen 
von der Ätzstelle weg!

vlg
 Timm

von David S. (tischler)


Lesenswert?

Timm Reinisch schrieb:
> alle 5 Min? Damit wäre die Ursache gefunden!
>
> Durchgehendes intensives Rühren ist nötig! Die Reaktionsprodukte müssen
> von der Ätzstelle weg!

Danke für den Hinweis! Werde ich beim nächsten Ätzvorgang beherzigen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


Lesenswert?

zu den 80 Minuten: mir ist am Angang auch öfter passiert, dass noch ein 
"Hauch" Resist drauf war. zu kurz entwickelt, zu kurz gespült. Dann 
dauert das Ätzen an diesen Stellen ewig, an anderen Stellen wird dafür 
brav hinter- und unterätzt...

Ein Hinweis noch zum "Heizen": ich hab mir da was ganz ganz simples 
selbst gebaut, was jetzt seit Jahren ausgezeichnet funktioniert: Es gibt 
so "Plastik-Wannen" (z.B. beim Conrad), ich hab ein Alu-Blech passend 
zugeschnitten und außen unten auf den Boden aufgeklebt(mit dünnem 
doppelseitigem Klebeband). Auf diese Aluplatte dann selbstklebende 
Heizfolie, als Abschluss dann Moosgummi.

Bei der Vorbereitung zum Ätzen schütt ich die Natriumpersulfat-Lösung 
rein (nur ein paar mm) und häng das ans Labornetzteil, ca. 16V/1.6A. 
Dann geh ich weiter herrichten, belichten, entwicklen. In der 
zwischenzeit (ca. 5-10 Minuten) hat sich das Ätzbad auf ca. 55° 
aufgeheizt, ich regle den Strom etwas zurück, und kann in aller Ruhe bei 
gleichbleibender Temperatur ätzen.

: Bearbeitet durch User
von Mike (Gast)


Lesenswert?

Michael Reinelt schrieb:
> Ein Hinweis noch zum "Heizen": ich hab mir da was ganz ganz simples
> selbst gebaut, was jetzt seit Jahren ausgezeichnet funktioniert: Es gibt
> so "Plastik-Wannen" (z.B. beim Conrad), ich hab ein Alu-Blech passend
> zugeschnitten und außen unten auf den Boden aufgeklebt(mit dünnem
> doppelseitigem Klebeband).

Bei mir hat sich der Deckel von einer Glasbackform bewährt. Deckel auf 
den Ceranherd gelegt, Ätzbad und Platine rein und man kann nach 
herzenslust, fein dosiert mit der Herdplatte nachheizen ...

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> Bei mir hat sich der Deckel von einer Glasbackform bewährt. Deckel auf
> den Ceranherd gelegt, Ätzbad und Platine rein und man kann nach
> herzenslust, fein dosiert mit der Herdplatte nachheizen ...

Falls man entweder eine Herdplatte im Keller hat, oder die Erlaubnis der 
Regierung in der Küche mit Chemikalien zu hantieren... (ich hab weder 
noch)

von Dussel (Gast)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> Bei mir hat sich der Deckel von einer Glasbackform bewährt. Deckel auf
> den Ceranherd gelegt, Ätzbad und Platine rein und man kann nach
> herzenslust, fein dosiert mit der Herdplatte nachheizen ...
Das mache ich fast genauso. Bei mir ist es eine Pfanne. Da kommt etwas 
Wasser rein und da rein die Schale mit Ätzflüssigkeit und Platine. Das 
spart Ätzflüssigkeit, da das umgebende Wasser der Wärmespeicher und 
Wärmepuffer ist. Ich muss halt selber Regeln, weil man den Herd nicht so 
genau einstellen kann, aber um die Temperatur in einem 5°-Bereich zu 
halten ist das auch nicht so aufwendig. Wenn nicht gerade in der Küche 
gekocht wird, wüsste ich nicht, was dagegen sprechen sollte.

von Lochfraß (Gast)


Lesenswert?

Die Bilder zeigen es sehr gut: Der Ätzvorgang ist noch nicht 
abgeschlossen. Das Basismaterial hat eine helle, leicht transparente 
Farbe. Solange da noch ein rötlicher Schimmer darauf ist, ist noch 
Kupfer vorhanden.

Theorie schützt vor Erfahrung nicht!
Das gilt auch für den Klassenbesten. :-P

von Axel R. (Gast)


Lesenswert?

Zu heiß sollte das Ätzbad aber auch nicht werden, weil sich sonst die 
Bestandteile zersetzen. Hab ich gelesen. Bei Eisendreichlorid ja nicht 
so schlimm, wohl aber bei Naps

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Hi,

Axel R. schrieb:
> Zu heiß sollte das Ätzbad aber auch nicht werden, weil sich sonst die
> Bestandteile zersetzen. Hab ich gelesen. Bei Eisendreichlorid ja nicht
> so schlimm, wohl aber bei Naps

Wobei es sich aber nicht um einen plötzlichen Prozess handelt oder die 
Zersetzung ab einer bestimmten Temperatur erst einsetzt...

