Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Sicherhheitsfragen zu einem 230V-Steruerstromkreis


von W-Tech (Gast)


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Einen guten Tag an euer Forum


Ich repariere als technischer Mitarbeiter (Elektrofachkraft, aber kein 
Meister) einen Laborofen und möchte dabei zwei Schalter und ein 
Magnetventil für den Kühlwasserkreislauf hinzufügen und an dessen 
Steuerung anschließen.

Bisher wurde das als Provisorium unabhängig neben dem Ofen betrieben. 
Die Zusatzteile sind nicht grundsätzlich nötig, sie sollen nur mögliche 
Sachschäden verringern.

Die Schaltung an sich ist trivial, aber ich sehe ein Sicherheitsproblem 
zu dem ich eure Meinung hören möchte, am besten mit Verweis auf 
offizielle Dokumente.

Der Ofen wird mit Drehstrom geheizt, im Bedienpult ist ein Transformator 
eingebaut der 230VAC für die Steuerstromkreise liefert. Die 
Sekundärwicklung ist an einem Ende mit PE verbunden so daß das vom 
Prinzip her ein TN-S ist, das andere Ende ist mit 0,5A abgesichert.

In der Originalversion ist der Steuerstromkreis nur innerhalb vom 
Bedienpult verlegt und nicht von außen zugänglich. Mit meiner Ergänzung 
würden nun die beiden Schalter und das Magnetventil (über Steckverbinder 
Hirschmann STAS) extern an den Steuerstromkreis vom Ofen angeschlossen 
werden.

Wenn jetzt in diesen Stromkreisen ein Isolationsfehler auftreten würde 
dann könnten bis zu 500mA fliesen bis die Sicherung am Steuertrafo 
durchbrennt. Falls das passieren sollte und einer der Ofenbenutzer was 
davon abbekommt habe ich ein großes Problem.

Wie könnte ich das normgerecht lösen?

Darf/muß ich einen RCD einbauen (schaltungsmäßig würde er das Problem 
eindeutig lösen)?

von Route_66 (Gast)


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Hallo!
Wo ist Dein Problem? In der Hausinstallation können mehrere hundert 
Ampere über den Schutzleiter fließen, bevor ein Leitungsschutzschalter 
anspricht.

von Manfred G. (magroma)


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Bei VDE gerechten Aufbau kann gar nichts passieren.

von W-Tech (Gast)


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Route66:
Mein Problem besteht darin daß dieser Strom nicht in allen möglichen 
Fällen über den Schutzleiter fliesen muß, sondern auch den Ofenbenutzer 
erwischen könnte falls dieser einen Isolationsfehler (z.B. angescheuerte 
Leitung) in die Finger bekommt.

Manfred:
Leider kann ich nicht in DIE VDE schauen, sondern nur verschiedene 
Praxisbücher in denen mein Fall nicht erwähnt wird. Deswegen suche ich 
hier nach fachkundiger Hilfe.

von Max B. (theeye)


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W-Tech schrieb:
> ...am besten mit Verweis auf
> offizielle Dokumente.

W-Tech schrieb:
> Wie könnte ich das normgerecht lösen?

Zu Norm-Fragen rund um die Elektrotechnik empfehle ich die mal ein 
"normenlastigeres" Elektroforum. Dort wirst du sicher kompetente Hilfe 
bekommen. Damit schließe ich natürlich nicht aus, dass auch hier 
sinnvolle Beiträge entstehen werden. Der Link: http://diesteckdose.net/

Gruß Max

von Andreas (Gast)


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Ich kann jetzt zwar nicht viel zur Problemlösung beitragen, aber:

Warum baut man da einen Trafo mit 230 V Sekundärspannung ein, der dann 
sekundärseitig erst recht wieder auf Potential gegen Erde gelegt wird? 
Warum lässt man die Steuerkreise nicht von vornherein komplett isoliert 
und potentialfrei?

von Manfred G. (magroma)


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W-Tech schrieb:
> Leider kann ich nicht in DIE VDE schauen, sondern nur verschiedene
> Praxisbücher in denen mein Fall nicht erwähnt wird. Deswegen suche ich
> hier nach fachkundiger Hilfe.

Das wäre aber wichtig bei einer industriellen Anwendung. Hast du davon 
keine Ahnung, dann lass die Finger davon. Der Staatsanwalt wird dir dann 
schon klarmachen, was du mit deinen Kentnissen hättest machen dürfen und 
was nicht.

von Route_66 (Gast)


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Andreas schrieb:
> Warum lässt man die Steuerkreise nicht von vornherein komplett isoliert
> und potentialfrei?

Es ist ein Sicherheitsprinzip, Steuerstromkreise zu erden, oder auf 
Erdschluss zu überwachen..

z.B. EN 60204-1 Abschnitt 9.4.3.1 Erdschlüsse.

von Uwe (Gast)


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> (z.B. angescheuerte Leitung) in die Finger bekommt.
Darf nicht möglich sein. Muß halt alles in ein Gehäuse der Schutzklasse 
I, so daß eine durchgescheuerte Leitung ans gehäuse kommen würde und die 
der Strom über den PE abfließt und die Sicherung kommt.
Natürlich haben Netzanschlußkabel kein Metalgehäuse sind aber halt 
Doppelt isoliert.

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