Forum: HF, Funk und Felder Frage zu Antenne bezüglich SWR und Gewinn


von sigma (Gast)


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Hallo!
Ich bin gerade dabei mich ein wenig mit Antennen auseinander zu setzen. 
Dazu habe ich mich bisher mit dem SWR bzw. dem Eingangsreflexionsfaktor 
S11 einer Antenne sowie ein wenig dem Gewinn gewidmet.

Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt das Stehwellenverhältnis an, 
wieviel der gesendeten Leistung abgestrahlt werden kann. Ich hatte dazu 
einige Bilder und Messungen gesehen, die mit einem Netzwerkanalysator 
durchgeführt wurden. Dort wurde S11 gemessen und für mich war das auch 
recht nachvollziehbar. Bei einem Wert von -15dB werden 93% der 
eingespeisten Leistung abgestrahlt. Das ist wiederum Frequenzabhängig, 
da sich der Eingangsreflexionsfaktor mit der Frequenz ändert.

Der Gewinn hingegen lässt sich aus der maximalen Empfangsleistung im 
Verhältnis zu einem isotropen Strahler bestimmen. Für mich auch noch 
halbwegs nachvollziehbar.

Aber nun meine Frage: ist der Gewinn nicht von der Frequenz und somit 
von der Anpassung abhängig?
Angenommen ich habe eine Antenne, dessen SWR ich bei einer festen 
Frequenz bestimme. Somit kann ich doch auch eine Aussage über die 
maximale Empfangsleistung machen. Wenn ich die Antenne aber über ein 
großes Frequenzband betrachte, wo die Antenne meinetwegen mehrere 
Resonanzstellen aufweist, ändert sich doch jedes Mal das SWR und somit 
auch der Reflexionsfaktor usw.. kann ich dann immernoch konkrete 
Aussagen über den Gewinn machen?
Auch gut möglich das ich irgendwas nicht ganz verstanden habe ;)
Für Hilfe wär ich dankbar!

Viele Grüße!

von eta (Gast)


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sigma schrieb:
> ist der Gewinn nicht von der Frequenz und somit von der Anpassung
> abhängig?

Ist er.

von Bitflüsterer (Gast)


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Ich bin nicht sicher ob ich den Sinn Deiner Frage eigentlich verstehe. 
Leider machst Du nicht explizit, wo Du einen Widerspruch siehst.
Aber ich lese das so, das Du einen inneren Zusammenhang zwischen SWR und 
Gewinn herstellst.

>Angenommen ich habe eine Antenne, dessen SWR ich bei einer festen
>Frequenz bestimme. Somit kann ich doch auch eine Aussage über die
>maximale Empfangsleistung machen.

Tatsächlich gibt es diesen Zusammenhang so nicht. Oder jedenfalls nicht 
direkt.

Das eine, das SWR ist nämlich für den Sendefall beschrieben. Der Gewinn 
aber für den Empfangsfall.
Im Sendefall will man eine Leistungsanpassung, im Empfangsfall (in der 
Regel) Spannungsanpassung (also sehr hochohmige Empfänger-Eingänge).

Du kannst durchaus zwei verschiedene Antennen haben (nehmen wir mal an, 
es seien zwei verschiedene Bauformen mit dem selben Widerstand) die auf 
eine bestimmte Weise abgeschlossen (angepasst) sind so das sie denselben 
SWR haben. Dennoch können sie immer noch verschiedene Gewinne haben.

von sigma (Gast)


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Super, danke, dass hilft mir weiter. Also ist der Gewinn tatsächlich nur 
für eine optimale Frequenz der jeweiligen Antenne definiert. Hab auch 
gerade gesehen, dass die maximale Strahlungsdichte (zur Berechnung des 
Gewinns) die Leistung beinhaltet. Diese sollte ja dann je nach 
Anpassung, also SWR, variieren.

Nun habe ich gesehen, dass eine LPDA mehrere Resonanzstellen aufweist 
und recht breitbandig ist. Wie würde man denn dort den Gewinn angeben? 
Anscheinend ist die ja für mehrere Frequenzbereiche gut geeignet? Könnte 
man diese dann nicht mit auf die Packung der Antenne draufschreiben und 
den jeweiligen Gewinn angeben?

von sigma (Gast)


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Oh, jetzt hast du gerade einen Text geschrieben, während ich mit meinem 
noch gar nicht fertig war.
Das SWR für den Sendefall und Gewinn für den Empfang ist, habe ich 
soweit verstanden. Aber sollte die Antenne nicht auch für den 
Empfangsfall optimal angepasst sein um so viel wie möglich Leistung 
aufnehmen zu können? Dachte daher könnte man das SWR für beide Varianten 
nehmen?

von Uwe (de0508)


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Hallo sigma,

für mich, als jemand mit Sendeerlaubnis, vermischst Du hier zwei Dinge.

Da wir im Sendefall von Leistungsanpassung sprechen ist das SWR ein 
anderer Ausdruck für die Anpassung der Antenne an den Sender.
"Wir" betrachten immer die Leistungsanpassung bei 50Ω Systemimpedanz.

Der Gewinn einer Antenne ist sowohl im Sende- wie im Empfangsbetrieb 
vorhanden !

Und drückt - vereinfacht dargestellt - den Leistungsgewinn im vergl. zu 
einem Dipol (dBd) bezogen auf seine Resonanzfrequenz dar.

Andererseits gibt es noch den Leistungsgewinn bezogen auf einen 
isotropen Kugelstrahler (dBi), das ist aber nur ein mathematisches 
Modell einer Antenne, und keine reale Antennenform.

Vereinfacht gesprochen, wenn die Leistungsanpassung nicht bei s=1 liegt, 
dann kommt hat weniger Leistung an der Antenne an, der Systemgewinn/ 
Gain ist aber immer noch vorhanden und "verstärkt" - korrekterweise 
Bündelt das E-Feld in einer Hauptrichtung.