Die Zersetzung findet ständig- auch bei Zimmertemperatur- statt. 
(deshalb darf man NaPS und vor allem NaPS-Lösung auch nicht in Gasdicht 
verschlossenen Behältern lagern. Ein kleines Loch durch den Deckel 
reicht aber schon als Sicherheitsmaßnahme, Deckel mit Üdruckventil ist 
aber besser)

Bei Zimmertemperatur ist die Zersetzung aber so langsam das es selbst 
bei Lagerung der Lösung über ein bis zwei Jahre keinen nennenswerten 
Einfluss auf die Reichweite der Lösung hat.

Wenn es wärmer wird steigen die Reaktionszeiten und damit auch die 
Selbstzersetzungsrate an. Irgendwann kommt man an dem Punkt wo diese 
Rate so hoch ist das sich die ZErsetzung während des Anheizens, Ätzen 
und Abkühlens so stark auswirkt das man deutliche Einbußen bei der 
Maximalen Kupferaufnahme in kauf nehmen muss.
Dann kann man statt vielleicht 10 Platinen nur noch 1-2 mit derselben 
Lösung ätzen. Auf die aktuell geätzte Platine oder die Sicherheit beim 
Arbeiten hat das, von der generellen Gefahr durch heisse Flüssigkeiten 
abgesehen, keinen Einfluss.

Zum eigendlichen Thema wurde ja schon genug gesagt. Die 80min sind 
tatsächlich völlig inakzeptabel. Vermutlich ist die Lösung tatsächlich 
in der zu geringen Temperatur nach einigen Minuten und der fehlenden 
Bewegung zu suchen.
Eine nicht völlige Freientwicklung halte ich bei dem Foto nicht für 
wahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

@Te: Zur Bewegung wurde ja schon genug gesagt... Und mit dem Abkühlen 
geht auch gar nicht, Unter 40C fällt die Ätzrate sehr stark ab, bei 30C 
dauert es schon echte Ewigkeiten... Wenn du die Lösung nur am Anfang 
erwärmst legt es halt nru am Anfang los und geht irgendwann fast nicht 
mehr weiter.
Falls keine Möglichkeit zum Dauerheizen besteht und du nur selten Ätzt 
mache die Lösung zu Anfang lieber deutlich heisser als 40C, wenn es sein 
muss auch ruhig 60C und mehr. Sobald es dann unter 40C gesunken ist 
wieder neu erwärmen.  Kannst dann halt die Lösung nicht so oft 
wiederverwenden, aber das sollte dann erträglich sein.

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Michael Reinelt schrieb:
> Mike schrieb:
>> Bei mir hat sich der Deckel von einer Glasbackform bewährt. Deckel auf
>> den Ceranherd gelegt, Ätzbad und Platine rein und man kann nach
>> herzenslust, fein dosiert mit der Herdplatte nachheizen ...
>
> Falls man entweder eine Herdplatte im Keller hat, oder die Erlaubnis der
> Regierung in der Küche mit Chemikalien zu hantieren... (ich hab weder
> noch)

NAja, man könnte auch einfach eine dieser Billigherdplatten holen.
(für 20Euro neu oder ein paar Cent auf dem Flohmarkt)

ISt zwar dann natürlich keine Ceranplatte (für diesen Preis) aber auch 
mit den "normalen" geht das. Ich habe zwar eine gute Küvette, nutze 
solche HErdplatten aber beim Durchkontaktieren der Platinen 
(Manganbeizen).
Auch meine Versuche mit verschiedenen -nicht Bastlerüblichen- Ätzmedien 
mache ich mit diesen Platten.

Gruß
Carsten

von Wunderer (Gast)


Lesenswert?

Carsten Sch. schrieb:
> Eine nicht völlige Freientwicklung halte ich bei dem Foto nicht für
> wahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Junge, das nur mal als ein Beispiel. Fass dich mal kurz, bring das 
Wesentliche auf den Punkt und verschone uns bitte mit diesen nie 
endenden Elaboraten.

W.

von David S. (tischler)


Lesenswert?

Wunderer schrieb:
> Fass dich mal kurz, bring das
> Wesentliche auf den Punkt und verschone uns bitte mit diesen nie
> endenden Elaboraten.

Ich, als Threadersteller und Fragender, finde eine umfassende und 
erklärende deutlich sinnvoller und erwünschter als solch Kommentare.

Danke an alle Infos - ich kümmere mich um eine konstante Erwärmung, z.B. 
durch die genannten Heizdecken und um eine Bewegung. Vielleicht bekomm 
ich auch irgendwoher günstig eine Küvette...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.