Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Impedanzwandler wird heiß


von Mathias _. (mathias1988)


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Hallo Community,
ich verwende den L272M als Impedanzwandler in einer Schaltung. Nur 
leider wird er bei mir bereits bei 0.5 A Stromentnahme (5V) bereits sehr 
heiß. Da in diesem OP zwei Verstärker integriert sind habe ich den 
Verdacht, dass der zweite (nicht angeschlossen) schwingt und deshalb das 
ganze so stark erhitzt wird.
Nun zu meiner Frage: Wie muss ich den zweiten OP im Gehäuse anschließen, 
damit er nicht schwingen kann ? (Der unbenutzte OP)

Vielen Dank !
Gruß Mathias

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Was hast Du denn bislang mit den Eingängen des zweiten Kanals gemacht? 
Etwa offen gelassen?

von Mathias _. (mathias1988)


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Ja, Eingänge und Ausgänge sind offen. Aber V+ und Ground sind ja intern 
bereits angeschlossen.

von San L. (zwillingsfreunde)


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Maze Z. schrieb:
> Nun zu meiner Frage: Wie muss ich den zweiten OP im Gehäuse anschließen,
> damit er nicht schwingen kann ? (Der unbenutzte OP)

Wenn du das Prinzip von einem OP verstanden hättest, würde sich diese 
Frage erübrigen.

Da ein OP die Differenz zwischen den beiden Eingängen im normalfall um 
einen Faktor von mehr als 100'000 Verstärkt, gillt:

Ist der + Eingang höher als der - Eingang, so wird die Positive 
Versorgungsspannung am Ausgang ausgegeben.

Ist der - Eingang höher als der + Eingang, so wird die Positive 
Versorgungsspannung am Ausgang ausgegeben.

So. betrachtest du nun noch einmal meinen oben geschriebenen Satz, dass 
er die DIFFERENZ zwischen den beiden Eingängen verstärkt, sollte dir 
klar werden was sie Lösung dafür sein sollte: Gib den beiden Eingängen 
das selbe Potential! Häng die dinger an GND und gut ist.

Hoffe konnte helfen.

von Helmut L. (helmi1)


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Maze Z. schrieb:
> ich verwende den L272M als Impedanzwandler in einer Schaltung. Nur
> leider wird er bei mir bereits bei 0.5 A Stromentnahme (5V) bereits sehr
> heiß.

0.5A * 5V = 2.5W !

Das ist fuer das kleine Gehauese vieeeel zu vieeeel. Die 0.5A kann er 
nur wenn er komplett durchgeschaltet ist. Also die Restspannung ueber 
die Ausgangstransistoren des OPs sehr klein ist.

> Da in diesem OP zwei Verstärker integriert sind habe ich den
> Verdacht, dass der zweite (nicht angeschlossen) schwingt und deshalb das
> ganze so stark erhitzt wird.

Verdacht? Warum misst du nicht einfach mal nach das gibt Gewissheit.

von Mathias _. (mathias1988)


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Ich hab irgendwo gelesen, dass wenn man mit dem Oszi an die Eingänge 
geht die Schwingungsneigung sofort aufhört. Finde aber die Seite nicht 
mehr ;). Das kurzschließen der anderen Eingänge und verbinden mit Ground 
hat gefruchtet, danke !!

von Mathias _. (mathias1988)


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Ich möchte noch gerne eine Frage dran hängen: Kann man die 
Verlustleistung in einem Op mit Pv=(U_Versorgung-U_Ausgang)*I_Out 
berechnen ? In "Tietze Schenk" steht dass man für kleine Verlustleistung 
möglichst niedrige Versorgungsspannung verwenden soll. (U_Versorgung 
nahe an U_Ausgang) . Ich finde aber in der Literatur keine Formel, um 
die Verlustleistung zu berechnen...
Gruß Mathias

von Helmut L. (helmi1)


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Maze Z. schrieb:
> Ich möchte noch gerne eine Frage dran hängen: Kann man die
> Verlustleistung in einem Op mit Pv=(U_Versorgung-U_Ausgang)*I_Out
> berechnen ?

Kann man, das ist die Leistung die dann in dem Ausgangstransistor 
umgesetzt wird. Genauer wird es wenn man die Kurvenform der Ansteuerung 
mit beruecksichtigt.

Bei Sinusfoermiger Ansteuerung also  Ua(t) = Uas * sin(wt) ergibt sich 
fuer einen der beiden Transistoren:

Pt = 1/Rv*(Uas*Ub/pi - Uas^2/4)

Pt = Verlustleistung in einem der beiden Transistoren
Rv = Lastwiderstand
Ub = Betriebsspannung
Uas = Spitzenausgangsspannung

Die Formel findest du auch im Tieze-Schenk im Kapitel 
Leistungsverstaerker.

von Mathias _. (mathias1988)


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Super, danke ! Das heißt dann bei einer eingehenden Gleichspannung:
Pv=(Ub-Ua)*(Ua/Rl) wenn im Schaltplan des Ops wie beim L272M kein 
Emitterwiderstand angegeben ist.

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