Servus, ich hab hier ein altes industrie Thermoelement. Als Baujahr steht 91 drauf. Vom aussehen her würde ich auf ein Produkt aus einem ex DDR Betrieb tippen. Auf dem Keramikkopf ist, in einer der seitlichen Aussparungen, ein "R" aufgestempelt. Nun frag ich mich, ist es ein Typ R Thermoelement? Gibt es eine Möglichkeit das zuverlässig rauszufinden? Grüße Oliver
Ja. in der Tabelle nachschauen, wieviel spannung es zb bei 100 Grad bringen sollte, und das dann auch nachmessen.
Also ein Typ R gibt es, aber daran hast du ja nicht gezweifelt. http://de.wikipedia.org/wiki/Thermoelement Wenn du keinen gescheiten Messumformer und ein Referenzthermometer hast dürfte es aufwändig werden die Kenndaten eines unbekannten Thermoelements zu erraten. Außerdem "altern" Thermoelemente und ihre Kenndaten verändern sich dadurch mit der Zeit. Was du ermittelst muß also nicht genau zu den "Standardwerten" passen. Fertigungs- und Messtoleranzen erschweren auch den Durcblick. Zu beachten ist auch daß ein Themoelement nicht nur an seiner Spitze misst sondern das ganze Ding inklusive Kabel ein Temperatursensor ist. Profigeräte messen daher die Temperaur an den Schraubklemmen der Elektronik und machen eine "Kaltstellenkompensation" (engl. "Cold Junction Compensation" oder kurz "CJC"). Hat nichts mit der Reparatur kalter Lötstellen zu tun ;-) Einen Messumformer kann man zwar selber bauen, z.B. mit dem hier und einem Microcontroller: http://www.avnet-memec.eu/products/maxim-integrated-max31865-monolithic-rtd-to-digital-converter.html Aber dann fehlt immer noch ein Referenzthermometer und eine in weiten Grenzen regelbare stabile Heizung. Wenn du es als sportliche Übung siehst dann kann man das machen, ansonsten kauf dir lieber ein geprüftes Thermoelement und nutz die Wochen und Monate anders.
Erst mal danke für die Antworten. Ich hätte einen Regler mit Thermoelement Eingang. Allerdings keine Ausgleichsleitung für Typ-R Thermoelemente. Der Regler hat eine interne Vergleichsstelle. Wie wirkt sich da die verwendung von Kupferleitung aus? Ich gehe in diesem Fall mal davon aus dass ich nur zwischen Typ R und dem standard Typ K unterscheiden muss. laut Tabelle ist die Spannung vom Typ R viel kleiner als vom Typ K. Wenn ich also den Regler auf Typ K einstelle, und bei Raumtemperatur eine Temperatur irgendwo im Minusbereich angezeigt bekomme, kann ich dann auf Typ R schließen oder hab ich jetzt irgendwo einen Denkfehler?
Detlev S. schrieb: > Zu beachten ist auch daß > ein Themoelement nicht nur an seiner Spitze misst sondern das ganze Ding > inklusive Kabel ein Temperatursensor ist. Kannst du das 'mal belegen? Das höre ich jetzt zum ersten Mal. Ein Thermoelent misst m.W. die Differenz zwischen Spitze und Endpunkt der Ausgleichsleitung. Was mittendrin passiert ist nicht relevant.
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Bearbeitet durch User
Wird das Thermoelement über eine asymmetrische Kupferleitung z.B. ein Koaxkabel mit Alufolie aussen und blankem Kupfer-Innenleiter angeschlossen, dann ist dieses "Pärchen" aus zwei Metallen schon das nächste Thermoelement. Wenn die Temperatur am Kabel kaum Unterschiede zeigt ist das egal, aber wenn es z.B. aus einem Kühraum in die warme Wohnung führt, dann kommt eins zum anderen, im wahrsten Sinne des Wortes... Es ist wie immer: Wer misst misst Mist.
Detlev S. schrieb: > Koaxkabel mit Alufolie aussen und blankem Kupfer-Innenleiter > angeschlossen, dann ist dieses "Pärchen" aus zwei Metallen schon das > nächste Thermoelement Ein Thermoelement aus zwei Metallen ohne direkten Kontakt? Faszinierend. Darum ist die Qualität des Fernsehens wetterabhängig ;-)
Nocheinmal: Ein Thermoelement besteht aus genau zwei unterschiedlichen Metalllegierungen. Wenn man die Endpunke auf gleicher Temperatur hält und es in der Mitte irgendwo erhitzt erzeugt es keine Thermospannung. Es misst auch dann keinen Mist.
Solange die Verbindung vom Kupferleiter auf das Thermoelement etwa die gleiche Temperatur hat wie der Regler, passiert nichts wesentliches. Allerdings misst man bei Raumtemperatur für jedes Thermoelement praktisch keine Spannung, einfach weil keine nennenswerte Temperaturdifferenz da ist. Für die Unterscheidung müsste man schon den Fühler deutlich erwärmen, etwa mit heißem Wasser, wo man in etwa die Temperatur kennt, oder mit einem anderen Thermometer misst. Später sollte man schon eine richtige Ausgleichsleitung haben, oder das Thermoelement direkt bis zur Auswertschaltung führen. Dafür muss man aber erst einmal wissen welcher Typ das ist.
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