Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik SHDN-Funktion von Step-Up Regler sinnvoll nutzen


von The SphereX (Gast)


Lesenswert?

Hi Leute !!!

Ich würde gern die SHDN-Funktion des "Pololu 3.3V Step-Up 
Spannungsreglers" 
(http://www.exp-tech.de/Shields/Strom-Spannung-79/Pololu-3-3V-Step-Up-Spannungsregler-U1V11F3.html) 
nutzen, um die NiMH Akkus (3 x AAA, 1100 mAh, parallel), die meine 
Schaltung speisen, vor Tiefentladung zu schützen.

Wenn ich von einer möglichst nicht zu unterschreitenden 
Entladeschlussspannung von 1,0 V ausgehe, müßte für ein automatisches 
Abschalten des Reglers in diesem Fall laut Herstellerangabe an SHDN eine 
Spannung < 0,2 V anliegen.

Wie bekomme ich das jetzt am effizientesten hin, also möglichst ohne die 
Schaltung um weitere energieverbrauchende Komponenten erweitern zu 
müssen? Spannungsteiler ... ???

Grüße,
The SphereX

von jetzt (Gast)


Lesenswert?

Einen Nanopower Komparator an einem Pullup. zB einen MCP6541

von The SphereX (Gast)


Lesenswert?

Der MCP6541 muß aber mindestens mit 1,6 V versorgt werden und dürfte 
damit ja eigentlich ungeeignet sein, oder? Davon abgesehen dachte ich 
vielmehr an etwas Einfacheres, wie vielleicht einen Spannungsteiler.

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

The SphereX schrieb:

> Davon abgesehen dachte ich
> vielmehr an etwas Einfacheres, wie vielleicht einen Spannungsteiler.

Ich denke, du wolltest deine Akkus vor Tiefentladung schützen?

von The SphereX (Gast)


Lesenswert?

Genau das wollte ich, vollkommen richtig ;). Und bei dem Pololu Step-Up 
Regler kann man dafür eben die SHDN-Funktion nutzen. Wenn also am 
SHDN-Eingang eine bestimmte Spannung in Abhängigkeit von VIn anliegt, 
schaltet sich der Regler ab. Die Akkus werden dementsprechend nicht 
weiter entladen.

Für die Berechnung der SHDN-Abschaltspannung gibt der Hersteller 
folgendes an:

For 0.8 V ≤ VIN ≤ 1.5 V, SHDN voltage must be below 0.2×VIN to disable 
the regulator and above 0.8×VIN to enable it.

Damit brauche ich also 0,2 V an SHDN, wenn VIn, also die Akkuspannung 
auf die Entladeschlußspannung von 1,0 V gefallen ist. Die Spannung an 
SHDN muß demnach immer 0,8 V kleiner sein, als VIn. Ich wollte jetzt 
lediglich in Erfahrung bringen, wie man das möglichst effizient 
hinbekommt, also ohne während der Akkulaufzeit noch zusätzlich Energie 
zu verbraten.

Grüße,
The SphereX

von (prx) A. K. (prx)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Idee: Auf der 3,3V Seite die Spannung vom Akku messen. Beispielsweise 
mit hochohmigen Spannungsteiler (+ Kondensator) durch den µC selbst. 
Ergebnis an CONTROL: 3,3V/Output-High = EIN, Input/Offen = AUS. Taster 
schaltet ein.

: Bearbeitet durch User
von The SphereX (Gast)


Lesenswert?

" ... Auf der 3,3V Seite die Spannung vom Akku messen. Beispielsweise
mit hochohmigen Spannungsteiler (+ Kondensator) durch den µC selbst. ... 
"

Soweit komme ich noch mit ;).

" ... Ergebnis an CONTROL: 3,3V/Output-High = EIN, Input/Offen = AUS. 
Taster schaltet ein. ... "

Aber spätestens hiermit weiß ich dann leider nichts mehr anzufangen. 
Kannst Du das evtl. noch etwas näher erläutern?

Grüße,
The SphereX

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Ist ein Fehler drin, vergiss es.

von (prx) A. K. (prx)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

The SphereX schrieb:
> Aber spätestens hiermit weiß ich dann leider nichts mehr anzufangen.
> Kannst Du das evtl. noch etwas näher erläutern?

Korrigierte Fassung.

Voraussetzungen: Vin <= 1,5V, Vout = 3,3V.
Der Wandler hat am SHDN Pin einen Pullup 100K nach Vin (steht dort).

Anfangszustand: Vin=1,5V, Vout=0V, CONTROL offen:
  Vgs = 0V durch 1M5 Widerstand
  JFET leitet => SHDN=0V
  Wandler ist aus

Taster wird gedrückt:
  SHDN offen, also 1,5V durch Pullup im Wandler
  Wandler schaltet ein
  3,3V liegen an
  µC misst ausreichend Spannung an Vin
  µC legt CONTROL auf 3,3V
  Vgs = 3,3V
  JFET sperrt
  Vsource = 1,3V
  Vgs = 3,3V - 1,3V = 2V
  JFET bleibt gesperrt

Taster wird losgelassen:
  SHDN = Vsource = 1,4V
  Vgs = 3,3V - 1,4V = 1,9V
  JFET bleibt gesperrt

Spannung sinkt unter Entladegrenze:
  µC lässt CONTROL floaten
  Vgs = 0V durch 1M5 Widerstand
  JFET leitet => SHDN=0V
  Vout schaltet ab
  CONTROL bleibt offen (Brownout-Detector verwenden!)

