Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu DOG-Display


von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Hallo zusammen,

ich arbeite grad erstmals mit so einem DOG-Display, im speziellen ein 
DOGM204-A, zusammen mit einer Hintergrundbeleuchtung (amber). Ich bin 
grad erst am Schaltplan entwickeln, und dabei drängen sich mir zwei 
Fragen auf:

a) das Backlight ist mit 3xAnode/Kathode rausgeführt, lt. Datenblatt 
kann man die parallel schalten und über einen Vorwiderstand an 5V 
betrieben. Nun hab ich bedenken, LEDs parallel zu schalten. Wäre es 
nicht besser drei getrennte Vorwiderstände zu spendieren?

b) da gibts diese ominösen Spannungsausgänge Vout, V0..V4. Ich hab keine 
Ahnung wofür die gut sind, aber: meinen die das ernst, jeden Ausgang mit 
1uF gegen Gnd???? Wenns denn schon sein muss, muss es 1u sein, (davon 
hab ich in SMD jetzt nicht soooo viele rumliegen) oder reichen da auch 
100n?

Danke!

von Anja (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> da gibts diese ominösen Spannungsausgänge Vout, V0..V4. Ich hab keine
> Ahnung wofür die gut sind,
Hallo,

Das sind die Backplane-Spannungen fürs Display. Du riskierst also einen 
geringeren Kontrast bzw. eine flackernde Anzeige wenn Du den Kondensator 
zu klein machst. Ob 100nF ausreichen mußt Du halt ausprobieren.

Gruß Anja

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Anja schrieb:
> Michael Reinelt schrieb:
>> da gibts diese ominösen Spannungsausgänge Vout, V0..V4. Ich hab keine
>> Ahnung wofür die gut sind,
> Hallo,
>
> Das sind die Backplane-Spannungen fürs Display. Du riskierst also einen
> geringeren Kontrast bzw. eine flackernde Anzeige wenn Du den Kondensator
> zu klein machst. Ob 100nF ausreichen mußt Du halt ausprobieren.
>
> Gruß Anja

Danke! ich hatte sowas in der Art schon befürchtet...

von Falk B. (falk)


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@ Michael Reinelt (fisa)

>betrieben. Nun hab ich bedenken, LEDs parallel zu schalten. Wäre es
>nicht besser drei getrennte Vorwiderstände zu spendieren?

Ja. Siehe LED.

von Johannes O. (jojo_2)


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a) jein...
Wenns im Datenblatt so steht, dann werden sie schon passende LEDs für 
sowas verwendet haben.
Allerdings würde ich dennoch einzelne Widerstände verwenden, kosten ja 
praktisch nix die Dinger.

b) Ich würde da nicht 100nF einsetzen, sie werden schon nen Grund haben, 
dass die da einen 10 mal so großen Wert haben wollen. Und ja, die gibts 
auch noch als SMD.
Im LCD selbst bzw. in dessen Controllerchip (ist unter der schwarzen 
Masse) befindet sich eine Ladungspumpe die damit aus den z.B. 3.3V bis 
zu 10 V oder sogar noch mehr herstellen kann, welche das LCD braucht.


Also ich hab mich ans Datenblatt gehalten und bei mir hats dann auch 
funktioniert.

von Sascha W. (sascha-w)


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Hallo,

a) also auf dem Backlight (z.B. eines '162) befinden sich schon 
Vorwiderstände zum Betrieb an 3.3V. Wenn du alle parallel schaltest und 
mit einem Widerstand an 5V dann passt das schon, denn trotzdem hat noch 
jeder LED-Zweig seinen eig. Widerstand.

Sascha

von Moritz A. (moritz_a)


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Sascha Weber schrieb:
> a) also auf dem Backlight (z.B. eines '162) befinden sich schon
> Vorwiderstände zum Betrieb an 3.3V. Wenn du alle parallel schaltest und
> mit einem Widerstand an 5V dann passt das schon, denn trotzdem hat noch
> jeder LED-Zweig seinen eig. Widerstand.