Man stelle sich eine Glühbirne mit gleichmäßiger Lichtverteilung vor, 
nun nehmen wir einen Parabolspiegel und schon wir mehr Licht in die 
Hauptrichtung "gesendet". Andere Bereiche um die Glühbirne sind nun 
"dunkel".

Klar ?

von Bitflüsterer (Gast)


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>Das SWR für den Sendefall und Gewinn für den Empfang ist, habe ich
>soweit verstanden.

Das ist so nicht korrekt, wenn es auch oft (ich mache den Fehler auch 
immer wieder) so und nur so verstanden wird. Der Gewinn ist für den 
Sende- und Empfangsfall definiert. Siehe: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Antennengewinn

Das Stehwellenverhältnis aber ist für den Sendefall definiert und hängt 
fast ausschliesslich vom Widerstand der Antenne ab.

Das Problem ist, das einige Faktoren sowohl das Senden als auch das 
Empfangen beeinflussen. Andererseits einige Faktoren nur jeweils das 
eine oder andere (als nicht ganz treffendes Beispiel: Es spielt beim 
Senden der Ausgangswiderstand der Endstufe eine Rolle, beim Empfangen 
hingegen nicht, weil der dann [hoffentlich] sehr hochohmig ist). 
Teilweise sind diese Faktoren gegenläufig. Wobei in der Regel gut 
empfängt, was auch gut sendet, aber nicht umgekehrt (und es dann immer 
noch bessere reine Empfangsantennen gibt).

>Aber sollte die Antenne nicht auch für den Empfangsfall optimal angepasst >sein 
um so viel wie möglich Leistung aufnehmen zu können? Dachte daher >könnte man das 
SWR für beide Varianten
>nehmen?

Wie ich schon sagte, will man beim Senden eine Leistungsanpassung (das 
zeigt sich an niedrigem SWR). Beim empfangen hingegen, will man nicht 
unbedingt viel Leistung von der Antenne entnehmen (in der Regel bei 
Kommunikationsempfängern), weil das Maximum ohnehin sehr schmal ist. 
Eher will man Spannungsanpassung und macht die Leistung dann im 
Vorverstärker und kann damit breitbandiger empfangen.

Du siehst auch, das der Gewinn im wesentlichen durch die Verringerung 
der Abstrahlweite (bzw. Empfangsweite) vergrössert werden kann. Der 
theoretisch maximale Gewinn ist durch diesen ominösen Strahler gegeben. 
Und zwar (wenn man die jeweils die optimale Länge für die Wellenlänge 
annimt). Das ist aber nur ein theoretischer Vergleich. Eine endlich 
große Antenne die die gesamte Leistung aufnehmen könnte, wäre 
kugelförmig um den Sender angeordnet.

von Bitflüsterer (Gast)


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Als kleine Einführung in dieses äusserst komplexe Thema, empfehle ich 
Dir Rothammels Antennenbuch.

von Paul M. (paul_m65)


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Bitflüsterer schrieb:
> Das eine, das SWR ist nämlich für den Sendefall beschrieben. Der Gewinn
> aber für den Empfangsfall.

Völliger Unfug! Der Gewinn gilt bei Antennen für den Empfangsfall 
genauso wie für den Sendefall. In der Vorstellung betrachtete man nur 
deshalb meistens den Sendefall, weil man sich das besser vorstellen 
kann.


Das SWR hat mit all dem nichts zu tun. Es beschreibt nur, welchen 
Widerstand der Sender "sieht". Verschiedene Antennen mit gleichem SWR 
können ganz unterschiedliche Gewinne haben.

Der Gewinn (in dB) ist ein Ausdruck der Verluste in der Antenne, 
kombiniert mit der Abstrahlcharakteristik im Vergleich zu einer 
Vergleichsantenne. Deshalb gilt die Gewinnanagabe nur für eine Richtung 
und es muss dazu gesagt werden, welche Vergleichsantenne gemeint ist. 
Nur die Angabe dB (was ein Vergleichsmaß ist) bringt daher nichts. In 
der theoretischen Literatur wird sich dabei oft auf den idealen 
Kugelstrahler bezogen, den es in der Praxis nicht gibt, aber mit dem man 
schön rechnen kann. In der Praxis bezieht man sich eher auf den 
Halbwellendipol, weil man das in der Praxis auch vergleichen kann. Im 
Marketing, in Werbebroschüren bezieht man sich auch auf den idealen 
Kugelstrahler weil so die dB-Werte größer werden und den ahnungslosen 
Kunden beeindrucken sollen.

Dies nur mal alles vereinfacht dargestellt.
Ich bin wiedermal erschüttert über die mangelde Sachkenntnis in einem 
Elektronikforum wo man eigendlich einen höhren Anteil technisch 
gebildeter Leute erwarten sollte.  Der einzig sinnvolle Beitrag kam 
bisher von  Uwe S. und von 1Bitflüsterer um 16:36.

: Bearbeitet durch User
von sigma (Gast)


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Vielen Dank erstmal für eure zahlreichen Antworten.
Ist ja doch ein wenig komplizierter zu verstehen als ich gedacht habe.
Ich denke das mit dem Stehwellenverhältnis habe ich verstanden und 
spielt für meine Überlegungen erstmal keine Rolle.

Bei dem Gewinn stelle ich mir das jetzt in unkomplizierter Weise so vor:
Ich messe die Leistungsdichte eines Dipols bei seiner Resonanzfrequenz 
in einem bestimmten Abstand. Anschließend nehme ich meine Testantenne, 
mache das gleiche und setzte beide Ergebnisse ins Verhältnis um den 
Gewinn zu ermitteln? (bezogen eben auf die Dipolantenne)

Ich hoffe das ist soweit korrekt, sonst wirds langsam peinlich :D

Dann währe der Gewinn der Testantenne doch trotzdem Frequenzabhängig? 
Das heist der Gewinn der Testantenne lässt sich nur bei einer Frequenz 
bestimmen und nicht über ein ganzes Band?