Der J177 ist bei 1,9V zwar unterhalb der maximal möglichen 
Abschnürspannung (0,8-2,5V), aber wenn du den bei normalen Temperaturen 
betreibst sollte der auch da schon gut genug abschnüren.

TODO: Die obige ad hoc Dimensionierung der Widerstände ist nicht 
unbedingt ideal. Sie vermeidet den Bereich zwischen 20% und 80% Vin. Die 
dürfen aber auch deutlich kleiner sein um es weniger empfindlich zu 
kriegen, denn SHDN >= 80% ist wohl nicht nötig wenn der Wandler mal 
läuft. Wenn man die so dimensioniert, dass Vsource=SHDN bei 
geschlossenem Taster nicht über die Entladegrenze kommt, dann fliesst 
auch kein Strom in SHDN rein. 330K/100K beispielsweise.

: Bearbeitet durch User
von The SphereX (Gast)


Lesenswert?

Also erst mal ein fettes DANKE für Deine Bemühungen. Und jetzt habe 
ich's glaube ich auch verstanden ;). Für mich wäre jetzt noch ganz 
interessant, wieviel Strom mich diese zusätzliche Beschaltung über den 
Daumen letztlich "kosten" würde. Wäre das vernachlässigbar bei meinen 
parallel geschalteten 3 x AAA (3300 mAh)?

Grüße,
The SphereX

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

The SphereX schrieb:
> wieviel Strom mich diese zusätzliche Beschaltung über den
> Daumen letztlich "kosten" würde.

Im Shutdown 1V/100KOhm aus Vin. Das ist der Strom, der nötig ist, um 
SHDN auf Masse zu halten. Plus Strom des Wandlers im Shutdown.

Im Betrieb vernachlässigbar.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Der Vollständigkeit halber will ich die unelegant einfache Variante dann 
aber doch noch anführen. Exotisch mit P-JFET mag ichs ja eigentlich 
lieber. ;-)
1
                    SHDN
2
                      |
3
                      |
4
                      o
5
                       \
6
                        \
7
                      o  \o
8
                      |   |     27K 
9
                          |     ___
10
                          o----|___|-----o CONTROL
11
                          |
12
                          |
13
                         .-.
14
                         | |
15
                    10K  | |
16
                         '-'
17
                          |
18
                         GND

: Bearbeitet durch User
von The SphereX (Gast)


Lesenswert?

WUNDERBAR !!!

Dann habe ich ja sogar gleich zwei Varianten zum Ausprobieren :-). Und 
ich hatte mich schon fast von der SHDN-Funktion verabschiedet. Aber 
jetzt sollte ich's wohl doch noch hinkriegen.

Also nochmal danke!

Grüße,
The SphereX

von MayBe (Gast)


Lesenswert?


von MaWin (Gast)


Lesenswert?

The SphereX schrieb:
> , SHDN voltage must be below 0.2×VIN to disable the regulator and above
> 0.8×VIN to enable it.

Der SHDN Eingang ist also mangels harter Schaltschwelle ungeeignet, wie 
bei vielen Schaltregler-ICs. Schalte einen ICL7665 oder eben Komparator 
vor, oder nimm einen tauglicheren Chip. Vergiss nicht, dass nach dem 
Abschalten die Akkuspannung wieder steigt, der Schalteingang also eine 
deutliche Hysterese braucht.

von The SphereX (Gast)


Lesenswert?

Das Problem, welches sich mit dem Vorschalten eines Komparators oder 
eben z. B. auch dem ICL7665 ergibt, ist, daß allein die minimale 
Versorgungsspannung dieser Bauteile die bei meiner Anwendung maximal zur 
Verfügung stehende Ausgangsspannung der Akkus (3 x AAA, parallel, 1,2 V) 
übersteigt. Der ICL7665 z. B. funktioniert ja erst ab 1,6 V, ein 
Low-Current-Comparator wie der MCP65R41T-1202E ab 1,8 V.

Demnach sieht's mit diesem Lösungsansatz wohl eher schlecht aus.

Grüße,
The SphereX

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

The SphereX schrieb:
> x AAA, parallel

Niemand schaltet  3 Akkus parallel, jeder in Reihe ,und voila: Keine 
Probleme  mehr .

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Nur hat man dann ein anderes Problem und muss den Wandler wechseln: Die 
Nennspannung liegt über der Ausgangsspannung, die Entladeschlussspannung 
darunter.

von The SphereX (Gast)


Lesenswert?

" ... Niemand schaltet 3 Akkus parallel ... "

Doch, ICH ;-). Nee, aber mal ernsthaft: Bei einer Reihenschaltung würde 
ja der Step-Up Regler null Sinn machen. Wozu bräuchte ich den dann noch? 
So, also mit parallel geschalteten Akkus (3300 mAh), habe ich für ca. 70 
Stunden 3,3 V und meine Anwendung (Schaltung), die für 5 Stunden 
Betriebszeit pro Tag gedacht ist, läuft damit ganze 14 Tage ohne 
Akku-Wechsel.

" ... Die Nennspannung liegt über der Ausgangsspannung ... "

Das wäre dabei noch nicht mal wirklich problematisch, denn dafür hat der 
Hersteller bereits vorgesorgt:

> Automatic linear down-regulation when the input voltage is greater than the 
output voltage

Grüße,
The SphereX

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.