Laut Datenblatt ist es bei den EA LED66x40 eben nicht so.

von Sascha W. (sascha-w)


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Moritz A. schrieb:
> Sascha Weber schrieb:
>> a) also auf dem Backlight (z.B. eines '162) befinden sich schon
>> Vorwiderstände zum Betrieb an 3.3V. Wenn du alle parallel schaltest und
>> mit einem Widerstand an 5V dann passt das schon, denn trotzdem hat noch
>> jeder LED-Zweig seinen eig. Widerstand.
>
> Laut Datenblatt ist es bei den EA LED66x40 eben nicht so.
Auf den Fotos sind in der Mitte 3 Widerstände zu sehen, im Schaltbild 
nicht - ja.
Aber auch im Schaltbild der '162'er sind keine R's eingezeichnet obwohl 
sie auf dem Backlight vorhanden sind.


Sascha

von Moritz A. (moritz_a)


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Also in http://www.lcd-module.de/fileadmin/pdf/doma/dogm204.pdf steht 
recht eindeutig etwas von U_f 2,1V bzw 3,2V und der Hinweis auf die 
dafür benötigten Vorwiederstände, und nichts von wegen Betrieb direkt 
an 3,3V möglich.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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So, wäre bestückt, Kondensatoren wie im Datenblatt, einzelne Widerstände 
für das Backlight.

Aber: ich hab da ein paar Probleme...

das Wichtigste: ich bin ein Dummkopf, hab nämlich überlesen, dass das 
Ding nur für 3.3V geht, ich betreibe es aber an 5V :-( Entweder hab 
ich's eh schon geschossen, aber "ein bisschen" funktioniert es... leider 
ist Print schon fertig, und der Rest braucht die 5V... Schei*e

Es geht "ein bissi" weil der Kontrast total schlecht ist. Wenn ich die 
Versorgung auf 5.5V erhöhe, kann man einigermaßen was erkennen. Und "es 
lebt", Zeichen werden ausgegeben (ich betreibe es über i2c, und das 
scheint mal zu funktionieren)

An den diversen Spannungsausgängen messe ich:

Vout 9.27V
V0 9.25V
V1 7.71V
V2 6.28V
V3 3.32V
V4 1.9V

Hat jemand zufällig so ein Ding rumliegen, und könnte mir die Spannungen 
prüfen? Sieht für mich aber nicht ganz verkehrt aus, vielleicht habe ich 
mit den 5V doch noch nicht alles zerstört...

Es könnte auch an der I2C-Kommunikation bzw. der initialisierung liegen. 
Das Display reagiert nämlich auf "Set Contrast" genau gar nicht, der 
Kontrast bleibt gleichbleibend schlecht.

Irgendwie werd ich da aus dem Datenblatt des Controllers (SSD1803A) und 
dem Beispielcode nicht ganz schlau... Das mit dem Control-Byte und dem 
Continuation bit ist irgendwie sehr nebulös, und im Beispielcode noch 
dazu falsch kommentiert (die senden dort 0x80 für Commands und 0x40 für 
Daten, im Kommentar steht jeweils "Co=0" wobei bei 0x80 das MSB = 
Continuation Bit ja sehr 1 ist...)

Hat da vielleicht auch jemand ein paar Brocken (funktionierenden) 
i2c-Code? (idealerweise AVR, aber auch anderes wird gerne genommen)

Danke!

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Das ist echt irgendwie schräg...

ich hab hier einen beitrag dazu gefunden: 
Beitrag "Problem mit EA-DOGM204 Display"

Ich hab die veränderte init-Sequenz analysiert, bis auf ein paar kleine 
Fehler ist sie fast identisch, bis auf:

- Kontrast wird anders eingestellt. Das hat aber (nach wie vor) keine 
Auswirkungen

- Bias wird nicht angegriffen, bleibt also am Power-On-Default von 1/5. 
Sobald ich in der Sequenz vom Datenblatt die Bias-Settings (BS1, BS0) 
rausnehme, habe ich einen guten Kontrast... (den ich aber immer noch 
nicht einstellen kann, aber was solls...)

ich bin froh dass es funktioniert, aber was bitte ist dieser Bias?

und irgendwie scheint das Ding bisher problemlos mit 5V zu laufen (mal 
sehen wie lange...)