Viele Grüße

von sigma (Gast)


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Achso, dem währe noch hinzuzufügen, dass die Messung bei beiden Antennen 
mit gleicher zugeführter Leistung vorgenommen wird.

von Uwe (de0508)


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Naja,

man kann die Bandbreite einer Antenne als
3-dB-Bandbreite - 
http://de.wikipedia.org/wiki/Bandbreite#3-dB-Bandbreite
betrachten oder als Bandbreite mit s<=2.

von Uwe (de0508)


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Messungen: Und Du musst einen Abstand in Abhängigkeit der Sendefrequenz 
wählen um sicher im Fernfeld der Antenne zu sein.

von Thomas K. (alerte)


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sigma schrieb:

> Dann währe der Gewinn der Testantenne doch trotzdem Frequenzabhängig?
> Das heist der Gewinn der Testantenne lässt sich nur bei einer Frequenz
> bestimmen und nicht über ein ganzes Band?

Ja, der Gewinn jeder Antenne ist frequenzabhängig. Das siehst du z.B 
auch auf Datenblättern von Antennen: 
http://www.wimo.de/download/18760_datenblatt.pdf

Aber wenn du z.B. einen Dipol für 868 MHz hast, wird der bei 866 MHz 
keinen wirklich anderen Gewinn haben - und z.B. 0,2 dB Unterschied 
interessieren in der Regel nicht wirklich.

Was du in deiner Messung auch noch drin haben wirst, sind die 
unterschiedlichen Fehlanpassungsverluste der beiden Antennen. Auch wenn 
du mit einem Signalgenerator die gleiche Leistung in beide Antennen 
einspeist - wenn die beiden Antennen ein unterschiedliches SWR haben, 
nehmen sie nicht die gleiche Leistung auf (was aber bei niedrigen und 
relativ ähnlichen SWRs beider Antennen nicht wirklich ins Gewicht fällt)

von Thomas K. (alerte)


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Und noch ein zweiter Punkt: Uwe hat schon geschrieben, dass du im 
Fernfeld messen musst.
Wenn du keinen reflexionsarmen Raum mit Absorbern zur Verfügung hast, 
kannst du Probleme mit Mehrwegeausbreitung bekommen - d.h. Reflexionen 
können dazu führen, dass dein Signal sich an manchen Stellen nahezu 
komplett auslöscht (der gleiche Effekt wie beim UKW-Radio an der Ampel - 
du hast schlechten Empfang, rollst einen Meter weiter, und plötzlich ist 
der Sender wieder perfekt da).

Ohne reflexionsarmen Raum misst man sowas am besten im Freien mit 
möglichst viel Abstand der Antennen zu den Seiten und nach unten

von Uwe (de0508)


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Hallo Thomas,

wissen wir schon, welche Fragestellung der TO bearbeitet ?

von sigma (Gast)


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Hallo Thomas,
vielen Dank für deine Antwort. Also messen möchte ich erstmal gar nix, 
war alles bisher nur ein wenig interessehalber für mich. Über die 
Tatsache mit dem Fernfeld bin ich mir bereits bewusst. Wenn ich mich 
recht erinnere hatte das was mit homogener ebener Welle zu tun.

Ohjee.. auf die Idee mit den Datenblättern hätte ich aber auch mal 
selber kommen können! Aber dein vorletzter Beitrag führt doch im Grunde 
auf meine Frage direkt am Anfang hinaus.

Das der Gewinn Frequenzabhängig ist, hast du mir bereits beantwortet.
War ja im Prinzip meine Fragestellung. Des Weiteren habe ich daraus 
geschlossen, dass wenn ich eine Leistung in die Antenne einspeise, die 
ein ein SWR ungleich 1 aufweist, nicht die ganze Leistung abgestrahlt 
werden kann. D.h. dadurch nimmt der Gewinn ab weil die Strahlungsdichte 
geringer wird. Also auch wenn ich darauf hingewiesen wurde, dass ich SWR 
und Gewinn nicht vermischen sollte, würde ich jetzt daraus schließen, 
dass mit steigendem SWR der Gewinn abnimmt?

Viele Grüße

von Uwe (de0508)


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Nein,
der Gewinn ist Systembedingt immer gleich !

Vielleicht ist es über die einfachen Gleichungen einfacher zu 
verstehen.

Pant = Gant * Pin

Pin = Gswr * Ptrx

P ist Leistung
G ist Gain/ Gewinn - Leistungsfaktor

-3dB = 1/2 Leistungsfaktor
-10dB = 1/10 Leistungsfaktor
0dB = 1 Leistungsfaktor
+3dB = 2 Leistungsfaktor
+10dB = 10 Leistungsfaktor
usw.

: Bearbeitet durch User
von dieter (Gast)


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sigma schrieb:
> dass wenn ich eine Leistung in die Antenne einspeise, die
> ein ein SWR ungleich 1 aufweist, nicht die ganze Leistung abgestrahlt
> werden kann.

Falsch !
Bei SWR=1 wird die Hälfte der Leistung als Abwärme im Sender verbraten.
Erst bei Fehlanpassung, wenn der Sender-Innenwiderstand klein gegenuber 
dem Lastwiderstand ist, nähert sich der Wirkungsgrad 100%.

von ich (Gast)


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dieter schrieb:
> Erst bei Fehlanpassung, wenn der Sender-Innenwiderstand klein gegenuber
> dem Lastwiderstand ist, nähert sich der Wirkungsgrad 100%.

Das bedeutet also, daß man mit einer möglichst großen Fehlanpassung 
einen Wirkungsgrad von nahe 100% erreichen kann?

Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber mir rollen sich gerade die 
Fußnägel auf...

von dieter (Gast)


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ich schrieb:
> Das bedeutet also, daß man mit einer möglichst großen Fehlanpassung
> einen Wirkungsgrad von nahe 100% erreichen kann?
>
> Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber mir rollen sich gerade die
> Fußnägel auf...


