Hallo, ich bin der Basti, ich bin 20 Jahre alt und verusche mich momentan in die Elektronik reinzufuchsen... Wie alle Anfänger (oder die meisten ;-) ) spiele ich gerade ein bisschen mit LEDs herum - irgentwann will ich mir einen LED-Würfel bauen. Bis dahin ist es allerdings noch ein langer Weg fürchte ich, da ich gerade an den Grundlagen verzweifele. Folgendes Szenario: Ich hab eine LED über einen 100 Ohm Vorwiderstand an 5V angeschlossen. Wenn ich jetzt den Pluspol unterbreche, und zwischen Pluspol und Vorwiderstand mit einem Multimeter messe, zeigt es mir 20.4mA an. Wenn ich jetzt 8 von diesen LEDs parallel hintereinander schalte und wieder am (gemeinsamen) 100 Ohm Vorwiderstand messe, zeigt mir das Multimeter 23.8mA an. Ich hab zur Verdeutlichung mal meinen Aufbau angehängt. Was messe ich da? Sollten sich die Ströme nicht addieren?
Nein, Leds sind keine Ohmschen Verbraucher da kannst du so nicht rechnen. Nimm acht LEDs und acht Vorwiderstände, dann hast du auch den achtfachen Strom.
Hi Basti, Da dein LED-Vorwiderstand für alle deine LEDs arbeitet, ist er der Strombegrenzende Faktor. Deine parallel geschalteten LEDs haben alle eine Flussspannung Uf. Wenn du nun von deinen 5 V Uf abziehst, und durch R teilst, hast du auch bei den parallel geschalteten LEDs nur den Strom einer LED. Nur wenn du alle LEDs mit einem einzelnen (Vor-)widerstand ausstattest, addieren sich die Ströme. In deinem Fall hast du aber nur einen Widerstand, der den Strom bestimmt. Das dieser etwas anders ist, liegt an der Streuung der Flussspannung (Serienstreuung). Deine LEDs haben halt auch mal 2,1...oder 1,98 V Uf. MfG, EGS
derBasti schrieb: > Folgendes Szenario: > Ich hab eine LED über einen 100 Ohm Vorwiderstand an 5V angeschlossen. > Wenn ich jetzt den Pluspol unterbreche, und zwischen Pluspol und > Vorwiderstand mit einem Multimeter messe, zeigt es mir 20.4mA an. Das ist völlig OK. > Wenn ich jetzt 8 von diesen LEDs parallel hintereinander schalte und > wieder am (gemeinsamen) 100 Ohm Vorwiderstand messe, zeigt mir das > Multimeter 23.8mA an. LEDs schaltet man grundsätzlich nicht parallel. Im mildesten Fall wirst du hierfür als Vollpfosten beschimpft. > Ich hab zur Verdeutlichung mal meinen Aufbau angehängt. > Was messe ich da? Sollten sich die Ströme nicht addieren? Das tun sie ja auch. Aber der Strom wird hauptsächlich immer noch vom 100-Ohm-Widerstand bestimmt. Für 8 LEDs darf der, jetzt nur zum Spaß, nur 1/8 des Wertes haben. Damit stehst du jetzt aber in der Vollpfostenecke. Eine LED stellt sich ihre Spannung in Verbindung mit dem Vorwiderstand selbst ein. Schaltet man LEDs parallel, versucht das jede für sich selbst auch. Wegen der Bauteiltoleranzen sind diese Spannungen aber nie gleich. Womit sie sich gegenseitig ihren Willen aufzwängen. Dabei leuchten sie dann nicht gleich hell und gehen im schlimmsten Fall kaputt. Zumindest halten sie nicht so lange. Deshalb bekommt jede LED ihren eigenen Vorwiderstand!!! Es sei denn, man schaltet gleiche LEDs in Reihe. Dann reicht 1 Vorwiderstand. Man braucht dann aber eine höhere Spannung. Was meistens das größere Übel ist. mfg.