Meine Begeisterung für die DOG-Displays ist aber schwer angekratzt. Wer 
sich mal das Datenblatt zum SSD1803A angeschaut hat, und die 
Mehrfachbelegung der Commands über IS- und RE-Bit versucht hat zu 
verstehen, wird vermutlich zu einem ähnlichen Schluss kommen wie ich: 
Derjenige der sich das überlegt hat, möge lange und ausgiebig in der 
Hölle schmoren....

Edit: falls wer ähnliche Probleme hat, hier meine Init-Sequenz 
(auskommentiert die "falschen" Bias-Settings)
1
    dog_cmd(0x3A); // Function Set: DL=1 N=1 DH=0 RE=1 IS=0 
2
    dog_cmd(0x09); // extended Function Set: FW=0 B/W=0 NW=1
3
    dog_cmd(0x06); // entry mode set: BDC=1 BDS=0
4
    // dog_cmd(0x1E);  // Bias: BS1=1
5
    dog_cmd(0x39); // Function Set: DL=1 N=1 DH=0 RE=0 IS=1
6
    // dog_cmd(0x1B);  // Bias: BS0=1 => Bias=1/6
7
    // default: BS0=0 BS1=0 => Bias=1/5
8
    dog_cmd(0x6E); // Follower Control: Don=1 Rab2=1 Rab1=1 Rab0=0 
9
    dog_cmd(0x54); // Icon/Booster/Contrast: Ion=0 Bon=1 C5=0 C4=0
10
    dog_cmd(0x70); // Contrast: C3=0 C2=0 C1=0 C0=0
11
    dog_cmd(0x38); // Function Set:  DL=1 N=1 DH=0 RE=0 IS=0 
12
    dog_cmd(0x0F); // Display=on, Cursor=on, Blink=on
13
    dog_cmd(0x01); // Clear Display

: Bearbeitet durch User
von Anja (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> An den diversen Spannungsausgängen messe ich:
>
> Vout 9.27V
> V0 9.25V
> V1 7.71V
> V2 6.28V
> V3 3.32V
> V4 1.9V
>
> Hat jemand zufällig so ein Ding rumliegen, und könnte mir die Spannungen
> prüfen? Sieht für mich aber nicht ganz verkehrt aus, vielleicht habe ich
> mit den 5V doch noch nicht alles zerstört...

Die Spannungen hängen von der Temperatur und der Kontrasteinstellung ab.
Außerdem sind die Spannungen relativ hochohmig. (DMM-Innenwiderstand).
Ein Vergleich ohne die Angaben ist weitgehend sinnfrei.

Michael Reinelt schrieb:
> Edit: falls wer ähnliche Probleme hat, hier meine Init-Sequenz

wo ist der Delay-Befehl?
Vermutlich wird die Kontrasteinstellung deshalb nicht übernommen?
oder ändert sich V4 mit der Kontrasteinstellung?
Übrigens: falls Du den Prozessor nicht mit 4,6V Brown Out Reset 
betreibst muß der Delay entsprechend verlängert werden bis das Display 
aufwacht.

Gruß Anja

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Anja schrieb:
> Die Spannungen hängen von der Temperatur und der Kontrasteinstellung ab.
> Außerdem sind die Spannungen relativ hochohmig. (DMM-Innenwiderstand).
> Ein Vergleich ohne die Angaben ist weitgehend sinnfrei.
Ok, daran hatte ich nicht gedacht. Gemessen mit einem Fluke 179, 
Innenwiderstand sollte > 10MOhm sein.

> wo ist der Delay-Befehl?
Ähhhh welcher Delay? Im i2c-betrieb hätte ich noch nie was von einem 
notwendigen delay gehört.... aber das würde natürlich einiges erklären. 
Hast du da nähere Angaben?

> oder ändert sich V4 mit der Kontrasteinstellung?
Nö, zumindest kponnte ich nix feststellen.

> Übrigens: falls Du den Prozessor nicht mit 4,6V Brown Out Reset
> betreibst muß der Delay entsprechend verlängert werden bis das Display
> aufwacht.

Doppel-ähhh... keine Ahnung ob BrownOut-Reset, ich versorge ja über +5V.

Ganz am Anfang ist schon ein Delay drinnen (ich steure den Reset-Pin des 
Dog über einen Pin). Reset auf Low, 100ms warten, Reset high, wieder 
100msec warten, dann erst Init-Sequenz.

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