Stimmt!
Vielleicht kannst du ja ein bisschen Grundschul-Marthematik :

                abgegebene Leistung                        Ra
 Wirkungsgrad = ------------------------------------- = --------
                abgegebene Leistung + Verlustleistung    Ra + Ri

                nähert sich 1 fur Ra >> Ri.

Also geh mal zur Fusspflege und nimm ein Lehrbuch der elementaren 
Elektrotechnik mit.

von nochwas (Gast)


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Das SWR kann man mit Anpassungen verbessern, der Gewinn ist durch die 
Geometire gegeben. Das heisst der SWR ist variable und die Geometrie ist 
fest.

von ich (Gast)


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dieter schrieb:
> ich schrieb:
>> Das bedeutet also, daß man mit einer möglichst großen Fehlanpassung
>> einen Wirkungsgrad von nahe 100% erreichen kann?
>>
>> Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber mir rollen sich gerade die
>> Fußnägel auf...
>
> Stimmt!
> Vielleicht kannst du ja ein bisschen Grundschul-Marthematik :
>
>                 abgegebene Leistung                        Ra
>  Wirkungsgrad = ------------------------------------- = --------
>                 abgegebene Leistung + Verlustleistung    Ra + Ri
>
>                 nähert sich 1 fur Ra >> Ri.
>
> Also geh mal zur Fusspflege und nimm ein Lehrbuch der elementaren
> Elektrotechnik mit.

Dann hat also jeder, der ein gutes SWR (Idealfall 1) und damit eine gute 
Anpassung der Antenne an den Sender bzw. Empfänger anstrebt (meist 50 
Ohm), einen riesengroßen Fehler gemacht. Und alle Antennen-Tuner sind 
demnach Scharlatanerie. Nach deiner Meinung sollte eine Antenne 
möglichst schlecht angepaßt sein. Am Besten, man schließt gar keine 
Antenne an den Sender an, dann ist das doch der Idealfall (außen 
hochohmig, Sender=50 Ohm).
Komisch, dann hat sich die Menschheit jahrzehntelang geirrt und du hast 
den Stein der Weisen entdeckt.

Kleiner Tipp: Schon mal was von Leistungsanpassung gehört? Die wird 
gemacht, um eine möglichst große Leistung vom Sender auf die Antenne zu 
übertragen, und das ist bei Anpassung (R antenne = R Sender) der Fall.

von ich (Gast)


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Kleine Ergänzung noch:
Die abgegebene Leistung die du in deiner obigen Formel ansprichst, wäre 
bei einer Fehlanpassung (Antenne hochohmig, Sender niederohmig) nahe 
Null. Der Sender kann bei einem hochohmigen Verbraucher (Antenne) 
logischerweise keinen Strom fließen lassen (hoher Widerstand -> kleiner 
Strom) oder im Extremfall unendlicher Widerstand -> kein Strom. Und die 
Leistung ist doch Spannung x Strom. Und die maximale Leistung kann nur 
abgegeben werden, wenn Quelle und Last den gleichen Widerstand 
aufweisen. Und schon sind wir wieder bei der Anpassung 
(Leistungsanpassung R_Sender = R_Antenne).

von Purzel H. (hacky)


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Das gute daran ist hier, dass man's nicht auswendig lernen muss. Einfach 
einen spannungsteiler als gleichung ansetzen, die Leistung als Funktion 
des einen Widerstandes rechnen. ableiten, null setzen, Aufloesen, plus 
die Raender pruefen.

von dieter (Gast)


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Ob es euch nun gefällt oder nicht, aber es ist nun mal so, dass eine 
1kW-PA zugleich eine prima Shackheizung ist.

von Joe (Gast)


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Das Stehwellenverhältnis (englisch standing wave ratio, SWR) ist ein Maß 
für die stehende Welle, die auf einem Wellenleiter durch Reflexion 
entsteht. Mit den Amplituden V und R der vor- und rücklaufenden Welle 
ist es als

SWR ={V+R}/{V-R}

definiert.

Also ein Amplitudenverhältnis!

Wenn R = 0 ist, dann ist SWR = 1 !

von Joe (Gast)


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Ergänzung:

Bei einer idealen Anpassung ist R = 0 !

von Joe (Gast)


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dieter schrieb:
> Bei SWR=1 wird die Hälfte der Leistung als Abwärme im Sender verbraten.
> Erst bei Fehlanpassung, wenn der Sender-Innenwiderstand klein gegenuber
> dem Lastwiderstand ist, nähert sich der Wirkungsgrad 100%.

Das ist totaler Quatsch!

In einem resonanten System erfolgt die Schwingung ohne eigene Verluste.
Ist das System nicht optimal, so muss verlorene Energie zugeführt 
werden.

Die Dämpfung einer HF-Endstufe erfolgt über das Kabel und die daran 
angeschlossene Antenne, die die zugeführte Energie als e.-m.-Strahlung 
abgibt. Dabei treten im Idealfall keine Verluste auf. => 
Wirkungsgrad=100%
Ohm'sche Verluste reduzieren den Wirkungsgrad.
Genau so arbeitet eine Endstufe im Idealfall auch mit einem 
Wirkungsgrad=100%. Treten keine Ohm'schen Verluste auf, so bleibt die 
Endstufe kalt.
Dabei werden keine 50% durch die Endstufe verheizt!

Nur Ohm'sche Verluste führen zur Wärmeentwicklung und zur Reduzierung 
des Wirkungsgrades.

Joe

von dieter (Gast)


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Joe schrieb:
> Das ist totaler Quatsch!


Das gilt leider fur deinen Beitrag, der das typische Amateur-Halbwissen 
darstellt.

Guck mal in ein beliebiges Lehrbuch nach Anpassung und Wirkungsgrad.

von Joe (Gast)


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@Dieter

Da hast du wohl weder den Schwingkreis noch HF richtig verstanden!

Genau so wenig wie den Unterschied zwischen SWR und Wirkungsgrad.

von dieter (Gast)


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Wirkungsgrad ist eine Funktion der Anpassung, überall nachzulesen.