Ich hab mir gerade den (sehr interessanten) Artikel hier auf der Seite über LEDs durchgelesen und direkt festgestellt, dass ich beim Aufbau eh Mist gemacht hab, wegen der verschiedenen Flussspannungen der LEDs. Ich dachte, die wären alle gleich - können aber anscheinend recht stark schwanken. Dann wäre eine Erklärung, dass eine oder mehrere LEDs einfach eine höhere Flussspannung haben. Wie oben geschrieben, ist mein Ziel, einen LED-Würfel zu bauen. Allerdings will ich dieses Ding auch wirklich verstehen, deshalb helfen mir die tausenden Aufbauanleitungen im Netz nur bedingt. Deshalb wollte ich nach und nach größer werden. Zuerst eine Reihe, wenn das klappt eine 8x8 Matrix und dann eine 2x8x8 und so weiter. Bei den meisten Aufbauten glaube ich ist es so, dass 8 LEDs an den Anoden mit einem Vorwiderstand verbunden sind. Ein Schieberegister schaltet dann z.B. einen ULN2803 gegen die 8 Kathoden. Wenn man nun eine Matrix mit 8x8 aufbaut, ist immer nur eine Reihe gleichzeitig eingeschaltet (oder?) - dementsprechend müsste diese Reihe doch die oben gezeigte Parallelschaltung sein? Wie gesagt, ich verstehe das ganze Prinzip glaube ich noch nicht ganz - bin aber sehr wissbegiehrig und lernwillig.
@Sudo, EGS & Thomas Eckmann: Vielen Dank - das bestätigt meine Vermutung mit der Flusspannung. @Thomas: In die Vollpfostenecke will ich natürlich nicht - die ist hier im Forum auch ganz besonders schlimm ;) (Ich lese hier schon länger mit, hab aber noch nie geschrieben...)
Strom = Spannung / Widerstand I = U / R Messe bitte mal die Spannung über deinen 100 Ohm Widerstand, und diese Spannung teilst du durch 100 Ohm. Spannungabfall über den 100 Ohm Widerstand + Spannung über LED ist in deinem Fall = 5V Auch wenn du mehrere LED Parallel schaltest, ändert sich die Spannung darüber kaum, und deshalb auch der Strom kaum.
Thomas Eckmann schrieb: > LEDs schaltet man grundsätzlich nicht parallel. Im mildesten Fall wirst > du hierfür als Vollpfosten beschimpft. Und immer wider muß widersprochen werden! Millionenfach werden Arbeitsleuchten verkauft, wo die LED parallel geschaltet sind. Eigentlich soll es nicht so sein. Aber die Praxis zeigt, das es geht. Bedingung ist, das die LED aus einer Charge sind und das die Spannungsquelle nicht zu hart ist.
@Günter: Danke, die Spannung beträgt 2,38 Volt, passt also genau - das Ohmsche Gestz stimmt ;-) Eingangsspannung hab ich auch mal nachgemessen - 5,14Volt - ist ein billiges 1600mA Steckernetzteil - ich geh davon aus, dass es ein bisschen höher ist, da einfach die Last fehlt. Was ich allerdings noch nicht ganz umreiße, ist die differenz der Spannungen 5,14V - 2,04V = 2,76V Es handelt sich um weiße LEDs (billige aus ebay) - kein Datenblatt, kein Hersteller. Theoretisch sollte die Flussspannung zwischen 3,2V und 3,6V bei 20mA liegen, bzw. ein 82 Ohm Widerstand bei 5,14 Volt aus 20mA begrenzen. Ich hab den 100 Ohm vorhin gewählt, um zu messen, wieviel Strom fließt und auf der sicheren Seite zu sein. Aber irgendwas stimmt hier nicht. --- Kann mir hier noch jemand auf die Sprünge helfen, bitte: Beitrag "Re: LED Strom - wieso messe ich Mist?" Wenn man jetzt die acht LEDs durchmisst, und den Widerstand anhand der höchsten Flussspannung wählt, wäre man dann auf der sicheren Seite?