Aber wenn du bildungsresistent bist, kann ich dir leider auch nicht 
helfen, ausser indem ich dir im Examen eine 5 gebe.

von ich (Gast)


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dieter schrieb:
> Guck mal in ein beliebiges Lehrbuch nach Anpassung und Wirkungsgrad.

Das hatte ich dir schon mal empfohlen. Stichwort Leistungsanpassung.
Du kannst ja gern mal erklären, wie du eine maximale Leistung zustande 
bringen willst, wenn der Lastwiderstand extrem hochohmig ist. Dann 
fließt fast kein Strom, das ist schon mal ein Ausschluß für maximale 
Leistung. Andersherum ist es genauso, wenn die Last Null Ohm hat, also 
Kurzschluß. Dann ist keine Spannung vorhanden (eben wegen dem 
Kurzschluß), also auch keine Leistung. Die maximale Leistung kann nur 
bei exakter Anpassung übertragen werden, also bei R_Quelle = R_Last.

Aber abgesehen davon vermute ich, daß du hier nur trollen willst und 
dich über die Reaktion der anderen User nur totlachst. Also hör auf zu 
trollen oder beschäftige dich mit der Materie.

Gerade habe ich noch was gesehen:

>>                 abgegebene Leistung                        Ra
>>  Wirkungsgrad = ------------------------------------- = --------
>>                 abgegebene Leistung + Verlustleistung    Ra + Ri

Die abgegebene Leistung heißt bei dir Ra.
Die Verlustleistung heißt Ri.

Kommt dir das nicht komisch vor? Ich denke nicht...

von dieter (Gast)


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ich schrieb:
> kommt dir das nicht komisch vor?

Nein, aber wenn du nicht mitdenken kannst, dann erweitere mit i-quadrat.
Der Strom ist derselbe in Quelle und Last.

Alle handelsüblichen PAs haben grosse Kühler und Ventilatoren (ausser 
deiner natürlich!). Der miserable Wirkungsgrad mit 50%ige Abwärme ist 
eben der Nachteil der 50Ohm-Anpassung. Und nichts anderes rede ich von 
Anfang an und jetzt zum letzten Mal.

Lass dir deine Halbbildung von anderen Leuten austreiben. Ich geb's auf.

von ich (Gast)


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dieter schrieb:
> ich schrieb:
>> kommt dir das nicht komisch vor?
>
> Nein, aber wenn du nicht mitdenken kannst, dann erweitere mit i-quadrat.
> Der Strom ist derselbe in Quelle und Last.
Richtig, und in einer hochohmigen Last fließt kein großer Strom. 
(Ohmsches Gesetz)
Wo soll dann eine Leistung herkommen?
>
> Alle handelsüblichen PAs haben grosse Kühler und Ventilatoren (ausser
> deiner natürlich!). Der miserable Wirkungsgrad mit 50%ige Abwärme ist
> eben der Nachteil der 50Ohm-Anpassung. Und nichts anderes rede ich von
> Anfang an und jetzt zum letzten Mal.
Auch durch Wiederholung wird es nicht richtig.
>
> Lass dir deine Halbbildung von anderen Leuten austreiben. Ich geb's auf.

Ist auch gut so, wenn du nichts mehr von deinem "Wissen" preisgibst.
Hältst du alle HF-Entwickler auf dieser Welt für bescheuert, und nur du 
weißt, wie es besser geht? Wozu gibt es dann Anpaßgeräte, wenn eine 
totale Fehlanpassung deiner Meinung nach doch viel besser ist?

von Joe (Gast)


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Ok, ich bin lernfähig und werfe das, was ich vor 40 Jahren gerechnet 
habe über Bord.

Wenn ich das übernehme, was @Dieter sagt, dann hat z.B. eine 
L-C-Filterkette aus drei Bandfiltern, die über einen Kondensator 
gekoppelt sind und jeweils (für eine bestimmte Frequenz) einen Ausgangs- 
und Eingangswiderstand von 1000 Ohm haben, jeweils einen 
Leistungsverlust von 50%.

Wenn ich das, was oben steht, ernst nehme, dann kommen am Schluss nur 
(1/2)^3 = 1/8 der Leistung heraus.

Gemessen und gerechnet habe ich im Resonanzfall rund 95% bzw. 99%.

Ein abgestimmter Ausgangskreis einer PA und eine Antenne stellen seit 
Heinrich Hertz die gleichen elektrischen Verhältnisse dar.

Die Ohm'sche Anpassung, auf der Dieter rumreitet, ist hier fehl am 
Platz.
Aber bezüglich dem Ohm'schen Fall stimme ich Dieter zu.

von Plasmon (Gast)


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ich schrieb:
> Du kannst ja gern mal erklären, wie du eine maximale Leistung zustande
> bringen willst, wenn der Lastwiderstand extrem hochohmig ist.

"100% Wirkungsgrad" heißt nicht "maximale Leistung". "100% Wirkungsgrad" 
heißt nur "es geht nichts verloren". Das ist nunmal auch dann der Fall, 
wenn der Lastwiderstand unendlich groß ist. Dann geht zwar keine 
Leistung in die Last, aber es geht auch keine verloren. Das führt auf 
die 100% Wirkungsgrad (die Verlustleistung im Generatorinnenwiderstand 
und die Leistung an die Last gehen beide mit erster Ordnung gegen Null, 
daher geht der Quotient gegen 1).

Das mag ein Ergebnis sein, das keine praktische Bedeutung hat, weil es 
auf einen unsinnigen Betriebszustand führt. Aber falsch ist es nicht.

von Plasmon (Gast)


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ich schrieb:
> Wozu gibt es dann Anpaßgeräte, wenn eine
> totale Fehlanpassung deiner Meinung nach doch viel besser ist?

Das hat er nicht gesagt. Das hast du ihm in den Mund gelegt. Er hat 
gesagt, dass bei einem Leerlauf der Wirkungsgrad gegen 100% geht. Das 
stimmt, siehe mein Vorposting. Er hat nicht gesagt, dass das der beste 
Betriebszustand ist.

von ich (Gast)


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Plasmon schrieb:

> "100% Wirkungsgrad" heißt nicht "maximale Leistung". "100% Wirkungsgrad"
> heißt nur "es geht nichts verloren".

Nein, 100% Wirkungsgrad bedeutet, daß genausoviel herauskommt, wie 
hineingeht. Zitat Wikipedia:
1
...beschreibt das Verhältnis der Nutzleistung P_ab zur
2
zugeführten Leistung P_zu
Und beim Sender ist die Nutzleistung die Sendeleistung. Wenn die Null 
ist (mangels Last), ist auch der Wirkungsgrad Null.

> Das ist nunmal auch dann der Fall,
> wenn der Lastwiderstand unendlich groß ist. Dann geht zwar keine
> Leistung in die Last, aber es geht auch keine verloren.

Damit bin ich auch nicht einverstanden. In den Sender (oder auch die PA) 
wird Energie zugeführt. Aber mangels Last kann er keine Leistung 
abgeben.
Das heißt, alles, was an Energie reingesteckt wird, kann vom Sender nur 
in Wärme umgesetzt werden (Sendeenergie geht ja nicht). Damit meine ich 
Röhrenheizung, Trafoverluste, Wärme im Netzteil usw. Damit hat der 
Sender, wenn man ihn als Heizung betrachtet, wirklich einen Wirkungsgrad 
von 100%.

Wenn man ihn aber als Sender betrachtet (und das ist ja seine 
eigentliche Aufgabe), hat er in diesem Moment einen Wirkungsgrad von 0%, 
denn er bekommt Leistung zugeführt, kann sie aber nicht als 
Sendeleistung abgeben.

von Thomas K. (alerte)


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sigma schrieb:
> Das der Gewinn Frequenzabhängig ist, hast du mir bereits beantwortet.
> War ja im Prinzip meine Fragestellung. Des Weiteren habe ich daraus
> geschlossen, dass wenn ich eine Leistung in die Antenne einspeise, die
> ein ein SWR ungleich 1 aufweist, nicht die ganze Leistung abgestrahlt
> werden kann. D.h. dadurch nimmt der Gewinn ab weil die Strahlungsdichte
> geringer wird. Also auch wenn ich darauf hingewiesen wurde, dass ich SWR
> und Gewinn nicht vermischen sollte, würde ich jetzt daraus schließen,
> dass mit steigendem SWR der Gewinn abnimmt?

Um nochmal auf die eigentliche Frage vom TO zurückzukommen und als 
Ergänzung zum Beitrag von Uwe S. hier noch ein hilfreicher Link, der das 
Ganze grafisch veranschaulicht: 
http://ww2.nearfield.com/FAQ/images/Gain_Directivity.pdf

Das SWR hat nichts mit dem Antennengewinn zu tun. Das SWR sorgt quasi 
für Verluste vor der Antenne.

Stell dir eine Antenne vor, die ein perfektes SWR = 1 hat. Bei eben 
dieser Antenne sorgst du jetzt direkt am Antennenport für eine 
Fehlanpassung - die Antenne bleibt also die gleiche (und damit auch der 
Gewinn). Die Reichweite vom Gesamtsystem nimmt aber trotzdem ab. Warum? 
Weil die Antenne durch die Fehlanpassung mit SWR > 1 jetzt weniger 
Leistung aufnehmen kann.

SWR und Antennengewinn sind also zwei unterschiedliche Effekte / Dinge, 
die aber natürlich im praktischen Aufbau immer im Zusammenspiel 
auftreten.

von dieter (Gast)


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Joe schrieb:
> Die Ohm'sche Anpassung, auf der Dieter rumreitet, ist hier fehl am
> Platz.


1) Der Resonanzwiderstand eines Schwingkreises ist ein rein ohmscher
   Widerstand.
2) Ich habe von Fehlanpassung gesprochen, nicht von einem grossen
   Lastwiderstand.

OMG, muss deutsches Sprak schwer sein !

von ?? (Gast)


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dieter schrieb:
> 2) Ich habe von Fehlanpassung gesprochen, nicht von einem grossen
>    Lastwiderstand.

dieter schrieb:
> wenn der Sender-Innenwiderstand klein gegenuber
> dem Lastwiderstand ist, nähert sich der Wirkungsgrad 100%.

von ich (Gast)


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Wenn schon ein Zitat, dann alles (sonst ist es unfair):

dieter schrieb:
> Bei SWR=1 wird die Hälfte der Leistung als Abwärme im Sender verbraten.
> Erst bei Fehlanpassung, wenn der Sender-Innenwiderstand klein gegenuber
> dem Lastwiderstand ist, nähert sich der Wirkungsgrad 100%.

Allerdings heißt doch, wenn der Sender-Innenwiderstand klein gegenüber 
dem Lastwiderstand ist, im Umkehrschluß, daß der Lastwiderstand größer 
als der Senderwiderstand ist.

Und jetzt kommt das zweite Zitat:

dieter schrieb:
> Ich habe von Fehlanpassung gesprochen, nicht von einem grossen
>    Lastwiderstand.

Dieter hat von beidem gesprochen.
Und wenn ein großer Lastwiderstand am Sender hängt ("Senderwiderstand 
klein gegenüber Last"), dann kann der Sender weniger oder keine Leistung 
mehr abgeben. Also sinkt der Wirkungsgrad (Definition: abgegebene 
Leistung im Verhältnis zu aufgenommener Leistung) in Richtung Null...

von dieter (Gast)


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dieter schrieb:
> OMG, muss deutsches Sprak schwer sein !

und Logik auch !

Ich versuche, euch zu einer eigenständigen Lösung anzuregen, ohne eine 
Vorlesung draus zu machen, aber festgelegte geistige Trampelpfade zu 
verlassen, ist scheinbar zuviel verlangt.