Michael_ schrieb: >Millionenfach werden Arbeitsleuchten verkauft, wo die LED parallel >geschaltet sind. Eigentlich soll es nicht so sein. Aber die Praxis >zeigt, das es geht. Ich habe auch schon mal eine Taschenlampe gekauft, die so konstruiert war. Die LEDs haben unterschiedlich hell geleuchtet. Die hellste ging als erste kaputt, und es hat nicht lange gedauert da waren die enderen auch alle kaputt.
Bei einer LED-Matrix immer nur eine LED pro Vorwidertand aktiv. Zu diesem Bild: http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/6/64/LED_Matrix_8x5.png 1. Q9 wird eingeschalten, Q<8:1> geben das Muster für die erste Spalte aus 2. Q10 wird eingeschalten, Q<8:1> geben das Muster für die zweite Spalte aus 3. Q11 4. Q12 5. Q13 6. Siehe 1. Es sind als nie 2 LEDs am gleichen Vorwiderstand zur gleichen Zeit ein.
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Max H. schrieb: > Zu diesem Bild: > http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/6/64/LED_Matrix_8x5.png > 1. Q9 wird eingeschalten, Q<8:1> geben das Muster für die erste Spalte > aus > 2. Q10 wird eingeschalten, Q<8:1> geben das Muster für die zweite Spalte > aus Ahh... der Schleier lichtet sich. Ich glaub ich hab das ganze Multiplexing einfach um 90 Grad verdreht gesehen. Statt mehrerer gleichzeitiger LEDs pro Zeile mit gemeinsamen Vorwiderstand und nur eine Zeile, mehrere Zeilen gleichzeitig und immer nur eine Spalte mit eigenem Vorwiderstand, richtig?
derBasti schrieb: > Was ich allerdings noch nicht ganz umreiße, ist die differenz der > Spannungen 5,14V - 2,04V = 2,76V Es ist zwar schon spät, aber bei dieser Rechnung sehe ich sofort, dass sie flasch ist.
Stimmt - es ist spät und ich messe tatsächlich Mist (wie schon im Titel angemerkt ;-) ) 3,1 Volt sollte das natürlich heißen. Hab beide Konstellationen gemessen und dann die falsche Rechnung zum falschen Ergebnis gepostet. Allerdings sollte eine klare, weiße LED doch trotzdem mehr als 3,1 Volt haben, wenn 20mA bei 5,14V Eingangsspannung über einen 100Ohm Widerstand fließen, oder?
derBasti schrieb: > Allerdings sollte eine klare, weiße LED doch trotzdem mehr als 3,1 Volt > haben, wenn 20mA bei 5,14V Eingangsspannung über einen 100Ohm Widerstand > fließen, oder? U = R*I = 100Ω * 20mA = 2V An der LED liegen also 5.14V-2V = 3.14V an. Das würde ich sagen ist noch innerhalb der Toleranz
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Michael_ schrieb: > Und immer wider muß widersprochen werden! Wie wahr! > Millionenfach werden Arbeitsleuchten verkauft, wo die LED parallel > geschaltet sind. Eigentlich soll es nicht so sein. Aber die Praxis > zeigt, das es geht. Das kommt dann ja auch dem sehr nahe, was die Milliarden Fliegen so moegen. Technisch ist es einfach grundfalsch. Die Ursache, warum es trotzdem gemacht wird, ist die Uebermacht der BWLer gegen die Techniker. Da man als Hobbyist (hoffentlich) keinem BWLer unterstellt ist, braucht man dabei ja nicht mitmachen. wendelsberg
Michael_ schrieb: > Bedingung ist, das die LED aus einer Charge sind und das die Hallo Michael, auch das ist leider keine Garantie, das hängt noch sehr stark vom Material und vom Prozess ab. Dass das in machen Fällen so gemacht wird heißt noch lange nicht dass das richtig ist und immer so gemacht werden kann. >Spannungsquelle nicht zu hart ist. Das musst Du mir erklären was Du damit meinst ;) rgds
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