Darum als geistigen Holzhammer in Form einer Ubungsaufgabe :

Gegeben ein Sender, der an einen 50Ohm-Wellenleiter mit SWR=1 optimal 
angepasst ist und 50W HF-Leistung an die Antenne abgibt. Wie hoch ist 
der Wirkungsgrad dieser Anordnung ?
Was muss an dieser Konfiguration verändert werden, um einen Wirkungsgrad 
von 67% und 80W abgegebene Leistung zu erhalten ?

von ich (Gast)


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dieter schrieb:
> dieter schrieb:
>
> Gegeben ein Sender, der an einen 50Ohm-Wellenleiter mit SWR=1 optimal
> angepasst ist und 50W HF-Leistung an die Antenne abgibt. Wie hoch ist
> der Wirkungsgrad dieser Anordnung ?
> Was muss an dieser Konfiguration verändert werden, um einen Wirkungsgrad
> von 67% und 80W abgegebene Leistung zu erhalten ?

Was du ändern kannst, um mehr Leistung und einen größeren Wirkungsgrad 
zu erzielen, ist eine Veränderung des Arbeitspunktes der PA. Und zwar 
von AB-Betrieb auf C-Betrieb. Das ist allerdings nur bei FM oder CW 
möglich, weil die Verzerrungen durch die Nichtlinearität den C-Betrieb 
für SSB unmöglich machen. Und im C-Betrieb kannst du einen Wirkungsgrad 
von bis zu 80..85% erzielen. Das heißt, daß von deiner reingesteckten 
Leistung (vom Netzteil oder Batterie) bis zu 85% in Sendeenergie 
verwandelt werden, die zur Antenne rausgehen. Dann heizt die PA 
natürlich dementsprechend auch nur mit ca. 15% das Shack. Aber wie 
gesagt nur für FM oder CW möglich. Und bei einem SWR von 1. Sobald das 
SWR abweicht (die Antenne hochohmiger wird oder niederohmiger) oder auch 
induktive oder kapazitve Anteile (dabei kann R auch 50 Ohm sein und 
trotzdem eine Fehlanpassung existieren, z.B. 50-j10 Ohm bei kapazitivem 
Anteil), dann sinkt die vom Sender an die Antenne abgegebene Leistung.

von ich (Gast)


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Sorry, ich hatte noch eine Antwort unterschlagen. Du hattest gefragt:

dieter schrieb:
> Gegeben ein Sender, der an einen 50Ohm-Wellenleiter mit SWR=1 optimal
> angepasst ist und 50W HF-Leistung an die Antenne abgibt. Wie hoch ist
> der Wirkungsgrad dieser Anordnung ?

Der Wirkungsgrad kann NUR angegeben werden, wenn man auch weiß, wieviel 
Leistung man reinsteckt. Man kann doch auch nicht sagen: "Mein Motor im 
Auto kann 100PS an die Räder abgeben. Wie hoch ist sein Wirkungsgrad?". 
Dafür braucht man noch den Verbrauch.
Im Beispiel für den Sender bedeutet das, man muß auch die 
hineingesteckte Energie wissen und dann den Quotienten aus Sendeleistung 
und zugeführter Leistung bilden. Das ergibt den Wirkungsgrad.

von Bitflüsterer (Gast)


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Ich würde ja an Eurer Stelle garnicht weiter auf diesen Dieter eingehen.

Er ist meiner Meinung nach ein Troll, der die Gelegenheit genutzt hat, 
diesen Satz des TO:

> Des Weiteren habe ich daraus geschlossen, dass wenn ich eine Leistung
> in die Antenne einspeise, die ein ein SWR ungleich 1 aufweist, nicht
> die ganze Leistung abgestrahlt
> werden kann.

nicht etwa wegen seiner Mehrdeutigkeit des Begriffes Leistung in Bezug 
auf den Punkt der ganzen Anordnung und die Änderung der Leistung bei 
Variation von Lastwiderstand und SWR richtigzustellen und angemessen zu 
differenzieren, sondern eine der möglichen Deutungen als falsch zu 
bezeichnen. Seine Formel dazu ist zwar grundsätzlich richtig, aber 
beschreibt auch nur einen Aspekt der Frage, denn sie unterschlägt, 
welche Parameter er bei der Veränderung von
 festhält und welche nicht.

Es ist doch sicher unstreitig, das die insgesamt umgesetzte Leistung 
sich verändert, wenn
 sich verändert. Insbesondere wird sie oberhalb der Leistungsanpassung 
insgesamt geringer. Es stellt sich dann die Frage was mir bei einem 
Sender der 50W leisten kann, es aber nicht tut, weil er extrem 
fehlangepasst ist, die verbleibenden paar Microwatt nutzen obwohl sie 
mit nahezu 100% Wirkungsgrad abgegeben werden.

Im übrigen zeigt die verbale Herablassung, die beleidigende 
Ausdrucksweise des Dieter doch, wes Geistes Kind er ist.

von Horst (Gast)


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Hallo,
der Gewinn einer Antenne drückt aus, wieviel Energie diese dem 
elektrischen und magnetischen Feld entnehmen kann (Empfangsfall). 
Zunächst haben alle Antennen unabhängig von der Bauform ihre maximale 
Energieentnahme im Resonanzfall.
Der sog. isotrope Kugelstrahler 'schaut' dabei in alle Richtungen 
entsprechend einer  Kugeloberfläche und ist dem entsprechend diejenige 
Antenne mit dem geringsten Gewinn, da die Energiedichte sich auf die 
gesamte Kugeloberfläche verteilt.
Wiill man jetzt größern Gewinn erzielen, so muss diese Oberfläche 
verkleinern. Den Extremfall stellen Parabolantennen (z.b. Sat-Schüssel) 
dar, die nur auf ein kleines Segment mit hoher Energiedichte schauen.
Das SWR kommt nun beim Transport dieser von der Antenne empfangenen 
Energie zum Empfänger ins Spiel. Wenn bei SWR 1:1 die Transportleitung 
an die Resonanzfrequenz angepasst ist, kann die maximale an der Antenne 
vorhandene Energie transportiert werden und bei Fehlanpassung 
entsprechend weniger.
Da für Antennen das Reziprozitätsgesetz gilt, ist im Sendefall die 
umgekehrte Reihenfolge der o.a. Schilderung aktiv.
Gewinn hängt also zunächst von der Bauform der Antenne ab, aber auch von 
vielen anderen Parametern wie Höhe über Grund, Bodenleitfähigkeit etc.
Gruß
Horst

von Bitflüsterer (Gast)


Angehängte Dateien:

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Um das Ganze also mal der trolligen Mysterien zu entkleiden und dem TO 
weiterzuhelfen, hier eine Simulation. Ich beschränke mich dabei auf 
Gleichstromverhältnisse. Für HF sind die Verhältnisse prinzipiell 
gleich, auch wenn die Betrachtung durch die komplexen Widerstände ein 
wenig aufwendiger ist.

Es wird gezeigt, wie sich Wirkungsgrad, Gesamtleistung und Leistung am 
Lastwiderstand R1 verhalten, wenn letzterer immer grösser wird (wobei 
der Innenwiderstand der Quelle konstant bleibt).

In den Anhängen sieht man die Schaltung, den Verlauf von Wirkungsgrad 
(blau), Leistung am Lastwiderstand (grün) und die Gesamtleistung des 
Generators (violett).

Man sieht zunächst, dass die vom Generator abgegebene Leistung links am 
höchsten (20mW) ist und immer weiter bis auf 1mW (bei R2 = 1kOhm) 
absinkt.

Weiter ist zu erkennen, dass die am Lastwiderstand R2 umgesetzte 
Leistung (grün) zunächst von 0 ansteigt (Stromanpassung), bis sie bei 
50Ohm und 5mW ein Maximum erreicht (Leistungsanpassung) um dann wieder 
(bei R2 = 1kOhm) bis auf 1mW abzusinken (Spannungsanpassung).

Bei der Kurve des Wirkungsgrades (blau) sieht man nun das er 
kontinuierlich (in einer e-Funktion) von 0 an, ansteigt um bei beim 
Maximum der Leistung an R2, die bekannten 50% zu erreichen und am 
Endpunkt (bei R2 = 1kOhm) ca. 97% zu erreichen. Gleichzeitig aber ist 
die Gesamtleistung des Systems auf 1mW abgesunken.

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Sehen wir uns daraufhin nochmal den Wortwechsel zwischen Sigma (dem TO) 
und Dieter an.

sigma schrieb:
> ... dass wenn ich eine Leistung in die Antenne einspeise, die
> ein ein SWR ungleich 1 aufweist, nicht die ganze Leistung abgestrahlt
> werden kann.

Dieter schrieb:
>Falsch !
>Bei SWR=1 wird die Hälfte der Leistung als Abwärme im Sender verbraten.
>Erst bei Fehlanpassung, wenn der Sender-Innenwiderstand klein gegenuber
>dem Lastwiderstand ist, nähert sich der Wirkungsgrad 100%.

Von welcher Leistung spricht Sigma eigentlich? Welche beiden Leistungen 
vergleicht er?
Offensichtlich ist die eine die abgestrahlte Leistung, aber welche meint 
er mit der "ganzen Leistung"? Die vom Generator an seinem Ausgang (also 
hinter seinem Innenwiderstand) abgegebene Leistung? Oder die vom 
Generator insgesamt, also sowohl an die Last als auch seinen 
Innenwiderstand abgegebene Leistung? Spricht er überhaupt von 
Wirkungsgrad?

Was aber meint nun dieser Dieter mit seinem "Falsch!"?

Er fängt seine Erklärung mit "Bei SWR=1..." an. Also die Umkehrung der 
Voraussetzung von Sigmas Frage. Kehrt man sie tatsächlich um, dann würde 
die Frage lauten: "... dass, wenn ich eine Leistung in die Antenne 
einspeise, die ein SWR gleich 1 aufweist, die ganze Leistung 
abgestrahlt werden kann."

Diese Frage wird üblicherweise mit "Ja" beantwortet. Denn ebenso üblich 
wird die vom Generator an seinen Anschlüssen, hinter seinem 
Innenwiderstand, abgegebene Leistung mit der von der Antenne aufgenommen 
(oder, unter Einbezug des Antennenwirkungsgrades, der abgestrahlten 
Leistung) verglichen. Betrachtet man aber die Quell-Leistung des 
Generators müsste man die Frage generell mit Nein beantworten, denn 
immer geht ein Teil der Leistung am Innenwiderstand verloren.

Tatsächlich ist es aber sogar so, das völlig unabhängig vom SWR ein 
Teil der Leistung am Innenwiderstand des Generators umgesetzt wird. Der 
SWR spielt dabei keine Rolle.

Sigma (der TO) hat aber ganz offensichtlich nach dem Einfluss des SWR 
gefragt und nicht danach ob es ein SWR gibt, bei dem keine Leistung 
verloren geht.

Während also der TO nach der Wirkung des SWR fragt und eine These in 
diesem Zusammenhang aufstellt, verneint dieser Dieter die These mit 
einer Begründung die erst im weiteren Sinn, bei Hinzuziehung von 
Faktoren, die mit dem tieferen Sinn der Fragestellung nichts zu tun 
haben, relevant wären.

Das nenne ich Irreführung! Das nenne ich trollen.

von dieter (Gast)


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Bitflüsterer schrieb:
> Das nenne ich Irreführung! Das nenne ich trollen.

Sorry, dich zu enttäuschen,
aber ich bin KEIN Troll.

Die simple (und physikalisch korrekte)
Antwort zu meiner Aufgabe/Behauptung
werde ich euch gern in Kürze geben.

Aber vielleicht habt ihr ja
inzwischen nachgedacht
oder euch kundig gemacht.

Dann habt ihr jetzt noch einmal Gelegenheit.

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